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Magersucht, Bulimie, Body-Positivity: Heute weiß ich, ich bin gut so wie ich bin!

Quelle: privat

Tini

Eine Klassenfahrt war der Auslöser, dass Tini Schritt für Schritt in eine Essstörung hineingerutscht ist. Der Weg zurück war von Rückschlägen geprägt, aber heute sieht sie jeden Tag als Geschenk und verurteilt Body-Shaming in sozialen Netzwerken. Wie sie gelernt hat, ihren Körper so zu akzeptieren wie er ist.

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2012 : Meine neue beste Freundin „Hunger“

Meine Geschichte begann kurz vor der Abschlussfahrt in der 10. Klasse. Bis dato hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht, was ich esse oder wie viel. Ich tat es einfach, wenn ich Hunger hatte und hörte auf, wenn ich satt war.

Auf der besagten Fahrt bekam ich bei den Mahlzeiten mit, wie meine Mitschülerinnen zehn Mal um das Buffet liefen, um das Gesündeste rauszusuchen. Ich dachte mir nur „Was für ein Quatsch, ich esse einfach das, worauf ich Lust habe.“ Doch die Woche blieb nicht ganz ohne Folge. Von da an befasste ich mehr mit Ernährung und stellte fest, dass ich mich noch wesentlich gesünder ernähren konnte, als ich das zu dem Zeitpunkt tat – zumindest vermittelten mir das meine Online-Quellen. Ich achtete fortan darauf, mehr Gemüse und Obst zu essen.

Nach den Sommerferien kam ich in die Oberstufe. Eine Freundin wollte abnehmen, sie erzählte mir von einer App, die einem genau ausrechnet, wie viel man essen darf, abhängig von dem angestrebten Gewichtsverlust pro Woche. „Cool!“, entgegnete ich mir, „da mache ich doch einfach mal mit.“

Wir beide ließen uns eine Zahl berechnen und legten los, komplett ahnungslos. Die ersten Tage waren hart, weil wir beide feststellten, wie schnell eine bestimmte Kalorienzahl erreicht war. Ein ausgiebiges Frühstück und schon war das Budget aufgebraucht. Also: Komplette Umstellung. Am nächsten Tag ging ich mit meiner Mutter einkaufen. Es dauerte ewig, weil ich jedes Lebensmittel erstmal auf dessen Kalorienanzahl überprüfen musste, bevor er im Einkaufswagen landete. Allgemein beschränkte sich meine Auswahl auf Knäckebrot, Putenaufschnitt, mageren Frischkäse und Tomaten. Der Hunger und das tägliche Wiegen gehörten zu meiner Tagesroutine. Hinzu kam sehr bald noch der Sport. Fast jeden Abend ging ich laufen, mittags schwimmen oder machte Zumba – oft mehrmals täglich. Schon sehr bald war ich gefangen in diesem Kreislauf. Ich nahm innerhalb weniger Wochen zehn Kilo ab und fühlte mich echt toll. Ich bekam Komplimente von den Menschen um mich herum, vor allem von meiner Mutter. Ich bekam die Aufmerksamkeit, die ich mir immer gewünscht hatte. Es war die schönste Zeit meines Lebens bis dato.

Es fühlte sich toll an, mit hungrigem Magen ins Bett zu gehen, weil ich dann wusste, dass die Waage am nächsten Tag wieder weniger anzeigen wird.

2013: Blind mittendrin

Partyurlaub mit meinen Mädels stand an. Ich machte mir schon Wochen vorher einen Kopf, wie ich trotz Alkohol und Essen meine Kalorien niedrig halten soll. Während die anderen aßen, hungerte ich mich so durch die Tage. Nach der Woche kam ich mit +1,5 Kilo zurück und war echt geknickt über die Gewichtszunahme. Aber ich wollte wieder durchstarten und weiter abnehmen. Doch es kam alles anders. In dem Urlaub hatte ich einen Jungen kennengelernt, eine Fernbeziehung entstand und wir verbrachten jedes Wochenende zusammen. Sein Vater war Koch und bekochte uns regelmäßig. Ich wollte nicht, dass meine Essstörung auffällt, also versuchte ich wieder normal zu essen. Außerdem gab es ja auch keinen Grund noch weiter abzunehmen, da ich ja jemanden hatte, der mich schön fand.

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2014: Rückschlag und der Beginn meiner Bulimie

Ab dann ging mein Leben irgendwann ziemlich den Bach runter. Ich hatte in einem Jahr die zehn Kilo wieder drauf und sogar noch ein paar Kilos mehr, weil mein Stoffwechsel so runtergefahren war und nicht mehr hinterherkam. Ich war unzufrieden mit mir und das wirkte sich auch auf die Beziehung aus. Es gab immer mehr Stress, Eifersucht und Zweifel. Ein halbes Jahr hielt es noch, dann war Schluss, weil er mich nicht immer wieder aufbauen konnte. Ich war sauer, sauer auf ihn, dass er nicht da war, als ich ihn so sehr gebraucht habe und sauer auf mich, dass ich mein Leben nicht mehr unter Kontrolle hatte.

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Hinzu kam, dass ich niemanden zum Reden hatte. Ich lebte bei meiner Mutter, sie war alleinerziehend und leider sehr viel unterwegs. Wenn ich von meinem Tag erzählte, hörte sie mir nicht zu. Irgendwann hörte ich auf, mit ihr zu reden und zog mich immer weiter zurück. Eines Tages fiel mir auf, dass sie nach jeder Mahlzeit auf die Toilette ging. Ich machte mir Sorgen und lauschte an der Tür. Sie erbrach sich, täglich. Doch ich traute mich nicht, sie darauf anzusprechen. Ich recherchierte im Internet, Diagnose: Bulimie.

Bulimie ist eine Erkrankung, die sich unter anderem durch übersteigerten Appetit und übermäßiges Essen auszeichnet. Sie gehört zusammen mit der Magersucht, der Binge-Eating-Störung und der Esssucht zu den Essstörungen. Ein typisches Merkmal sind Essanfälle, nach denen sogenannte „gegenregulatorische Maßnahmen“ ergriffen werden. Das heißt, die Betroffenen erbrechen sich, hungern, verfolgen extreme Diäten oder machen exzessiv Sport, um zu vermeiden, dass sie durch das Essen zunehmen. Auch der Missbrauch von Abführmitteln und Brechmitteln kann vorkommen.

Ich befasste mich immer mehr mit dem Thema und sah darin die Chance, wieder auf den „richtigen Weg“ zu kommen. Ich begann, mir ebenfalls den Finger in den Hals zu stecken. Anfangs sehr erfolglos, mit der Zeit funktionierte es besser. Ich rutschte in einen Kreislauf aus übermäßigen Essanfällen, gefolgt von mehrmaligem Erbrechen. Es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass ich mein unnatürliches Verlangen nach Süßigkeiten, welches auf meinen seelischen Problemen basierte, stillen und gleichzeitig das Essen wieder loswerden konnte. Ich hätte gerne jemanden zum Reden gehabt, aber wie bereits erwähnt: Meine Mutter war in dieser Angelegenheit nicht der richtige Ansprechpartner. Somit fing ich an alles in mich reinzustopfen (im wahrsten Sinne des Wortes).

Natürlich blieben meine Essanfälle und das Erbrechen nicht unbemerkt. Meine Mutter stellte mich zur Rede, allerdings wies ich ihre Anschuldigungen zurück. Ich wollte mir selbst nicht eingestehen, was ich meinem Körper da antat und mich erst recht nicht vor ihr entblößen. Dass ich dadurch nur noch weiter in die Essstörung rutschte, nahm ich anfangs gar nicht wahr. Immer wieder versuchte ich damit aufzuhören, schaffte es aber nicht. Ich dachte darüber nach, wie einfach es wäre, meinem Leben ein Ende zu setzen. Das ging bis 2016 so.

2016: Neuanfang

Mit Beginn meines Studiums und Umzug in eine WG, weg vom häuslichen Druck durch meine Mutter, begann ich zu einer Therapeutin zu gehen. Ich wusste, dass ich da alleine nicht rauskommen würde.

Ich schämte mich.

Es war nicht einfach, darüber zu reden, mir selbst einzugestehen, was ich meinem Körper da angetan habe. Ich schämte mich dafür, dass ich zu schwach war, um mir selbst zu helfen. Doch die Gespräche halfen mir. Endlich hatte ich jemanden, bei dem ich all meine Sorgen und Ängste loswerden konnte. Ich begann, die Zeit zu verarbeiten und Ordnung zu schaffen. Das Erbrechen wurde immer seltener, die Essanfälle dauerten noch etwas länger an.

Nach drei Monaten wöchentlicher Sitzung gab, es keine offenen seelischen Wunden mehr und damit hörte auch das Verlangen nach Essen auf. Ich hatte mein Leben wieder unter Kontrolle. Ich ging noch ein paar Monate zur Therapeutin, bis wir beide der Meinung waren, dass ich allein weiter machen kann. Seitdem bin ich frei von Rückfällen.

Heute

Es hat nochmal etwa zwei Jahre gedauert, bis ich wirklich komplett mit dem Kalorienzählen aufhören konnte. Da ich mich so intensiv damit befasst hatte, weiß ich heute noch immer bei den meisten Lebensmitteln die genaue Kalorienzahl. Verrückt, nicht wahr?  Ich fing an, meinen Körper immer mehr zu akzeptieren und Stück für Stück zu lieben, denn er leistet jeden Tag so viel für mich, trägt mich überall hin und ist gesund. Das sollte man nicht vergessen.

Auch das Gespür für den eigenen Körper musste ich nochmal neu erlernen. Hungergefühl kannte ich lange nicht. Heute befasse ich mich viel mehr mit meinem Körper, versuche auf seine Signale zu hören und mir etwas Gutes zu tun. Doch in manchen Situationen sind da wieder diese „das darfst du nicht essen“-Gedanken. Das ist meiner Meinung nach nur menschlich und sollte nicht runtergemacht, sondern akzeptiert werden. Denn: Die Gedanken haben nur die Macht an Einfluss, die man ihnen erteilt. Ich nehme sie bewusst war und verabschiede sie wieder mit den Worten: „Oh hi lieber Gedanke, ich tue mir damit jetzt etwas Gutes.“ 

Ich bin der Meinung, dass man eine Essstörung nie ganz verabschieden kann, man kann nur bestimmen, inwieweit sie die eigene Lebensweise noch bestimmt.

Es ist ein stetiger Prozess dagegen anzukämpfen. Und ich kann aus Erfahrung sagen: Es ist kein leichter Weg, der geprägt ist von vielen Rückschlägen. Aber ich habe es durchgezogen und kann sagen: Es lohnt sich immer wieder aufzustehen und sich Mut zuzusprechen. Ich habe wieder meine Lebensfreude zurück, jeder Tag ist ein Geschenk. Natürlich, es gibt immer mal schlechte Tage, an denen man einfach nur im Bett liegen und die Decke weit über den Kopf ziehen möchte, aber gerade das ist die Herausforderung: Aus solchen Tagen das Beste rauszuholen und stolz darauf zu sein.

Wer das Leben genießt, macht nichts falsch.

Ich sage mir das selbst oft genug. Und trotzdem wird diese Einstellung auch auf harte Proben gestellt. Leider werden heutzutage in den Sozialen Medien, vor allem Instagram und TV-Serien, wie „Germany’s next Topmodel„, sogenannte Schönheitsideale als allgemein geltend kommuniziert, die unerreichbar und gefährlich sind. Gerade Frauen werden nur auf ihr Äußeres reduziert. Als „schön“ bezeichnet man einen 90-60-90 abgemagerten Körper und eine makellose Haut. Der Charakter ist nebensächlich, ganz schön oberflächlich!

Kein Wunder, dass vor allem Jugendliche zur stärksten Risikogruppe bei Essstörungen gehören. Wenn in dieser ohnehin schon sehr emotionalen Phase der menschlichen Entwicklung, in der man unbedingt dazu gehören möchte, zusätzlich noch der soziale Druck steigt, „schön“ sein zu müssen, kann es schwer fallen, die Kontrolle zu behalten.

Vor allem in diesem Jahr sind die damit verbundenen Themen Body-Shaming und Body-Positivity sehr präsent.

Body-Shaming ist das Pendant zu Body-Positivity und wird durch das, durch die Gesellschaft bestimmte Schönheitsideal hervorgerufen. Leute, die diesem Ideal nicht entsprechen, fühlen sich ausgeschlossen bis hin zur Scham für den eigenen Körper.

Body-Positivity ist die Gegenbewegung zu Body-Shaming und steht für die Verkörperung von Selbstvertrauen, sich nicht wegen seines Körpers zu schämen. Es gibt kein dick oder dünn. Jeder soll sich wohl fühlen, ohne von der Gesellschaft bestimmte Ideale aufgedrückt zu bekommen. Jeder, der einen Bikini trägt, hat damit eine Bikini-Figur – ganz unabhängig von seinem Äußeren.

Ein sehr inspirierender Instagram Account, den ich jedem, der sich noch mehr mit dem Thema befassen möchte, nur ans Herz legen kann, ist dieser:

Die schweizerische Grundschullehrerin kämpft seit ein paar Jahren gegen diese fehlerhaften Schönheitsideale, hält Vorträge und provoziert gleichzeitig mit charmanten Tanzvideos, in denen sie ihren, wie sie selbst sagt, „nicht makellosen Körper“ präsentiert. Aus ihrer Essstörungsvergangenheit macht sie kein Geheimnis, sondern nutzt ihre Erfahrung, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Neben einigen Hasskommentaren, auf die sie mit neuen Tanzvideos reagiert, erntet sie ganz viel Lob und Respekt aus der Community. Sie ist für viele, auch für mich, ein Vorbild.

Sollte nicht jeder selbst bestimmen können, in welchem Körper man sich wohl fühlt und wie man aussehen möchte? Gerade die Individualität jedes Einzelnen macht das Leben doch so lebenswert und aufregend. Meine persönliche Erfahrung mit dem Thema Essstörungen hat mich gelehrt, meinen Körper so zu akzeptieren wie er ist. Nicht jeden Tag, aber jeden Tag ein Stückchen mehr.

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Ich wollte nicht mehr hungern

Quelle: Anemone123/Pixabay

Isa

Ihr Perfektionismus hat Isa in eine Essstörung getrieben. Über Jahre hinweg fühlte sie sich, als würde sie sich am Rande einer Klippe befinden. Wie sie wieder zu sich gefunden hat und was ihr größter Akt der Befreiung war, beschreibt sie in ihrem berührenden Blogbeitrag. 

Plötzlich sah ich mich

Es gab diesen einen Moment, in dem ich mich im Spiegel sah, mit zerrissener Haut, verfärbten Haaren und einem zerbrechlichen Körper. Ich saß auf dem Boden und hatte Schmerzen. Meine Sitzknochen stachen förmlich in die kalten Fliesen, so dünn war ich. Mein Magen tat weh. Ein Hungergefühl kannte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Ich war ständig energielos. Es war, als wäre alle Lebendigkeit aus mir gewichen und hätte ein großes schwarzes Loch hinterlassen. Diese Leere machte mich wahnsinnig. Ich wollte nichts, mich interessierte nichts und fühlen konnte ich erst recht nichts. Mein Körper war zu konzentriert darauf, mich am Leben zu erhalten. Da war nicht mehr viel Kraft übrig, für so etwas wie Lachen oder Weinen. Bis dahin war alles in mir tot und still gewesen. Doch dieser Moment war anders. Plötzlich fühlte ich alles auf einmal und die Tränen kamen unaufhörlich. Es war eine überwältigende Trauer, die mich gleichzeitig motivierte. Ich hatte nicht mehr gewusst, ob ich überhaupt noch fähig war zu weinen. In diesem Moment realisierte ich, was ich da gerade durch das Hungern dabei war zu tun – und das wollte ich nicht.

Ich wollte Sicherheit

Alles was ich gewollt hatte, war wieder Sicherheit, Liebe, Bestätigung und das Gefühl, dass ich Leuten nicht egal bin, vor allem meiner Mutter nicht, die nur noch mit ihrem neuen Ehemann beschäftigt war. Irgendwie hatte ich gar nicht wahrgenommen, wie schnell und stark ich mich in nur einem Jahr verändert hatte. Es war, als würde sich der Filter, der über meinen Augen gelegen hatte, für einen kurzen Augenblick auflösen. Plötzlich war es mir möglich, meine zittrigen Beine, das fahle Gesicht und die kahlen Stellen auf meiner Kopfhaut wahrzunehmen.

Ich fühlte mich einsam

An diesem Punkt fühlte ich mich so unglaublich einsam. Ich war so dünn wie noch nie, hatte all die Ziele, die ich mir gesetzt hatte, erreicht und war trotzdem unglücklich und ausgelaugt. Die Essstörung hatte mich buchstäblich aufgefressen, körperlich und seelisch. Ich wusste, dass ich diese Einsamkeit selbst gewählt hatte. Es war mir bewusst, dass ich dieses Verhalten wieder umstellen konnte, auch wenn ich es schon so lange hatte. So, wie ich es damals doch auch von einem gesunden Umgang mit Essen zur Selbstzerstörung mit dessen Hilfe umgestellt hatte. Es war meine eigene Wahl, die ich zu jedem Zeitpunkt treffen konnte. Niemand würde sie mir abnehmen können, auch wenn ich es mir so sehr gewünscht hatte.

Alles ging schief

Ich weiß gar nicht mehr genau, wann der Tag war, an dem ich entschieden habe, dass ich alles dafür tun würde, perfekt zu sein. Irgendwie passte dieser Gedanke damals so gut in mein Leben. Alles ging schief. Meine Freunde waren nur noch am Feiern. Meine Mutter hatte einen Mann aus einem anderen Land geheiratet, mit dessen Mentalität ich mich sehr schwer tat. Da sie mich von einem Tag auf den anderen total vernachlässigte, musste ich mich auf einmal komplett um mich selbst kümmern. In meiner Heimatstadt fühlte ich mich unwohl und sehnte mich nach einer Familie, die intakt war und in der ich mich sicher und geliebt fühlen konnte.

Meine „tolle“ Idee

Ich suchte also etwas, um weiterhin zu funktionieren. Das war der Gedanke an diese perfekte Rolle, die ich mir selbst zusammenbastelte und von nun an spielen wollte. Meine Idee war, dass selbst wenn ich bestimmte Aspekte meines Lebens nicht beeinflussen kann, ich trotzdem einige kontrollieren und somit perfektionieren kann. Das war zum einen meine schulische Leistung und zum anderen mein Körper. Vielleicht kennst du diese Gedanken, dann findest du hier Rat und Unterstützung.

Es war alles berechenbar.

Fortan investierte ich viel Energie und Zeit in Lernen, ich  schrieb gute Noten, mein Selbstwert stieg. Eine ähnliche Gleichung ergab sich im Bezug auf meinen Körper: Eine gewisse Anzahl an Kalorien, so und so viele Minuten auf dem Crosstrainer, die gewünschte Kilometerzahl auf dem Laufband und das Ganze eine bestimmte Anzahl an Stunden pro Tag: Am Ende zeigte die Waage ihr Ergebnis. Es war alles berechenbar.

Die Konsequenzen

Was ich nicht berechnen konnte, vernachlässigte ich. Es machte mir zu viel Angst. Ich konnte diese Ungewissheit nicht ertragen. Würden mich meine Freunde von einem Tag auf den anderen fallen lassen? Würde ich wieder verletzt werden? Ich konnte nicht kontrollieren, was die Leute zu mir sagen oder wie sie sich mir gegenüber verhalten würden und blendete persönliche Beziehungen mehr und mehr aus. Ich hatte mir meine kleine, sichere Kapsel erschaffen, die aus Regeln bestand, die ich unbedingt befolgen musste.

Ich hatte mir meine kleine, sichere Kapsel erschaffen.

Das hieß, ich stand so früh wie möglich auf, bereitete mir ein möglichst kalorienarmes Gericht zu, investierte viel Zeit in mein Erscheinungsbild, aß eine Hand voll Obst und raste dann wie eine Irre mit dem Fahrrad zur Schule.Es mussten ja frühmorgens schon möglichst viele Kalorien verbrannt werden. In der Schule spannte ich, während ich auf meinem Stuhl saß, so oft wie möglich einige Muskelpartien an, während ich parallel dazu versuchte, dem Unterricht zu folgen, mich möglichst oft zu melden und nebenbei die Hausaufgaben für die kommenden Tage zu erledigen. Generell musste ich immer auf alles vorbereitet sein, da mich sonst die Angst davor überkam, nicht gut genug zu sein und aus der Fassung gebracht zu werden. Diese „Fassung“ war mein Ein und Alles und musste unbedingt bewahrt werden.

Sowas esse ich gerade mal zur Vorspeise!

Oft fühlte ich mich an den Rand dieser Selbstkontrolle getrieben. Es war als stünde ich am Rand einer Klippe voller Panik, meine unterdrückten Gefühle nicht mehr zurückhalten zu können und damit bildhaft herabzustürzen. Bereits nach der zweiten Schulstunde bekam ich einen beißenden Hunger, der mich bis zur Mittagspause nicht mehr losließ. Wenn ich dann die zweite Hälfte meines Frühstücks zum Mittagessen aß und meine Freunde Kommentare abließen wie: „Sowas esse ich gerade mal zur Vorspeise! Wieso kombinierst du alles so komisch und warum bist du so penibel mit deinem Essen?“ , fühlte ich mich dahingehend bestätigt, dass ich genug tat, um nicht so reinzuhauen und „außer Kontrolle zu sein“ wie die Anderen. Wenn sie mir sagten, wie dünn ich doch sei und wie extrem es mittlerweile sei, war ich zufrieden. Nach einem restlichen Tag voller Sport, Lernen und der genauen Kalkulation meiner Kalorien fiel ich schließlich völlig fertig ins Bett.

Die Folgen meines Wahns

All das eskalierte ziemlich schnell und ich wurde trotz guter Noten und dem Gewichtsverlust immer verbissener. Jetzt im Nachhinein fällt mir auf, dass ich keine Ahnung hatte, was ich mir da gerade wirklich antat. Wie schnell meine Gedanken von Selbsthass erfüllt und mein Verhalten zwanghaft wurde. Wenn ich bestimmte Ziele nicht erreichte, zum Beispiel eine gewisse Anzahl an verbrannten Kalorien pro Tag, wurde ich panisch. Ich musste mir alles erst verdienen, sei es ein Apfel oder ein Schluck Wasser. Vor allem Liebe musste sich erarbeitet werden. Das tägliche Kalorienziel wurde niedriger, die Minutenanzahl, die ich mit dem Fahrrad zur Schule brauchte, musste jeden Tag wenn möglich getoppt werden und auch meine Erwartungen in Hinsicht Noten wurden höher geschraubt.

Chaos um mich herum

Um mich herum entstand mehr und mehr Chaos. Manche Leute reagierten sehr gereizt auf mich, weil sie mich nicht verstanden und sie meine ehrgeizige Art provozierte. Am Ende waren sie, glaube ich, einfach überfordert und wussten nicht, wie sie mir hätten helfen können. Diese Reaktionen bestärkten mich jedoch nur noch mehr darin, mich weiter zurückzuziehen. Ich fühlte mich unverstanden. Infolgedessen sank mein Selbstwert noch mehr, da ich mir einredete, dass mich sowieso niemand liebe, was natürlich nicht der Fall war, wie mir heute bewusst ist. Folglich fand ich mich in einem Kreislauf aus Hungern, dem Konsumieren von Massen an Essen und dem anschließenden Versuch, das Gegessene wieder loszuwerden, wieder. Derweil wollte mein Körper doch nur endlich Nahrung, um sich zu regenerieren. Doch für mich waren die Essattacken Angriffe seinerseits, da sie doch bewirken würden, dass ich zunahm.

Ich fühlte mich unverstanden.

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, brauchte unglaublich viel Willensstärke. Dem Hunger nachzugeben und mich anderen Menschen zu öffnen, nachdem ich Jahre in Selbsthass und mit der Angst vor anderen Menschen verbracht hatte, fiel mir nicht leicht. Auf der anderen Seite war es so eine Erlösung, endlich essen zu können, nicht mehr eine der Besten sein zu müssen und loslassen zu dürfen. Es ging dabei gar nicht so sehr darum, sich für die Heilung zu entscheiden. Es ging darum, sich für das Leben an sich zu entscheiden, in dieser Welt mit diesem System. Ich hatte mich so lange verstecken wollen, da mich das alles zu sehr überwältigt hatte. Weder hatte ich mir zugetraut, mein Abitur zu machen, noch einmal für mich selbst zu sorgen. Demzufolge glaube ich, dass ich mich durch meine Essstörung gegen alles, was mir Angst machte, wehren wollte und sie als einen Fluchtweg nutzte, um nicht so viel über meine Realität nachdenken zu müssen.

Ich durfte loslassen

Meine Lösung nach diesem Moment, in dem ich mich das erste Mal seit langem so richtig im Spiegel gesehen hatte, war also, das genaue Gegenteil von dem zu tun, was bisher meine „Überlebensstrategie“ war. Anstatt zu hungern, aß ich. Anstatt mich zu isolieren, ging ich auf Reisen und sprach Leute an, schloss Freundschaften. Ich versuchte alles, um den Fluchtweg „Essstörung“ nicht mehr zu brauchen.

Es gab Rückschläge und Menschen verletzten mich. Ich bereute, wozu ich mich entschieden hatte und doch wusste ich, dass die Alternative keine Option mehr war. Ich ließ mich zunehmen und sah es als Teil des Heilungsprozesses. Außerdem achtete ich darauf, viel mit Menschen zu unternehmen, die mir wirklich guttaten, die gesund waren, damit ich mich von ihnen inspirieren lassen und mir abschauen konnte, wie das „normale Leben“ ist. Nach und nach nahm ich mehr Rücksicht auf mich, auch wenn es mir schwerfiel.

Mein Bauchgefühl schrie mich an

Als ich beispielsweise 2017 anfing zu studieren, wollte ich mich wieder in eine Rolle quetschen und versuchte alles dafür zu tun, wieder die Kontrolle zu haben. Ständig hatte ich das Gefühl, dass sich alles wiederholte und sank dabei tiefer und tiefer in ein Loch. Mein Bauchgefühl schrie mich förmlich an, dass dies nicht der richtige Weg war. Doch es war gut, dass das alles passierte, denn so wurde mir klar, dass ich bestimmte Ideale noch nicht losgelassen hatte und mich noch nicht wirklich selbst lieben und so akzeptieren konnte, wie ich war.

Der größte und wichtigste Schritt meiner Genesung

Also beschloss ich nach zwei Semestern mein Studium abzubrechen. Mein erster großer Akt der Selbstliebe, der endlich mal fällig war. Das Ausmaß der Freude, die ich die zwei Wochen nach meinen Abbruch gespürt hatte und wie jede Zelle meines Körpers mich förmlich dafür feierte, dass ich mich dafür entschieden hatte, war genug Bestätigung. Das war der größte und wichtigste Schritt meiner Genesung, denn dadurch fing ich an, Dinge FÜR mich zu tun und es mir wert zu sein.

Das Leben heute

Heute gibt es noch oft Situationen, Tage und sogar Wochen, in denen ich komplett überfordert bin. Dann tendiere ich dazu, wieder an meinem Wert zu zweifeln und in alte Gedanken- und Verhaltensmuster zu fallen. Nun kann ich jedoch auf meine Sensibilität mehr Rücksicht nehmen. Dennoch ist es noch ein weiter Weg, bis ich voll und ganz psychisch stabil bin. Eine Therapie werde ich bestimmt noch machen, da mir noch einige Ängste geblieben sind. Doch ich kann ehrlich von mir sagen, dass ich die Essstörung losgelassen habe.

Auf diese Weise kann ich frei sein und Gutes für mich tun, anstatt ständig gegen mich zu kämpfen. Diesen Kampf habe ich freiwillig verloren. Dafür werde ich mir für immer dankbar sein.

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Klinik für Essstörung: Vorurteile und eigene Erfahrungen

Quelle: privat

Caroline hatte oft das Gefühl, dass sie sich für ihre Klinikaufenthalte schämen muss. In diesem Beitrag räumt sie mit Vorurteilen auf und sagt auch: Kliniken für Essstörungen sind nichts Schlimmes, nur leider auch keine Garantie für dauerhafte Heilung. Was sie erlebt hat.

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Klinik, Krankenhaus, Klapse, Psychiatrie, Psychosomatik, Therapie-Zentrum…, wer lange genug sucht, findet noch eine Menge mehr Begriffe für den Ort, an den jemand geht, der Zuhause nicht mehr seiner Essstörung fertig wird. Und gleich vorweg: Es ist kein Versagen, sich Hilfe zu holen, Hilfe zu bekommen oder anzunehmen.

Zu mir und meinen Aufenthalten: Ich selbst war zweimal in Psychosomatischen Kliniken, die auf Essstörungen spezialisiert waren. In der ersten, Anfang 2018, war ich sieben Wochen stationär. Das heißt, ich habe in der Klinik gewohnt und meine Familie nur am Wochenende gesehen. In der zweiten Klinik war ich Anfang 2019 nochmals zwölf Wochen stationär. Falls du gerade selbst überlegst, ob eine Klinik das richtige für dich ist, findest du hier unkompliziert Rat und Hilfe.

Vorurteile gibt es in vielen Bereichen, bloß habe ich das Gefühl, es gibt besonders viele rund um Kliniken. Die unten aufgeführten Vorurteile sind mir so oder so ähnlich auch begegnet. Ob in meinem Freundeskreis, in der Schule oder bei Verwandten. Bei mir kam dann immer das Gefühl auf, dass man mich nicht versteht, dass Kliniken „komisch“ sind oder dass ich mich dafür schämen müsste. Deshalb möchte ich nun versuchen, mit einigen dieser Vorurteile aufzuräumen.

Beispielsweise, dass…

… man in einem Stuhlkreis sitzt und alle zur Begrüßung im Chor deinen Namen sagen – so wie bei den Anonymen Alkoholikern.

Das kann ich nach meinen persönlichen Erfahrungen nicht bestätigen. Es gibt Gruppentherapie, wo auch meist in einem Kreis gesessen wird, das allerdings nur, damit man allen zuhören kann. Diese „typische“ Begrüßung ist mehr ein verbreiteter Filmmythos, der noch dazu ziemlich einstudiert wirkt.

… man mit Essen vollgestopft wird und dann nach Hause geht.

Für Außenstehende mag es immer so einfach klingen: Gibt den Menschen doch einfach was zu essen, und alles ist wieder gut. Allerdings ist das „nicht essen wollen“, meist nur ein Symptom. Dahinter steckt eine psychische Erkrankung. In einer Klinik geht es aber trotzdem auch darum, wenn es nötig ist, wieder ins Normalgewicht zu kommen. Dies ist ganz individuell nach Größe und Alter berechnet. Und ja, dafür muss man essen, allerdings nicht in übermäßigen Mengen oder nur Fast Food. Man wird wieder an ein normales Essverhalten mit geregelten Zeiten gewöhnt. Für einige ist ein Bestandteil des Aufenthalts die Gewichtszunahme, für mich war es das damals auch. Allerdings ist das nicht das einzige Ziel, sondern vor allem die Therapie und das Herausfinden der Hintergründe, warum man in die Essstörung gerutscht ist.

… man rauskommt und dann geheilt ist.

Auch das kann ich nur nach meinen persönlichen Erfahrungen beschreiben. Jeder Mensch braucht seine individuelle Zeit. Trotzdem ist eine Klinik auch nur Schritt auf einem langen Weg der Besserung. Auch mein Umfeld hat gedacht, dass ich wieder die bin, die ich vorher war, wenn ich den Aufenthalt beende. So, als wäre nichts gewesen. Das ist allerdings nicht möglich. Man verändert sich in diesem Prozess, was auch gut ist. Manche brauchen keine Klinik, damit es besser wird. Manche brauchen, zwei, drei oder mehr Anläufe. Die Klinik ist wie eine Glocke, ein sicherer Hafen, ein Paralleluniversum. Zuhause ist dann die Aufgabe, das Gelernte umzusetzen.

… man dort nur unter „Gestörten“ und „Verrückten“ ist.

Auch das habe ich oft gehört. Man lebt dort mit Menschen, die ähnliche Probleme haben wie man selbst. Wie in einer Schulklasse kann man dort sehr gute Freunde finden, aber auch Menschen treffen, die man danach nie wiedersieht. Jeder hat mit seinen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber man ist so viel mehr als seine Krankheit und definiert sich deshalb ja nicht nur dadurch. Es kann helfen, mit Menschen zusammen zu sein, die deine Ängste und Sorgen teilen, die vielleicht besser nachvollziehen können wie es dir geht, als dein Umfeld Zuhause. Es kann aber auch anstrengend sein, tagtäglich mit den Problemen von anderen konfrontiert zu sein.

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Kliniken sind nichts Schlimmes

Was ich damit ausdrücken möchte: Kliniken sind nichts Schlimmes, nur leider auch keine Garantie für dauerhafte Heilung. Rückfälle gehören dazu, das habe ich selbst auch erfahren. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Trotzdem heißt das nicht, dass man Angst vor einem stationären Aufenthalt zu haben braucht. Es sind Erfahrungen, es gibt dir Hilfestellung und du befasst dich nochmal ganz anders mit dir und deinen Problemen.

Falls du selbst in nächster Zeit in eine Klinik gehst: Versuche dich darauf einzulassen. Es ist eine Chance, etwas zu verändern. Nur du selbst kannst die Entscheidung treffen, gesund zu werden, niemand kann das für dich tun.

Falls du jemanden in deinem Umfeld hast, der in eine Klink geht: Versuche, ihm einfach zur Seite zu stehen, und verteufle die Klinik nicht von vorneherein. Dies verunsichert ungemein, und kann alles noch viel schwieriger machen.

Mir selbst hat vor allem mein zweiter Aufenthalt sehr viel gebracht. Beim ersten Mal in einer Klinik war ich davon überzeugt, gesund zu sein, ohne mein Zielgewicht erreicht zu haben. Ich wollte alles alleine schaffen.

Auf’s Gesundwerden fokussieren

Beim zweiten Mal habe ich dann bis zum Ende durchgezogen, und bin danach nicht sofort wieder in alte Muster zurückgefallen. Man ist in einer Klinik in einer ganz neuen Umgebung, und kann sich nur auf sich und aufs Gesundwerden fokussieren. Durch Arbeits- oder Schulstress wird das oft hintenangestellt. Auch ist es für mich persönlich, und auch für viele andere gut gewesen, diese Menge an Gewicht mit ständiger Unterstützung zuzunehmen. Es dauert nämlich eine Weile, sich mit seinem „neuen“ Gewicht abzufinden.

Seid ehrlich zu euch!

Aber auch für Leute mit Bulimie oder Binge-Eating-Störung, wo kein Untergewicht im Spiel ist, kann ein Klinikaufenthalt ratsam sein. Die Verantwortung wird erstmal von einem genommen und dir Schritt für Schritt wieder zurückgeben. Du wirst auf deinen Alltag vorbereitet. Die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) ist eine Sucht, bei der es zu Heißhunger-Attacken kommt. Es werden in kurzer Zeit große Menge an Nahrung konsumiert, die durch Erbrechen, exzessiven Sport oder Abführmittel ausgeglichen werden. Bei Binge Eating wiederum hat man selbst nicht mehr die Kontrolle über sein Essverhalten und konsumiert eine große Menge Nahrung in kürzester Zeit. Dabei werden allerdings keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen.

Ein letzter Rat von mir: Seid ehrlich zu euch! Nur dann könnt ihr die Essstörung hinter euch lassen. Leugnen und Verheimlichen, wie es einem geht und wie es läuft, trägt nur zur Aufrechterhaltung der Krankheit bei.

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Besser mit Stress umgehen

Quelle: privat

Zinnia

Wer kennt es nicht? Haufenweise Deadlines, fortwährender Leistungsdruck ob in Schule, Uni oder bei der Arbeit, der Terminkalender kann sich vor Einträgen kaum noch retten und auch die Daily-To-Do-Liste nimmt kein Ende. Hinzu kommen Hobbys, die Familie oder Freundschaften, die gepflegt werden wollen, unsere tägliche Dosis Social Media, ein gesunder, aktiver Lebensstil und natürlich sollte man dann auch noch Zeit für ausreichend Schlaf finden.

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Auch ich persönlich erlebe diesen Zustand der Überforderung, Anspannung und Hektik sehr oft: den Stress.

Oftmals fühle ich mich von den ganzen zu bewältigenden Aufgaben so überrannt, dass ich einfach komplett auf Durchzug schalte und sich in mir stattdessen ein Gefühl von „mir doch alles egal“ einstellt. An anderen Tagen beflügelt mich dieser gewisse Druck auch und ich bin produktiver, als ich es selbst für möglich gehalten hätte. Hast du das Gefühl, dir wächst der Stress über den Kopf? Dann ist es keine Schwäche, dir hier Hilfe zu holen. Aber egal ob er nun positiv oder negativ zu bewerten ist:

Stress ist in unserer heutigen Leistungsgesellschaft ein Gefühl, das immer präsenter wird und jeder schon einmal erlebt hat. Laut einer 2019 durchgeführten Online-Umfrage erleben 63 Prozent der Deutschen ihren Arbeitsalltag als stressig. Dabei spielen Zeitdruck und die Arbeitsatmosphäre eine große Rolle, jedoch auch der Leistungsdruck, die Menge an zu bewältigenden Aufgaben oder der innere Zwang, dauerhaft erreichbar sein zu müssen.

Multitasking und Angst, was zu verpassen

Andere Ursachen für Stress wären zum Beispiel noch das allseits bekannte Multitasking, die Digitalisierung und die damit einhergehende „fear of missing out“ – sprich unsere Angst davor, etwas Wichtiges zu verpassen. Auch  Konflikte in der Familie oder im Freundeskreis, zu wenig Schlaf, Entspannung oder Ausgleichsmöglichkeiten, eine allgemein ungesunde Lebensstil-Führung aber auch eine zu hohe Anspruchshaltung sich selbst gegenüber können Stress verursachen.

Solche und andere Stressfaktoren, sogenannte Stressoren, lassen sich in unserem Alltag überall finden. Deshalb ist es umso wichtiger herauszufinden, wie man solchen Stressauslöser möglichst aus dem Weg geht, dabei aber auch gleichzeitig den richtigen Umgang mit Stress lernt; denn eines ist klar: Stress lässt sich nicht immer vermeiden! Und Stress ist auch nicht immer sofort negativ zu betrachten.

Stress hat einen sinnvollen Ursprung

Evolutionsbiologisch betrachtet hat Stress einen durchaus sinnvollen Ursprung. Er soll uns helfen, uns verändernden Umweltbedingungen anzupassen, bei Gefahrensituationen schneller zu handeln und bei Bedarf leistungsfähiger zu werden. Bei gelegentlichem Auftreten hilft uns Stress eine sogenannte Stresstoleranz aufbauen zu können und unsere Abwehrkräfte zu stärken. Bei langanhaltendem Stress allerdings werden unsere Organe überbeansprucht, unsere allgemeine Leistungsfähigkeit sinkt, man ist anfälliger für Infektionskrankheiten und wird arbeitsunfähig. Am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Ausbildung kann es bei dauerhaftem Stress letztendlich sogar zu einem Burn-out kommen, nichts funktioniert mehr. Auch gerade deshalb ist es wichtig, Stress erst gar nicht in diesem Ausmaß an sich herankommen zu lassen.

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Natürlich gibt es eine breite Masse an Bewältigungsstrategien, aber nicht jede ist hilfreich und nicht jede hilft uns auch langfristig. Die Aufgaben vor sich herzuschieben, sprich zu prokrastinieren ist in den meisten Fällen eher weniger hilfreich, so zum Beispiel auch die vermeintliche Entspannung mittels Reizüberflutung. Sich vor den Fernseher zu setzen oder stundenlang auf sein Smartphone zu starren, mag uns zwar unseren Stress für einige Stunden vergessen lassen, trägt aber nicht sonderlich zu unserer Entspannung bei. Es erzeugt langfristig gesehen mehr Stress, da wir Freunden antworten müssen, immer up to date bleiben wollen, sehr viel Zeit fürs Handy verloren geht und unsere Aufgaben danach ja immer noch vor uns liegen und wir im schlimmsten Falle in einen noch größeren Zeitdruck verfallen.

Auch bei Essstörungen wie beispielsweise der Binge-Eating-Störung oder Bulimie kann Stress ein Trigger für die Krankheit sein, da bei diesen Krankheiten mittels Essen versucht wird, Stress zu vermindern und zu kompensieren. Gerade auch hier ist es therapeutisch sinnvoll, den richtigen Umgang mit Stress zu erlernen und Stress weitgehend zu vermeiden.

Deshalb hier meine acht Tipps für einen entspannteren Umgang mit Stress.

Die effektivste Methode um Stress zu bekämpfen ist wohl, ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Klar ist das leichter gesagt als getan. Meist bemerken wir den Stress erst, wenn er schon da ist und machen uns vorher keine Gedanken darum. Meist entsteht Stress aus einem Gefühl der Überforderung heraus. Wenn man keinen Überblick mehr hat, gerät man schnell in Panik. Einen Terminplaner oder ähnliches zu haben, in dem du genau festhalten kannst, was wann und wie zu tun ist, kann helfen. Meistens malen wir uns die Dinge in unserem Kopf schlimmer aus, als sie dann letztendlich sind. Versuche also, die „Welle zu reiten“ anstatt kampflos in ihr unterzugehen.

Positives Denken ist ein echter Gamechanger. Denn während meiner Recherche zu Stress wurde häufig angeführt, dass es meist an uns und unserer Einstellung liegt, ob wir Stress als Überforderung betrachten oder ihn als Antrieb nutzen. Natürlich solltest du es damit nicht übertreiben und die Signale deines Körpers ernst nehmen und dementsprechend handeln. Jedoch kann ein wenig Stress bei manchen Aufgaben durchaus hilfreich sein, um sie zu bewältigen. Versuche also das nächste Mal, wenn Stress aufkommt, nicht sofort zu verzweifeln, sondern dir selbst Mut zuzusprechen indem du dir sagst „Ich schaffe das!“

 

Ich denke, der Titel spricht für sich. Nimm dir nach einem stressigen Tag auch mal eine kleine Auszeit und versuche, dich zu entspannen. Du kannst Musik hören, ein Buch lesen, einen Tee trinken… Es gibt unzählige Möglichkeiten sich zu entspannen und jedem hilft etwas anderes. Ausreichend Bewegung ist ein sehr wichtiger Faktor, wenn es zu Stress kommt. Bewegung ist ein hervorragender Ausgleich und wirkt Stress sogar vor. Außerdem solltest du immer genug Schlaf bekommen, um genügend Energie für die Bewältigung deines Alltags zu haben.

 

So deprimierend, wie es auch klingen mag, wir können nicht in allen Bereichen unseres Lebens immer 100 Prozent geben. Klar ist Ehrgeiz gut, aber er kann uns auch im Weg stehen. Dieser Druck, den wir spüren, kommt nämlich meistens von uns selbst. Versuche also, dich selbst und deine Grenzen zu kennen und entsprechend zu handeln. Denn egal ob du deine Ziele eher hoch steckst oder wenige Erwartungen an dich selbst stellst: Deine Gesundheit solltest du immer darüber stellen.

Ich selbst hatte früher enorme Schwierigkeiten damit, vereinbarte Termine abzusagen oder auch schon bei der unmittelbaren Planung meine Bedenken zu äußern. „Ach, ich schaffe das schon.“, dachte ich dann immer leichtfertig. „Ein Termin mehr macht ja nicht viel aus.“ Wenn sich diese Termine allerdings häufen, dann ist die Überforderung praktisch schon vorprogrammiert. Am besten löst du dich von dieser Denkweise, du müsstest überall und immer anwesend sein. Nein sagen ist cool. Nein sagen bedeutet manchmal auch Ja zu dir zu sagen.

„Bewusstes Multitasking in der Arbeit bedeutet, dass man 60 Prozent länger braucht und 40 Prozent mehr Fehler macht“, so der Hirnforscher Dr. Bernd Hufnagl. Wenn du ständig versuchst, alles gleichzeitig zu machen, muss dein Gehirn nämlich ständig zwischen den einzelnen Aktivitäten hin- und herschalten. Das ist nicht nur auf Dauer anstrengender, sondern erzeugt auch unnötigen Stress, der leicht vermieden werden kann. Also versuche deine Aufgaben im Alltag lieber Schritt für Schritt anzugehen, anstelle alles parallel zu erledigen. Denn wenn du dich immer nur auf eine einzelne Sache konzentrierst, sparst du nicht nur Energie, sondern führst diese Tätigkeit auch qualitativ hochwertiger aus.

Das Handy kann einerseits entspannen, andererseits auch enorm viel Stress hervorrufen. In vielerlei Fällen greifen wir ganz unterbewusst nach unserem Handy und merken gar nicht, wie viel Aufmerksamkeit und Energie es von uns abverlangt. Online sind wir einer riesigen Menge an Informationen ausgesetzt, einer permanenten Reizüberflutung. Da es mir schwerfällt, meine Handyzeit auf einen vorher festgelegten Betrag zu beschränken, lasse ich bei manchen Aktivitäten mein Handy einfach zuhause. Was auch helfen kann, seinen Handykonsum zu reduzieren, ist zum Beispiel das Löschen von Apps, auf denen wir unnötig viel Zeit verbringen. Bei mir ist das zum Beispiel Instagram, da ich merke, dass diese App mich teilweise auch sehr negativ beeinflusst und ich oft nur aus bloßer Langeweile auf sie klicke -und nicht, weil mich die Beiträge dort wirklich interessieren. Die App ganz zu löschen, habe ich dann allerdings nicht übers Herz gebracht. Deshalb habe ich sie in den hintersten Winkel meines Homebildschirms verbannt, wo ich sie nicht sehen kann und dementsprechend auch wirklich erst benutze, wenn ich vorher freiwillig nach ihr gesucht habe.

Wenn dich der Stress zu sehr belastet, dann hilft es auch oftmals mit einer außenstehenden Person darüber zu sprechen. Vielleicht zeigt sie dir ja neue Perspektiven auf oder kann dir einen Teil deiner Aufgaben abnehmen. Bei Gruppenarbeiten zum Beispiel kannst du dich gut mit den anderen absprechen. Du musst nicht immer alles alleine stemmen und es ist gesund, sich helfen zu lassen.

 

Wenn du das Gefühl hast, du kommst alleine nicht mehr klar, dann suche am besten professionelle Hilfe auf! Unterstützungangebote in deiner Nähe, kannst du dir zum Beispiel hier anzeigen lassen.

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Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Missbrauch: Wenn Freunde sich anvertrauen

Quelle: privat

Lissi

Als Lissis Freundin ihr erzählt, dass sie missbraucht wurde, weiß sie anfangs nicht, wie sie sich verhalten soll. Sie hat sich schlau gemacht und hat ein paar Tipps für eine solch eine schwierige Situation zusammengetragen.

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Ich erinnere mich an das kühle Gefühl, das sich in meinem ganzen Körper breit machte und wie sich die Gänsehaut vermehrte, als meine Freundin mir anvertraute, dass sie sexuelle Gewalt an sich erlebt hat. Dann erzählte sie mir, dass ich den Mann kenne, der sie missbrauchte. Mir wurde schlecht. Mich überkam erbarmungsloser Ekel. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich in den darauffolgenden Minuten gefühlt habe. Aber es war definitiv kein schönes Gefühl. Wie muss es ihr da erst ergangen sein?

Mir fällt es sonst nicht sonderlich schwer mit Freunden über jegliche Themenbereiche zu sprechen, aber in diesem Fall wusste ich nicht, was ich sagen soll. Sollte ich ihr mein Mitgefühl aussprechen? Wie offen darf ich überhaupt etwas dazu sagen? Gott sei dank nahm meine Freundin mir die Angst, Fragen zu stellen und mit ihr offen darüber zu reden, indem sie anfing, mir zu beschreiben, was sie erlebte. Wir haben noch mehrere Stunden geredet und ich denke, dass es ihr viel geholfen hat, mit mir darüber zu sprechen. Dennoch frage ich mich oft, ob ich etwas besser hätte machen können – und wenn ja dann wie.

Eine von 20 Frauen wird vergewaltigt

Jede dritte Frau in Deutschland hat als Erwachsene sexuelle oder körperliche Gewalt an sich erlebt, das zeigt das Ergebnis einer EU-Studie aus dem Jahr 2014. Davon haben 35 Prozent der Frauen ab ihren 15. Lebensjahr einmal sexuelle oder körperliche Gewalt an sich erlebt. Das heißt sie wurden geohrfeigt, geschlagen, begrapscht, getreten oder zum nicht einvernehmlichen Sex gebracht. Die Dunkelziffer liegt hier um ein zehn- bis 20-faches höher.

Den Alltag ertragen

77 Prozent der Frauen aus der EU-Studie sagten, dass sich der Täter in ihrem näheren Umfeld befindet. Aufgrund von Scham, Angst, Hilflosigkeit oder dem Ekel vor der Tat gehen viele Opfer nicht zur Polizei oder zum Frauenarzt. Es ist eines der Themen, das totgeschwiegen wird und ein Tabuthema in unserer Gesellschaft darstellt. Aufgrund dessen verdrehen viele Opfer die Tat, geben sich selbst die Schuld und sehen es nicht als Vergewaltigung an.

So geht es auch meiner Freundin, sie hat es nur mir und einer weiteren Freundin erzählt, sonst niemandem. Zudem fällt es auch ihr schwer, den Missbrauch, der ihr widerfahren ist, als Vergewaltigung zu benennen. Ein Grund ist, weil sie Angst hat, in den Missbrauch zu viel hineinzuinterpretieren. Sie hat Angst, dass sie das falsch aufgefasst hat und jemanden fälschlich beschuldigt. Aber so ist es nicht!

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Du kannst helfen!

Es ist verständlich, dass die Erzählungen der missbrauchten Person schwer zu verkraften sind. Dennoch ist es wichtig, dass du ihr das Gefühl gibst, für sie da zu sein. Folgende Tipps können helfen, wenn sich dir jemand anvertraut:

  • Ruhe bewahren! Das Leben der missbrauchten Person ist aus den Fugen geraten, deshalb ist es wichtig, dass du ruhig bleibst und ihr im Leben als Stabilität zur Seite stehst.
  • Dränge die missbrauchte Person nicht zur Aussage. Versuche, so viel wie möglich über die Gefühle zu reden und dem Opfer bei der Wortfindung zu helfen, um das Erlebte zu verarbeiten.
  • Achte die Autonomie, die Selbstständigkeit des Opfers. Das Opfer hat in der Situation des Missbrauchs die Selbstbestimmung verloren, umso wichtiger ist es nun die Meinung und die Entscheidung es Opfers zu respektieren. Damit das Opfer nicht erneuten Kontrollverlust erlebt. Nicht bevormunden!
  • Und ganz wichtig: Du musst das nicht alleine schaffen! Du kannst mit einem offenen Gespräch den Anfang machen. Aber es gibt Experten, die dir und euch in dieser Situation unterstützen können. Hier kannst du dir Rat holen.

Wenn du nicht weißt, wie du deiner Freundin, deinem Freund oder deinem Familienmitglied weiterhelfen kannst, dann kannst du dich bei einer Internethilfe ganz einfach und anonym melden und um Hilfe bitten. Viele Seiten haben einen Chat oder ein Forum, in dem du dich austauschen kannst. Ebenso kannst du auf den Seiten mit Psychologen reden, welche dir Hilfestellungen und Tipps geben können.

Es ist nicht schlimm um Hilfe zu bitten, es kann sehr aufmunternd und stärkend sein.
Ich habe mich über Hilfsangebote informiert, bei denen du dich als Angehörige oder Angehöriger mit Rat und Informationen stärken kannst. das sind zum Beispiel:

https://fin-flensburg.de/

http://hab-keine-angst.de/

Und auch hier auf dem Blog findest du unter Redebedarf Hilfsangebote und sogar eine Suche mit Unterstützungsangeboten in deiner Nähe.

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Liebes Tagebuch: Wie akzeptiere ich mich selbst?

Quelle: privat

Lea

In ihren Tagebucheinträgen spiegeln sich alle Aufs und Abs aus Leas Alltag. Sie liebt es, wenn sie beim Lesen feststellt, dass sie wieder ein kleines Stück mehr zu sich selbst gefunden hat und rät: „Du wirst nicht von jetzt auf gleich deine Gedanken umstellen können, das braucht Zeit. Aber währenddessen lernst du unglaublich viel.“ Noch mehr Tipps gibt es in diesem Beitrag.

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„Deswegen möchte ich jetzt wieder etwas verändern“, schreibe ich in mein Tagebuch, „Ab morgen möchte ich …“,  ergänze ich, zögere einen Moment und streiche es dann doch wieder durch. Kopfschüttelnd sage ich mir selber, dass ich mit meinen leeren Versprechungen aufhören wollte, klappe das Tagebuch zu und werfe es an das Bettende. Im Laufe der letzten Jahre haben sich sechs kleine Heftchen bei mir angesammelt, die ich alle in der Schublade unter meinem Bett sammle. So sind sie zwar nicht weggeschlossen, aber trotzdem versteckt genug, um nicht jedem sofort ins Auge zu springen, sobald er mein Zimmer betritt. In all den unterschiedlichen Heften habe ich meine Gedanken und Gefühle der letzten Jahre mal mehr, mal weniger konsequent eingetragen. Auch wenn ich vieles mit meinen Freunden oder Familie teile, hüte ich die Hefte wie einen kleinen Schatz. Blättert man durch die Seiten, kann man von Erfolgen und Euphorie lesen, von Wut oder Einsamkeit, vom Scheitern oder der Liebe und auch getrocknete Tränen lassen sich neben den Sätzen auf dem Papier finden. In den letzten Jahren war mein Leben eine Achterbahnfahrt.

Wenn ich abends im Bett nachdenklich bin, greife ich gerne in die Schublade unter meinem Bett und lese ein paar alte Einträge aus meinen Tagebüchern. Oft stelle ich dabei fest, dass viele Inhalte für mich gar nicht mehr relevant sind, ich kann über sie lachen und hätte sie wahrscheinlich schon längst vergessen, wenn ich sie nicht irgendwann mal aufgeschrieben hätte. Doch manche Themen begleiten mich seit dem ersten Eintrag, sie tauchen immer wieder auf und tun es auch heute noch: Schreibe ich mal nicht über meine Figur, meine fehlende Selbstakzeptanz oder mein niedriges Selbstwertgefühl, dann ist das schon erstaunlich.

Gibt es ein Wundermittel für mehr Selbstakzeptanz?

Seit Jahren versuche ich daran zu arbeiten, mich selbst mehr zu akzeptieren. Ich habe versucht Podcasts über Selbstliebe zu hören, YouTube Videos zu gucken oder Blogeinträge zu lesen, Dankbarkeitslisten zu schreiben, mir wöchentlich neue Ziele zu setzen und verschiedene Abnehmstrategien ausprobiert. Erst vor kurzem kam ich zum Beispiel auf die Idee vegan zu werden, musste aber feststellen, dass es sich bis jetzt mal wieder um eine leere Versprechung handelte. Oft hatte ich auch die Hoffnung, dass ich mit Yoga oder Meditation bei mir zuhause mehr zu mir selber finde und meinen Körper besser spüren und wahrnehmen kann. Aber damit, 30 Minuten lang einfach „nur rumzusitzen“ und „an nichts zudenken“, konnte ich mich so schnell nicht anfreunden.
Ich habe einiges ausprobiert, um mehr Selbstakzeptanz zu erlangen, aber anstatt mich besser zu fühlen, wurde ich eher sauer auf mich selber, wenn ich mal wieder etwas nicht so konsequent durchgezogen habe wie geplant oder die Methode nicht gewirkt hat. Ich erkenne zwar manchmal an einem alten Tagebucheintrag, wie ich meine Einstellung teilweise geändert habe und merke daran, dass ich dem Ganzen einen Schritt näher komme, aber ein Wundermittel habe ich noch nicht gefunden.

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Tägliche Erinnerung an zu wenig Selbstliebe

Ständig und überall werde ich daran erinnert, dass ich mit mir zu kämpfen habe. Es ist so, als würde jedes Mal eine schrille Glocke läuten, die mich innerlich zusammenzucken lässt, damit ich ja nicht vergesse, dass ich mich selber nicht akzeptiere. Die Hose sitzt mal wieder enger? Glockenschlag. Das Top legt sich auf deinem Bauch ab und lässt jede einzelne Hautfalte deutlich werden? Glockenschlag. Alle um dich herum sind vergeben, aber bei mir ist überhaupt nichts in Aussicht? Glockenschlag. Die hübsche Bloggerin auf Instagram zeigt mal wieder ihr ach so tolles Leben? Glockenschlag. Gerade in solchen Phasen greife ich gerne auf mein Tagebuch zurück, um mir alles von der Seele zu schreiben. Ein Freund von mir sagte mal: „That free release of emotions can let you think logically about what’s bothering you rather than how much it bothers you.“ Und so ist es auch. Das Schreiben hilft mir meine Gedanken zu ordnen und mir bewusst werden zu lassen, was genau mich gerade beschäftigt. So kann ich dann ganz anders an das Problem heran gehen und lasse mich nicht von meinen Emotionen irritieren.

 Der Kampf gegen die Selbstakzeptanz

Es gibt und gab Phasen, da erklingt der Glockenschlag seltener und ich fühle mich wohl in meinem Körper. Vielleicht habe ich es mal zwei Wochen lang geschafft eine meiner neuen Ideen durchzuhalten, ich bleibe gerne vor dem Spiegel stehen und ziehe enge Tops an. Aber leider halten diese Phasen nicht lange an. Trotzdem muss ich feststellen, dass diese Höhen und Tiefen normal sind und dazu gehören. Sie sind Teil meiner Reise zur eigenen Selbstakzeptanz. Und jedes Mal aufs Neue muss ich dagegen ankämpfen, mich erinnern, worauf es wirklich ankommt und mich selber schätzen lernen. Aber das macht mich stark.

Ein Wundermittel für mehr Selbstliebe gibt es nicht, aber vielleicht ist es eine Kombination aus den kleinen Dingen verbunden mit Zeit und Durchhaltevermögen. Es ist ein Kampf und es ist nicht leicht, aber ich bin auf einem guten Weg und freue mich auf den Tag an dem ich eins meiner goldenen Hefte durchblättere und dieses Thema endlich zu denen gehört, die nicht mehr relevant für mich sind.

Meine Go-To-Liste für mehr Selbstakzeptanz

  • Lebe im Hier und Jetzt: Versuche dir immer wieder vor Augen zu führen, dass es wichtigere Dinge im Leben als deine Nase oder dein Gewicht.  Genieße dein Leben, anstatt dir Sorgen um „Kleinigkeiten“ zu machen.
  • Sei geduldig mit dir: Du wirst nicht von jetzt auf gleich deine Gedanken umstellen können, das braucht Zeit. Aber währenddessen lernst du unglaublich viel.
  • Nimm dir Zeit für dich selbst: Egal, ob du es mit Meditation oder Yoga versuchst oder ein schönes Buch liest und Tee trinkst – tu das, was dir gefällt.
  • Hör in dich hinein und nimm dich war: Überlege dir zum Beispiel, was du an dir magst und was du schön findest – äußerlich und charakterlich! Versuche, dich auf darauf zu konzentrieren. Wenn es dir mal nicht gut geht, versuche erst zu verstehen warum das gerade so ist und dann aktiv daran zu arbeiten. Lerne dich selbst besser kennen!

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Leichter gesagt als getan: Positiv denken

Laura

Vielleicht kennst du Gedanken wie „Was könnten die anderen von mir denken?“ oder „Ich schaffe das eh nicht.“ Du denkst jetzt schon an Situationen, die noch weit in der Zukunft liegen – oder bereits längst in der Vergangenheit? Situationen, die vielleicht blöd gelaufen sind? Vor denen du Angst hast und deine Gedanken darum stehen nicht still?

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Sätze wie „Mach dir nicht so viele Gedanken“ oder „Denk doch nicht so negativ“ sind einfach gesagt und schwierig umzusetzen. Viel zu häufig machen sich Menschen tagelang Gedanken wegen einer Sache oder zweifeln an sich selbst. Wie gehst du am besten mit solchen Gedanken um oder wirst sie gar los?

 

Der Nocebo-Effekt 

Bestimmt hast du schon mal vom Placebo-Effekt gehört. Placebos sind Medikamente ohne Wirkstoff. Sie werden von Patienten in dem Glauben genommen, sie beinhalten Wirkstoffe. Häufig werden die Beschwerden der Betroffenen dadurch besser. Beim Nocebo-Effekt ist das Gegenteil der Fall: Patienten glauben durch ein bestimmtes Medikament Nebenwirkungen zu bekommen. Da sie diese negativen Symptome erwarten, treten sie auch tatsächlich auf.

Sowohl der Placebo-, als auch der Nocebo-Effekt lassen sich mit dem positiven und negativen Denken vergleichen. Machen sich Menschen ständig negative Gedanken oder reden sich selbst oder eine Situation schlecht, ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass diese Erwartungen erfüllt werden. Die negativen Erwartungen werden zur Realität.

Mit negativen Gedanken kommt niemand weiter. Natürlich sollst und darfst du dich aufregen, zweifeln und nicht weiterwissen. Keiner erwartet von dir immer gut drauf zu sein und in allem nur das Positive zu sehen. Aber ist bei jedem kleinen Problem, das auftritt, dein erster Gedanke ein schlechter, bringt dich das kein Stück weiter. Im Gegenteil: Es kostet dich Energie und Kraft. Es bringt dich nicht an dein Ziel!

Gedanken-Placebo 

Glauben Menschen stets an das Gute, sehen in allem irgendeinen Vorteil oder eine Lehre, geht es ihnen auch besser. Deine Worte und Gedanken bestimmen deine Laune, deine Ausstrahlung, deinen Alltag. Sie beeinflussen, ob du eine bessere Note in der Klausur schreibst. Ob du neue Menschen kennenlernst. Ob du immer selbstbewusster wirst. Mit einem Lächeln, einem einfachen „Ich schaff das“, ist mehr getan als du denkst. Rede dir selbst ein, dass die Klausur super wird, du auf der neuen Schule Freunde finden wirst, du gut bist, wie du bist. Irgendwann werden deine Worte zur Wirklichkeit: der Gedanken-Placebo.

Mit positiven Gedanken ziehst du Positives an. Auch, wenn das erst mal schwerfällt und unglaubwürdig klingt. Was du denkst, stahlst du aus und was du ausstrahlst, ziehst du an.

Deine Worte und Gedanken bestimmen deine Laune

Das klingt jetzt erst mal so daher gesagt: Einfach positiver denken. Eigentlich weiß jeder, dass es viel besser wäre, keine Zeit zu verschwenden und stattdessen nach vorne zu schauen. Aber wie schaffst du es denn nun in negativen Situationen, positiv zu bleiben? Wie hörst du auf, dir unnötige Sorgen zu machen oder dich selbst kleinzureden?

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Versuche bei jedem Zögern, Meckern, Zweifeln eine positive Sache an der Situation zu finden. Stell dir die Frage, was daran gerade gut ist. Was bringt dich trotzdem weiter? Was kannst du daraus lernen? Irgendwann laufen diese Gedankengänge ganz automatisch in deinem Kopf ab. Du gewöhnst dich daran, nicht direkt das Schlimmste in allem zu sehen.

Sorgen müssen auch mal rausgelassen werden. Du kannst nicht immer sofort in allem das Positive sehen oder aufhören, dir den Kopf zu zerbrechen. Sprich mit Freunden oder schreibe alle Gedanken auf. Vielleicht helfen Sport oder dein Lieblingsfilm. Sei auch mal traurig, sauer oder nachdenklich. Dann muss es aber reichen und du solltest wieder nach vorne schauen.

Frag dich, ob dich die Situation in der Zukunft noch beschäftigen wird. Lohnt es sich vielleicht gar nicht, jetzt darüber zu grübeln? Lass dich nicht von einer Sache runterziehen, die dich womöglich nur kurzfristig aufhält. Sind deine negativen Gedanken überhaupt realistisch? Oder malst du dir gerade vielleicht das Schlimmstmögliche aus, was passieren könnte? Ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass diese Möglichkeit eintritt?

 

Schaffe dir eine Art Grundvertrauen in das Leben. Irgendwie funktioniert es doch immer -mal einfach, mal mit Hindernissen. Stressige und nervenzehrende Phasen, die aber vorbeigehen. Auch, wenn es aussichtslos scheint, am Ende klappt alles. Schau mal zurück, was du bereits alles geschafft hast, wie weit du bisher gekommen bist. Sei stolz auf diese Dinge und vertraue darauf, dass alles andere auch gut wird.

 

 

Niemand ist immer positiv oder immer gut gelaunt. Niemand sieht in allem immer nur das Gute. Niemand kann Gedanken mal eben beiseiteschieben. Und das musst du auch nicht. All das ist eine Sache der Gewohnheit. Mit der Zeit wird es immer einfacher und keiner ist von Anfang an perfekt.

Aber, wenn du dir schon so viele Gedanken machst, warum nicht gleich gute?

Hier noch zwei Buch-Empfehlungen, die dir vielleicht zusätzlich helfen:

– „Sorge dich nicht – lebe!“ – Dale Carnegie
– „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ – Eckhart Tolle

 

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Quelle: StockSnap/Pixabay

Was können Freunde bei einer Essstörung tun?

Quelle: privat

Katha

Wenn im Freundeskreis oder in der Familie jemand an einer Essstörung erkrankt, dann ruft das unterschiedlichste Reaktionen hervor. Katha hat es erlebt und die Beteiligten um Tipps gebeten.

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„Mann, hat die abgenommen!“ flüsterte mir eines Abends eine Freundin ins Ohr. Gemeint war damit ein Mädchen aus unserem Freundeskreis, die, wie sich bald herausstellen sollte, kaum noch Nahrung zu sich nahm und exzessiv Sport machte, um möglichst dünn zu werden.

Hat die abgenommen!

Erfährt man von einer befreundeten oder verwandten Person, dass diese unter einer Essstörung leidet, fällt es vielen schwer angemessen zu reagieren. Mir ging es selbst nicht anders. Das liegt dabei oft schlicht und einfach daran, dass man selbst nicht weiß, was überhaupt eine angemessene oder richtige Reaktion wäre. Dies kann dann schnell zu einem Gefühl der Hilflosigkeit oder Überforderung führen. Man möchte gerne helfen, aber findet nicht die richtigen Worte oder wird vielleicht sogar bei seinem Versuch abgewiesen.

 

Um zu wissen womit man es eigentlich zu tun hat, hilft ein Grundwissen über die verschiedenen Formen der Krankheit.

Was ist eine Essstörung eigentlich?

Das Thema Essstörung wird in unserer Gesellschaft oft als Tabuthema behandelt, über welches man eigentlich auch gar nicht genauer Bescheid wissen möchte, da es unangenehm ist und nie einen selbst betrifft, richtig?

Falsch! Tatsächlich kann praktisch jeder irgendwann an einer Essstörung erkranken. Vor allem unter jungen Menschen kommt diese Krankheit weitaus öfter vor als man glauben mag. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigen etwa 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland zumindest Symptome einer Essstörung.

Dabei ist Essstörung nicht gleich Essstörung: Es gibt verschiedene Formen der Krankheit, die sich je nach Symptomen und Umständen unterscheiden.

Da gibt es zum einen die am besten bekannte Magersucht. Der oder die Betroffene isst dabei so wenig und kalorienarm wie möglich (oder gar nicht mehr), um immer weiter Gewicht zu verlieren und dünner zu werden. Oft haben diese Personen ein völlig falsches Bild vom eigenen Körper und empfinden sich selbst noch dann als zu dick, wenn sie bereits untergewichtig sind.

Das Ziel, möglichst dünn zu sein, wollen auch jene erreichen, die unter Bulimie, auch Ess-Brech-Sucht genannt, leiden. Anstatt überhaupt nicht mehr zu essen, erbrechen die betroffenen Personen das zu sich genommene Essen wieder. Damit werden dem Körper wichtige Nährstoffe vorenthalten, außerdem leiden Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse unter der ständigen Belastung.

Zu Essanfällen kommt es auch bei der Binge-Eating-Störung. Hier hat der Betroffene das Essverhalten nicht mehr unter Kontrolle und kann auch dann nicht aufhören, wenn der Magen schon längst voll ist. Allerdings wird das Gegessene meist nicht erbrochen.

Am häufigsten treten aber Mischformen aus den oben genannten Arten auf, oftmals werden diese außerdem von weiteren psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen begleitet.

Gerade deshalb kann es manchmal schwer sein, eine Essstörung gleich als diese zu erkennen; denn schließlich hat fast jeder schon einmal zu viel gegessen oder eine Diät versucht. Dazu kommt, dass die Erkrankten oftmals gelernt haben, ihr Essverhalten oder den ausgemergelten Körper zu verstecken, sodass es lange dauern kann, bis Familie oder Freunde auf das Dilemma aufmerksam werden.

Genau das war das Problem

So war auch mir das Problem eines mir nahestehenden Mädchens erst aufgefallen, als sie schon untergewichtig und kaum mehr sie selbst war. Ich haderte mit mir, ob ich sie darauf ansprechen sollte, denn ich hatte irgendwie das Gefühl, es sollte mich nichts angehen. Doch ich hielt es für notwendig. Sie stritt es anfangs ab, doch bald brach sie in Tränen aus und erzählte mir, dass sie sich nach dem Essen immer schuldig fühle und sich als viel zu dick empfand. Ich war etwas überfordert mit dieser Antwort, obwohl ich mir etwas Ähnliches schon gedacht hatte. Unsicher, ob es überhaupt helfen würde, bot ich an von nun an darauf zu achten, dass sie zumindest zu jeder Mahlzeit etwas zu sich nahm, auch wenn es nur ein Apfel war. Sie willigte ein, aber es funktionierte nicht besonders gut.

An meinen Freunden störte mich damals vor allem, dass es kaum jemanden gab, der versuchte die Situation, in der sich unsere Freundin befand zu verstehen und nachzuvollziehen. Stattdessen wurde ihr vorgeworfen, nur auf Aufmerksamkeit aus zu sein und unnötig viel Wert auf ihr Aussehen zu legen. Andere wiederum begannen auf sie einzureden, um sie davon zu überzeugen doch endlich wieder richtig zu essen. Als dies nicht funktionierte, gaben sie frustriert auf und ignorierten das Problem gänzlich. Als Reaktion darauf zog sich unsere Freundin immer mehr zurück und es wurde zunehmend schwieriger, zu ihr durchzudringen.

Sinn dieses Textes soll aber nicht sein, Menschen für ihr Verhalten zu verurteilen. Er soll lediglich aufzeigen, wie schwierig es sein kann, richtig zu reagieren und für Betroffene wie auch Angehörige zu gegenseitigem Verständnis führen. Denn oft geht es nicht nur den Erkrankten nicht gut, sondern auch den Personen die ihnen nahestehen und mit ansehen müssen, wie es ihnen zunehmend schlechter geht. Eine Essstörung belastet also im schlimmsten Fall gleich mehrere Personen.

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Wie kann ich richtig helfen?

Vorschnelle Urteile und Probleme zu verharmlosen, bringt keinen weiter und ist nicht gerade hilfreich. Sensibles Verhalten hingegen kann sowohl euch als auch der betroffenen Person ein besseres Gefühl geben.

Bemerkt ihr bei einer Person in eurem Umfeld Anzeichen, die auf eine Magersucht hindeuten können, sprecht sie ruhig darauf an. Dies sollte allerdings in einem stillen und privaten Umfeld geschehen, in dem ihr euch beide wohlfühlt. Der Pausenhof ist eher nicht der richtige Ort für ein solches Gespräch. Sowohl dabei, als auch sonst im Umgang mit diesem Thema ist es wichtig, keine Anschuldigungen zu formulieren. Negative Sätze wie „Du bist ja viel zu dünn, dass sieht gar nicht mehr schön aus!“ führen zu noch mehr Unsicherheit statt zu Verständnis. Viel wichtiger ist es, eure Unterstützung zu versichern und als Ansprechpartner zu fungieren. Oft ist den Betroffenen sogar schon bewusst, dass ihr Essverhalten nicht gut oder normal ist, doch sie trauen sich nicht, mit jemandem darüber zu sprechen und Hilfe zu suchen. Dabei könnt ihr nun eine erste Anlaufstelle sein. Um die Situation, in der sich euer Freund oder Familienangehöriger befindet besser nachvollziehen zu können, ist es hilfreich sich genauer über die Erkrankung zu informieren. Empfehlenswerte Websites sind zum Beispiel folgende:

Ihr sollt jedoch keinesfalls die Rolle eines Therapeuten übernehmen und Diagnosen stellen oder Essenspläne aufstellen. Stattdessen ist es hilfreich, wenn ihr immer ein offenes Ohr bieten könnt und in besonders schweren Zeiten Trost und Umarmungen spendet. Außerdem könnt ihr auch auf Hilfsangebote verweisen, jedoch sollte dies ohne Druck geschehen. Solche Angebote findet ihr zum Beispiel hier auf dem Blog unter „Redebedarf„.

Erfahrungen aus dem Freundeskreis

Keiner weiß besser, welche Verhaltensweisen wirklich geholfen haben, als jemand, der selbst schon einmal mit einer solchen Erkrankung zu kämpfen hatte. Aus diesem Grund möchte ich nun sowohl eine solche Person als auch zwei ihrer Freunde zu Wort kommen lassen, die ihre Erfahrungen und Tipps teilen.

Viele haben sich verhalten, als wüssten sie es besser.

 

Wie hat dein näheres Umfeld auf deine Krankheit reagiert?

Sehr unterschiedlich. Viele wollten mir zum Beispiel vorschreiben, wie ich damit umzugehen habe und haben sich verhalten, als wüssten sie alles besser.

Aber ich habe auch viel Sorge und Aufmerksamkeit erfahren, einige haben mich so gut es ging unterstützt. Es war zwar nett, dass auch Menschen versucht haben sich um mich zu kümmern, aber eigentlich wollte ich nur in Ruhe gelassen werden. Einige haben eben dann sehr versucht, mir sich und ihre Meinung aufzudrängen und das hat mich eher negativ beeinflusst.

Ist es dir schwer gefallen, mit anderen darüber zu sprechen oder um Hilfe zu bitten?

Ja, vor allem am Anfang als ich die Krankheit selbst nicht als solche empfunden habe. Ich merkte erst, dass ich etwas ändern muss, als ich realisierte, dass ich alleine nicht mehr davon wegkomme.

Großen Anteil daran hatte meine große Schwester. Sie sagte mir irgendwann ins Gesicht, dass es so nicht mehr lange weitergehen könne. Ab diesem Moment begann ich es selbst im Spiegel zu sehen, auch wenn ich es noch immer nicht als so drastisch erkannte wie es tatsächlich war. Auch durch die Hilfe und Aufmerksamkeit meiner Schwester merkte ich, dass ich einen Therapeuten brauchte.

Wer und was konnten dir in dieser Zeit helfen?

Es half vor allem, Verständnis und Unterstützung zu erfahren. Manchmal funktionierte es auch, wenn man mir etwas zu Essen hinstellte und mir dann aber nicht beim Essen zuschaute. Ein kleiner Schubs in die richtige Richtung konnte helfen, aber nur wenn man mich dabei nicht bevormundete. Am meisten hat mir aber schließlich die Therapie geholfen.

Und was hat sich eher negativ auf dich und die Situation ausgewirkt?

Wenn jemand weniger gegessen hat als ich. Es wurde bald zu einer Angewohnheit zu beobachten wer wieviel isst. Hatte eine Person weniger auf dem Teller als ich, löste das so etwas wie einen depressiven Schub aus. Auch wenn ich zum Beispiel auf Instagram gesehen habe, dass andere viel Sport gemacht haben, hat mich das traurig gemacht. Manchmal gab es auch unangebrachte Kommentare. Wenn jemand nichts von meiner Krankheit versteht, sollte er lieber gar nichts dazu sagen.

Was kannst du Angehörigen bezüglich ihres Verhaltens raten?

Man sollte nicht glauben, dass man es besser weiß als die Person, die sich selbst in der Situation befindet. Wenn man so etwas nicht selbst erlebt hat, weiß man nicht wie schwer es ist, mit der ständigen Angst vor Triggern zu leben, die die alten Gedanken und Verhaltensweisen wieder auslösen können, und wie anstrengend es sein kann gegen diese eigenen Gedanken zu kämpfen.

Es hilft, wenn man Unterstützung erfährt und immer einen Ansprechpartner hat, aber ohne dass dieser einen zum Reden (oder Essen) zwingt. Es ist gut, wenn Freunde fragen wie sie helfen können anstatt mir ungefragt eine Meinung aufzuzwingen. Empfehlt auch professionelle Hilfe wenn es nötig ist, allerdings muss der oder die Erkrankte das dann auch wollen damit es funktioniert.

Wichtig für mich ist, dass ich nicht ständig beobachtet werde. Wenn ich bemerkt habe dass jemand aus meinem Umfeld mich oder mein Essverhalten inspiziert hat, habe ich erst recht nicht gegessen.

Ich habe versucht, ihr kleine Dinge abzunehmen.

Wie hast du von der Essstörung der Betroffenen erfahren?

Es ist mir ehrlich gesagt zu lange nicht aufgefallen, bis man es nicht mehr übersehen konnte. Dann habe ich auch schnell daran gedacht, dass es am Essen liegen könnte. Irgendwann hat sie mit mir darüber gesprochen und gesagt, dass sie sich immer schlecht fühlt wenn sie etwas gegessen hatte und oft den Drang hat, sich danach zu übergeben.

Was war deine erste Reaktion?

Ich habe mir Sorgen gemacht. Sie wirkte schon länger bedrückt und ausgelaugt und ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sehr anfällig für Stress ist. Aber ich habe mich auch gefragt ob ich überhaupt der richtige Ansprechpartner für so etwas bin.

Hast du das Gefühl gut oder zumindest ausreichend über Essstörungen informiert zu sein?

Eigentlich hatte ich das schon, aber als ich mit dieser Situation konfrontiert wurde, musste ich die Ansicht hinterfragen. Ich kenne mich mit den Fakten aus, aber das hat mir nur bedingt geholfen.

Wie hat sich dein Verhalten gegenüber der Betroffenen aufgrund der Essstörung verändert?

Ich wurde vorsichtiger. Außerdem habe ich versucht, möglichst oft nach ihren Bedürfnissen zu fragen oder ihr kleine Dinge abzunehmen. Aber manchmal fiel es mir schwer, geduldig zu bleiben wenn sie immer weiter litt und sich nichts besserte.

Würdest du dich rückblickend anders verhalten?

Ich würde versuchen, noch mehr auf sie einzugehen. Vielleicht von Anfang an fragen was ich noch tun kann.

Wie schätzt du generell die Hilfe ein, die die Person aus ihrem Umfeld erhalten hat?

Das kann ich nur bedingt beurteilen. Gerade ihre engen Freundinnen haben sich schon viel Mühe gegeben ihr zu helfen. Auch einige Lehrer haben ein Auge auf sie gehabt Aber es gab leider nicht nur Menschen, die nett zu ihr waren. Es wurde auch über sie geredet. Ich glaube viele tun sich mit diesem Thema etwas schwer.

 

Ich sehe mich nicht in der Position. ihr einen Rat geben zu können.

Wie hast du von der Essstörung der Betroffenen erfahren?

Es gab einen Zeitpunkt, an dem sie ihr Gewicht und ihr bis dahin gewohntes Aussehen massiv verändert hatte. Ab da wurde dies öfter auch im Freundeskreis zum Gesprächsthema. Das Gerücht, dass es sich um Bulimie oder zumindest eine Form der Essstörung handelt, wurde dann von einer ihr nahestehenden Freundin bestätigt.

Was war deine erste Reaktion?

Mein erstes Gefühl war Ratlosigkeit und ich war etwas verblüfft. Meiner Meinung nach wurde sie dadurch nicht schöner, so wie sie es sich vielleicht erhoffte. Ich konnte und wollte irgendwie auch keine gute Hilfestellung geben. Ich selbst bin übergewichtig und glaube vor allem deshalb nicht, dass ich ihr (Ernährungs-)tipps geben sollte.

Hast du das Gefühl gut oder zumindest ausreichend über Essstörungen informiert zu sein?

Ich denke über die physische Komponente bin ich ausreichend informiert. Allerdings sind die psychischen Vorgänge mir zuweilen unschlüssig und schwer nachvollziehbar.

Wie hat sich dein Verhalten gegenüber der Betroffenen aufgrund der Essstörung verändert?

Mein Fokus auf ihre Essgewohnheiten und ihren allgemeinen Zustand stiegen. Ich habe auch versucht jegliche Themen, die mit Essen zu tun haben, zu vermeiden wenn sie dabei war. Ich denke, die meisten haben sie ein bisschen genauer beobachtet als sonst.

Würdest du dich rückblickend anders verhalten?

Nein, denn ich sehe mich nach wie vor nicht in der Position, ihr da Rat geben zu können.

Wie schätzt du generell die Hilfe ein, die die Person aus ihrem Umfeld erhalten hat?

Hilfestellung von Seiten des Freundeskreises war teilweise gegeben. Was die Familie anging, bin ich mir nicht sicher, aber da schien manchmal die Unterstützung zu fehlen. Ich selber kannte aber auch keine Aufklärungs- oder Hilfestellen, wo man sich hätte informieren können.

Es zeigt sich also, dass eine solche Erkrankung sehr unterschiedlich wahrgenommen wird. Am wichtigsten ist deswegen eine ständige und ehrliche Kommunikation zwischen allen Parteien. Nur so konnte ich meiner Freundin die Unterstützung geben, die ihr auch wirklich weiterhalf. Mit einer solchen Krankheit konfrontiert zu werden, kann sehr einschüchternd sein. Es ist nicht schlimm wenn ihr erstmal nicht wisst, was zu tun ist, denn nicht nur für die Betroffenen sondern auch für deren Freunde und Familie ist es ein langer Weg zu lernen, wie man die Krankheit hinter sich lassen kann.

Es sollte uns natürlich stets bewusst sein, dass alleiniges Engagement von Seiten des Partners/der Partnerin oder der Familie nicht alles ist. Denn sind wir mal ehrlich: Die wenigsten von uns sind ausgebildete Psychiater und wissen, wie man eine Essstörung heilt. Trotzdem sollte man den eigenen Einfluss nicht unterschätzen. Dass die Betroffenen Unterstützung und Verständnis erfahren, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, vor allem da Magersucht und ähnliche Krankheiten auch heute noch oft nicht ernstgenommen werden und es Erkrankten dadurch schwerer fällt, sich jemandem anzuvertrauen.

Keine Anleitung

Zuletzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass natürlich jede Person anders ist und andere Bedürfnisse hat. Dementsprechend sollte dieser Artikel weniger als eine wortwörtliche Anleitung und mehr als ein Richtungsweiser gesehen werden. Ich weiß, dass es frustrierend sein kann, jemanden leiden zu sehen, der einem nahesteht. Es gibt keine einfache Lösung, mit der ihr eine Person von ihrer Essstörung befreien könnt. Aber ihr könnt für sie da sein. Denn wie heißt es so schön: geteiltes Leid ist halbes Leid. Und halbes Leid lässt sich schon viel besser ertragen als ganzes.

 

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Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: RyanMcGuire/Pixabay

Die Dünnen sind die Glücklichen

Quelle: privat

Wenn man dünn ist, dann weiß man das. Man weiß es nicht nur, weil man Kleidung in Größe XS trägt, sondern weil einen die meisten darauf ansprechen. Ich war nicht übergewichtig bevor ich essgestört wurde. Ich war „normal“. Doch als ich sehr dünn wurde, klangen die Kommentare oft so, als wäre ich zuvor eine Tonne gewesen.

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„Jessi, wie hast du das geschafft?“, „Ich wäre auch gerne so schön schlank wie du!“, „Ja, du hast gut reden. Du kannst ja alles essen und bist so schön schlank!“, „Meine Exfreundin hatte ja nicht so eine gute Figur wie du!“ Sogar als ich beim Frauenarzt für einen Bluttest mein Gewicht nennen sollte, sagte die Arzthelferin: „Wow, so wenig würde ich auch gerne wiegen!“ Sie wollten mit dem Test herausfinden, weshalb ich meine Tage nicht mehr bekam. Als Arzthelferin einer Frauenärztin müsste ihr eigentlich bewusst sein, dass durch ein zu niedriges Gewicht und den Stress, dem man seinen Körper aussetzt, die Periode ausbleiben kann.

Ein zu hoher Preis für diesen Körper

So ging es über Jahre. Ich wusste selbst nicht wie ich auf solche Kommentare reagieren sollte. Doch als mein Leidensdruck, durch all das was ich mir verboten hatte zu machen und zu essen, einfach zu hoch wurde und mir endlich jemand die Wahrheit sagte – wie schlecht ich aussehe und so viel unglücklicher als früher – merkte ich, dass ich etwas ändern musste. Ich wollte mir nicht mein ganzes Leben lang Dinge verbieten, gerade weil ich früher so gern gegessen hatte und so glücklich mit mir selbst war. Es war ein langer und schwerer Weg und ist es manchmal immer noch. Doch ich fing vor drei Jahren langsam aber stetig an mehr zu essen und mich mit meinen Problemen auseinanderzusetzen und ich begann das Wichtigste: Ich fing an darüber zu sprechen.

Ich fing an darüber zu sprechen.

Und was dann passierte, machte mich traurig: Die Menschen, die mein Gewicht kommentierten, reagierten sehr beschämt. Sie wussten nicht, wie sie damit umgehen sollten, wenn sie sagten, wie toll ich doch aussähe und ich darauf provokant erwiderte „Ja, aber ich habe eine Essstörung.“ Mir kam es so vor, als wäre es ein Thema, dass die Menschen am liebsten totschweigen wollen, um die Illusion des perfekten und schlanken Frauenkörpers nicht zu zerstören.

Schlank = Liebe?

Manchmal frage ich mich wie wir hier, an diesem Punkt, landen konnten. An einem Punkt an dem man das Gefühl hat, dass Erstrebenswerteste auf der Welt ist es, einen tollen Körper zu haben. Man hat das Gefühl, dass der Kampf um den Körper nie enden wird und gerade erst so richtig beginnt. Nicht nur wir selbst sind unser größter Kritiker, sondern auch andere Frauen. Wie oft höre ich Freunde und Kollegen darüber sprechen: „Hast du gesehen? Sie hat so abgenommen, wie hat sie das nur geschafft?! Ich will das auch!“, „Wenn ich nur fünf Kilo weniger wiegen würde, hätte ich sicher endlich einen Freund!“, „Ich lasse einfach Kohlenhydrate weg aber jetzt habe ich immer so Heißhunger… keine Ahnung wieso, das ist doch so gesund oder?!?“ Ich könnte hier hunderte Zitate aufzählen.

Generation Körperschemastörung

Nun hört man diese Kommentare im Alltag und dann geht man nach Hause in seine vier Wände und dann geht es weiter: PC an, Handy entsperren: Instagram, YouTube, Pinterest – es ist überall: Abnehmen, Booty-Training, Yoga-Lifestyle. Ein Trend jagt den nächsten. Die einen essen nichts, die anderen vegan, der nächste Low Carb, der andere macht Intermittent Fasting. Es gibt unzählige Regeln, die man am besten befolgt, um glücklich – also schlank, muskulös oder sonst etwas zu sein. Immer mehr Menschen entwickeln durch diese Idealbilder eine Körperschemastörung. Denn wenn man ein Ideal von sich selbst hat, ist man nie genug, egal was man tut. Man nimmt dadurch seinen Körper komplett anders wahr, als er eigentlich aussieht. Wenn man unbedingt muskulös sein will, ist man immer zu schmal, wenn man sich im Spiegel sieht. Wenn man Angst vor Bauchfett hat, wird man immer zu viel Fett an seinem Bauch spüren, auch wenn dort keines ist.

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Iss doch mal was!

Es gibt mittlerweile so viele unterschiedliche Formen einer Essstörung, mit denen nicht nur Frauen zu kämpfen haben. Und jede Ausprägung wird gesellschaftlich anders bewertet. Die Bulimie: Das ist ekelhaft. Wie können die Mädchen nur soviel fressen und dann auskotzen? Die Binge Eater: Auch ekelhaft, die werden doch fett! Die Magersüchtigen: Mädchen, iss doch mal was! Und zuletzt die Fitnessgirls: Wow – einfach nur perfekt! Sechs mal die Woche trainieren und jede Kalorie zählen? Nein, das kann keine Essstörung sein! Weit gefehlt!

Der Neid auf Körper

Eine Person hat zugenommen oder abgenommen und wir fällen ein Urteil, ob das gut ist oder schlecht ist. Ob die Person glücklich oder unglücklich ist. Doch woher nehmen wir uns dieses Recht? Woher wissen wir, was diese Person dazu veranlasst hat? Wieso beneiden wir jemanden darum, dass er abgenommen hat, obwohl wir nicht wissen, ob dies mit Einschränkungen und gar Übergeben, Essanfällen etc. einhergeht? Wollen wir das wirklich als Tausch gegen eine so „großartige“ Figur? Natürlich nehmen auch Menschen ab – und das einfach so. Doch wir als außenstehende Person können das nicht beurteilen.

 

Hinter die Fassade blicken

Dies ist ein Appell, aufmerksamer zu sein und wirklich zu sehen, was hinter der Fassade von Abnahme und Zunahme steckt. Wirklich zu erkennen, ob es dem Menschen gut geht oder ob er leidet. Ihn nicht anzuprangern, wenn er zunimmt. Man weiß nicht, ob die Person selbst damit nicht schon genug zu kämpfen hat. Denke dir was du willst, aber mache es für die Person nicht noch schwerer. Oder bestärke sie nicht im ewigen Kampf mit Sportsucht, Nicht-essen, Fressen und Kotzen. Wir können nicht sehen, was wir mit einem einzelnen Kommentar im Kopf einer Person anstellen können. Bei mir haben kleine Kommentare Wunden aufgerissen und mich teilweise noch tiefer in die Essstörung getrieben.

Suche dir Hilfe und positive Inspiration

Ich weiß heute, dass mich eine „perfekte“ Figur nicht automatisch glücklich macht und mich mit mir im Reinen sein lässt, eher im Gegenteil. Denn man wird launisch, genervt und schwierig, wenn es um essen, Essen gehen und allgemein Unternehmungen geht. Ich möchte später meinem eigenen Kind keinen Grund geben je über sich selbst schlecht zu denken und ein wenig Speck am Bauch zu verteufeln. Es soll nicht denken, es wird nur geliebt, wenn es eine bestimmte Kleidergröße hat oder besonders sportlich ist – das weiß ich heute.

Verschiedene Medien, die mir dabei geholfen haben, mehr über Verurteilung und verschiedene Körperformen nachzudenken und mir ganz besonders dabei geholfen haben, mich mit meiner Figur zu versöhnen, waren:

Ich hätte mir damals an manchen Stellen mehr Kommentare und Kritik gewünscht und an anderen Stellen weniger. Ich finde es teilweise einfach sehr unverantwortlich, dass so viele Ärzte nicht sehen, wieso man gesundheitliche Probleme hat. Haarausfall, Ausbleiben der Periode, Vitaminmangel – all das können Hinweise auf eine Essstörung sein. Oft haben sie einfach keine Zeit, genauer hinzuschauen. Und wir Essgestörte wollen oft unsere Probleme so gut es geht kaschieren und verstecken. Ich hätte mir gewünscht, dass wir mehr sensibilisiert werden, was psychische Probleme angeht und nicht so schockiert und wortlos reagieren müssen, wie es eben viele tun. Es ist normal, dass wir Phasen in unserem Leben haben, in denen wir unsicher sind. Es ist normal, nicht alles hinzubekommen, nicht auszusehen wie ein Topmodel, nicht die besten Noten und den großen Lebensplan zu haben. Es ist normal, nicht perfekt zu sein  – und eigentlich will ich gar nicht mehr perfekt sein.

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Quelle: Oonamasté

"Ich habe gelernt, mir mit Liebe zu begegnen"

Quelle: privat

Oona hat Yoga gefunden und es mit Hilfe dieses Lebensstils geschafft, sich von einer Essstörung zu befreien. Heute begegnet sie sich selbst wieder auf Augenhöhe. Im Interview spricht sie davon, wie wichtig für sie die Liebe zu ihr selbst ist und betont, dass man den Fokus auf das Innere richten muss, weg vom Erwartungsdruck der Außenwelt.

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NATALIE für In-Cogito: Hey Oona, danke, dass du dir Zeit für das Gespräch und unseren Blog nimmst!

OONA: Ich würde sagen, es war eine glückliche Fügung, dass ich in-cogito entdeckt habe. Ich war sofort begeistert, denn ich habe in dem Blog meinen Wunsch wiedererkannt, Menschen zu helfen und Erfahrungen zu teilen. Die Anfrage für das Interview hat mich wirklich gefreut!

NATALIE: Uns freut’s auch total. Wie geht’s dir?

OONA: Ganz gut – es ist Freitag und die Sonne scheint. Ich bin ein bisschen wie eine Pflanze: Sonnenschein sorgt dafür, dass ich aufblühe.

NATALIE: Hast du heute schon Yoga gemacht und welchen Einfluss hat das auf deine Tagesverfassung?

OONA: Ich habe eine feste Morgenroutine und die beinhaltet, dass ich direkt nach dem Aufstehen fünf bis zehn Minuten Yoga mache. Das ist gar nichts aufregendes, sondern soll mich einfach aufwecken und im Tag ankommen lassen. Ich begrüße meinen Körper, indem ich ihn mobilisiere und dehne. Anschließend meditiere ich. Auf diese Weise habe ich einen stressfreien Start in den Tag, denn ich komme bei mir selbst an, ich bin nicht beim Äußeren, sondern beim Inneren. Früher war der Morgen immer sehr hektisch. Im Gegensatz dazu nehme ich mir heute bewusst diese zehn Minuten Zeit, um mich zu erden.

NATALIE: Auf deinem Instagram-Profil, wo dir fast 18.000 Menschen folgen, spielen nicht nur Yoga und Spiritualität eine wichtige Rolle. Dort thematisierst du auch, wie du deine Essstörung hinter dir gelassen hast. Wie sind Yoga und die Erkrankung für dich miteinander verknüpft?

OONA: Früher bin ich ganz viel ins Fitness-Studio gegangen. Ich hatte ein sehr klares Schönheitsideal und Sport war das Mittel zum Zweck, dieses körperliche Ideal zu erreichen. Damit habe ich meine Essstörung verschoben. Es war nicht so, dass ich nicht nichts gegessen habe. Stattdessen hielt ich eine sehr cleane Diät ein. Mit Sport und restriktivem Essen habe ich einem Idealkörper hinterhergejagt.

Weil Yoga meinen Fokus von außen nach innen gelenkt hat, konnte es mich auf körperlicher Ebene befreien. Ich praktiziere Yoga alleine, nur für mich, damit ich mich ganz intensiv auf mich selbst konzentrieren kann. So spüre ich genau was mein Körper braucht: Stretching, Yoga, Ruhe oder etwas körperlich Anstrengendes, um Druck abzubauen. Im Gegensatz dazu ging es beim Sport in der Vergangenheit immer darum, welche Übungen dazu dienen, mein optisches Ziel zu erreichen. Yoga aber hat mich gelehrt, dass es okay ist, wenn ich mir selbst Ruhe und Zeit gebe. Wenn ich merke, dass eine bestimmte Asana, also Übung, in einer Form nicht geht, dann passe ich sie an mich und meine Verfassung an. Gerade weil ich eine Perfektionistin bin, war das ein unglaublich großer und wichtiger Schritt in Richtung Selbstfürsorge und Akzeptanz.

NATALIE: Yoga heißt, sich selbst mit Liebe zu begegnen. Genau das ist für Menschen, die mit einer Essstörung ringen, aber oft ein Problem. Hattest du „Startschwierigkeiten”, dich mit Yoga als Sport und Lebensstil zu identifizieren?

OONA: Am Anfang war das tatsächlich gar nicht so einfach. Insgesamt habe ich viermal mit Yoga angefangen und es dann wieder gelassen – exakt aus diesem Grund. Ich konnte die Prinzipien der Selbstliebe beim Yoga nicht damit vereinbaren, dass ich ständig damit gekämpft habe, mich zu vergleichen. Ununterbrochen dachte ich: „Die ist viel besser und gelenkiger als ich.“ Dabei geht es eigentlich darum, dass jeder „sein“ Yoga macht, um sich selbst etwas Gutes zu tun und bei sich anzukommen. Es war schon ein schwieriger Prozess für mich, mich da reinzufinden. Aber diesen Schritt zu gehen und zuzugeben, dass es einem nicht gut geht, und dann eben etwas dafür zu tun, dass es einem besser geht – zum Beispiel Yoga – das ist die reinste Form von Selbstliebe. Jetzt ist Yoga ganz klar eine Auszeit für mich. Yoga ist immer meine Nummer eins, wenn es darum geht, was mir helfen würde, mich besser zu fühlen. Ich denke dabei an das Gefühl, dass ich danach habe, wenn ich Yoga praktiziere: Freiheit.

NATALIE: Du inspirierst andere mit deinem Lebensweg nicht nur bei Instagram. Du hast kürzlich auch einen Blog und einen Podcast gestartet. In der ersten Folge erzählst du, dass deine Essstörung sich entwickelt hat, als du dich gegen deine eigenen Wünsche gestellt hast, um den Erwartungen anderer zu entsprechen. Kannst du das konkreter beschreiben?

OONA: Die Essstörung war für mich das Lösungsmittel, die Konflikte, die ich mit mir selbst hatte, zu unterdrücken. Immer dachte ich: Ich muss so sein, ich muss dies tun und so weiter. Ich hatte das Gefühl, dass ich keine Kontrolle über mein Leben habe und wollte etwas finden, was ich kontrollieren kann. Und ich fand etwas: mein Essverhalten.

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Ich kann alles sein was ich will.

Ich musste lernen: In meinem Leben geht es nicht um die Erwartung anderer, manchmal nicht mal die von mir. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich keine Ziele haben darf oder kann. Aber den ganzen Erwartungsdruck von mir zu nehmen, ermöglicht mir, mich selbst zu erforschen, um herauszufinden, wer ich sein möchte. Und ich kann alles sein was ich will, egal ob das bedeutet, dass ich tagelang in Yoga Klamotten durch die Gegend laufe, oder mich in schicken Outfits kleide. Aber daran  muss ich mich auch immer wieder selbst erinnern.

NATALIE: Wenn du deinem vergangenen Ich, das mit sich selbst gekämpft hat, etwas sagen könntest, was wäre das?

OONA: Du darfst dir Hilfe holen. Du musst das nicht allein schaffen. Ich dachte damals nämlich, das wäre ein Zeichen von Schwäche, um Hilfe zu bitten. Aber das ist genauso unfassbar wichtig, damit man mit seinen Problemen nicht allein ist.

Du darfst dir Hilfe holen.

NATALIE: In einem deiner Blogbeiträge bin ich auch über das Thema „Nein“-sagen gestolpert und dass das mit Selbstliebe leben durchaus Hand in Hand geht. Was rätst du Lesern von in-cogito, die sich damit schwertun?

OONA: Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, bei Entscheidungen immer wieder in sich reinzuspüren und zu fragen: Will ich das wirklich? Was sagt denn mein Körper dazu? Denn der ist ja nicht selten Ausdruck innerer Unruhen und Konflikte. Man sollte sich selbst wirklich an erste Stelle setzt, und zwar bei jeder Entscheidung. Übrigens heißt das auch: Wenn du keine instinktive Antwort in dir findest, nimm den Druck von dir selbst und sage „Darüber möchte ich noch ein bisschen brüten“, egal wie groß oder klein die Entscheidung ist. Und auch einen Rückzieher machen ist okay. Es ist völlig in Ordnung, einen Schritt zurückgehen und sagen: „Hey, eigentlich will ich das gar nicht.

NATALIE: Stolperfallen beim Thema Selbstliebe stellen uns oft Instagram und Co.: Wir sehen jemanden, mit dem wir uns vergleichen und plötzlich bröckelt unsere Selbstakzeptanz. Wie gehst du damit um?

OONA: Als ich 2013 mit Instagram angefangen habe, war ich noch sehr in meinem Fitnesswahn gefangen – ich hatte meine Essstörung auf den Sport verschoben. Ich bin in ein Loch gefallen, auch weil mich Schönheitsideale auf Instagram deprimiert haben. Ich habe mich nicht stark genug, nicht schön genug, nicht interessant genug gefühlt. Mein wichtigster Schritt war, alle Accounts anzuschauen, denen ich folge und mich bewusst mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Ich bin knallhart allem entfolgt was mir kein gutes Gefühl gegeben hat, auch Freunden und Bekannten. Mein nächster Schritt war, zu versuchen, das genaue Gegenteil all dieser Accounts auf meinem Profil zu präsentieren. Ich wollte eine positive Lebenseinstellung mit dem kombinieren, was mich wirklich interessiert.

NATALIE: Kannst du ein paar Accounts empfehlen, die diese positiven Aspekte in sich vereinen – vor allem für junge Nutzer und Menschen, die ein bisschen Selbstliebe gebrauchen können?

OONA: Kira von soulfoodjourney  auf jeden Fall. Wir haben sehr ähnliche Hintergründe. Dann gibt es da noch lilalemonie. Der Account macht herrlich gute Laune und vermittelt, dass nicht hinter allem ein tieferer Sinn stecken muss. Laura Malina Seiler hat mir beispielsweise einen ganz anderen Blick auf Selbstliebe gegeben. Ihrem Account folge ich super gerne. Dann ist da noch Morgan Harper Nichols, die einen mit selbstgeschriebenen, wunderbaren Sprüchen immer daran erinnert, sanft zu sich selbst zu sein. Tieraccounts jeder Art sind natürlich auch unschlagbar.

NATALIE: Welche positiven Möglichkeiten eröffnen sich dir durch Instagram & Co.?

OONA: Mir ist wichtig, dass alle sehen sollen: Jeder hat Sorgen, Ängste, Probleme, Unzufriedenheiten. Instagram ermöglicht mir in diesem Zusammenhang, dass ich in kürzester Zeit viele Menschen mit meiner Message erreichen kann. Ich kann ganz einfach meine Erfahrungen teilen und Tipps geben und Menschen aus ihrer Illusion in die Wirklichkeit zurückführen.

NATALIE: Wo möchtest du denn längerfristig mit deinem Blog, deinem Account, deinem Podcast hin?

OONA: Das ist tatsächlich ganz schön viel (lacht). Ein konkretes Ziel für mich ist, ein paar Werbeflächen in Hamburg anzumieten und dort dann einfach positive Messages zu plakatieren. Ein Live-Treffen mit Betroffenen einer Essstörung fände ich auch klasse. Der Podcast ist natürlich auch wichtig für mich, damit kann ich viele Menschen erreichen und meinen Weg teilen. Ich habe auch eine Coaching-Ausbildung in Betracht gezogen, mal schauen.

NATALIE: Also ich freu mich ja schon, wenn meine Freunde in Hamburg dann bald ein paar von deinen Plakaten lesen können! Ich wünsche dir auf alle Fälle, dass du damit Erfolg hast. Möchtest du abschließend noch etwas loswerden?

Mach dir keinen Druck!

OONA: Mach dir keinen Druck, auch wenn es dir schwerfällt. Du hast alles, aber auch alles, richtig gemacht.

Natalie: Vielen Herzlichen Dank für dieses wundervolle Gespräch!

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