Meine Reise zu dir wurde meine Reise zu mir

Melanie, 44

Hey mein kleiner Freund,

ich möchte dir etwas erzählen.

Zuallererst Danke. Dafür, dass du da bist, mein kleines, großes Wunder. Ich liebe dich über alles. Ich habe so viele Jahre auf dich gewartet. Und rückblickend erkenne ich etwas, das ich damals nicht sehen konnte. Der Weg zu dir war auch der Weg zurück zu mir. Auf der Suche nach dir habe ich mich wieder gefunden.

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Das Mädchen in mir, das zu früh groß wurde

Mein Verhältnis zu meiner Mama war schon früh schwierig, und vieles davon bekam erst später einen Namen. Ich war das gute Kind, das brave Mädchen, das funktioniert hat. Irgendwann verlor ich dabei das Gefühl für mich selbst.

Später stolperte ich durch Essstörung, Depression und Angst- und Panikstörung. Ich hatte Nächte, die mehr betäubten als befreiten. Ohne Alkohol und Zigaretten war das Feiern gar nicht möglich. Rückblickend auch eine Flucht vor mir selber. In Therapien habe ich viel erkannt, viel geheilt und viel verstanden. Doch ein Restschmerz blieb immer zurück, tief und namenlos.

Der Wunsch, der alles in mir berührte

Der Wunsch nach dir traf genau die Stellen, die noch wund waren. Er machte alles lauter und deutlicher. Dein Papa war die ganze Zeit an meiner Seite. Er hat mich gehalten, wenn ich mich selbst nicht mehr halten konnte. Wir waren nie perfekt, aber wir waren immer wir. Ohne dieses Wir hätte ich vieles nicht geschafft.

Wir kämpften. Sechs künstliche Befruchtungen in zwei Kliniken. Hoffnungen, die jedes Mal ein wenig kleiner wurden. Und irgendwann konnten wir nicht mehr. Zwischen Weihnachten und Neujahr 2023 nahmen wir Abschied. Einen echten, endgültigen Abschied. Wir standen im Garten und verbrannten alles, was uns über die Jahre begleitet hatte: kleine Socken, Notizen, Briefe, das Kinderwunsch Tagebuch. Es fühlte sich an, als würde ich ein Kind beerdigen, das ich nie halten durfte. Es tat unfassbar weh. Doch danach waren wir frei. Leer, aber frei.

Der Mut, der in der Stille wächst

Nach diesem Abschied begann sich etwas in mir zu bewegen. Etwas, das ich lange verdrängt hatte. Kurz nach den gescheiterten Versuchen hatte ich den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Ich konnte diese alte Rolle einfach nicht mehr tragen. Ich saß bei meinem Coach und weinte so sehr, dass ich kaum Luft bekam. Er sagte leise: Das ist die Leere, wo die Wut gewesen ist. Das Loch müssen wir jetzt füllen. Keiner wusste, dass du zu diesem Zeitpunkt schon unterwegs warst.

Und da gibt es noch jemanden, der zu meiner Geschichte gehört: mein Papa, dein Opa. Er ist vor 17 Jahren gestorben. Ich habe oft in den Himmel gesagt: „Schubs doch einen kleinen Engel zu mir runter“ und genau das hat er getan. Vielleicht hat er einfach gewartet, bis ich bereit war.

Die Wahrheit, die ich so lange nicht sehen konnte

Ich dachte so lange, dass ich ein Kind brauche, um glücklich zu sein. Ich glaubte, mein Leben wäre erst vollständig, wenn du kommst. Doch erst als ich begriffen habe, dass mein Leben auch ohne ein Kind lebenswert ist, dass ich genug bin, dass Glück nicht von dir abhängen darf, erst dann hast du dich auf den Weg zu mir gemacht.

Du hast dich eingenistet in einem Körper, den ich gerade erst wieder lieben gelernt hatte. In einem Herzen, das langsam heilte. In einem Leben, das wieder leicht wurde. Ich wurde zu so einer Wundergeschichte, die ich selber nicht mehr hören wollte.

Im Februar hielt ich einen Schwangerschaftstest in der Hand, den ich eigentlich verschenken wollte. Ich erwartete nichts. Und plötzlich stand da: schwanger. Ich wartete noch auf das „nicht“. Doch dann erschien die Anzeige: “3+”. Mehr als 3 Wochen schwanger. Unfassbar. Es war kaum erklärbar. Nach der Krebsbehandlung. Nach nur einem Eierstock. Nach defekten Eizellen, die beim letzten Versuch nicht einmal mehr eingesetzt wurden.

Als ich meinem Coach von dir erzählte, sagte er: “Du musstest erst eine Nabelschnur durchschneiden, damit eine neue wachsen konnte.“ Dieses Bild begleitet mich seitdem.

Du darfst sein

Du darfst einfach sein. Du hast nicht die Aufgabe, mich glücklich zu machen. Und trotzdem tust du es jeden Tag. Mehr, als ich je erwartet hätte. Die Reise zu dir, mein kleiner Freund, war die Reise zu mir. Und dafür danke ich dir mehr, als Worte es je sagen können.

In Liebe, Deine Mama

Schreib uns

Lisa C.

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Zwischen Hunger und Spiegelbild: Lass dir von der Körperbildstörung nicht den Weg versperren

Stefanie, 31

Ich schaue in den Spiegel und sehe etwas, das außer mir scheinbar niemand sonst sieht. Die Zahl auf der Waage sagt, ich sei untergewichtig, das Bild im Spiegel sagt mir das Gegenteil. Ich fühle ich mich so schrecklich unförmig in meinem Körper und habe Angst zu dick zu sein – wie kann das sein? Das Phänomen nennt sich Körperbildstörung und ist ein richtig harter Gegner im Kampf gegen die Essstörung.

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Der Blick in den Spiegel

Ich schaue in den Spiegel oder schaue an mir herab, wenn ich mich abends umziehe, und sehe etwas, das außer mir scheinbar niemand sonst sieht. Ich sehe einen viel zu stark gewölbten Bauch, der mich dick aussehen und fühlen lässt.
Ein Anblick, der mir einen kurzen Schock versetzt. Und dann drehe ich mich zur Seite, um nochmal aus einer anderen Perspektive hinzusehen, mich von meinen Ausmaßen zu vergewissern und bin um ein weiteres Mal geschockt. Sofort ist das schlechte Gewissen da und die Stimme in meinem Kopf so unglaublich laut. Sie erinnert mich daran – manchmal anklagend, manchmal verachtend – was ich heute alles in mich reingefuttert habe; dass ich es maßvoller hätte angehen lassen sollen. Und dann bin ich beschämt; und angewidert von meinem eigenen Körper; von meiner Schwäche, mich nicht ausreichend diszipliniert zu haben. Ich fühle mich so unwohl in meinem eigenen Körper, dass ich mich einfach so schnell wie möglich unter weiten Klamotten verstecken möchte.

Die innere Anklage

Klar, mein Verstand weiß es. Schon tausendmal gelesen und gehört. Die Körperschemastörung, Körperbildstörung, Körperdysmorphe Störung (KDS) oder wie auch immer man sie bezeichnen mag, ist eine der wesentlichen Symptome von Essstörungen, speziell bei Magersucht und Bulimie. Das Wissen darüber ändert aber leider erstmal nichts daran, was ich fühle, wenn ich vor dem Spiegel stehe und dass sie mich so überzeugend trügen kann.

Die gesunde Gegenstimme

An guten Tagen versucht die andere, die gesunde Stimme in meinem Kopf zu mir durchzudringen und mir zu sagen, dass meine Wahrnehmung nicht stimmen kann. Dass ich ein falsches Maß anlege. Ich solle berücksichtigen, dass ich einfach schon immer ein Hohlkreuz habe, das meinen Bauch einfach etwas mehr nach vorne schiebt; dass ich so schlank bin, dass es ja ganz logisch ist, wenn abends mein Bauch etwas voller aussieht – wo soll sich denn das ganze Essen sonst hin verflüchtigen?! Dass ich, wenn ich es ganz objektiv betrachte, einen so geringen BMI habe, der ausschließt, dass ich dick bin.

Und trotzdem – das Gefühl von Selbstablehnung, manchmal sogar Selbsthass, ist da … Und fühlt sich in diesem Moment so echt an.

Wie andere mich sehen

Nur das Problem an der Sache ist, dass ich in diesem Fall die einzige Person bin, die meinen Körper so sieht. Die meisten, wenn nicht sogar alle anderen Menschen, sehen etwas völlig anderes, wenn sie mich anschauen. Sie sehen einen flachen Bauch, sie sehen dünne Beine. Oberschenkel, zwischen die auch bei geschlossenem Stand nicht nur ein Blatt, sondern ein ganzes Buch passt. Sie sehen dünne Arme, viel zu schmale Schultern, harte Wangenknochen. Sie würden sich lustig darüber machen, wenn ich ihnen sagen würde, dass ich mich dick fühle.

Momente der Klarheit

Wie kann das sein? Warum sehe ich nicht, was die anderen sehen?
Letztlich weiß ich, rational, dass die anderen vermutlich sogar recht haben. Dass ich dünn bin. Rational betrachtet muss es irgendwie so oder so ähnlich sein. Denn der BMI und das Gewicht, das meine Waage anzeigen, sagen ganz deutlich, dass ich untergewichtig bin. Wenn ich Fotos von mir anschaue oder im Aufzug in den Spiegel blicke und die Beine meiner Mitfahrerin neben meinen Beine betrachte, dann sehe ich es auch – ich bin nicht dick, sondern irgendwie viel zu dünn…
Es gibt diese Momente, wo ich es sehen kann. Manchmal, nur für einen ganz kleinen Augenblick. Wie ein Sonnenstrahl, der sich durch ein kleines Wolkenloch schiebt, einen hellen, wärmenden Schein auf den grauen Boden wirft. 68.400+ Grafiken, lizenzfreie Vektorgrafiken und Clipart zu Sonne Gemalt - iStock | Gänseblümchen

 

Der Wunsch nach Gesundheit und Veränderung

In diesen besonderen Augenblicken überkommt mich ein Motivationsschub – die gute Stimme in meinem Kopf wird auf einmal laut und stark, sie bekommt einen richtigen Energiebooster und schreit mich an: „Ja, das ist gut, du siehst es! Präg es dir ein: so möchtest du doch eigentlich gar nicht aussehen. Du möchtest gesund aussehen, du möchtest weibliche Rundungen haben. Du möchtest ein fröhliches Gesicht haben, du möchtest wieder vollere Haare haben. Du hasst den Anblick und das Gefühl deiner schlabbrigen Jeans an deinen Oberschenkeln. Du DARFST zunehmen. Du MÖCHTEST zunehmen. Lass es zu!„. Das sind seltene und wertvolle Momente.

Aber warum kann ich es nicht sehen, wenn ich allein im Bad vor dem Spiegel stehe? Und warum kann ich es nicht fühlen? Es fühlt sich so wahr an: ich bin dick, ich fühle mich dick; und so unwohl in meinem Körper.

Wenn es dir auch so oder so ähnlich geht, dann lass dir gesagt sein: du bildest dir nichts ein, du bist nicht verrückt. Die Körperschemastörung ist eines der diagnostischen Kennzeichen von Magersucht oder Bulimie.

Und da liegt das Problem. Die Körperschemastörung ist eben nicht nur ein Diagnosekriterium, ein Symptom, das Ärzt:innen und Therapeut:innen dabei hilft, eine Essstörung zu diagnostizieren. Sie ist vielmehr auch einer der größten Gegner im Kampf aus der Essstörung.

 

Sie kann eine der stärksten Fesseln sein, die dich in dem Teufelskreis gefangen hält.

Der Endgegner: Zunehmensangst

Das Zunehmen ist der absolute Endgegner. Und gleichzeitig ist das Erreichen Waage handgezeichnete Umriss Doodle Symbol. Diät und Gesundheit, Gewichtsmessgerät, Übergewichtskonzept | Premium Vektoroder auch erstmal Annähern an ein gesundes Körpergewicht der Schlüssel, der einzige Weg aus der Magersucht.

 

 

Warum Gewicht so viel verändert

Denn mit jedem Gramm mehr auf den Rippen stabilisiert sich der mentale Zustand, du bist wieder mehr in der Lage, konstruktiv zu denken, bist weniger anfällig für grübelnde, destruktive und depressive Gedanken, bist energiegeladener und stärker; deine biologischen und neurologischen Körperfunktionen nehmen sukzessive wieder ihre Dienste auf.
Und gleichzeitig macht dir jedes Gramm mehr auf den Rippen eine Riesenangst. Angst vor deinem Spiegelbild, Angst vor Ablehnung oder Verurteilung durch andere, Angst vor Selbstverachtung, Angst davor, viel dick zu werden, Angst davor, die Schleusen zu öffnen, völlig die Kontrolle zu verlieren und nur noch maßlos zu essen.

Das große Dilemma

Wie schafft man es aus diesem Dilemma? Wie schafft man es, diese kleinen Sonnenstrahl-Momente zu nutzen, diesen Funken zu zünden und in Tatkraft und Stärke zu verwandeln? Und sie solange aufrecht zu erhalten, dass man nicht gleich bei dem nächsten Blick in den Spiegel wieder unter der Angst und der Manipulation der Körperbildstörung zusammenbricht?

Du brauchst Strategien und Ressourcen sofort griffbereit.

Verschiedene Situationen brauchen verschiedene Strategien

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass es manchmal nicht ausreicht, auf nur eine Strategie zu setzen. In manchen Situationen brauchst du gleichzeitig ein Schutzschild, dass deinen verletzlichen, gesunden Anteil vor den Manipulationsversuchen deines essgestörten Anteils schützt, und dazu eine Leuchtrakete, um den Fokus zu verschieben, manchmal ein Megafon, um der leisen Stimme in dir Ausdruck zu verleihen, und manchmal vielleicht auch eine Rüstung oder sogar ein Schwert, um dich stark genug für den Kampf zu fühlen. In anderen Situationen reicht wiederum ein einziger Satz, den du selbst oder jemand anderes zu dir sagt, der direkt durchgeht, dein Innerstes erreicht und den kleinen Motivationsfunken zu einem starken Feuer entzündet.

Eine persönliche Toolbox fürs Innenleben

Ganz sicher gibt es nicht die eine Lösung. Bei jede:m von uns funktionieren andere Strategien. Aber es hilft, eine Box voller Strategien und Tools gedanklich parat zu haben, um dich selbst innerlich zu stärken. Ich teile gerne meine Erfahrungen mit dir, was es bei mir war, das gut funktioniert hat. Und vielleicht bekommst du beim Lesen das Gefühl, dass das ein oder andere auch für dich funktionieren könnte und du probierst es einfach aus.

Meine Tipps für dich:

Glaubenssätze können Kraft geben

Wir kennen sie alle: Glaubenssätze, die man in der Kindheit oder manchmal auch anderen Lebensphasen gelernt hat und einen in ungünstigen Verhaltensweisen gefangen halten. Aber Glaubenssätze haben auch eine sehr nützliche Seite, weil sie Dinge vereinfachen und Überzeugungen festigen können. Das kannst du positiv für dich nutzen. Lege dir starke Glaubenssätze bereit, die in schwierigen Situationen wie ein Anker sind, der dich stabil auf deiner Position hält; die wie ein Schild funktionieren, dass dich vor den Angriffen deines (inneren) Gegners schützt; die deinen leisen, gesunden Anteil erreichen, ihn aufwecken und Kraft geben.

Ein Glaubenssatz als Anker in schwierigen Momenten

Was meine ich damit? Stell dir vor, du machst dich abends zum Schlafen fertig, siehst an dir runter und fühlst dich einfach nur aufgebläht und dick. Selbstzweifel, Kritik, Vorwürfe, dass du zu viel gegessen hast, werden laut und die jetzt ganz laute essgestörte Stimme in deinem Kopf ist schon dabei, den Beschluss zu fassen, spätestens morgen wieder mehr Disziplin an den Tag zu legen und das Frühstück lieber mal zu verkleinern. STOPP. Hier brauchst du deinen Glaubenssatz, deine Affirmation, um dich nicht von der Essstörung kontrollieren zu lassen, sondern deinem gesunden Anteil die Kontrolle zu geben. Vielleicht ist das ein Satz wie: „Was ich sehe und im Moment fühle, bin nicht ich. Schau genau hin, wo sind deine schönen weiblichen Rundungen? Ich wünsche sie mir (zurück) und ich kämpfe dafür!“.

Ein Satz gegen die Ausreden der Essstörung

Oder vielleicht kennst du es von dir, dass du ganz oft mit dem Gedanken spielst, dir etwas Besonderes zu Essen zu gönnen, eines deiner Tabu-Lebensmittel zu essen, um der Essstörung den Kampf anzusagen. Und wenn es dann darauf ankommst, traust du dich doch nicht und dein essgestörter Anteil findet zig Ausreden oder Gründe, warum es gerade nicht geht, besser auf morgen verschoben werden sollte, doch zu viel des Guten wäre oder, oder, oder. Mir hat es geholfen, dann einen festen Satz im Kopf parat zu haben, der meine inneren Ressourcen, meine gesunde Stimme aktiviert und stark gemacht hat, und ihn im Zweifel auch 10 Mal gedanklich zu wiederholen. Bei mir war es so etwas wie: „Ich darf XY essen und ich werde es genießen. Denn ich bin stark, ich bin mutig und ich will selbstbestimmt sein“.

Affirmationen als persönlicher Zaubertrank

Du kannst sie als Glaubenssätze, als Mantras, als Affirmationen bezeichnen, ganz egal. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass sie – wenn es die richtigen Sätze sind – funktionieren, wie der Zaubertrank für Asterix. Dein gesunder Anteil reagiert sofort darauf und wird auf einmal stark.
Welche das für dich sind, hängt davon ab, was deine leise Stimme, dein gesunder Anteil braucht, um sich gestärkt und angesprochen zu fühlen. Je mehr du dich mit den Ängsten und Gründen auseinandersetzt, die dich an deiner Essstörung festhalten lassen, desto besser wird es dir gelingen, gegen sie anzukämpfen.

Mit Logik gegen beängstigende Gedanken

In Momenten, in denen die essgestörten, beängstigenden Gedanken die Kontrolle zu übernehmen drohen, kann es sehr hilfreich sein, ihnen mit Logik und unwiderlegbaren Argumenten zu begegnen. Wenn du beispielsweise vor dem Spiegel stehst und dich einfach dick und aufgebläht fühlst, mach dir klar, dass es schlicht biologische Gründe hat, die dich fühlen lassen, was du fühlst.

Warum ein flacher Bauch abends trotzdem gewölbt aussieht

Mal ganz klein angefangen: wenn dein Bauch so flach ist, dass keinerlei Fettschicht, sondern eigentlich nur noch Platz für deine inneren Organe vorhanden ist, ist es schlicht normal und logisch, dass du abends eine Wölbung an deinem Bauch sehen wirst. Wo soll denn die Nahrung und die Flüssigkeit, die du über den Tag zu dir genommen hast, sonst sein? Das ist also definitiv kein Anzeichen dafür, dass du plötzlich Fettpolster angesetzt hast oder du dick bist.

Was Unterernährung mit deinem Bauchgefühl macht

Zweiter Fakt: bei länger andauernder Unterernährung verändert sich der Stoffwechsel. Der Körper geht in den absoluten Energiesparmodus und reguliert diverse Funktionen auf ein Mindestmaß herunter oder stellt sie ein. Dazu gehört auch, dass sich die Verdauung verlangsamt und sich die Darmflora verändert. Das kann zu einem aufgeblähten Bauch, Völlegefühl, Blähungen und Verstopfung führen.
Du sorgst mit deiner Art, dich zu ernähren ganz aktiv dafür, dass du dich aufgebläht und unwohl fühlst. Und genauso hast du es in der Hand, nicht nur dein Spiegelbild, sondern auch dein Körpergefühl zu ändern. Der Weg geht nur über eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere Ballaststoffen, Proteinen, aber auch gesunden Fetten. Sei es dir selbst wert und sei mutig!

Mache dir eine Liste mit mindestens 20 Eigenschaften und Aspekten, die du an dir magst. Wenn es mehr als 20 werden, noch viel besser! Je nachdem, wie es dir gerade geht, hört sich das für dich vielleicht nach einer absoluten Unmöglichkeit an. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen: es gibt sie, diese 20 Dinge und du wirst sie finden. Und dann wird es sich so unglaublich gut anfühlen. Frage auch Freunde und Familienmitglieder, was sie an dir schätzen. Ich bin sicher, es kommt einiges zusammen, das dich wirklich aufbauen kann. Habe die Liste bei dir, indem du sie in dein Handy tippst, ein Foto machst oder sie einfach physisch mit dir trägst. In schwierigen Momenten kannst du einen Blick darauf werfen und dich darauf fokussieren, dass du nicht die Essstörung bist! Dich machen so viele andere Dinge aus, die viel, viel mehr wert sind, als die das Gefühl der Selbstablehnung, der Angst, die dich gerade einfach nur verunsichern und klein machen will. Sie hat unrecht. Du kannst nachsehen, es steht schwarz auf weiß auf deiner Liste!

Schreibe dir alle Argumente auf, warum Zunehmen gesund für dich ist und was sich für dich alles zu, Positiven ändert, wenn du gesunde Körperproportionen erreichst.

Das können Dinge sein von: nicht mehr ständig frieren müssen, gesündere Haut bekommen, attraktive weibliche Rundungen bekommen, oder nicht mehr 24/7 von essgestörten Gedanken beansprucht sein und freie gedankliche Ressourcen für Schönes zu gewinnen, wieder Gefühle und Freude empfinden, die Periode und damit die Chance zurückzugewinnen, eigene Kinder zu bekommen…. Die Liste ist hier noch lange nicht zu Ende. Schreib sie für dich, ergänze immer, wenn dir etwas einfällt. Und hab auch diese Liste möglichst immer bei dir. Wenn dich deine Motivation verlässt und dir dein essgestörter Anteil wieder mal klar machen will, dass doch eigentlich alles gut ist, wie es ist, dann lass dich nicht manipulieren. Wirf einen Blick auf deine Liste und fühle die Sehnsucht nach all den schönen Dingen, die dir entgehen, wenn du nicht weiter darauf hinarbeitest, ein gesundes Gewicht zu bekommen.

Hilfe, die jederzeit für dich verfügbar ist

Und damit meine ich nicht Therapie, die selbstverständlich absolut hilfreich ist (!), sondern Dinge, die für dich jederzeit verfügbar sind und dir auch in stillen Momenten helfen können. Dass du hier auf der InCogito-Website gelandet bist, ist ein super Schritt und eine der Möglichkeiten, die ich meine.
Mir hat es zum Beispiel auch sehr geholfen, Podcast von ehemaligen Betroffenen oder Expert:innen zu hören oder Blog-Artikel zu lesen. Auch das Sprechen mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen, wo du dich mit deinen Gedanken verstanden fühlst oder von hilfreichen Erfahrungen anderer lernen kannst, kann super hilfreich sein.

Die Kraft, sich verstanden zu fühlen

Es kann einfach sehr guttun und eigene Kraftressourcen aktivieren, von anderen zu hören oder zu lesen, denen es ähnlich ergangen ist. Das schafft das Gefühl, sich verstanden zu fühlen und Zuversicht daraus schöpfen zu können, dass sie es geschafft haben und es möglich ist, aus der Essstörung herauszukommen.

Beispiele für stärkende Podcasts

Podcast, die ich gerne gehört habe und die mich gestärkt haben, waren zum Beispiel: „Romys Recovery RealiTea“ von Romy Hörbe, „Süss & Essgestört“ von F-50 oder „Lebensleichter“ von Janina Eilts.

Sprich mit Menschen, denen du vertraust

Aber auch das Sprechen über deine Gedanken mit einem Menschen, dem du vertraust und dich geborgen fühlst, kann unheimlich heilsam sein. Habe keine Scheu, Hilfe bei jemand anderem zu suchen. Das ist nicht nur für dich unglaublich wichtig, sondern oft schenkst du diesen Menschen damit sogar etwas. Du schenkst ihnen dein Vertrauen und die Möglichkeit, für dich da sein zu dürfen.

Hier bei InCogito findest du einige Unterstützungsangebote, wie beispielsweise die digitalen Selbsthilfegruppen, wo du ganz unbedarft und unverbindlich reinschauen kannst. Vielleicht ist das ja etwas für dich. Du musst da nicht alleine durch!

Das wichtigste ist, dass du anfängst, zu kämpfen und nicht aufgibst.

 

Möglicherweise ist deine Angst, die dich in der Essstörung hält, gerade noch sehr groß. Und das ist okay. Aber sag dir immer wieder, dass du mutig und stark bist. Es braucht viel Durchhaltevermögen, um sich seinen Ängsten so lange entgegenzustellen, bis es sich nicht mehr schlimm anfühlt.

Und ich habe leider auch nicht die eine Wahrheit, aber es gibt eins, wo ich mir mit tiefster Überzeugung sicher bin: jede:r trägt die Kraft in sich, sich gegen die Essstörung zu stellen, zu kämpfen und sie zu besiegen! Auch du! Du brauchst nur die richtigen Strategien, am besten ein ganzes Arsenal davon, um den:die Kämpfer:in in dir zu stärken und zu schützen.

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Celine

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Body Serenity: Deine Playlist für's Essstörungs-Tief

Carolin, 23

Es gibt unzählige Selbstliebeplaylists, Songs to cry to, Wut- und dark mood-Playlists, Post-Break-up- und Female Empowerment-Playlists … Aber wo ist der Musikflow, der uns im Essstörungs-Tief auffängt und wieder aufbaut? Im Laufe meiner Recovery – an einem Aprilwochenende nach ein paar Schoko-Cookies – habe ich mich entschieden, sie selbst zu gestalten. 

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Body Serenity

Irgendwo zwischen verzerrter Selbstwahrnehmung, der Suche nach dem „genug“, und dem Ringen mit überfordernden Worten wie “Selbstwert” oder “Selbstliebe”, hat sich ein neuer Begriff geformt: Body Serenity. Auf deutsch vielleicht Körperfrieden, Körpersorglosigkeit, Körpergleichmut, oder ruhige Körpergelassenheit. Das finde ich liebevoller und inniger als Body Neutrality, und zugänglicher als Body Positivity. Und eine in sich ruhende Gelassenheit muss keine Fragen nach Wert stellen. Dazu brauchte ich dann natürlich die passende Playlist.

“When pain is over, the remembrance of it often becomes a pleasure.“ ~ Jane Austen

Eine Playlist für Körperfrieden

Die Body Serenity Playlist ist nicht dafür gedacht, in selbstzerstörerischen Gedankenkreisen hängen zu bleiben. Sie hilft mir vor allem dabei, mich wieder dort heraus zu feiern oder zu weinen, singen und tanzen, oder was auch immer ich gerade brauche. Das Zauberhafte an Musik ist, dass sie mir ganz von selbst zeigt, was ich gerade brauche, wenn ich es selbst nicht verstehe. Denn wofür Worte fehlen, lässt sich manchmal erst durch ein Lied richtig ausdrücken.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass diese Liedersammlung das auch für dich tun oder dich vielleicht sogar zu deiner eigenen Recovery Playlist inspirieren kann. Musik ersetzt keine Therapie – sie kann heilsame Zwischentöne schenken und die Stille umspielen. Dazu möchte ich dir in diesem Artikel einige der Lieder vorstellen für alle möglichen Phasen, die du in der Beziehung zu einer Essstörung und auf der Suche nach “Body Serenity” so durchmachen kannst. Die Blickwinkel der verschiedenen Songs sind dabei so einzigartig wie unsere Geschichten – probiere selbst, welche dich am besten tragen. Oft stehen ein paar Lyrics dabei, die den Vibe eines Liedes ganz gut andeuten oder zeigen, warum es gerade dann heilsam sein kann, wenn du Essen und Körperbild herausfordernd findest. Die Playlist selbst ist hier verlinkt. Auf Spotify kannst du übrigens Lieder, die du nicht hören willst, in der Playlist ausblenden.

 

Vorab noch eine Triggerwarnung: Vor allem die Lieder im ersten Abschnitt können auch sehr ernste Themen anschneiden, wie Ängste, Selbstverletzung oder depressive Gedanken (z.B. „Soap“, „Dollhouse“ und „Sippy Cup“ von Melanie Martinez, „How to never stop being sad“ von dandelion hands). In “All about that Bass” von Meghan Trainor schlägt Body Positivity leider in Skinny Shaming um. Das Wichtigste ist natürlich immer: Schau, was dir gut tut!

Woher kommst du und woGEGEN entscheidest du dich?

Kennst du das auch – deine Ansprüche an dich selbst wachsen mit deiner Recovery ständig mit und du vergisst schnell, wie viel du eigentlich schon geschafft hast? Und dass das alles andere als selbstverständlich ist?

Es kann unglaublich erleichternd sein, mich daran zu erinnern, wo ich eigentlich herkomme.
Es kann mich mit Stolz, Dankbarkeit und Glück erfüllen, den Weg zu sehen, der hinter mir liegt.

Immer mal wieder schafft die Essstörung es, mich davon zu überzeugen, wie elegant sie ist, wie schön das Leben mit ihr war, und wie verloren ich ohne sie bin. Die Lieder in diesem Abschnitt helfen mir, sie dann zurück auf den billigsten Platz in der hintersten Reihe zu weisen, wo sie hingehört. Und das mit viel Selbstironie, Sarkasmus und auch schwarzem Humor. So bringt die Essstörung mich meistens nur noch zum Lachen und verliert ihre Macht über mich.

Achtung: Diese Songs behandeln sehr explizit schwierige Themen. Hör sie nur, wenn du dich damit sicher und wohlfühlst.

“No one ever listens, this wallpaper glistens
Don’t let them see what goes down in the kitchen…
Places, places, get in your places
Throw on your dress and put on your doll faces
Everyone thinks that we’re perfect
Please don’t let them look through the curtains”

“But with my double vision, how was I supposed to see the way
Haven’t I given enough?
… Go and stretch out my arms long as they need to be
Turn off all alarms and lie to me”

“When I wake up, I’m afraid somebody else might take my place”

“Talk down on yourself whenever possible
My life is shit because I deserve it, right?
… If they really wanted to see you they’d come, but they won’t
Who cares?
Allow yourself to lose interest in the things you love
Watch as you begin to take a backseat
To the world around you, don’t fight it”

“The wasted years, the wasted youth
The pretty lies, the ugly truth”

“Third place isn’t winning, you know
Neither is first, the pressure and the thirst
For this skeleton’s show”

“And I’m happy for them, but then again, I’m not
… Co-comparison is killing me slowly
I think I think too much”

„I feel it coming out my throatGuess I better wash my mouth out with soap“

“All the makeup in the world won’t make you less insecure
You got weights in your pockets when you go to the doctor’s
Your favourite candy’s cotton that’s why all your teeth are rotten”

“Don’t be dramatic, it’s only some plastic
No one will love you if you’re unattractive
Oh, Mrs. Potato Head, tell me
Is it true that pain is beauty?
Does a new face come with a warranty?
Will a pretty face make it better?
Oh, Mr. Potato Head, tell me
How did you afford her surgery?
Do you swear you’ll stay forever
Even if her face don’t stay together”

“You couldn’t save me but you can’t let me go
I can crave you but you don’t need to know
… You hit me so hard
I saw stars
Think I took it too far
When I sold you my heart”

„Bring it back, take another crack at the lineHope I’ma get it right this time“

“Poor little Liddy used to always quit
But she never really quit
She’d just say she did”

Einige Lieder (wie z.B. „Scars to your Beautiful“ von Alessia Cara, „Smaller than this“ von Sara Kays) sind nicht Teil der Playlist, obwohl sie über Essstörungen aufklären oder für Body Positivity eintreten*. Denn in meinen Augen haben sie etwas Beschönigendes und machen es mir schwer, mich von der Essstörung abzugrenzen. Andererseits haben die Songs vielen aus dem Herzen gesprochen – vielleicht ja auch dir.

Bisschen chillen

Eines der Geschenke, das ich – so wie viele andere Betroffene – aus meiner Essstörungszeit mitnehme, ist eine ganz feinfühlige, sanfte und sehr, sehr dankbare Beziehung zu Essen, und zu Selbstfürsorge so ganz allgemein. Hier kommen zwei Lieder, die das an leichten Tagen gebührend feiern und an schwierigen Tagen helfen, ein bisschen entspannter snacken und chillen zu können.

„Und der ErdbeerkuchenDen musst du mal versuchenDer ErdbeerkuchenDen musst du mal probierenDer is‘ nicht mehr lange hier“

“… steh fast ne Stunde vor dem Obstregal
Ich nehme mir die Zeit nein ich bin nicht auf Diät
Ich genieße bloß die Auswahl seh sie als ein Privileg
… Denn kann es sein dass wenn die Ärzte zu uns sagen
Wir sollen bewusster leben nur damit meinen
Dass wir die Dinge auch bewusst erleben
Und kann es sein dass sie uns damit nur vermitteln wollen
Dass wir die Dinge einfach schätzen und genießen sollen”

Notbremse!

Meghan Trainor bringt in drei Minuten perfekt auf den Punkt, wie wir Sorgen, Grübeln, inneren Diet Talk, OCD – oder wie auch immer es in deinem Kopf heißt – zum Schweigen bringen können.

Eigentlich ist das Lied zwar eine Kampfansage an das Patriarchat. Trotzdem oder gerade deswegen hat sich meine Essstörung davon genauso angesprochen gefühlt. Vielleicht wird das ja dein neues inneres Mantra?

“’Cause you got your shit called out by this little lady
Yet your opinion’s so strong even when you’re wrong
Bet that feels like power to you
Must’ve forgot who you’re talkin‘ to
I am your mothеr
You listen to me
Stop all that mansplainin‘, no one’s listening (Shh)
Tell me, who gave you the permission to speak?
I am your mothеr
You listen to me”

Selbst-Verliebtheit

Egal, wo in deiner Recovery-Reise du stehst, es ist nie zu früh – oder die Essstörung zu stark – für ein bisschen Selbst-Verliebtheit (im allerpositivsten Sinne). Hier ein paar Anregungen, um musikalisch dein Gefühl zu vergolden, wie sehr du es lieben kannst, du selbst zu sein – egal, wie viel Mac’n’Cheese du heute gefrühstückt hast.

„Who says, who says you’re not perfect?
Who says you′re not worth it?
Who says you’re the only one that′s hurting?

Trust me, that’s the price of beauty
Who says you’re not pretty?
Who says you′re not beautiful?
Who says?“

“I don’t need to know who I am yet
I don′t need to have a solid plan yet
I don′t need to be the same as everyone else
I just need to motherfucking love myself”

“Sometimes I wake up late and don’t even brush my teeth
Just wanna stuff my face with leftover mac and cheese
You know I get depressed, are you impressed with my honesty?
Still I’ll wear what I wanna ‚cause I’m cool with what’s underneath, mmm”

“Can’t see what I am, I just see what I’m not
I’m guilty ‚bout everything that I eat (every single day)
Feelin‘ myself is a felony”

“Change the voices in your head
Make them like you instead”

“These little words, somehow they’re changing us”

„Gonna love myself, no, I don′t need anybody else (hey)
Gonna love myself, no, I don’t need anybody else (I love me)
Can′t help myself, no, I don’t need anybody else
Anytime that I like
(I love me)“

“Every tushy is a snowflake
Every nipple is a star
Every curve and swerve is beautiful
Every stretch mark, every scar
We’re smörgåsbord of gorgeousness
No two of us the same
God made us in her image and that girl ain’t got no shame!”

Hilfe!

Liebeslieder an all die Lieben, die dich unterstützen! Sei es dein bester Freund oder Partner, die Lehrerin, deine Selbsthilfegruppe, Therapeutin, Schwester, Mama, Opa oder auch dein Haustier – wer auch immer für dich da ist.
Vielleicht malen diese Lieder ihr Bild vor dein inneres Auge und geben dir Kraft, auch wenn diese Personen gerade nicht bei dir sein können. Oder sie tragen dich einfach wie eine musikalische Umarmung durch eine traurige Stimmung, wenn du dem Gefühl Raum geben möchtest.

„Lights will guide you homeAnd ignite your bonesAnd I will try to fix you“

“Did you see the sparks filled with hope?
You are not alone
‚Cause someone’s out there, sending out flares”

“You know I’d never ask you to change
If perfect’s what you’re searching for then just stay the same”

„Je te laisserai des motsEn dessous de ta porteEn dessous des murs qui chantentTout près de la place où tes pieds passentCachés dans les trous de ton divanEt quand tu es seule pendant un instant“

“Don’t know if you get it
‘Cause I can’t express how thankful I am
That you were always with me when it hurts, I know that you’d understand”

„I cannot promise there won’t be sadnessI wish I could take it from youBut you’ll find the courage to face the madnessAnd sing it because it’s true“

“Glaub mir, ich war, wo du bist
Und weiß, was es mit dir macht
… Du weißt wo immer wir auch sind
Dass ich dein Zuhause bin”

Selbst-Mitleid

Können wir bitte Selbstmitleid normalisieren? Mit-Leid ist doch auch nur eine Art von Mit-Gefühl, und von (Selbst-)Mitgefühl kann man ja bekanntlich nicht genug haben 😉
Dieses Lied ist für all die Tage, an denen du dich fühlst wie ein begossener Pudel. Auch die sind okay!

“Maybe it’s a cruel joke on me
Whatever, whatever
Just means there′s way more cake for me
Forever, forever
It’s my party and I’ll cry if I want to
Cry if I want to (cry, cry, cry)
I’ll cry until the candles burn down this place
I’ll cry until my pity party’s in flames”

Der musikalische Mittelfinger

Emotionen können wir uns ja vorstellen wie eine Welle, die abebbt, sobald sie einmal ihren Höhepunkt erreichen durfte. Nachdem wir uns also ausreichend unseren Gefühlen gewidmet und all der Überforderung Raum gegeben haben, darf der entspannte Teil kommen! Die Wohlfühl-Leichtigkeit einer wundervoll gleichgültigen Scheißegal-Haltung, das Leck-mich-doch an unsere Essstörung, der musikalische Mittelfinger an absurde Schönheitsideale und die Diätindustrie.

“Shut up, count your calories
I never looked good in mom jeans”

Jax hat dieses Lied für ihr Babysitterkind geschrieben: “She literally got in the car, hysterically crying to me, because this one little brat said something to her that made me cringe… So, I wrote a song for her, because when I was her age, I had a lot of eating problems, and I wish someone would have said these things to me.” https://www.youtube.com/watch?v=cIy_6bFECZw

“I see the magazines working that Photoshop
We know that shit ain’t real, come on now, make it stop”

Essstörung? Ich mache Schluss mit dir!!! Immer wieder.

Für alle, die bereit sind für den nächsten Schritt, wird es aufregend! Ich habe mir die Essstörung manchmal vorgestellt wie eine miese, auch ein bisschen bemitleidenswerte, aufmerksamkeitssüchtige “innere Bitch*”, mit der ich Schluss mache. Leider immer wieder und nicht nur einmal, da es eine sehr toxische Beziehung ist. Aber immer wieder! Es zählt, dass wir immer wieder mit diesen fiesen Ansprüchen in uns Schluss machen, und Schritt für Schritt werden auch sie mit uns Schluss machen und uns in Ruhe zu lassen. Mit jedem Mal Schluss machen distanzieren wir uns ein Stückchen weiter von dem selbstzerstörerischen Perfektionismus in uns und entscheiden uns für Lebendigkeit.

*Die Idee stammt aus dem Buch “Size Egal: Dein Selbstbewusstsein kann nicht groß genug sein” von Tanja Marfo und Carolin Matzko.

Der beste Essstörungs-Breakup-Song überhaupt!

“But there’s a side to you
That I never knew, never knew
All the things you’d say
They were never true, never true
And the games you’d play
You would always win, always win”

“Oh baby, your time is running out
I won’t let you turn around
And tell me now I’m much too proud
All you do is fill me up with doubt”

„I got the eye of the tiger, a fighterDancing through the fire ‚cause I am a championAnd you’re gonna hear me roarLouder, louder than a lion ‚cause I am the championAnd you’re gonna hear me roar“

“It’s like you’d do anything for my affection
You’re going all about it in the worst ways
I was into you, but I’m over it now
… But nothing’s getting through, so let me spell it out”

“I won’t cry for you
I won’t crucify the things you do
… See, when you’re gone, I’ll still be Bloody Mary”

das können Lyrics nicht beschreiben, es ist einfach ein Gefühl 🙂

Mutmacher

Schluss machen macht Angst, und Angst schreit nach Mut. Diese Lieder sind eine warme Einladung, dir selbst Mut zuzutanzen und deine ganz eigene Stärke – auch ohne Essstörung – wahrzunehmen.

„Ooh-ooh, so you wanna talk about power?Ooh-ooh, let me show you power“

„I’m here, I’m there, I’m everywhereBut you can’t catch me nowNo, you can’t catch me now“

“Don′t run, stop holding your tongue
Maybe there′s a way out of the cage where you live
Maybe one of these days you can let the light in
Show me how big your brave is”

Erkenne an, wie viel Mühe du dir gibst

… und wie anstrengend, aufreibend und zermürbend das manchmal sein kann – und dass du trotzdem weitermachst!

„And it’s hard to be at a party when I feel like an open woundIt’s hard to be anywhere these days when all I want is youYou’re a flashback in a film reel on the one screen in my town“

Essstörung? Lebewohl.

Nicht ganz so wütend wie Schluss machen, aber genauso kraftvoll ist es, deiner Essstörung Lebewohl zu sagen. „Lebewohl” wird zu Poesie in diesen Liedern:

Noch mehr Self-Empowerment!

Weil man davon nicht genug haben kann. Wie Selbstliebe, nur viel explosiver (und sehr tanzbar). Denn nachdem du mit einer Essstörung Schluss gemacht hast – oder ihr Lebewohl gesagt hast – braucht es eine neue Kraftquelle. Und es ist empowernd, zu dir selbst immer wieder Ja zu sagen, während du zu einer Sucht Nein sagst. Hier ein paar Lieder, mit denen du Kraft und Neugier für eine erfüllende Zukunft tanken kannst.

The bigger picture

Wie möchtest du eigentlich später auf dein Leben zurückblicken, jenseits aller Zahlen und Messwerte? Wenn nicht die Essstörung – was dann soll dich geprägt, geleitet, erfüllt haben? Ist ein bisschen cheesy, aber ich lieb’s <3

„I, I did it allI, I did it allI owned every second that this world could giveI saw so many placesThe things that I didYeah, with every broken boneI swear I lived“

“I’ll begin today, throw away the past
And the future I build will
Be something that will last
… And I’ll thank the world and remember when
I was able to begin again”

Ein Lied sagt mehr als tausend Worte – also mach es dir gemütlich, schnapp dir deine Lieblingskuscheldecke, eine gute Freundin oder ein großes Glas Erdnussbutter, und hör mal rein 🙂

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