Die Facetten von Einsamkeit

PersonQuelle: Privat©

Lilli

Social Media, Liebeskummer oder Kontaktbeschränkungen – Einsamkeit kann viele Gründe haben. Vielleicht hast du sie auch schon mal gespürt: Einsamkeit. Sie kann jeder und jedem einmal begegnen, egal, ob jung oder alt. Dieses Empfinden ist alles andere als schön und es in Worte zu packen ist noch viel schwieriger.

 

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Was ist das eigentlich, diese Einsamkeit?

Wahrscheinlich ist dieses Gefühl gar nicht ganz eindeutig zu definieren und wir alle verstehen unter Einsamkeit etwas anderes. Jede:r von uns hat wahrscheinlich eine relativ konkrete Vorstellung und auch ein Bedürfnis, gesellschaftlich eingebettet zu sein. Wie unterschiedlich diese Vorstellungen sein können, lässt sich schon an den unterschiedlichen Lebensgeschichten eines Menschen ablesen: Während die eine Person mit mehreren Geschwistern aufgewachsen ist und den täglichen Trubel liebt, ist die andere Person lieber allein, aber auch zufrieden damit.

Vielleicht entsteht Einsamkeit also genau dann, wenn man sich die Art und Häufigkeit sozialer Kontakte anders wünscht, als es ist. Also wird in diesem Fall Einsamkeit subjektiv, von Betroffenen selbst, wahrgenommen.

Es kann auch nicht von DIESER EINEN Einsamkeit die Rede sein, weil sie so viele verschiedene Facetten besitzt. Je nach Empfindung einer speziellen Einsamkeit, können unterschiedliche Gründe als Auslöser dafür in Frage kommen:

  • Emotionale Einsamkeit: Person/Bindung fehlt, der man vertrauen kann
  • Soziale Einsamkeit: Beziehungen zu Freund:innen/Familie fehlt
  • Kollektive Einsamkeit: Zugehörigkeit zu einer Gruppe fehlt
  • Kulturelle Einsamkeit: Kulturelle/sprachliche Umgebung fehlt
  • Physische Einsamkeit: Körperliche Nähe fehlt

Allein sein und Einsamkeit – ist das dasselbe?

Oft werden die beiden Begriffe allein sein und Einsamkeit verwendet, um dasselbe auszudrücken. So richtig ist das jedoch nicht:

Wenn nämlich vom „allein sein“ gesprochen wird, kann eine bewusste Entscheidung gemeint sein, dass jemand allein sein will. Das ist an sich erstmal gar nicht schlimm – so kann ein Spaziergang allein in der Natur etwas Positives für dich selbst sein, da du dabei vielleicht entspannst und die Ruhe genießt, um aus dem Alltagsstress herauszukommen.

Einsamkeit hingegen ist etwas, das von Betroffenen als unfreiwillig und gar schmerzhaft empfunden wird.

Einsamkeit in Zahlen und Fakten

Einsamkeit ist keinesfalls eine klar erkennbare Krankheit, die von Ärzt:innen diagnostiziert werden kann. Mit Betroffenen sprechen oder allgemein nachfragen, ob sich jemand einsam fühlt, das funktioniert. Vielleicht werden wir erst in ein paar Jahren die Folgen der psychisch belastenden Corona- Pandemie zu Gesicht bekommen. Es gibt aber jetzt bereits Studien und Zahlen, welche die unschöne Wahrheit widerspiegeln (dieser Beitrag entstand 2023):

  • In einer Online-Befragung (knapp 7.000 Befragte) der Universitäten Hildesheim und Frankfurt am Main gaben 60,7 Prozent der 15- bis 30-Jährigen an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen.
  • In einer weiteren Online-Befragung (knapp 5.000 Befragte) der Ruhr-Universität Bochum und der Humboldt Universität zu Berlin wurde deutlich, dass sich die Altersgruppe zwischen 15 und 30 Jahren mit am einsamsten während der Corona-Pandemie fühlte.

Einsamkeit ist keinesfalls ein Phänomen, welches nur am Rande in Erscheinung tritt. Bereits vor der Corona-Pandemie waren in Deutschland viele Menschen davon betroffen. Auch im Jahr 2017 zählten die unter 30-Jährigen mit 14,5 Prozent zu einer der Risikogruppen. Die pandemiebedingten Gegebenheiten könnten diesen Trend weiter beschleunigen.

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Folgen von Einsamkeit: Von Traurigkeit bis Depressionen

Die Auswirkungen von Einsamkeit können gravierend sein und dann zum Problem werden, wenn du dauerhaft mit diesen negativen Gefühlen zu kämpfen hast. Das kann sich nicht nur schlecht auf dein Sozialleben und deine Leistungen in Schule oder Arbeit auswirken, sondern auch auf deinen Körper und deine Psyche, sodass deine Gesundheit stark darunter leiden kann.

Einsamkeit überwinden – Tipps gegen „einsam sein“

ACHTUNG: Es gibt nicht DIE eine Methode, die Wunder bewirken kann und deine Einsamkeit im Nu wegzaubert. Einsamkeit hat viele Gesichter, welche unterschiedlich von Betroffenen wahrgenommen werden. Was jedoch immer gut ist, ist Hilfe und Unterstützung. Dafür gibt es einige Hilfs- und Beratungsangebote wie beispielsweise die Nummer gegen Kummer, an welche du dich jederzeit wenden kannst, wenn du Sorgen hast. Oder auch unsere anonyme und kostenfreie Chat-Beratung.

Offenes Buch in welches geschrieben wirdQuelle: Ylanite Koppens/Pexels©

Wenn du dich selbst häufig einsam fühlst, dann kann es hilfreich sein:

  • einen geregelten Schlafrhythmus zu finden
  • Rituale in deinen Alltag zu integrieren
  • einen Plan für jeden Tag zu erstellen, an welchem du dich orientieren kannst
  • oder sich mit Freund:innen zu treffen, denen es vielleicht genauso geht wie dir
  • gemeinsam eine Runde an der frischen Luft gehen, ist hier immer eine gute Idee
Hände übereinanderQuelle: Andrea Piacquadio/Pexels©

Wenn du selbst vielleicht gar nicht einsam bist, du jedoch mitbekommst, dass ein:e Freund:in einsam ist, dann kannst du trotzdem aktiv helfen:

  •  habe ein offenes Ohr
  • setze positive Impulse (biete einsamen Freund:innen gemeinsame Aktivitäten an, die gute Laune schaffen, z.B. Sport machen, Kochen, Backen oder Meditieren)
  • und verweise darauf, dass auf deine Unterstützung gezählt werden kann

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Kim Peerberaterin

Kim

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