Giftige Freundschaften: So erkennst du sie

Quelle: privat

„Jeder ist sich selbst der Nächste.“ – Das klingt nach einem ziemlich egoistischen Plädoyer, ist es aber nicht. Für mich ist dieses Sprichwort eher eine etwas rauere Umschreibung des Wortes „Selbstliebe“ – und damit eine Einstellung, die meiner Ansicht nach in vielen Freundschaften zu kurz kommt. Warum lässt man sich gerade in freundschaftlichen Beziehung oft jahrelang auf den Gefühlen herumtrampeln und sich schlecht behandeln, bevor man erkennt, dass man eigentlich mehr wert ist?

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Freundschaften pflegen leicht gemacht

Mein Freund Tom und ich nehmen alles mit Humor, obwohl viele Dinge eigentlich gar nicht zum Lachen sind. Aber zu wissen, dass ich nach nur zehn Minuten Gespräch mit ihm viel entspannter bin und mich gestärkt fühle, hilft mir auch dann, wenn er gar nicht da ist. Ganz zentral ist, dass ich mich von ihm immer verstanden fühle und infolge dessen Zugehörigkeit spüre. Vor allem Toms Humor bringt mich immer wieder zum Lachen und hilft mir, das Gute zu sehen. Um es für die Harry-Potter-Fans unter euch zu formulieren: Eine gute Freundschaft ist so wie ein Patronus, der zwischen euch und den Dementoren eures Alltags steht.

Aber nicht nur schlechte Dinge werden erträglicher mit Freunden. Gute Dinge werden auch noch besser. Tom und ich gehen leidenschaftlich gerne ins Kino. Wir sitzen nicht selten noch zwei Stunden nach dem Ende eines Films im Auto und fachsimpeln über den Streifen, wobei wir vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Es spielt nicht zwingend eine Rolle, ob wir der gleichen Meinung sind. Dass wir beide begeistert bei der Sache sind, und etwas ähnlich hoch wertschätzen, ist dabei viel wichtiger. Es ist wunderbar, in einer anderen Seele ein Stück von sich selbst wiederzuerkennen.

Die Wissenschaft hinter Freundschaften

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Freundschaften sind essenziell – das können Studien belegen.

Kurzum: Freundschaften sind essenziell für ein erfülltes Leben. Das bestätigen sogar Forscher und Ärzte. So haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass Freundschaften gesundheitlichen Problemen vorbeugen oder sogar heilend wirken. Auch senken sie die Wahrscheinlichkeit, an Depressionen zu leiden und erhöhen die Fähigkeit, mit Schicksalsschlägen umzugehen. Wer Freunde an seiner Seite weiß, fühlt sich den Herausforderungen des Lebens gegenüber besser gewappnet und darf sogar auf ein längeres Leben hoffen. Es ist also nicht verwunderlich, dass gut 75 Prozent der Deutschen ihre Freunde in ihrer Bedeutung mit Familie gleichsetzen und 90 Prozent der Befragten ihren Freunden einen maßgeblichen Beitrag zur Lebensqualität zuschreiben. Es gibt sogar Ärzte, die würden einem am liebsten ein Rezept für das Medikament Freundschaft ausstellen.

So erkennst du eine gute Freundschaft:

• Die Chemie muss stimmen: Ihr habt gemeinsame Interessen und Ansichten.
• Räumliche Nähe: Ist nicht immer maßgeblich, aber besonders wichtig in den Anfängen einer Freundschaft.
• Kontakthäufigkeit bzw. Kontaktqualität: Die Häufigkeit ist nebensächlich, wenn die Qualität stimmt.
• Wie viel Zeit nimmt man sich für den anderen?
• Anerkennung und Bestätigung der eigenen Identität: Du erkennst ein Stück von dir in dem anderen wieder.
• Dinge erleben, die einen zusammenschweißen.

All das erkenne ich in der von mir beschriebenen Freundschaft wieder. Ich weiß auch, dass Tom unsere Freundschaft auf dieselbe Weise schätzt und von ihr zehren kann. Der Leim, der alles zusammenhält, ist exakt diese Gegenseitigkeit. Zu wissen, dass ich jemand bin, dem Tom vertraut, gibt mir ein gutes Gefühl. Heute weiß ich, dass es genau diese besonderen Verbindungen sind, die mir guttun. Das war nicht immer so.

Wenn Freundschaften toxisch werden

Quelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.comQuelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.com
Wenn Freunde einem ein bedrückendes Gefühl geben, stimmt etwas nicht.

Wenn ich heute auf die Freundschaften zurückblicke, die in die Brüche gegangen sind, so sehe ich eine junge Frau, die nachts nicht schlafen konnte und manchmal sogar Angst hatte, am nächsten Morgen in die Schule zu gehen. Uneinigkeiten sind völlig normal in einer Freundschaft. Aber es gibt Dinge, die sind nicht okay. Und hier kommt Nadja ins Spiel.
Nadja konnte mich sehr gut beeinflussen, regelrecht manipulieren. Einmal hat sie mir so geschickt weisgemacht, dass meine Nachbarin doof ist und ich eigentlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will, dass ich tatsächlich die Freundschaft zu ihr beendet habe. Auch die Clique hat sie ein oder zwei Mal gegen mich aufgebracht.

Das Ende meiner gemeinsamen Zeit mit Nadja kam dann dennoch sehr unerwartet. Nadja, eine gemeinsame Freundin und ich waren zum gemeinsamen Lernen bei mir Zuhause verabredet. Meine Mutter hatte angeboten, dass wir uns als Motivation mit ein wenig Taschengeld im Supermarkt gemeinsam etwas zu Essen aussuchen dürfen. Darüber kam es zum Eklat. Nadja wollte ein bestimmtes Eis und um uns davon zu überzeugen, stampfte sie aus heiterem Himmel mit den Füßen auf dem Boden und jammerte wie ein kleines Kind. Es war ein riesiges Theater. Danach häuften sich unsere Meinungsverschiedenheiten. Der Streit zwischen uns wurde größer und größer. Nadja hat letzten Endes deswegen sogar die Schule gewechselt. Zwar haben wir uns später wieder vertragen, aber es war nicht mehr dasselbe. Immer wieder hat sie so getan, als wollte sie sich mit mir treffen und hat mich dann wieder komplett ignoriert. Erst Jahre später konnte ich das akzeptieren.

Obwohl sie mich mit ihren Reaktionen schon des Öfteren enttäuscht hatte, war das der Satz, der für mich das Fass zum Überlaufen brachte. Der Schmerz wurde einfach zu groß. Noch heute fällt es mir schwer, Worte zu finden für das Spektrum an erdrückenden Gefühlen, die mir damals nur beim Gedanken an diese Personen den Atem geraubt haben. Wie kann man sich bei einer 1:1-Freundschaft mit einer anderen Person so ausgegrenzt fühlen? Es gibt Belege dafür, dass unser Körper bei Ausgrenzung einen ganz ähnlichen Schmerz empfindet, wie bei physischen Wunden. Sich allein zu fühlen, kann ganz schön weh tun. Und das stand mir bis zum Hals.

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Eine andere belastende Freundschaft in meinem Leben war die zu Lena. Von Anfang an waren es die anderen, die den Weg zu ihr an den Stadtrand auf sich nehmen mussten. Nur selten hat Lena uns woanders getroffen, als bei sich zuhause. Verabredungen, die nicht bei ihr stattfanden, hat sie oft unbegründet oder unter komischen Vorwänden abgesagt und mir das Gefühl gegeben, es würde immer an mir liegen, ob nun ein Treffen zustande kommt oder nicht.

Quelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.comQuelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.com
Sich in Freundschaften beizustehen sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Wenn ich von Sorgen berichtet habe, ist sie selten darauf eingegangen. Es hat mir wehgetan, dass ich ihr oft stundenlang zugehört habe – und sie mir keine fünf Minuten. Einmal schrieb ich ihr eine verzweifelte Nachricht, als ich nach zehn Stunden erfolglosen Lernens aus der Bibliothek nach Hause kam. Ich wollte meine Gefühle mit ihr teilen und erhoffte mir Zuspruch und ein wenig Aufmunterung. Aber mit dieser Antwort hatte ich sicher nicht gerechnet: „Ich versteh nicht, warum du mich jetzt damit voll jammerst, du wusstest doch vorher, dass man an der Uni Prüfungen schreibt. Selber Schuld.“

Was macht es so schwer, aus toxischen Freundschaften auszusteigen?

• Die Freundschaft bestand schon sehr lange und ich wollte das alles nicht wegwerfen. Eine Freundschaft ist Teil von einem selbst und der eigenen Geschichte. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie das Leben ohne sie aussieht.
Ich klammerte mich an einem Bild unserer Freundschaft fest, dass es so in der Realität nicht gab. Die Gefühle der Vertrautheit und der Wertschätzung hat es in dem Ausmaß, wie ich es eingebildet habe, nicht gegeben.

• Ich hatte Angst, eine schlechte Freundin zu sein. Es wäre doch schließlich egoistisch, mehr Zuspruch zu erwarten, wenn ich selbst aufgebe. Das finde ich im Nachhinein am Widersprüchlichsten. Ich wollte jemandem eine gute Freundin sein, der mir selbst gar nicht gut tut. Außerdem heißt es ja nicht, dass man egoistisch ist, nur weil man seine eigenen Unzufriedenheit kundtut.

Ich hatte Angst davor, alleine zu sein. Vor allem, wenn die Freundschaft Teil einer größeren Clique ist, ist die Furcht vor Ausgrenzung allgegenwärtig. Ich wollte nicht, dass die ganze Cliquen-Dynamik unter einer schlechten Freundschaft leidet.

• Falsches Beziehungskonzept. Wenn man gerade in seinen Kindergartenjahren nur toxische, also giftige oder ungesunde Beziehungen vorgelebt bekommen hat, weiß man oft gar nicht, wie eine richtige Freundschaft überhaupt sein sollte.

• Die eigene Identität ist noch nicht gefestigt. Das hat zur Folge, dass man seine eigenen Bedürfnisse noch nicht genau kennt und dementsprechend unsicher ist, was man von einer Beziehung überhaupt erwarten soll.

• Anfällige Charaktereigenschaften, wie ein Helfer-Syndrom oder eine anhängliche Persönlichkeit, die auf den Bezug zu anderen angewiesen ist. In beiden Fällen tritt das eigene Wohlergehen in den Hintergrund.

• Ein niedriges Selbstwertgefühl sorgt dafür, dass man nicht bewusst glaubt, etwas Besseres, als eine toxische Freundschaft verdient zu haben. Die Hintergründe können sehr vielfältig sein.

Es ist schwer zu definieren, ab wann eine Freundschaft als Ganzes einem nicht mehr guttut, ab wann sie „toxisch“ ist. Jeder muss für sich erspüren, wo die eigenen Schmerz- und Toleranzschwellen liegen. Mich haben diese Beziehungen sogar bei minimalem Kontakt ausgelaugt, bis ich mich hohl gefühlt habe. So wie ein Dementor die Seele aus seinen Opfern saugt. Ich habe mich dann gefragt: „Wie lange willst du das noch mit machen? Wie lange kann das noch gut gehen?“ Darüber nachzudenken hat bei mir dazu geführt, in meinem Umfeld die Menschen zu erkennen, an denen ich gerne festhalten möchte. Menschen, denen ich mich mit einem guten Gefühl anvertrauen kann. Menschen, die mir schon beim Gedanken an sie gut tun.

Probleme in einer Freundschaft in Angriff nehmen

Natürlich ist keine Freundschaft wie die andere. Ich kann deshalb nur von meinen eigenen Erfahrungen und meinem Entwicklungsprozess sprechen. Nur, weil man ein Problem in der Freundschaft hat, ist diese Beziehung nicht direkt ein Fall für die closed-case-Akte. Viele Konflikte lassen sich lösen, wenn man darüber spricht – bevor sie zum großen Problem werden.

Umgang mit problematischen Situationen in einer Freundschaft

• Benennen: Was stört mich?/Was ist das Problem?
• Ergründen: Warum stört mich das?
• Kommunizieren: Das Gespräch suchen.

Nachdem ihr genauer benannt habt, was euch stört, solltet ihr mögliche Ursachen ergründen, indem ihr beispielsweise überlegt, was in letzter Zeit so los war – bei dem Freund oder auch in der Freundschaft. Danach lässt sich, so schwer der Schritt dahin manchmal ist, im Gespräch am besten ermitteln, wie das Problem gelöst werden kann.

Besonders beängstigend ist es, ein Problem anzusprechen, wenn man nicht so viele Freunde hat. Man hat Angst, dass man alleine dasteht. Es ist das Natürlichste und Wichtigste auf der Welt, gelegentlich Arbeit in eine Freundschaft zu stecken. Dass ihr den Schritt wagt, euch auf ungewohntes Terrain zu geben, beweist nur einmal mehr, wie wichtig euch eure Freunde sind. Und ihr seid es wert. Du bist es wert! Wenn eine Freundschaft aber ausschließlich Arbeit ist, dann stimmt was nicht.

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Johanna

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Body-Shaming auf Social Media: Zu fett, zu mager, einfach nicht perfekt

Quelle: privat

Jules, 22

@julia_29.6

Wenn ich meinem Alltag entfliehen möchte, zumindest für eine kurze Zeit, dann scrolle ich mich gern durch meinen Instagram-Feed. Ich sehe hübsche Mädels in coolen Outfits, in Bikinis, am Strand, in der Stadt. Darunter jede Menge Kommentare. Nicht immer wohlwollend: „Leggings mit Größe 40? Ein No-Go!“, „Mit deinen dünnen Stelzen in Röhrenjeans? Schäm dich!“, „Jetzt müsstest du nur noch zehn Kilo abnehmen …“
Für mich war das so schlimm, solche Kommentare zu lesen, dass ich angefangen habe, mir selbst immer mehr Gedanken über meine Figur zu machen, mich zu fragen, ob ich nicht zu dick bin. Dabei wurde ich immer unzufriedener.

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Was ist Body-Shaming überhaupt?

Body-Shaming bedeutet, jemanden wegen seiner körperlichen Erscheinung runterzumachen. Das ist zum einen diskriminierend und kann zum anderen beim Betroffenen extreme psychische Schäden verursachen. Body-Shaming auf Social-Media, kann jeden treffen, egal ob hell- oder dunkelhäutig, mit oder ohne Sommersprossen, klein, groß, dick oder dünn. Dabei werden böswillige Kommentare, sogenannte Hate Speech, verbreitet, die den Poster richtig runtermachen. Astreines Cybermobbing also.

Im Gedächtnis ist mir ein Hass-Kommentar geblieben, welcher unter einem Bild einer bekannten Instagrammerin stand. Er lautete ungefähr so: „Wie kannst du so rausgehen? Mit deinem Körper solltest du besser keinen Bikini anziehen!“ Für mich hatte die Instagrammerin eine völlig normale Figur. Und selbst wenn sie etwas übergewichtig oder untergewichtig wäre, ist das kein Grund dafür, dass Leute solche Kommentare schreiben.

Hate Speech ist gefährlich

Es ist wirklich schade und auch durchaus gefährlich, dass es solche Hate-Kommentare gibt. Sowohl für die Person, an die der Kommentar gerichtet wird, als auch für andere Personen, die das lesen und mit sich selbst unzufrieden sind. Auch der Verfasser selbst schadet sich damit. Beispielsweise können solche Hass-Kommentare dafür sorgen, dass jemand sich dann anders kleidet, in eine Diätspirale oder sogar Essstörung rutscht, sich für sich selbst schämt – und das nur, weil irgendjemand gerade Frust hatte.

Wieso beleidigen wir andere Menschen im Netz?

Es scheint, als würden auf Instagram die Daumen lockerer sitzen, als die Zunge im echten Leben – vielleicht durch die vermeintliche Anonymität im Netz. Man hatte einen schlechten Tag, Streit mit den Eltern, Stress auf der Arbeit und möchte jetzt seinem Frust freien Lauf lassen, sich ablenken, sich besser fühlen. Jemand anderen runterzumachen kann einem tatsächlich kurzfristig ein gutes Gefühl geben. Häufig spielt dabei Neid eine wichtige Rolle und das Unvermögen, die eigene Unzufriedenheit anzuerkennen und etwas zu ändern. Man ist neidisch, weil eine Person beispielsweise einen Lebensstil führt, den man selbst auch gerne führen würde. Selbst sitzt man mit einer Tüte Chips auf der Couch, während Instagrammer XY sich auf Ibiza die Sonne auf den dicken, dünnen, flachen, faltigen Cellulite-Bauch scheinen lässt.

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Der Faktor Schönheitsideal

Dünne, durchtrainierte Models sind überall präsent. Auch das trägt natürlich dazu bei, dass wir ungnädig mit anderen Körperbildern sind, nämlich all jenen, die davon abweichen. Bildbearbeitungsapps machen es außerdem für jeden möglich auf Insta auszusehen, wie ein Topmodel. Die Message: Jeder kann so aussehen. Dass das aber einfach nicht stimmt, weil jeder Körper eben anders ist, wollen wir nicht wahrhaben. Gerade wir jungen Mädels streben dann nach einem Ideal, das es so gar nicht gibt. Und jede, die nicht reinpasst, wird fertiggemacht. Aber aufgepasst: Waren in den 1990 Jahren 90-60-90-Maße total angesagt, wurden in den 2000er Jahren superdünne Frauen en vogue. Heute stehen wir auf schlank und durchtrainiert. Also: Auch Idealbilder ändern sich sehr schnell. Soll ich heute besonders dünn sein, brauche ich morgen einen üppigen Busen. Das geht einfach nicht.

Body-Shaming im NetzQuelle: Foto von geralt auf pixabay.com

Bevor du selbst ein Bild kommentierst, frage dich:

  • Was ist meine Absicht? Möchte ich die Person beleidigen, Dampf loswerden, bin ich neidisch?
  • Würde ich der Person das auch ins Gesicht sagen?
  • Wie würde ich reagieren, wenn mir jemand so etwas schreibt?

Bewusster Umgang mit Social Media

Vermutlich haben die meisten von uns schon Hass-Kommentare gesehen, bekommen oder sogar selbst welche verfasst. Aber so völlig ohne Instagram und Co. wollen wir eben auch nicht. Das muss ja auch nicht sein. Ein bewusster Umgang damit reicht oft schon aus, um sich selbst vor Hass, Cybermobbing und Body-Shaming zu schützen.

Fragen, die ich mir inzwischen dafür stelle:

  1. Was macht der Kommentar unterbewusst mit mir?
  2. Steckt in dem Kommentar konstruktive Kritik oder einfach nur Hass, Neid oder ähnliches?
  3. Sollte ich gegen diesen Kommentar vorgehen?
  4. Ist mir das Anschauen der Storys und das Lesen der Kommentare zu viel?
  5. Brauche ich mal eine Pause?

Wenn man selbst Hater-Kommentare erhält, gibt es folgende Möglichkeiten auf Instagram.
Du kannst …

  • den Kommentar löschen,
  • den Kommentar melden,
  • eine Person blockieren oder melden.

So kannst du dich vor Body-Shaming schützen:

Wichtig ist, sich selbst vor Augen zu halten, dass das Problem beim Verfasser des Kommentars liegt und nicht bei dir. Also nicht runterziehen lassen!

Schreib uns

Stefanie

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Sabotieren oder inspirieren? Wie du lernst, dich nicht ständig zu vergleichen

Quelle: privat

„Ich kann nichts wirklich gut! Alle anderen sind besser als ich!“ Kommt dir das bekannt vor? Hinter diesen Sätzen steht ein ganz natürlicher Prozess: das Vergleichen. Vergleichst du dich auch so oft mit anderen Menschen? Hast du ständig das Gefühl, alle anderen sind besser als du, egal in welcher Hinsicht? Dann schon mal vorab: Damit bist du nicht allein!

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Ich selbst kenne dieses ewige und ständige Vergleichen nur zu gut. Wann genau es angefangen hat, kann ich gar nicht mehr sagen. Aber ich kann sagen, dass es irgendwann einfach da war, mein Leben unheimlich beeinflusst und zeitweise sehr schwierig gemacht hat.
Natürlich wusste ich die ganze Zeit, dass man sich nicht mit anderen vergleichen soll. Gerade von Eltern und Freunden, hört man immer wieder Sprüche wie: „Sei einfach du selbst!“ Aber das hat mir nicht geholfen. Ich habe mich immer weiter verglichen. Jeden Tag aufs Neue. Denn es ist gar nicht immer leicht zu wissen, wer man selbst ist – und sich dann auch genauso anzunehmen, wie man ist. Im Gegenteil: Es ist sogar echt schwer.

Was passiert beim Vergleichen?

Wir setzen bei uns einen Maßstab an, den wir auf Teufel komm raus erreichen wollen. Erreichen wir ihn nicht, sind wir enttäuscht von uns, fühlen uns als Versager. Vor allem bei Vergleichsprozessen, welche uns selbst schaden, entwickeln wir Eifersucht und Neid und unser Selbstwert leidet enorm. Klingt alles sehr unangenehm und nach viel negativer Energie. Das ist es auch und „Selbstsabotage“ trifft es in diesem Fall vermutlich ganz gut. Dazu kommt, dass beim Vergleichen eine starke Trennung (im übertragenen, aber auch im wörtlichen Sinn) zwischen dir und der Person, mit der du dich vergleichst, passiert. Und durch jedes neue Vergleichen wird diese Trennung verstärkt. Ziemlich unangenehm. Denn wer möchte schon eine Distanz zwischen sich und der eigenen Schwester, Freundin, Mutter …?

 

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Möchtest du aus diesem Strom des Vergleichens ausbrechen, frage dich zunächst:

Mit wem vergleiche ich mich?

Oft vergleichen wir uns mit anderen Menschen, die in unseren Augen bei ganz ähnlichen Voraussetzungen oder Bedingungen in irgendetwas besonders gut sind, das wir bei uns selbst überhaupt nicht gelungen finden. Diese Vergleiche nennt man „Aufwärts-Vergleiche“. Hör mal tief in dich hinein: Welchen Teil deines Selbst ziehst du zum Vergleich heran? Ich kann bei mir klar sagen, dass es in den allermeisten Fällen der Teil ist, den ich am allerwenigsten an mir mag. Also das, was ich am meisten an mir selbst ablehne und am blödesten finde. Genau das vergleiche ich dann mit dem allerschönsten und besten Teil, den ich in der anderen Person sehe. Erkennst du dich darin wieder?
Du merkst vielleicht, wie viel Sinn das macht: Keinen. Und es ist dir wahrscheinlich auch schon klar, wer in diesem Vergleich gewinnt. Richtig: nicht ich.

Warum vergleiche ich mich mit dieser Person?

Auch wenn es uns selbst nicht immer bewusst ist, suchen wir uns ganz bestimmte Menschen aus, mit denen wir uns vergleichen. Das habe ich oben ja bereits angedeutet. Sucht man sich bestimmte Menschen, um sie als Vorbilder zu nutzen, kann dies durchaus motivierend und inspirierend sein. Wir können uns hier die Fragen stellen: Wo möchte ich hin? Was möchte ich noch erreichen?
Oft bleiben negative Gefühle und Gedanken allerdings nicht aus, denn wir vergleichen uns dann ja mit Personen, die etwas besser können als wir selbst. Nicht selten bekommen wir dadurch schlechte Laune, lassen uns runterziehen und fühlen uns wertlos. Es sind oft Gedanken wie „Ich möchte das schaffen und dorthin, wo andere schon sind!“, „Ich hätte auch gern das, was diese Person hat!“, und so weiter.

 

Auch ich bin bei meinen Vergleichen nicht zu der Erkenntnis gekommen, selbst in einem bestimmten Bereich besser werden zu wollen oder mich dorthin zu entwickeln. Nein, um ehrlich zu sein habe ich mich lange selbst bemitleidet, mich minderwertig gefühlt und alle anderen beneidet um ihre tollen Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich bei mir vermisste. Ganz nach dem Motto: Die andere Person ist sowieso selbstbewusster, sieht besser aus, ist humorvoller, dünner, beliebter, sportlicher, schlauer, ehrgeiziger. Einfach besser! Da war kein starkes Gefühl mehr von Selbstliebe und Selbstschätzung in mir. Gerade die Vergleiche, welche negative Gefühle in uns auslösen und uns minderwertig fühlen lassen, gilt es aufzulösen. Dafür ist es wichtig, sich bei jedem Vergleich zu fragen:

Wie fühle ich mich dabei?

Sind es Gefühle, welche uns bestärken, uns Kraft geben und aus denen wir Mut schöpfen? Oder sind es Gefühle, welche unser Potential hemmen, uns klein fühlen lassen und weniger wert als andere Menschen?
Weiterhin kannst du dich fragen:

Ist dieser Vergleich realistisch?

Vergleiche ich mich wirklich mit Menschen, welche die gleichen Voraussetzungen haben wie ich? Geht es mir wirklich darum, so zu sein, wie die Person, mit der ich mich vergleiche? Vergleiche ich mich nur mit den positiv wirkenden Merkmalen einer Person und vergesse dabei vielleicht vollkommen, dass auch diese Person nicht makellos ist?
Zu häufig vergleichen wir uns nur mit einzelnen Aspekten einer Person. Wir denken uns „Die hat schönere Haare“, „Er hat bessere Noten“, „Die Person hat mehr hiervon und mehr davon…“. Hierbei spielt ja auch die Perspektive, aus der wir schauen, eine Rolle. Der oder die mag die Haare, die ich so toll finde, vielleicht gar nicht.

Vergesse ich meine eigenen Stärken?

Quelle: privatQuelle: privatSei nicht so streng mit dir! Stattdessen: Trete dir selbst liebevoll gegenüber! Bis zu dem jetzigen Zeitpunkt hast du unheimlich viele Dinge erlebt und durchgemacht, hast Interessen, einzigartige Begabungen, Vorstellungen und Wünsche entwickelt. Du bist dabei aber auch ganz anders aufgewachsen als alle anderen Menschen in deinem Umfeld, ja, auf der ganzen Welt. Du hattest und hast bis heute ganz andere Voraussetzungen, Möglichkeiten und Ressourcen zur Verfügung als andere und hast dich dementsprechend entwickelt, wurdest geprägt und bist du geworden. DU BIST EINE EINZIGARTIGE PERSÖNLICHKEIT, die es sonst nirgendwo auf dieser Welt gibt! DU bist EINMALIG!

Vergleichen bringt dich nicht weiter

Du kannst dir Stunden, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre einreden, dass alle anderen besser sind als du. Aber was bringen dir diese Gedanken? Ändert sich dadurch was an deiner Situation? – Nein, ganz genau.

Stell dir aber auch diese wichtigen Fragen: Will ich wirklich genauso sein? Will ich das wirklich genauso haben wie die andere Person? Bin das noch ich? – Wenn ja, dann überleg dir, was du selbst tun kannst, um so zu werden oder das zu bekommen, was du möchtest. Du allein kannst dafür sorgen, dass es dir besser geht, wenn du dein Leben selbst in die Hand nimmst. Wenn du ins Handeln kommst. Wenn du beginnst, dich wirklich dorthin zu entwickeln, wohin du möchtest. Genau dann kommst du zu dem Punkt, an dem sich das Vergleichen mit anderen Menschen auch positiv auf dich auswirken kann. Wenn du in anderen Personen eine Inspiration und einen Antrieb siehst.

Du bist der Schöpfer deiner Realität!

Du merkst vielleicht schon, worauf ich hinaus möchte. Hinter all den negativen Gedanken und Glaubenssätzen, welche viele Menschen, auch ich, sich tagtäglich selbst sagen, steht oft nur eine große Frage: Wer bin ich? Ich weiß, dass es unheimlich schwierig ist, sich selbst wertzuschätzen, anzunehmen und zu lieben. Aber ich kann es nur immer wieder betonen: Es geht im Leben nicht um die anderen! Es geht in deinem Leben um dich. Schaffst du es, dich gut zu fühlen in deinem Körper, deine Stärken und Schwächen anzunehmen, und nach deinen eigenen Idealen zu leben, hast du schon einen großen Schritt hin zu einem glücklichen und erfüllten Leben geschafft.

Quelle: privatQuelle: privatSchau einmal auf dein eigenes Leben zurück. Was hast du schon alles geschafft? Wann warst du schon mutig? In welchen Situationen bist du über dich hinausgewachsen? Wie oft hast du schon Liebe geschenkt? Du wirst nicht zu einem erfüllteren und glücklicheren Menschen, indem du dich selbst runtermachst.

Ein kleines Gedankenspiel zum Abschluss:

vergleichenQuelle: privatQuelle: privatWenn du dich das nächste Mal mit anderen Menschen vergleichst und du merkst, dass dir dieses Vergleichen nicht guttut, halte kurz inne. Nimm wahr, welche selbstzerstörerischen Gedanken in dir aufkommen. Und jetzt sprich (in Gedanken) deine beste Freundin damit an. Beispielsweise: „Du bist eine Versagerin.“, „Du bist hässlich.“, „Du bist ein schlechter Mensch.“ Würdest du so mit ihr reden? – Nein? Wieso dann mit dir selbst?

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Leonie

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Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

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