
Wie Du für Freund*innen mit einer psychischen Erkrankung da sein kannst
Oft fragen mich Menschen, deren Freund*innen, Schwestern, Brüder an einer psychischen Erkrankung leiden, wie sie für ihre Liebsten da sein können. Auch ich, die ich auch betroffen bin, stelle mir diese Frage hin und wieder, wenn ich merke, dass eine meiner Freundinnen gerade leidet. Daher folgen nun einige Punkte, die ich in Austausch mit anderen Betroffenen in meinem Umfeld gesammelt habe:
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In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
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1. Validieren
Das bedeutet, Mitgefühl zu zeigen und Gefühle ernst zu nehmen. Es tut manchmal gut zu hören, dass mein Gegenüber ähnliche Zustände kennt und weiß, dass sich manche Gefühle sehr schwer aushaltbar anfühlen. Im besten Fall soll ein Gefühl von Du-bist-nicht-allein entstehen.
2. Da sein
Für den anderen da zu sein, kann manchmal ganz simpel sein. Als eine meiner engsten Freundinnen 700 Kilometer weggezogen ist und ich wusste, dass sie gerade keine leichte Phase hat, habe ich ihr jeden Morgen eine kurze Nachricht getextet. Beispielsweise, dass ich ihr einen schönen Tag wünsche und ich sehr dankbar bin, dass es sie in meinem Leben gibt. Ich habe sie daran erinnert, dass sie einen Unterschied auf dieser Welt macht und geliebt wird. Das ist für eine Person, die mit vielen dunklen Gedanken zu kämpfen hat, manchmal wichtig zu hören. Inzwischen passiert es oft, dass ich ein Lied höre, eine Postkarte oder einen Dackel in der Wiese herumhüpfen sehe, der mich an eine bestimmte Person erinnert und ich zücke mein Handy, mache ein Foto und lass es die Person wissen. Oft bekomme ich ein Lächeln zurückgeschickt.
3. Direkt unterstützen
Es kann auch eine große Unterstützung sein, wenn du der Person Dinge abnehmen/erleichtern kannst, die für dich vielleicht klein erscheinen mögen, aber für besagte Person viel bedeuten. Es kommt darauf an, dass du auf sie zugehst, denn einige Betroffene nehmen sich als Belastung wahr, wenn sie selbst um Hilfe fragen. Frag daher konkret: Wie kann ich dich gerade unterstützen? Das kann sein, einen Anruf zu erledigen, der gedanklich ständig aufgeschoben wird, weil die Person sich nicht sozial-kompetent dafür in der momentanen Situation fühlt, ihr etwas zum Abendessen einzukaufen oder vorzukochen, ihr helfen das Zimmer aufzuräumen oder die Wäsche aufzuhängen, um endlich wieder frische Kleidung zu haben.
4. Aktiv da sein
„Melde dich jederzeit, wenn ich für dich da sein kann“, ist zwar ein nettes Angebot. Doch häufig fällt es Menschen in Krisen und psychischen Ausnahmesituationen besonders schwer, proaktiv um Hilfe zu bitten. Natürlich kannst du aber auch nicht hellsehen und wissen, wann welche Unterstützung passt. Thematisiert dieses Thema und vereinbart eine Art Codewort oder einen Emoji, den die Person verwenden kann, um dich um Hilfe, einen Rückruf, etc. zu bitten.
5. Balance finden
Versuche, mit deiner betroffenen Freundin, Schwester, Mutter, deinem Papa, Freund … eine verlässliche Beziehung zu führen und respektiere dabei auch ihren und deinen Freiraum – und eure Ressourcen. Wichtig ist, dass die betroffene Person die Wahl hat, beispielsweise bei einer gemeinsamer Unternehmung früher zu gehen oder mal kurzfristig abzusagen. Das ist keine Entscheidung gegen dich, sondern meist aufgrund der belastenden Erkrankung. Genauso sollst du auch auf dich achten. Brauchst du eine Pause oder fühlst dich selbst gerade nicht fit genug, für deine Freundin heute da zu sein, ist es wichtig, dass auch du wohlwollend und klar, deine psychische Gesundheit schützt.
DU HAST Redebedarf?
Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.
Fazit:
- Für eine Person da zu sein, heißt auch für die Person im Leben präsent zu sein und immer wieder in den Kontakt zu gehen.
- Das Wissen, das an einen gedacht wird, man einer Person wichtig ist, ist schon viel wert.
- Du kannst für Entlastung sorgen, indem du die Person frägst, ob du im Alltag bei einer konkreten Aufgabe helfen oder diese übernehmen kannst.
- Bleib geduldig und erkenne, dass es die Erkrankung ist, die das Leben der Person und auch zwischenmenschliche Beziehungen einschränkt, es ist nichts, was der/die Betroffene mit Absicht macht.
- Achte beim Dasein unbedingt auch auf dich und deine Ressourcen.
Tipp: Falls du selbst betroffen bist, schick den Link zu diesem Artikel doch einfach an eine dir nahestehende Person weiter, die schon öfter gesagt hat, dass sie gerne für dich da wäre.
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Miriam
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