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Quelle: Pexels: Anna Tarazevich

Hands off! Corona und der Verlust von Berührungen

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich in den letzten fünf Monaten, seit Beginn der Corona-Pandemie, einem anderen Menschen die Hand geschüttelt oder jemanden umarmt habe. Ich vermisse das! Erst seitdem körperlicher Kontakt zu anderen Menschen ungewollt, fast verpönt ist, wird mir bewusst, wie körperlich ich eigentlich im Umgang mit meinen Freunden bin. Jedes Mal wenn ich eine gute Freundin treffe, umarmen wir uns.

Ich vermisse das!

Meine beste Freundin, die elf Jahre jünger ist als ich und für mich wie die kleine Schwester, die ich nie hatte, küsse ich gern auch mal auf die Wange oder den Kopf und drücke sie, wenn wir uns länger nicht gesehen haben, ganz fest an mich.

Seit Corona ist das alles vorbei

Seit Corona ist das alles vorbei. Meine eigene Mutter kann, beziehungsweise  sollte ich nicht umarmen wenn wir uns mal treffen. Ich möchte mir keine Vorwürfe machen müssen, sollte sie krank werden.

Die Begegnung mit anderen Menschen bringt nun jedes Mal diesen Moment der Peinlichkeit mit sich, in dem man unsicher ist WIE man sich nun begegnet. Umarmung geht nicht, Hände schütteln ist tabu.

Meine Therapeutin und ich begrüßen und verabschieden uns inzwischen mit einem buddhistischen „Namasté“: die Handflächen auf Höhe der Brust zusammengelegt und mit einer kleinen Verbeugung dann Richtung Kopf geführt. Ich finde diese Geste sehr schön, sie hat so etwas respektvolles, auch wenn es sich noch ungewohnt anfühlt. Neue Gewohnheiten brauchen halt so ihre Zeit.

Corona hat, zumindest in der ersten Zeit während des „Lockdowns“ meine Depression und allgemeine Angst verstärkt.

Ich bin Single und wohne allein. Ohne meinen Hund wäre ich während der ersten, sehr strengen Wochen hier in Bayern, vermutlich gar nicht mehr rausgegangen.

Es ist nicht dasselbe

Ja, okay, da war noch das Telefon und Skype und die Menschen, mit denen ich mich regelmäßig online auf der Spielkonsole treffe und mich unterhalte – aber das ist eben doch alles nicht dasselbe, wie der direkte zwischenmenschliche Kontakt.

Die Hand, die einem gereicht wird oder die man selber reichen möchte, zur Hilfe, zum Trost; die Schulter zum Anlehnen – all das ist erstmal nicht mehr. Ob es wiederkommt, ist fraglich, da unser tägliches Umfeld, unser Umgehen miteinander sich bereits gewandelt haben.

Wir gehen alle immer mehr auf Distanz zueinander. Uns trennen „Spuckschutz“-Wände, Masken und „sozialer Mindestabstand“. Alle Formen des virtuellen Aufeinandertreffens gewinnen immer mehr an Bedeutung.

Ich hoffe weiter.

Ich hoffe weiter. Auf die Rückkehr der Umarmung, auf die Wiedergeburt des Handschlags, darauf, dass der körperliche Austausch von Zuneigungs- und Respektsbekundungen wieder möglich sein wird. Nicht nur unter Gesundheitsrisiko und mit schlechtem Gewissen, sondern ganz öffentlich, ohne dass das strenges Stirnrunzeln und Kopfschütteln provoziert.

Wir werden sehen, was die Zukunft diesbezüglich für uns alle in ihren (desinfizierten) Händen halten wird.

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