Quelle: pixabay

Datenschutz und Datennutzung

Quelle: BewusstSchein

BewusstSchein

Auf der einen Seite kommen wir um das Thema Datenschutz – besonders in den letzten Jahren – kaum herum, auf der anderen Seite blenden wir es bei unserer täglichen Nutzung von Social-Media meist aus. Was Datenschutz eigentlich ist und warum er wichtig für eine gute Zeit auf sozialen Plattformen ist, das erfährst du im Blogpost.

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Was bedeutet Datenschutz?

Der Schutz der eigenen, persönlichen Daten ist der zentrale Zweck der sogenannten “Datenschutzmaßnahmen” – sie sollen sicherstellen, dass Informationen nicht unautorisiert weitergegeben werden und dienen somit dem eigenen Schutz. Innerhalb der EU existieren rechtliche Bestimmungen, die das Erheben und Verarbeiten von Daten absichern sollen – diese Gesetze werden allgemein als Datenschutzvorschriften bezeichnet. Die Vorschriften gründen auf dem Prinzip des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, welches besagt, dass jeder Einzelne selbst darüber entscheiden sollte, wie und von wem seine persönlichen Informationen verwendet werden.

Dennoch gestaltet sich der Datenschutz im Zeitalter des Internets als zunehmend anspruchsvolle Aufgabe, vor allem aufgrund der Tatsache, dass einige große Unternehmen ihre Server oder ihren Hauptsitz in Ländern mit weniger strengen Datenschutzregelungen oder undemokratischen Regierungen haben – ein Beispiel dafür ist TikTok, welches seinen Sitz in China hat. Zudem wird die kontinuierliche Gewährleistung von Datenschutz durch den ständigen technologischen Fortschritt ebenfalls erschwert.

 

Welche Daten von mir werden gesammelt?

Du willst wissen, welche deiner Daten auf Instagram, WhatsApp & Co. gesammelt werden?

Unter anderem sammeln die Unternehmen hinter den Plattformen folgende Daten von dir:

  • Inhalte, die du konsumierst
  • deinen Nachrichten-Austausch
  • finanzielle Informationen
  • Geräteinformationen
  • deine Zeitzone
  • welche Geräte in deiner Nähe sind
  • politische Einstellung
  • Kontaktangabe
  • Handynummer
  • Mausbewegungen
  • alles, was du durch die Kamera siehst
  • Verbindungsgeschwindigkeit
  • IP-Adresse
  • Gesundheitsdaten

Wie werden Deine Daten genutzt?

Die Social-Media-Anbieter:innen (Instagram, TikTok, WhatsApp, …) verkaufen Deine Daten an andere Unternehmen, die die Daten wiederum für sogenanntes „targeted advertising“ (individuell angepasste Werbung) und „price discrimination“ (individuell angepasste Preise) nutzen, um die Verkaufszahlen ihrer Produkte zu erhöhen.

Ein Beispiel: Die Information über dein Interesse an Sport und Sportmarken wird gezielt an Händler:innen von Sportmode, Nahrungsergänzungsmitteln und Fitnessgeräten weiterverkauft.

Verwende nach Möglichkeit für den Kontakt mit unserer Peerberatung Messenger, die wenig bis keine Daten von dir sammeln. Aktuell können wir dir hierzu die App Threema anbieten oder das Schreiben via E-Mail.

Ziel der Social-Media-Anbieter:innen ist immer, dass die User:innen möglichst viel Zeit auf ihren Plattformen verbringen. Denn: Je länger wir auf den Plattformen sind, desto mehr Daten können die Anbieter:innen über uns sammeln und verkaufen. Man könnte also sagen, im 21. Jahrhundert sind unsere Daten pures Gold.

Die meistgenutzten Social-Media-Plattformen können kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Mit dem Einverständnis der Nutzungsbedingungen beim Erstellen eines Accounts geben wir der Plattform jedoch das „Go“ für das Sammeln und Verarbeiten unserer Daten. Wir bezahlen zwar kein Geld für die zahlreichen Funktionen, die uns beispielsweise TikTok bietet (Filter, Musik, kostenloses Chatten) – der Deal ist allerdings, dass wir für die Nutzung der Plattformen mit unseren persönlichen Daten bezahlen.

Tipp: Vor der Anmeldung sollte man also immer die Nutzungsbedingungen lesen, sich über diese bewusst werden, um gewissenhaft entscheiden zu können, ob man diesen „Deal“ eingehen möchte oder nicht.

Kann ich als User:in über diese Datennutzung mitbestimmen?

 

Fünf Tipps für den Schutz Deiner Daten:

Lies die Datenschutzerklärung, bevor du sie akzeptierst!

Was steht in einer Datenschutzerklärung?

1. Welche Daten von dir gesammelt werden
Ich habe Interesse an Sportmode.

2. Was mit Deinen Daten passiert
Die Daten werden von Recherche- und Social-Media-Plattformen (z. B. Google oder Instagram) gespeichert. Es wird ein Werbeprofil über dich angelegt.

3. Wie und an wen deine Daten weitergegeben werden
Mein Werbungsinteresse wird an passende Sporthändler:innen verkauft.

4. Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung und deine Rechte

5. Speicherung und Löschung Deiner Daten
Du hast ein Recht darauf, Deine gesammelten Daten und dein Werbeprofil anzuschauen und mit der Deaktivierung deines Accounts löschen zu lassen.

Nicht alles preisgeben!

Was Du nicht preisgibst, das weiß das Unternehmen auch nicht von dir. Je weniger du also dem Internet über dich verrätst, desto weniger Daten können die Unternehmen von dir sammeln und dich somit beeinflussen. Überlege dir genau, ob du deinen echten Namen, deine Handynummer, E-Mail-Adresse, deinen Wohnort, Standort, etc. angibst. Darüber hinaus solltest du dir überlegen, was du likest, wem Du folgst und was du auf deinem Profil von dir preisgibst.

Privatsphäre-Einstellungen checken!

Hast Du ein privates und öffentliches Konto? Wer darf deine Posts kommentieren, dich erwähnen, dir Nachrichten schreiben?

Achtung: Die Privatsphäre-Einstellungen können sich bei neuen Updates immer wieder ändern. Schaue also regelmäßig in die Einstellungen und richte deine Privatsphäre neu ein.

Daten-Download

Bei einigen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram gibt es die Möglichkeit, über die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen einen Daten-Download anzufordern.

Beispiel Instagram: Innerhalb von 48 Stunden werden deine Daten (Profilinformationen, gepostete Inhalte, genutzte Hashtags usw.) zusammengestellt und dir per Link geschickt. Der Link führt auf die Instagram-Website, auf der du dein Passwort eingeben musst und dann Zugriff auf einen ZIP-Ordner mit Deinen Daten bekommst.

Allerdings: Einige Informationen werden so angegeben, dass sie ein Laie ohne IT- Kenntnisse nicht oder nur schwer verstehen kann. Dennoch lohnt sich der Daten-Download, denn viele Informationen sind leicht verständlich und geben einem einen Einblick in die eigene Datensammlung.

Werbepräferenzen einsehen

Wusstest du schon, dass du einsehen kannst, in welche Werbe-Kategorie dich eine Plattform eingestuft hat? In den Einstellungen der Apps kannst du deine Werbepräferenzen einsehen.

Allgemein gilt: Gib nicht so viel von dir preis und überlege bewusst, mit welchen Informationen du die Datenspeicher füttern möchtest. Jedes hochgeladene Bild, jedes Abonnement, jeder Klick auf eine Werbeanzeige und jedes Like fügt sich in ein Puzzle, welches dem Unternehmen ein immer präziseres Bild von dir gibt.

Mehr Informationen: www.bewusstschein.de

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit BewusstSchein e.V. (https://shop.bewusstschein.de/), welcher sich für die Aufklärung über eine bewusste Social-Media-Nutzung einsetzt.

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Wie schützt du dich im Internet?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: Mika Baumeister

Digitale Gewalt - Was wir alle gegen Hass und Hetze auf Social Media tun können

Quelle: BewusstSchein

BewusstSchein

Woran denkst Du, wenn Du den Begriff “Gewalt” hörst? Vielleicht kommen Dir zuerst Schläge, Tritte oder andere Beispiele für körperliche Gewalt in den Sinn. Gewalt äußert sich aber nicht nur körperlich und im “realen Leben”, sondern ist längst auch im digitalen Raum angekommen.

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Vor allem junge Menschen sind davon betroffen: Laut einer NDR Umfrage haben fast 20 Prozent der unter 30-Jährigen bereits digitale Gewalt erfahren. Zum Vergleich: Über alle Altersgruppen hinweg waren es “nur” 8 Prozent.
Digitale Gewalt ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von Belästigung, Abwertung oder Diskriminierung im digitalen Raum – zum Beispiel auf Social-Media, in Messenger-Apps oder Chat-Räumen. Darunter fallen Cybermobbing, Shitstorms, Deepfakes, Hate-Speech, Rachepornos, Cyber-Stalking bis hin zu Morddrohungen.
Häufig hängt digitale Gewalt mit analoger Gewalt zusammen, wenn sich Mobbing nicht nur in der Schule, sondern auch im Klassenchat fortsetzt. Andersherum kann digitale Gewalt jedoch auch in analoge Räume überschwappen, wenn aus Drohungen per Mail plötzlich Belästigungen vor der Haustür werden. Die Besonderheit von digitaler Gewalt: Während Mobbing im Klassenzimmer zeitlich begrenzt ist, finden Cybermobbing oder andere Formen digitaler Gewalt rund um die Uhr statt. Zudem verbreiten sich Informationen in Sekundenschnelle und erreichen teils ein noch breiteres Publikum. Und last but not least: Es ist einfach ̶ ein anonymer Kommentar schreibt sich leichter, als jemanden aufzusuchen und zu verprügeln oder ins Gesicht zu beleidigen.

Woher kommt der Hass im Netz?

Eines ist klar: Wir alle können Hass, Wut und Frustration empfinden. Dem zu Grunde liegt häufig psychischer Schmerz, etwa weil wir enttäuscht oder verletzt wurden. Das heißt aber nicht, dass jede:r, der oder die enttäuscht wurde, automatisch zum Hater wird. Hass im Netz ist meist ideologisch motiviert: Viel wichtiger als persönliche Konflikte sind Feindbilder und negative Vorurteile gegenüber Personen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung in eine Schublade gesteckt werden. Durch dieses “Wir vs. Die”-Mindset entsteht eine Art Zugehörigkeitsgefühl und Likes oder Kommentare sorgen für Bestätigung.

 

Was kann ich tun, wenn mir Hass im Netz begegnet?

1) Selbstschutz und Unterstützung

Du bist selbst Opfer von digitaler Gewalt geworden? Ganz wichtig: Suche die Schuld nicht bei Dir. Hass im Netz kann jede:n treffen, Du hast nichts falsch gemacht. Zu Deinem Schutz wäre es am besten, wenn Du erst einmal offline bleibst – oft legt sich die Aufregung nach einigen Tagen wieder. Wenn Du Unterstützung brauchst, kannst Du Dich an Deine Familie oder Freund:innen wenden oder auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Organisation HateAid berät Betroffene von digitaler Gewalt.

2) Den Hass nicht einfach stehen lassen.

Auch wenn Du selbst nicht betroffen bist, kannst Du Stellung beziehen. Eine Möglichkeit ist die sogenannte “Counterspeech” oder auch Gegenrede, die nach folgendem Schema funktioniert: Zurückweisen, Enttarnen, Argumentieren. Lehne jegliche Diskriminierung klar ab und benenne, was genau an der Aussage verletzend ist oder warum die Fakten falsch sind und widerlege diese mit stichfesten Argumenten.
Wichtig: Du musst Dir dessen bewusst sein, dass Du so auch ins Visier geraten kannst. Daher solltest Du unbedingt mit einem kühlen Kopf kommentieren, auf sichere Privatsphäre-Einstellungen achten und wenn nötig die Blockierfunktion nutzen.

3) Melden!

Hasskommentare auf dem eigenen Profil musst Du selbst löschen. Werden andere beleidigt, kannst Du die Inhalte aber auch direkt bei den Plattformbetreibern melden. Dann werden die entsprechenden Posts, Kommentare oder Profile überprüft und gegebenenfalls gelöscht. Inhalte, die zu Hass und Gewalt aufrufen, kannst Du außerdem bei der Meldestelle Respect! oder bei Hass im Netz melden.

4) Beweise sichern.

Bevor Du Kommentare oder Beiträge löschst, solltest Du immer einen Screenshot machen, die URL des Beitrags speichern und den Accountnamen notieren. Ein normaler Screenshot reicht als Beweis oft nicht aus – bei HateAid erfährst Du, wie genau Du einen rechtssicheren Screenshot erstellst.

5) Anzeigen!

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Beleidigungen, Bedrohungen, Erpressung, Dickpicks oder Volksverhetzung sind strafbar. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob eine Straftat vorliegt, kannst Du Dich an die nächstgelegene Polizeidienststelle oder die Onlinewache wenden. Alternativ prüft die Meldestelle Respect!, ob Gesetze verletzt wurden. Auch Inhalte ohne strafrechtliche Relevanz kannst Du regulär beim zuständigen Seitenbetreiber oder an die Internetbeschwerdestelle melden.

 

Tipps für digitalen Selbstschutz

Du kannst auch im Vorfeld Schritte ergreifen, um Dich vor digitaler Gewalt zu schützen. Mit den folgenden Anregungen kannst Du Deine Social-Media-Profile zu einem sichereren Ort machen.
● Prüfe, ob Du Informationen oder Inhalte auf Deinem Profil teilst, durch die Du Dich möglicherweise angreifbar machst.
● Teile nie Deine Adresse und sei vorsichtig, wenn Du Deinen Standort teilst.
● Überlege Dir, wen Du in dein “digitales Wohnzimmer” lassen möchtest. Zum Beispiel kannst Du Dein Profil auf privat stellen und Deine Follower-Liste aussortieren.

Mehr Informationen dazu findest du in diesem Beitrag: Datenschutz und Datennutzung

Warum Hass keine Meinung ist

Digitale Gewalt hat nicht nur körperliche und emotionale Folgen für die Betroffenen, sondern schadet unserer gesamten Gesellschaft. Bei einer repräsentativen Studie zu Hate Speech gab mehr als die Hälfte der Befragten an, aus Angst vor Belästigungen seltener ihre politische Meinung online zu teilen. Hate Speech und andere Formen der digitalen Gewalt gefährden somit die Meinungsfreiheit und dadurch unmittelbar unsere Demokratie. Dieses Beispiel macht deutlich: Deine Freiheit endet dort, wo die Freiheit der anderen beginnt. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass wir andere online beleidigen dürfen. Denn: Hass ist keine Meinung.

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit BewusstSchein e.V. (https://shop.bewusstschein.de/), welcher sich für die Aufklärung über eine bewusste Social-Media-Nutzung einsetzt.

● Bündnis gegen Cybermobbing: (0721) 98 19 29 10
● Cybermobbing-Hilfe e.V.: (02304) 338 99 15
● Stop-Stalking: (030) 221 92 20 00
● Opferschutzorganisation „Weißer Ring“: 116 006 (7 bis 22 Uhr)
● Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ (kostenlos, Mo bis Sa von 14 bis 20 Uhr): 116 111
● Wende Dich bei Suizidgedanken bitte an die Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort.

● Tipps zum Schutz vor digitaler Gewalt
Counterspeech: So kannst Du Dich gegen Hass wehren
Strategien im Shitstorm
● So machst du rechtssichere Screenshots.
● Überblick zu Straftaten im Netz

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Hast du schon einmal digitale Gewalt erlebt?

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Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

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Quelle: Pexels - Disha Sheta
viele einzelne Blumen auf einem Tisch mit den Worten: Leben, Friede, Liebe

Selbstwertschätzung: Wie ich aufhörte meine eigene Feindin zu sein

Autorin Annabell

Annabell, 23

Was verbindest du mit Selbstwertschätzung? Nimmst du dir täglich ein paar Minuten Zeit um Selbstfürsorge zu betreiben? Was tut dir gut und gehst du mit dir selbst mitfühlend um? InCogito-Autorin Annabell teilt ihren Weg zu mehr Selbstmitgefühl und Selbstwertschätzung.

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Wenn man mir noch vor drei oder vier Jahren diese Fragen gestellt hätte, ein Teil in mir hätte sich direkt abgewandt und das Gespräch für beendet erklärt. Niemals hätte ich mir selbst zugestanden auch nur darüber nachzudenken, dass es mir „einfach so“ gut gehen darf. Ganz unabhängig davon, was ich schon geleistet habe.

Heute finde ich diesen Gedanken sehr erschreckend, wie stark mich mein innerer Antreiber – so nenne ich diesen Anteil von mir – im Griff hatte und wie abwertend ich über mich selbst dachte und manchmal noch heute denke.

Durch die Therapie habe ich erkannt, dass ich jahrelang gegen mich und nicht für mich gearbeitet habe.

Selbstabwertung: Der Grund lag in meinem niedrigen Selbstwert

Irgendwann begriff ich, dass sich hinter meiner permanenten Selbstabwertung eigentlich negative, destruktive Glaubenssätze verbargen, die viel früher in meinem Leben entstanden sind und zu einem gewissen Zeitpunkt auch eine essenzielle Daseinsberechtigung hatten, da sie mich schützten und vor etwas Bestimmten bewahrten. Nur gleichzeitig „fütterte“ ich sie über die Jahre immer weiter, indem ich mich dementsprechend verhielt. So trug ich unbewusst dazu bei, dass mein niedriges Selbstwertgefühl, die starken Selbstzweifel Teil meines Lebens wurden.

Glaubenssätze

Glaubenssätze sind Sätze, die wir über uns selbst glauben, unabhängig davon ob sie wahr sind oder nicht. Es sind Annahmen, die wir meist in der Kindheit aufgegriffen und als eine Art Mantra über uns selbst verinnerlicht haben. Dabei müssen die Aussagen nicht wortwörtlich von einer engen Bezugsperson so ausgesprochen worden sein, sondern es kann auch eine Schlussfolgerung unseres kindlichen Selbst gewesen sein, das diese Annahmen in sich verankert hat. Mehr darüber findest du zum Beispiel in dem Buch „Was wir glauben, wer wir sind. Vom Mut uns neu zu denken.“ von Nesibe Özdemir. Außerdem kannst du dich auch im Netz zu Glaubenssätzen informieren.

Ich habe eine lange Zeit gebraucht, bis ich vom rationalen Verstehen auch ins aktive Handeln und ins echte Fühlen kam und damit Veränderung für mich möglich wurde. Denn dieses niedrige Selbstwertgefühl schützte mich auch vor etwas, zum Beispiel davor, verletzt zu werden oder jemanden zu enttäuschen. Wenn ich selbst schon am schlechtesten von mir dachte, könnte es von keinem anderen noch schlimmer kommen, so war meine Annahme. Und genau diesen Schutzmechanismus musste ich fallen lassen, wenn ich mein Selbstwertgefühl steigern wollte.

Selbstwertschätzung muss gesät werden

Das was ich gieße, wächst. Wenn ich also stets das Unkraut pflege, gieße, ihm die besten Bedingungen zum Wachsen gebe, wird es sich vermehren. Ich kann aber auch anfangen einen neuen Samen zu pflanzen, ihn Tag für Tag zu wässern, vor Kälte zu schützen, ihm Sonnenlicht zu ermöglichen und ihm Zeit zu geben zu wachsen.
Bis aus dem Samen eine Blüte und irgendwann eine ganze Blumenwiese entsteht, braucht es freilich viel Geduld und Ausdauer – doch es lohnt sich.

Eine aktive Entscheidung

Meinem selbstabwertenden Anteil muss ich immer wieder aktiv etwas entgegensetzen und darf dem inneren Kritiker nicht alles glauben, was er sagt. Diese Entscheidung, immer wieder für mich und nicht gegen mich zu treffen, ist nicht mit ein paar Mal getan. Sondern ich fange an mein Verhalten zu hinterfragen, ob es mir gerade guttut oder schadet, ob ich mich selbst sabotiere oder meinen wirklichen Zielen näher komme. Eines meiner Ziele ist nämlich langfristig in inneren Frieden mit mir selbst zu kommen. Meine eigene Freundin zu sein.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Selbstmitgefühl kann man lernen und üben

Ich möchte dir Mut machen, dich auch auf deinen Weg zu mehr Selbstwertschätzung zu begeben. Deine Entscheidung gegen die Selbstabwertung und für dich ist dafür notwendig und auch das Auseinandersetzen mit deinen früheren Grundannahmen. Auch wenn es sich jetzt womöglich noch unglaublich weit entfernt anfühlt, dass du irgendwann mal mitfühlend, wohlwollend ja sogar selbstfürsorglich mit dir umgehst. Den ersten Samen hast du mit dem Lesen dieses Textes schon gesät.

Überleg mal, du warst nämlich nicht schon immer so hart zu dir. Auch dieses Verhalten haben du und ich irgendwann einmal erlernt und so wie dein viel jüngeres Ich alle Liebe der Welt verdient hat – wobei „verdienen“ hier das falsche Wort ist, da man sich Liebe nicht verdienen muss – also so wie dein jüngeres Ich geliebt wurde, steht auch dir heute diese Liebe zu! Niemand kann sie dir absprechen, auch du selbst nicht!

Ich weiß es ist nicht so einfach anzufangen, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, sich selbst gegenüber Empathie, Wertschätzung und Wohlwollen zuzugestehen. Vor allem, wenn man sich so lange anders behandelt hat, sich das alles verweigert, entzogen oder nicht zugestanden hat. Doch ich bin davon überzeugt: Selbstmitgefühl ist der Weg, sich selbst zu befreien.

Du fragst dich nun wie du Selbstfürsorge üben kannst?

Hier ein paar Ideen:

  • Selbstfürsorge auf körperlicher Ebene: ausgewogene Ernährung, Entspannung, ausreichend Schlaf und Bewegung.
  • emotionale Selbstfürsorge: Achtsamkeit und das Hinspüren zu Gefühlen.
  • mentale Selbstfürsorge: eigene Bedürfnisse wahrnehmen, kritisierende Gedanken erkennen, mit einem Realitätscheck abgleichen und Strategien anwenden, um sie auszubremsen. Schreibe deine Gedanken beispielsweise auf.
  • zwischenmenschlich: gesunde Grenzen ziehen und für diese eintreten, um Hilfe fragen, dich mit Menschen umgeben, die dir ein gutes Gefühl geben.
  • Nimm dir jeden Tag mindestens ein paar Minuten Zeit nur für dich. Tu dir etwas Gutes, setze dich beispielsweise am Abend mit einer Tasse Tee hin und schreibe 3 Dinge auf für die du heute dankbar bist.
  • Kennst du Tara Brach? Lass dich von Meditation, Yoga und Affirmationen inspirieren!
  • Mach eine Tabelle, was dir Energie gibt und was dich Energie kostet. Achte auf eine Balance!
  • Gib bewusst Geld für etwas aus, was dir Freude macht: ein neues Buch, eine schöne Body-Lotion oder eine Lichterkette, die dein Zuhause gemütlich macht.
  • Geh in eine Selbsthilfegruppe und tausche dich mit anderen aus, denen es ähnlich geht wie dir. Zum Beispiel hier: InCogito Selbsthilfegruppen
  • Das Wichtigste: Dran bleiben!

Heilung einer psychischen Erkrankung benötigt viel mehr als nur Willensstärke!

Das klingt nun vielleicht alles super einfach, rational klar und wie ein 5-Schritte Plan direkt umsetzbar. Dem Enthusiasmus muss ich allerdings ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen, denn so easy ist es leider nicht. Es war auch bei mir ein langer Prozess und ich möchte dich bitten wohlwollend, geduldig und freundlich mit dir selbst dabei umzugehen, wo wir wieder beim Thema wären.

Die Heilung einer psychischen Erkrankung ist nicht „einfach nur“ eine Entscheidung, die man trifft. Es gab Momente während meiner Erkrankung, zu denen ich nicht bereit war loszulassen, nicht weil ich nicht wollte, sondern weil ich nicht konnte, mich nicht in der Lage dazu befand. Die aufrechterhaltenden Faktoren, der Krankheitsgewinn, der kurzfristige Überlebensmodus einer für mein Unterbewusstes eingestufte Gefahrensituation überwog einfach viel zu stark und ich sah noch keine alternative Lösungsstrategie.

Das soll kein Freifahrtschein für die Essstörung oder eine andere Symptomatik sein, aber aus heutiger Sicht weiß ich, dass es mir geholfen hätte über die Bedürfnisse, die darunter lagen und nicht erfüllt wurden, zu sprechen, die Ängste und Funktionen der Erkrankung, die sie kurzfristig darstellte, in der Therapie zu thematisieren, nur dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit dazu hatte.

Ich möchte damit sagen, dass nicht immer für jeden die Voraussetzungen und Mittel gegeben sind, um frühere Schutzstrategien aufzugeben, aber auch das kann ein Anfang der Selbstfürsorge sein. Denn schon indem man sich selbst gegenüber verständnisvoll und weniger verurteilend begegnet, ist es ein Schritt von vielen Richtung Selbstwertschätzung und Selbstmitgefühl.

Und was ist mit Selbstliebe?

Selbstwertschätzung und Selbstakzeptanz ist nicht gleich Selbstliebe. Auf Social Media werden Beiträge gern mit dem Hashtag #selflove versehen. Das führt dazu, dass sich selbst lieben ein Trend geworden ist. Aber sind wir mal ehrlich – niemand kann wirklich alles an sich wirklich immer total toll und fehlerfrei finden. Wenn du dich dann dafür verurteilst, kann Selbstliebe schnell toxisch werden. Einen tollen Beitrag dazu findest du bei Instagram hier:

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Hast du auch manchmal das Gefühl, dir zu wenig Selbstwertschätzung entgegenzubringen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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Quelle: Cottonbro Studio by pexels
ein Brief wird von Hand geschrieben

Gute Gründe für das Leben: Brief an mein jüngeres Ich

Autorin Annabell

Annabell, 23

Vor einem Jahr hat Annabell einen Brief an sich selbst geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich noch tiefer in der Essstörung und war sich noch nicht Hundertprozent sicher, ob sie sich von dem befreien kann und will, was sie jahrelang vom Leben abgehalten hat. Diesen Brief hat sie nun zu Ende geschrieben, um sich und anderen Mut und Hoffnung zu schenken.

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Liebes jüngeres Ich,

ich möchte dir eine Frage stellen: Was ist dir wirklich wichtig im Leben? Und zwar so wichtig, dass es auch in fünf Wochen, fünf Monaten oder sogar fünf Jahren noch eine Rolle spielt.

Wer möchtest du einmal sein? Auf welchen Werten wurzelt dein Sein? Und wessen Leben möchtest du leben? Bist du dir sicher, dass dich Dünn sein wirklich glücklich macht?

Hat sich jemals ein echtes Gefühl von Zufriedenheit eingestellt, wenn du – wie ein sich immer wiederkehrendes Ritual – als Klassenbeste – etwas anderes wäre ja schlicht enttäuschend – die Arbeit zurückbekommst, aber eigentlich gar nicht möchtest, dass die Lehrerin das an die große Glocke hängt? Wird es irgendwann mal gut genug sein in diesem Höher-Schneller-Weiter? Oder geht es nicht eigentlich um ganz andere Dinge im Leben, wie den tiefen Wunsch nach Freiheit, Seelenfrieden, glücklich und Ich-Selbst zu sein? Dinge für die es sich lohnt zu leben und nicht nur zu über-leben? Ganz abseits von Normen, (Schönheits-)idealen und Leistungszwängen?

Zum Beispiel etwas, was dich wirklich erfüllt, deine Kreativität ausleben, auf ganz vielen verschiedenen Ebenen, Neues zu lernen über Entwicklungspsychologie, über positive Psychologie, Meditation, Affirmationen, die Liebe für Musik oder Fotografie.

Vielleicht entdeckst du dann, wie viel du durch Farben und Worte ausdrücken kannst. Plötzlich sind da so viele Facetten, die du früher gar nicht erahnen konntest, weil du so in deiner Bubble eingeschlossen warst in der die Erkrankung den größten Raum eingenommen hat. Und du merkst, wie viel dir ein warmes geborgenes Zuhause bedeutet.

Und wie wundervoll es ist, Freunde zu haben, die du über alles liebst, mit denen du lachen und weinen kannst, die mit dir über Stock und Stein gehen. Dann merkst du irgendwann wie wichtig dir Freiheit und Selbstbestimmtheit ist! Und du dich loslösen willst, von allem, was dich einengt und zurückhält.

Liebes jüngeres Ich, wenn du mir eines glauben kannst, dann, dass es so viele gute Gründe gibt für dieses Leben! Ein Leben, das du gerne lebst, indem du von Herzen lachst und ein wahrhaftig inneres Gleichgewicht und Frieden mit dir findest.

Vielleicht siehst du es noch nicht jeden Tag klar vor dir, aber ich kann dir versprechen, dass du darauf zugehst, jeden Tag ein kleines Stück weiter.

Also trau dich, ich weiß es braucht Mut, aber auch der wächst mit jedem Schritt.

Es lohnt sich.

In Liebe,

dein Zukunfts-Ich

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Ideen für dich:

Hast du schon mal einen Brief an dein früheres oder Zukunfts-Ich geschrieben? Es kann natürlich auch eine Botschaft via E-Mail sein. Zum Beispiel auf www.zukunftsmail.com kannst du ganz genau festlegen, wann dir deine selbst verfasste Mail zugeschickt werden soll.

Mir persönlich hilft es in schwierigen Momenten an meinen eigenen Ankern festzuhalten, mich an meine Ziele wieder zu erinnern, zu sehen, dass jeder Zustand, jedes Gefühl nur temporär ist und vorbei geht. Daher habe ich mir vor einigen Jahren eine Box mit Dingen erstellt, mit denen ich das Leben verbinde. Worauf ich immer wieder zurückgreifen kann, falls es mir mal schwer greifbar erscheint, wofür es wert ist, den Weg weiterzugehen, auch wenn er manchmal noch so hart und steinig ist. Meine Box besteht aus einer bunten Mischung aus Skills, Lebenskärtchen, Fotos und liebevolle Nachrichten meiner Lieblingsmenschen, eine Playlist meiner Lieblingslieder, mit denen ich schöne Momente verbinde, zu denen ich tanzen kann, Collagen mit meinen Zielen, Träumen, Inspirationen und Marmeladengläser mit meinen Gute-Gründe-fürs-Leben-Zetteln.

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Quelle: Pexels -Trace Hudson

Meine Magersucht: vom Abgrund ans Licht?

Quelle: privat

Melli

Mellis Magersucht fühlte sich für sie an, wie in einen Felsspalt gestürzt zu sein, umgeben von hartem, nacktem Stein – ohne eine Hoffnung jemals wieder Sonnenstrahlen zu fühlen. Heute hat sie die Kraft, ihre Geschichte zu erzählen.

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Geschafft. Erleichterung durchströmt mich, auch wenn es nur wenige Meter sind, die mich von dem drohenden Abgrund trennen. Doch die Anstrengung, die dahintersteckt, kann ich in jeder Zelle meines Körpers spüren. Atmen. Tief ein, tief aus. Das beruhigt mich, lässt mich neue Kraft schöpfen. Kraft, die ich brauchen werde. Ich habe mich losgelöst von dieser Tiefe, dieser Dunkelheit unter mir, habe den Aufstieg gewagt. Am Ende dieser langen, schier unüberwindbar anmutenden Felswand wird mich das blühende Leben erwarten. Ein paar warme Sonnenstrahlen streicheln sogar schon hier unten mein Gesicht. Neue Hoffnung, die mich energetisiert und weiterkämpfen lässt. Stück für Stück ziehe ich mich nach oben, weiter, immer weiter, dem Leben entgegen. Zurückschauen darf ich nicht, das weiß ich genau – und doch kann ich mich nicht wehren, gegen diese unsichtbare Macht. Nur ein kurzer Blick… schon wird mein Herz schwer.

Will ich das Altbekannte, das Vertraute, wirklich zurücklassen?

Ich sehe den dunklen Nebel, dort unten im Abgrund. Blitze zucken. Ich habe es gemocht, das Wilde und Unbezähmbare. Ich habe mich dort sicher gefühlt. Allein mit mir und meinen Gedanken. Dort war niemand, den ich enttäuschen konnte, noch konnte ich enttäuscht werden. Ich war allein mit mir und meinen Gefühlen. Nichts und niemand konnte mich erreichen. Ich befand mich in Trance. Das Leben zog an mir vorbei, ich habe versucht, mitzuhalten, bin jedoch mehr als einmal gestolpert und konnte dies nicht mehr aufholen. Mir wurde mehr als einmal ein Seil hinuntergelassen, in den Abgrund. In der Hoffnung, ich würde mir helfen lassen. Stattdessen fühlte ich mich beleidigt, zog mich noch weiter zurück, wollte nichts hören und nichts sehen. Dadurch wurde ich schwach, stolperte nur noch von hier nach dort, hatte Schmerzen und tief in mir drin wusste ein letzter Funke meiner Selbst, dass es so bald zu Ende gehen würde mit mir.

Genesung = zurück ans Licht?

Im letzten Moment bin ich in eine Trage gefallen, die mich retten und dem Leben entgegenziehen sollte. Zu Beginn kämpfte ich dagegen an, doch ich war in einem Käfig gefangen, der mich zu etwas zurückbringen sollte, zu dem ich noch nicht bereit war. Irgendwann kämpfte ich nicht nur gegen meine Retter in der Not, sondern auch gegen mein zweites Ich, das ebenfalls zurück ans Licht wollte. Als ich dem Ende der Felswand schon sehr nahe war, hatte ich zwar mehr Energie als zuvor – und dennoch trug ich Wut, Angst, und Unzufriedenheit mit mir herum. Diese Gefühle trugen schließlich dazu bei, dass ich sprang. Zurück in den Abgrund. Ich landete nicht besonders weich. Aber ich war zurück. Dort, wo ich mich auskannte, an dem Ort, von dem ich dachte, er wäre mein neues, sicheres Zuhause.

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Die nackte Angst

Jetzt schlucke ich bei dem Gedanken daran. Meine Finger krallen sich an den kalten, harten Stein. Ich könnte es wieder tun. Ich könnte noch einmal zurück nach unten springen und einfach dortbleiben. Doch ich weiß, was es bedeuten würde, würde ich nun umkehren: Schwäche. Einsamkeit. Krankheit. Trostlosigkeit. Frust, Wut und – Angst. Diese unbändige Angst, bald könnte es zu spät sein. Dass mich dann nichts mehr retten könnte. Dass es dann zu spät wäre. Diese Angst möchte ich nicht mehr spüren, nein.

Und außerdem – ein Punkt, über den ich noch gar nicht so oft nachgedacht habe: Würde ich denn jemand anderem raten, sich in dieses trostlose Niemandsland dort unten zu begeben? Würde ich einem guten Freund, einem Familienmitglied, das durchleben lassen wollen, das ich durchgemacht habe? Nein. Nein, das würde ich nicht wollen. Und mir selbst habe ich das alles angetan. Warum nur, warum? Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen, wie ich in mir zusammensacke und am liebsten einfach alles aufgeben würde. Weil der Kampf so schwer ist, die Ressourcen beinahe erschöpft, die Scham so erdrückend, die Ungewissheit, was kommen wird, so groß ist. Die Welt verschwimmt vor meinen Augen, hinter einem Schleier aus Tränen.

Die Entscheidung

Aber mein Entschluss steht fest:  Ich werde nicht aufgeben! Ich habe mir etwas vorgenommen. Vielleicht war dies die größte und wichtigste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe. Die Entscheidung für das Leben, für die Freude, für das Glück. Und deswegen versuche ich, dieses Gefühlschaos von mir abzustreifen wie einen Mantel. Ich schärfe meine Sinne, lege mir eine Rüstung aus undurchdringbarem Stahl an, um mich gegen die drohende, böse, und verführerische Macht bestmöglich zu schützen. Es wird leichter werden, denn ich werde mit meiner Aufgabe wachsen. Die letzten Meter meines Aufstiegs werde ich mit Leichtigkeit nehmen. Weil ich geübt sein werde. Und deswegen kämpfe ich weiter.

Niemand ist allein!

Endlich habe ich die Worte, die Beschreibung gefunden, nach der ich so lange gesucht habe. Es ist nicht leicht, über meine Magersucht zu sprechen und die Dinge so darzustellen, wie sie sich anfühlen. So jedenfalls ging und geht es mir. Und ich denke, ich bin hier keine Ausnahme. Vielleicht fühlst du dich durch meine Interpretation, meine Metapher verstanden? Vielleicht fühlt es sich bei dir aber auch ganz anders an. Das kann ich gut verstehen. Wir alle sind individuell, und tatsächlich hat jeder sein Päckchen zu tragen. Nicht alle empfinden gleich. Das muss man akzeptieren können.

Was ich aber sagen möchte: Egal, ob du dich durch meine Geschichte angesprochen fühlst oder nicht, egal, mit was du zu kämpfen hast – ich möchte dir Mut machen. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem auch du dich dem Abgrund entziehen wirst. Auch du wirst dich dem Licht entgegenkämpfen, auch wenn es heute vielleicht noch nicht danach aussieht. Morgen kann es schon ganz anders sein. Das ist tatsächlich so. Du glaubst nicht, wie lange es gedauert hat, bis ich eingesehen habe, dass sich etwas ändern muss. Und wie schnell die Entscheidung dann getroffen war. Bis das Ziel tatsächlich erreicht ist, das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte. Das Schwierigste an der Magersucht ist für mich der Kampf mit mir selbst. Aber wie schon so viele weise Menschen vor mir erkannt haben… es beginnt immer mit dem ersten Schritt!

Ich wünsche dir, dass du den Mut und die Kraft findest, den Abgrund zu verlassen. Der Tag wird kommen. Wenn du bereit dazu bist.

Schreib uns

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Quelle: Pexels - Jonathan Borba
Junge Frau, die Sonnenstrahlen auf sich scheinen lässt.

Hochsensibilität – warum ich so viel mehr wahrnehme

Autorin Annabell

Annabell, 23

Feinfühlig, schnell reizüberflutet, hohes Empathievermögen – findest du dich in einem der drei Eigenschaften wieder? Dann könnte dieser Artikel für dich interessant sein, denn es geht um Hochsensibilität. Vor einem Jahr fiel Annabell über genau dieses Thema ein Buch in die Hände und führte dazu, dass sie ihre Reaktionen, ihr Handeln und ihre Gedankengänge heute ein bisschen besser verstehen kann. Vielleicht bringt dir dieser Beitrag auch deinen AHA-Moment!

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Was ist Hochsensibilität überhaupt?

Hochsensibilität ist eine vererbte Veranlagung, ein Lebensgefühl, das mit einer intensiven Verarbeitung von Sinneseindrücken einhergeht, zumindest so Elaine N. Aron, eine amerikanische Psychologin, die den Begriff „Highly Sensitive Person (HSP)“ stark prägte. Im Jahr 1996 veröffentlichte Aron dazu ihr erstes Buch unter Einbezug ihrer Forschungsergebnisse und ist damit eine der Pionierinnen zum Thema Hochsensibilität. Etwa jeder Fünfte ist ihren Forschungen zur Folge „ziemlich“ oder „extrem sensibel“. Umso erstaunlicher, dass das Phänomen Hochsensibilität als solches weltweit erst seit rund 30 Jahren diskutiert wird und die Forschung dazu noch in den Kinderschuhen steckt. Elaine N. Aron führt dies darauf zurück, dass es lange mit Introversion, Schüchternheit oder gar Neurotizismus verwechselt wurde. Alles Eigenschaften, die in Folge von Hochsensibilität entstehen können, je nachdem wie hochsensible Menschen aufwachsen und welche Prägungen sie erleben.

Mir ist dabei besonders wichtig zu erwähnen, dass es sich nicht um eine Diagnose handelt, sondern viel mehr um eine Art Charakterzug. Eine besondere Anlage und Begabung für die Wahrnehmung von Feinheiten und eine deutlich gründlichere Verarbeitung von Informationen und Reizen.

Einige Merkmale für Hochsensibilität:

  • Intensive Reizaufnahme, egal ob innerer oder äußerer Reize: Gerüche, Geräusche, Temperaturen, Berührungen, Schmerzempfinden oder Einfluss von bereits geringen Mengen Koffein oder Medikamenten; ein Ausflug in die Stadt an einem Samstagnachmittag empfinde ich zum Beispiel als ziemlich anstrengend oder Gesprächspartner, die in einer für sie normalen Lautstärke mit mir sprechen, ist mir zu laut, andererseits kann ich in der Natur, beim „Waldbaden“ super entspannen
  • Meister:innen der Wahrnehmung und Anpassung: einerseits kann das sehr hilfreich sein, andererseits aber auch belastend, wenn man dabei seine eigenen Bedürfnisse, Grenzen und womöglich den Zugang zu sich selbst verliert, weil man so sehr versucht einer Version, die sich das Gegenüber vermeintlich wünscht, zu entsprechen.
  • Intensives emotionales Erleben, hohes Einfühlungsvermögen, guter Zuhörer, „soziale Hochbegabung“: mir ist es zum Beispiel ein sehr wichtiges Anliegen, dass es meinen Mitmenschen gut geht, ich halte es kaum aus, wenn eine Freundin leidet und versuche ihr meine Hilfe anzubieten, ihr Rückhalt und Liebe zu schenken, für sie da zu sein.
  • oft gewissenhaft, neigen zu Perfektionismus und möchten Fehler vermeiden
  • Kunst oder Musik kann Hochsensible tief bewegen

Warum wird eine sehr sensible Wahrnehmung in der Gesellschaft oft negativ bewertet und stigmatisiert?

Hochsensibilität wird leider oft missverstanden und Hochsensible erleben von ihrer Umwelt häufig, dass Menschen, die besonders viel spüren und an Reizen wahrnehmen, zart besaitet seien, Kritik nur schlecht annehmen könnten unter Freunden oder in der Familie nicht so viel aushalten würden. Hochsensible kennen oft auch lapidare und unüberlegte Kommentare ihres Umfeldes wie: „…dass du immer alles gleich so ernst nimmst“, „Spielverderber“ „stell dich nicht so an“, „du bist immer gleich so sensibel“, „sie muss mit Samthandschuhen angefasst werden, ihr darf nicht zu viel zugemutet werden!“ „Musst du immer gleich emotional werden?“. Merkmale wie, dass ein Streit oder eine Stimmung einen noch deutlich länger darüber hinaus beschäftigt, man sich schnell mal zurückzieht, wenn einem alles etwas zu viel wird, die Sorge in der Arbeit in Folge dessen als „schwach“ oder weniger belastbar wahrgenommen zu werden, ist oft Alltag für hochsensible Menschen.

Woher kommen allerdings tatsächlich all diese negativen Assoziierungen? Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen sind wir heutzutage eine stark auf Leistung und Erfolg getrimmte Ellenbogengesellschaft, in der der Druck sich anzupassen, zu funktionieren groß ist und diese „feinen Nuancen“ schnell mal platt getrampelt werden. Andererseits werden Gefühle leider immer noch oft als Schwäche abgewertet, welche es zu unterdrücken gilt. Hochsensibilität kann nämlich auch ein großes Potential sein, wenn man es als Schatz auffasst und zulässt, dass die sehr feinen Antennen die Lebensqualität potenziell steigern können.

Einige positive Eigenschaften an Hochsensibilität sind:

  • Wertschätzender rücksichtsvoller Umgang mit dem sozialen Umfeld
  • Vorrausschauendes Denken und Handeln
  • Voller Ideenreichtum, können für ein Thema richtig brennen, sich und andere begeistern
  • Hinterfragen und beschäftigen sich gerne auf tiefgreifender Ebene mit Menschen und Themen
  • Intensives Erleben von Mitgefühl, wenn sie es zulassen auch sich selbst gegenüber

Oft fällt Hochsensibilität schon in der Kindheit auf

Mir wurde oft erzählt, dass ich ein relativ ruhiges Kind war, dass sich alles erstmal genau ansah, damit beschäftigt war, alle Wahrnehmungen in sich aufzunehmen und einzuschätzen. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem, einige Jahre älteren Bruder wahren wollte, den ich nicht so oft gesehen habe. Also gab ich mir große Mühe, wenn er allerdings genervt war und sich dementsprechend seine Stimme oder sein Blick veränderte oder ein seltsamer Kommentar kam, war ich sofort verunsichert, führte sein Verhalten als Konsequenz auf mich zurück und konnte meine Tränen kaum zurückhalten. Zum Teil ist das noch heute so.

Eine weitere Situation, die mir im Kopf geblieben ist, waren Kindergeburtstage. Vor allem bei meinen eigenen versuchte ich immer, dass sich alle wohlfühlten, jeder miteinbezogen war, jeder Spaß hatte. Für mich bedeutete das, dass ich am Ende des Tages sehr erschöpft war, weil ich so viel bei dem Wohlbefinden der anderen war, wodurch ich mich selbst zurückstellte.

Wenn ich Erwachsene über Themen sprechen hörte, nahm ich nicht nur das gesprochene Wort wahr, sondern hörte auch in welche Stimmung sie waren, ob eine Erwartung mitschwang oder eine Doppelbotschaft. Als Kind war das für mich teilweise verwirrend, da ich etwas anderes spürte als ausgesprochen wurde. Auch das ist typisch für Hochsensibilität.

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Bedeutet Hochsensibilität gleich Introvertiertheit?

Hochsensible Menschen benötigen vielleicht öfter mal einen Rückzugsort für sich, um Eindrücke zu verarbeiten oder sich zu sortieren. Das heißt aber nicht, dass Hochsensible ungern Zeit in Gesellschaft verbringen: feste Bindungen zu Menschen aufzubauen, ist oft bedeutsam. Einige Hochsensible sind sogar extravertiert, genauso wie es ein Mythos ist, dass kaum Männer hochsensibel seien.

Fazit: Hochsensibilität als Segen

Ich nehme es heute sehr positiv wahr, über meine Hochsensibilität Bescheid zu wissen. Denn ich habe mich immer wieder gefragt, was an mir „falsch“ sei, aber eigentlich war das nie der Fall, ich habe nur eine bestimmte Anlage vererbt bekommen, wie manche Menschen mit unterschiedlich langen Beinen oder einer bestimmten Augenfarbe zur Welt kommen. Es ist nichts, was ich verändern kann und es geht absolut nicht darum, es loszuwerden! Stattdessen versuche ich, für mich einen guten Weg zu finden und sie als Ressource zu nutzen: zum Beispiel beruflich, wo ich wie viele Hochsensible im sozialen Bereich meinen Weg gefunden habe. Zudem kann ich mir inzwischen Pausen viel besser zugestehen, da ich verstanden habe, dass mein Nervensystem viel mehr verarbeitet und ich mir gegenüber mit Selbstfürsorge begegnen darf. Mit der Erkenntnis, hochsensibel zur Welt gekommen zu sein, habe ich viele Dinge in meinem Leben plötzlich in einem anderen Licht gesehen, mir gegenüber mehr Verständnis aufbringen können und letztlich ist die Achtung vor mir selbst gewachsen.

In der Natur habe ich meine Kraftorte und schätze auch die Ruhe und Zeit, die ich alleine verbringe. Andererseits kann ich mich stundenlang in Themen vertiefen, die mich interessieren und liebe es, mich in meiner Kreativität in neuen Projekten auszuleben! Mit der Zeit lerne ich mich immer besser kennen und bekomme ein Gefühl dafür, Grenzen zu setzen und in mich reinzuspüren.

Ob du vielleicht auch zu den hochsensiblen Menschen gehörst? Diese Fragen können für dich ein erster Anhaltspunkt sein:

  • Du nimmst intuitiv wahr, wie es anderen geht und das beeinflusst oft auch deine eigene Stimmung?
  • Dir sind Gerechtigkeit und ein wohlwollendes friedliches Miteinander besonders wichtig?
  • Nach einem Stadtbummel spürst du die Erschöpfung deutlich, da dich die vielen Leute und Reize in den Geschäften quasi überfluten. Hast du anschließend erstmal das Bedürfnis nach Ruhe und würdest eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am liebsten ausschlagen?
  • Bestimmte Aussagen vom Menschen in deinem sozialen Umfeld können dich noch lange beschäftigen und die Situation spielt sich vor deinem inneren Auge immer und immer wieder ab, vor allem wenn sie Kritik beinhaltet hat?
  • Aktuelle Nachrichten beispielsweise im Fernsehen, insbesondere negative oder brutale gehen nie spurlos an dir vorbei und der Weltschmerz kann dich stark einnehmen. Versuchst du daher, diese nur dosiert zu konsumieren?

Hier kannst du den Selbsttest dazu machen.

  • Rolf Sellin (2011): Wenn die Haut zu dünn ist – Hochsensibiliät vom Manko zum Plus. Kösel-Verlag.
  • Elaine N. Aron (2014): Sind Sie hochsensibel? Das Arbeitsbuch. mvg Verlag.
  • Corinna Hartmann (2022): Hochsensibilität. Psychologie Heute. Zuletzt aufgerufen am 21.06.2023 unter: https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/42259-hochsensibilitaet.html
  • Healthy Habits: Hochsensibilität – Ressourcen von HSPs für HSPs. Zuletzt aufgerufen am 21.06.2023 unter: https://www.healthyhabits.de/hochsensibel-leben/
  • emotion.de: Hochsensibilität erkennen. Aufgerufen unter: https://www.emotion.de/psychologie-partnerschaft/persoenlichkeit/hochsensibilitaet-erkennen

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Quelle: Pexels by Tobi

Raus aus der Essstörung: Meine ersten fünf Schritte der Recovery

Quelle: Kathi Wallau

Kathi, 29

@kathi.wallau

Kathi sagt heute von sich selbst: „Ich musste erst hart auf dem Boden aufschlagen, um meine Heilungsreise beginnen zu können.“ Heute berichtet sie über ihre ganz persönliche Essstörungs-Recovery.

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Ich habe mich selbst belogen

Eigentlich war mir schon länger klar, dass ich ein gestörtes Verhältnis zum Essen habe. Seit über 8 Jahren nahmen die Themen Essen und Sport einen immer größeren Raum in meinem Leben ein. Aber wie weiterreichend das Ganze ging, wie tief ich drinsteckte, das wollte und konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht verstehen.

Unzählige Male habe ich mir vorgenommen, ab morgen alles zu ändern. Im besten Fall klappte das dann mal für eine Mahlzeit, für ein paar Stunden, aber dann ging es schwups wieder in die entgegengesetzte Richtung und nicht selten rutschte ich dann noch tiefer in die Essstörung.

Ich habe mich immer fort selbst belogen. Ich habe nicht eingesehen, dass ich krank war. Habe mir stets eingeredet, dass es ist nicht „schlimm genug“ ist, dass ich nicht „krank genug“ bin.

Irgendwann habe ich mich auch mit meiner Situation abgefunden, war resigniert. Ich habe zwischenzeitlich nicht mehr daran geglaubt, dass ich gesund werden könnte. Ich war so müde, hoffnungslos und verzweifelt. Und ich hatte Angst! Pure Angst. Angst die Essstörung loszulassen, meine Identität zu verlieren, ins Ungewisse zu treten, meine Komfortzone zu verlassen, die Kontrolle loszulassen.

Mit der Zeit wurde die Stimme meiner Essstörung immer lauter, ich geriet immer und immer tiefer in den Strudel hinein. Ich kam mir vollkommen machtlos vor – gefangen, gelähmt.

Ich musste mich selbst verlieren, um mich neu zu finden

Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem ich einfach nicht mehr konnte. Ich war am Boden, völlig am Ende meiner Kräfte, mental und körperlich. Da schoss die Erkenntnis wie ein Blitz in mich ein: Ich habe ein Problem. Ich bin wirklich krank. Ich will das nicht mehr, ich will so nicht mehr leben, ich will mich nicht mehr so fühlen, ich habe keine Kraft mehr, ich bin so müde, ich bin es so leid. Ich möchte endlich wieder ein freies, leichtes und glückliches Leben führen können!

Ich stand vor der bisher wichtigsten Kreuzung meines Lebens und der Entscheidung, welche Abzweigung ich nehme. Ich hatte die Wahl. Es lag in meiner Hand, mein Leben neu auszurichten und meine Zukunft zu gestalten.

Plötzlich war da neben Angst und Überforderung auch etwas anderes. Da war Aufregung und Sehnsucht. Ich war so hungrig nach Freiheit, nach Glück, nach dem Leben!

Und so habe ich mich auf die Reise begeben. Die wichtigste Reise meines Lebens, die Reise zurück zu mir.

Der Beginn meiner Essstörungs-Recovery:

Diese 5 ersten Schritte bin ich gegangen

1. Ich habe eine Entscheidung getroffen

Klingt vielleicht banal, ist es aber nicht. Es war der erste und wichtigste Schritt. Meine Heilung hat mit dieser Entscheidung begonnen. Mit der Entscheidung, für mich, meine Gesundheit und mein Leben loszugehen. Ich habe mir selbst das Versprechen gegeben, ab diesem Zeitpunkt mich selbst zur Priorität zu machen.

2. Ich habe meine Ziele festgelegt
Dabei war es für mich wichtig, realistisch zu bleiben, mir nicht zu hohe Ziele zu stecken, sondern eher in Teilzielen zu denken. Und dann habe ich mich jeden Tag an meine Ziele erinnert und mich gefragt: Was kann ich heute tun, um meinen Zielen ein kleines bisschen näher zu kommen? Dabei durfte ich mich immer wieder daran erinnern, mich auf die nächste Stufe, statt direkt auf die ganze Treppe zu konzentrieren. Alles andere hätte mich überfordert und einen immensen Druck erzeugt. Jeder noch so kleine Schritt zählte. Jeder Schritt brachte mich meinen Zielen näher. Jeder Schritt war ein bisschen Heilung.

3. Ich habe mein starkes Warum gefunden

Ich habe mir Gründe überlegt, warum ich meine Ziele erreichen möchte. Warum ich gesund werden möchte. Warum sich der Kampf lohnt. Mein Warum hatte eine unglaublich große Kraft. Es hat mich motiviert und als Ansporn gedient, gerade in Momenten des Zweifels. So ist es mir leichter gefallen, weiterzumachen und nicht aufzugeben.

4. Ich habe eine Vision meiner Zukunft entwickelt

Wie sieht mein Leben ohne die Essstörung aus? Was wünsche ich mir für meine Zukunft? Was wäre für mich alles möglich? Was ist, wenn ich dieses Ziel erreicht habe? Wie fühle ich mich, wenn ich das Ziel erreicht habe? Fragen, die ich mir gestellt habe und die mir geholfen haben, mir ein klares Bild meines Zukunfts-Ichs auszumalen, das mich motiviert und bestärkt hat.

5. Ich habe mir Hilfe geholt

Ich habe irgendwann für mich verstanden, dass ich diesen Weg nicht alleine gehen muss. Die Recovery kann anstrengend sein, Wunden aufreißen, Ängste auslösen. Man darf sich helfen lassen. Es ist keine Zeichen von Schwäche oder Versagen, wenn man sich Hilfe holt. Jeder Mensch hat es verdient und ist es wert, sich Unterstützung zu holen.

Was ich dir noch mit auf den Weg geben möchte

Deine Essstörung wird immer eine Ausrede finden, warum es vielleicht nicht funktionieren kann. Versuche es trotzdem. Sieh das Ganze vielleicht als eine Art Experiment: Auch wenn es scheitert oder nicht so endet, wie du es dir vorgestellt hast, dann bist du trotzdem für dich selbst losgegangen.

Lasse dich so offen wie möglich auf den Prozess ein. Bleibe beharrlich, gib nicht direkt auf, wenn es nicht so läuft, wie du dir das vielleicht vorgestellt hast.

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Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass meine Reise einfach war. Doch ich habe es nicht bereut, es hat sich so sehr gelohnt für mein Leben zu kämpfen. Und das wünsche ich auch dir!

Lass mich dir noch sagen: Heilung ist nicht linear, sie verläuft in Wellen. Heilung ist kein Sprint, sie ist ein Marathon. Ein lange Wanderung, eine Reise, ein Weg, der dich mal hoch, mal runter führen wird. Du wirst dich vielleicht verlaufen, in Sackgassen feststecken, hinfallen, aber genau in diesen Momenten wirst du wachsen. Und dann wirst du dich wieder aufrichten und weitergehen. Heilung ist eine tägliche Entscheidung. Heilung sieht bei jedem anders aus. Und das Wichtigste zuletzt: Heilung IST möglich!

Ich hoffe, ich konnte dich nun ermutigen, deine Entscheidung für Heilung zu treffen und dir mit meinen Impulsen die erste Schritte ein wenig erleichtern.

Warte nicht auf DEN einen richtigen Zeitpunkt, er wird nicht kommen. Der einzig richtige Moment, um loszugehen, ist JETZT.

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Quelle: Pexels- Ron Lach

Addicted together: Sind wir nicht alle ein bisschen smartphone-süchtig

Autorin Annabell

Annabell, 23

Ist es nicht krass, dass viele von uns Jungen so viel an ihrem Smartphone hängen? Blau erleuchtete Gesichter, wo immer man hinsieht. Dieses kleine Gerät hat in den 80ern gefühlt einen eigenen Schrank gebraucht und heute trägt so gut wie jeder eines oder womöglich noch ein zweites Diensthandy in der Hosentasche mit sich spazieren. Und jeder ist mit jedem vernetzt, zu jeder Zeit. Du kannst sogar sehen, wo sich gerade jemand befindet und dass sie deine Nachricht zwar gesehen, aber noch nicht beantwortet hat! Man kann es nicht leugnen, es ist nicht mehr wegzudenken im Alltag. Das Smartphone ist längst nicht mehr nur zum Telefonieren da! Von Terminkalender über professionelle Kamera bis zu Freundschaftsnetzpfleger in einem − eine Wundermaschine. Aber gibt es auch Nachteile? InCogito-Autorin Annabell hat genauer hingeschaut!

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Noch schnell eine Mail beantworten, kurz die Jalousien im „Smart home“ von unterwegs aus herunterfahren oder dem Online-Dating-Profil den letzten Schliff geben: kein Problem! Für die Abendbeschäftigung ist gesorgt, denn du brauchst keinen Fernseher mehr, sondern hast eine große Auswahl an Online-Streaming-Plattformen oder Hörbücher on demand immer dabei. Ein passendes Geburtstagsgeschenk für die Freundin ist noch fix über Amazon bestellt.

Kein Bedürfnis bleibt da noch unerfüllt, oder? Laut einer Statista-Studie von 2021 nutzen über 60 Prozent der 6- und 7-Jährigen bereits Handys, bei den 10-Jährigen sind es schon mehr als 90 Prozent und selbst 68 Prozent der über 70-Jährigen sind Smartphone-Besitzer. Hingegen gibt es nur knapp 6 Prozent „Offliner“ zwischen 16 und 74 Jahren.

Also wäre man doch schön blöd ohne Handy, oder?

Aber weißt du, was du dir für die hunderte von Euro für dein allzu smartes Phone noch einkaufst? Eine ganze Menge weniger Zeit. Ständig erreichbar zu sein, zu dem „ohne Schlüssel und Geld gehe ich nicht aus dem Haus“, ist auch das Handy zum essenziellen Bestandteil hinzugekommen. Der „digital-detox“ den man vielleicht mal im Scherz erwähnt hat, wird womöglich schneller als geglaubt zur Realität.

Denn man könnte ja etwas verpassen oder vielleicht nicht gleich nachschauen können.

Oh Schreck! Aus heiterem Himmel wird das Display schwarz! Akkustand 2%… Katastrophe! Da ist doch mein Ticket fürs Konzert drauf! Und wie soll ich denn jetzt meine beste Freundin erreichen, wenn ich mich verspäte? Wie finde ich überhaupt zum Veranstaltungsort? Aber viel wichtiger: womit beschäftige ich mich jetzt die nächsten 45 Minuten auf der Fahrt, wie lange dauert das denn noch?! Und meine Tracking-App ist ja nun auch ausgefallen, das durchkreuzt meine Schrittziele!

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Moment, den Film nochmal 3 Minuten zurück gespult

Ich würde mich nicht als Online-Junkie mit viereckigen Augen bezeichnen, der 24/7 am Handy hängt, sondern ich bin eben auch nur eine der 98 Prozent der 20- bis 29-jährigen Smartphone-Besitzer.

Aber mal im Ernst, ist es nicht verrückt, dass das Handy so wichtig geworden ist, sodass ich das Gefühl habe, darauf angewiesen zu sein, dass mir ohne dieses Teil etwas fehlt? Egal wie viele Funktionen es inzwischen schon gibt und wie praktisch es in manchen Situationen auch sein mag, sobald man ohne Handy eben nicht mehr kann, ist es vielleicht mal daran zu überlegen, wie viel Zeit man eigentlich damit in seiner Hand wirklich verbringt und ob es nicht womöglich deutlich mehr ist, als die Zeit, die im Leben, mit realen Freunden face to face und tatsächlichen Beschäftigungen verbleibt. Auch mir fiel es schwer, mir das einzugestehen, da man ja schnell denkt, ach das habe ich schon im Griff, aber tatsächlich hat einen oft der Automatismus im Griff.

Kein Wunder also, dass bereits von einem „digitalen Burnout“ gesprochen wird, wie Alexander Markowetz in seinem gleichnamigen Buch thematisiert.

Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen und eine Definition von Abhängigkeit hinzufügen:

    Abhängigkeit bedeutet, dass man nicht mehr ohne xy (im Fall Suchtmittel Alkohol, Drogen, Medikamente, eine Person) leben kann oder einen zwanghaften Drang verspürt, ein bestimmtes Verhalten auszuüben.

Laut einer groß angelegten Studie von 2015 haben Wissenschaftler der Uni Bonn mithilfe der App „Menthal“, herausgefunden, dass wir täglich durchschnittlich über 214 Mal zum Handy greifen, das ist umgerechnet neun Mal in der Stunde!

 

Digitaler Burnout: Wenn Smartphone Nutzung zum Problem wird

Ich merke selbst, dass neben den vielen Vorteilen der Digitalisierung auch Nachteile entstehen. Das wahrhaftige Erleben im Moment wird schwer und ich komme kaum noch zur Ruhe, wenn ich ständig mein Handy bei mir habe, da ich mich immer wieder ablenken lasse oder vielleicht damit eher der Wirklichkeit entfliehe? Ohne Zweifel wird die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne deutlich geringer.

Manchmal ist es womöglich auch ganz gut, nicht alles sofort vom Fleck weg in ein paar Klicks zu erledigen. Das Gedankenkreisen kann deutlich gefördert werden (Overthinking), da das Handy zusätzlich ständig an Dinge erinnert und den Fokus einfordert.  Dies kann zu Reizüberflutung, innerer Unruhe, Gereiztheit, Stress und Verzweiflung führen.

Zudem kann eine übermäßige Handynutzung soziale Isolation − paradoxerweise, Kopfschmerzen, Rückenproblemen, Schlafstörungen und allgemeine Unzufriedenheit, sowie psychische Erkrankungen begünstigen.

Außerdem habe ich selbst bemerkt, wie ineffizient ich werde, wenn ich zu viele Dinge gleichzeitig mache, da sich der Kopf gar nicht auf so viel zeitgleich konzentrieren kann. Während ich beispielsweise Musik höre, fasse ich Schulsachen zusammen, dann kommen mir Dinge in den Kopf, die ich noch im Haushalt oder bis zu einer Deadline erledigen oder einkaufen muss… ich nehme mein Handy zur Hand, weil ich etwas recherchieren möchte zu einem Schulthema, aber schon springt mir eine WhatsApp entgegen, die ich öffne und mir vornehme später darauf zu antworten… So geht es mir oft, ich fühle mich total überfahren von den ganzen Reizen und alles dauert ewig lang… Geht’s nur mir so?

Mir geht es nicht darum Smartphones zu verteufeln, heutzutage ist es kaum mehr möglich, ohne am Leben vollumfänglich teilzuhaben. Wir und kommende Generationen sind die „digital natives“. Und gleichzeitig sollten wir die Handynutzung immer wieder kritisch hinterfragen: Wie viel Zeit am Handy ist für mich okay? Was sind meine Frühwarnzeichen, dass es mir zu viel wird? Wann muss ich aktiv einschreiten und wie kann ich meine Handyzeit reduzieren, um wieder qualitativ besser zu leben?

Was mir dabei hilft:

  • Manche Dinge wieder analog erledigen, z.B. den Kalender
  • in den Einstellungen festlegen, welche Push-Nachrichten wirklich wichtig sind, den Rest ausstellen. Selbstfürsorge!
  • Handyfreie Zeit einplanen: Das Handy bewusst für eine Zeit lang weglegen und wenn ich tatsächlich immer wieder das Bedürfnis habe etwas nachschauen zu müssen, kann ich es mir auf einen Zettel aufschreiben und später die Dinge nacheinander erledigen -> somit Zeit am Handy auf einen Zeitraum am Stück legen, anstelle von immer wieder.
  • Zur Abwechslung spazieren gehen, ohne einen Podcast zu hören, sondern einfach mal den Geräuschen der Natur lauschen.
  • So wenig Multitasking wie möglich, weil es das Gehirn stresst und die Konzentration mindert.
  • Und: Prioritäten setzen! Möchte ich gerade wirklich Zeit mit meinem Handy verbringen oder ist es nur eine Vermeidung anderer Tätigkeiten?

Smartphone: Yeay oder Nope?

Mir war gar nicht bewusst, wie oft ich eigentlich ganz automatisch zum Handy greife, bis ich anfing jedes Mal mitzuzählen, wenn mein Finger das Display wie von allein suchte − und das zu hinterfragen. Hin und wieder spart es tatsächliches einiges an Stress und Lebenszeit bewusst ein paar Stunden offline zu verbringen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Mich entschleunigt das und ich gehe in Zukunft achtsamer mit meiner Smartphone-Nutzung um.

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  • Statista (2021): Anteil der Smartphone-Nutzer in Deutschland nach Altersgruppe im Jahr 2021. Online unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459963/umfrage/anteil-der-smartphone-nutzer-in-deutschland-nach-altersgruppe/ [Letzter Zugriff am: 30.05.2023]
  • Statistisches Bundesamt (destatis.de) (2023): Knapp 6 % der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren in Deutschland sind offline. Online unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_15_p002.html [Letzter Zugriff am: 30.05.2023]
  • DW (2019): Smartphone-Sucht: Gönnt euch doch mal ’ne Pause! Online unter: https://www.dw.com/de/smartphone-sucht-g%C3%B6nnt-euch-doch-mal-ne-pause/a-47162548 [Letzter Zugriff am: 30.05.2023]
Quelle: @binesteindor

Bine Steindor: „Du bist immer wertvoll“

Dilnoza

Die 26-jährige Content Creatorin Bine Steindor ist letztes Jahr nach Schweden ausgewandert und lebt dort mit ihren 4 Hunden und 4 Katzen in einem ruhig gelegenen Haus. In einem Interview habe ich mit ihr über Achtsamkeit, Selbstakzeptanz, Ängste, mentale Gesundheit und ihr Buch geredet.

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Auf deinem Instagram Profil berichtest du sehr offen darüber, dass du in therapeutischer Behandlung bist. Wie lange hat es für dich gedauert, bis du diese Hilfe von außen annehmen konntest? Und wie lange hat es gedauert, bis du dich auf diese Weise mitteilen konntest?

„In meinen frühen Zwanzigern suchte ich eine Therapeutin auf, das war zu Beginn meiner Ausbildung. Ich glaube, auf diesen Platz habe ich etwa 4 Monate gewartet. Rückblickend muss ich sagen, dass ich viel über meine Ängste gesprochen habe, aber noch nicht so weit war, tiefer in die Thematik einzusteigen. Das war mir erst mit meiner aktuellen Therapeutin möglich, mit der ich nun über mein Trauma spreche. Auf diese Therapie musste ich etwa 6 Monate warten. Da ich mich bei ihr wohler fühle, fiel es mir leichter, offen mit ihr zu sprechen. Ein entscheidender Punkt ist auch, dass das Verhältnis zu meiner Therapeutin sehr vertraut ist, was mir hilft, mich mehr zu öffnen und mitzuteilen.“

Du teilst auch sehr intime Momente auf deinem Profil, zum Beispiel, wenn du wieder deine Ängste spürst. Ist das Teil deiner Therapie? Inwiefern hilft es dir selbst, dass du mit anderen darüber sprichst?

„Es ist kein Teil meiner Therapie. Bevor ich offen mit meinen psychischen Erkrankungen, insbesondere meinen Ängsten umgegangen bin, wusste ich, dass ich mein Inneres versteckte. Ich versuchte, meine Ängste unter Kontrolle zu haben und habe, wenn überhaupt, nur mit meinen engsten Vertrauten darüber gesprochen. Als ich dann offen auf Instagram darüber sprach, begann ich gleichzeitig, in meiner Offline-Welt offen und transparent damit umzugehen. Das bedeutet nicht, dass ich jedem alles erzähle, aber ich gehe offen damit um, dass ich Ängste habe. Dieser Schritt war für mich sehr wichtig, da ich mich seitdem befreiter fühle. Und ich konnte endlich ich selbst sein, vor allem in meiner Offline-Welt.“

Es ist für viele Menschen sehr schwer, sich selbst zu akzeptieren so wie man ist. Aus deinen Instagram Beiträgen kann man erkennen, dass du mittlerweile dich selbst und deine Ängste annehmen kannst. Wie hast du deine Selbst-Akzeptanz und deine Selbstliebe gefunden? Wie zeigst du deine Wertschätzung dir selbst gegenüber?

„Ich bemühe mich häufig daran zu erinnern, gut zu mir selbst zu sein. Oft stelle ich mir vor, dass eine gute Freundin dasselbe Problem hat wie ich. Was würde ich ihr sagen? Dann fällt mir oft auf, dass ich mit ihr viel wohlwollender spreche, als mit mir selbst. Dadurch reflektiere ich meinen harschen Umgang mit mir selbst und gebe mir gleichzeitig die Chance, ebenso wohlwollend mit mir umzugehen. Mir ist bewusst geworden, dass ich meine Ängste nicht „besiegen“ oder wegdrücken kann. Sie sind einfach da. Und je mehr ich versuche, sie wegzudrücken, desto schlechter geht es mir. Für mich fühlt es sich so an, als würde ich, wenn ich versuche meine Ängste wegzudrücken, gleichzeitig einen Teil von mir selbst verleugnen und nicht annehmen. Denn meine Ängste sind immer da, mal leiser und mal lauter.“

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Als Social Media Creatorin bist du auch der Öffentlichkeit „ausgesetzt“, wenn du dich mitteilst, denn du bekommst ja auch mal fiese Kommentare und Nachrichten zugeschickt. Hat das noch Auswirkungen auf deine psychische Gesundheit und wenn ja, welche?

„Mit dieser Situation komme ich sehr schlecht zurecht. Ich nehme mir vieles zu Herzen und verspüre das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen, obwohl ich das insbesondere gegenüber einer fremden Person nicht tun müsste. Es gibt Momente, in denen ich sogar einen ganzen Tag darüber nachdenke.“

Wie bist du am Anfang damit umgegangen und wie gehst du heute damit um? Was hat sich für dich selbst in deiner Entwicklung diesbezüglich verändert?

„Zu Anfang habe ich auf negative Nachrichten geantwortet. Jetzt jedoch ignoriere ich die meisten fiesen Nachrichten und lösche diese. Die Möglichkeit, diese bösen Nachrichten zu löschen, stellt für mich eine Art imaginäre Grenze dar. Dadurch schütze ich mich selbst. Mein erster Impuls ist jedoch immer, ein Gespräch mit den Absendern zu beginnen, aber ich erinnere mich daran, dass es mir danach oft schlechter geht als zuvor.“

Bei InCogito geht es vielen Betroffenen auch sehr um die Angst zuzunehmen, wenn sie Heilung zulassen. Du sprichst sehr offen über deine Gewichtszunahme als Nebenwirkung deiner Medikamente. Welchen Einfluss hat das auf dein eigenes Selbstbild?

„Ehrlich gesagt? Nicht gut. Am Anfang meiner Gewichtszunahme habe ich mich nicht schön gefühlt. Ich dachte mir: „Wie hässlich ich bin. Ich bin so dick.“ Dies wurde insbesondere immer wieder ausgelöst, wenn ich mich in einer Umkleidekabine eines Bekleidungsgeschäfts umzog. Jetzt habe ich jedoch erkannt, dass dies die Nebenwirkungen meines Medikaments sind. Ich möchte diese nicht ändern, da sie mir sehr helfen. Ich versuche, meinem Körper regelmäßig zu danken, für all das, was er für mich leistet. Dafür, dass er mich durchs Leben trägt und dass ich Nahrung aufnehmen kann. Ich habe mit Joggen angefangen und fühle dadurch meinen Körper stärker. Gerade befinde ich mich an einem Punkt, an dem ich mich selbst und meinen Körper mehr akzeptieren kann.“

Bines 5 wichtigste Learnings beim Thema psychische Gesundheit

  1. Es ist okay sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du diese brauchst.
  2. Dass deine Gefühle dir immer etwas mitteilen möchten. Sie sind, wie Wegweiser, die dir zeigen, was dir wichtig und nicht so wichtig ist.
  3. Dein Wert ist nicht abhängig von einer Zahl. Unabhängig, was deine Kleidergröße, Gewicht oder deine Schulnote ist. Du bist immer wertvoll. Und auch, was andere Menschen über dich denken hat nichts mit dir zutun und ändert nicht deinen wert.
  4. Es in Ordnung und wichtig Grenzen zu setzen. Um dich selbst zu schützen, ist es wichtig, dich von Situationen und Personen zu distanzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfürsorge und stärkt deinen Weg zu persönlicher Resilienz und Wohlbefinden.
  5. Feiere die kleinen Schritte, denn diese sind ebenso Fortschritte. Am Ende summieren sich diese kleinen Fortschritte zu großen Veränderungen. Und versuche auch stolz auf dich zu sein, wenn du versucht hast dich deinen Ängsten zu stellen. Der Versuch alleine schon, ist schon mal ein erster Schritt.

Im vergangen Jahr hat Bine Steindor zu diesen Themen ein Buch geschrieben und herausgebracht.

„Ich habe das Buch für junge Menschen geschrieben, die sich in ihrem Leben manchmal hilflos fühlen. Es soll vermitteln, dass jeder Mensch in seinem eigenen Tempo wächst und blüht und dass dieses Buch dich dabei unterstützt, dich selbst besser kennen- und akzeptieren zu lernen. Es gibt auch ein Kapitel, das sich dem Thema Angst widmet.“

Notiz an mich: Ich bin genug

Buch liegt auf TischQuelle: Alina BarthQuelle: Alina Barth

„Du bist genau richtig, so, wie du bist!

Hast du manchmal das Gefühl, dass dieser Satz nicht stimmt? Vergisst du im stressigen Alltag fürsorglich und liebevoll mit dir selbst umzugehen? Stellst du deine eigenen Bedürfnisse häufig hintan, um die Erwartungen anderer zu erfüllen? Dann ist dieses Buch für dich.

Es unterstützt dich dabei, dich selbst mit allen Stärken und Schwächen kennen- und akzeptieren zu lernen. Es möchte dir helfen, achtsam mit den Herausforderungen umzugehen, denen man als junger Mensch begegnet, und auch die kleinen Erfolge im Leben wieder zu feiern. Denn jede:r von uns wächst in einem eigenen Tempo und blüht zu einer anderen Zeit, aber jede:r hat es verdient, ein Leben voller Glücksmomente zu führen.“

Es ist überall erhältlich, wo es Bücher gibt.

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Quelle: bodobe / pixabay
Bild mit Farben und Bleistiften

Leidenschaften: Auf dem Weg aus der Essstörung zu sich finden

Bild eines bunten Elefanten

Lina, 22

Beim Malen ist Lina bei sich, ihren Gedanken und Gefühlen und kann sich so eine Auszeit vom Alltag und ihren Sorgen nehmen. In diesem Beitrag erfährst du, inwiefern Lina in ihrer Leidenschaft fürs Malen und Zeichnen ein Ventil gefunden hat, das ihr hilft, die Essstörung zu bewältigen.

 

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Während der stationären Therapie in einer psychosomatischen Klinik, durfte ich an der Kunsttherapie teilnehmen. Ich freute mich darauf, da ich mich vorher bereits mit Kreativität beschäftigte. Das Malen fördert meinen emotionalen Ausdruck und trägt zu meinem Selbstwertgefühl bei. Das ist mir besonders wichtig, da sich meine Gefühle durch die Essstörung unzugänglich anfühlten. Der Fokus meiner Aufmerksamkeit lag lange Zeit auf der Symptomatik und auch mein Selbstwert hing vom Körperbild ab.

Kreativität als Therapiebegleitung

Wenn ich mich kreativ beschäftige, kann ich meine Gedanken auf das Malen richten und mich von Sorgen distanzieren. Während  der Behandlung von Essstörungen kommen zudem häufig Fragen über die eigene persönliche Entwicklung auf. Die Essstörung nimmt bei Betroffenen viel Raum und Zeit ein, sodass Unsicherheiten über die eigene Persönlichkeit und eigene Interessen bestehen.

Wenn Symptome abgebaut werden, kann das Zweifel auslösen und es kann als Herausforderung erlebt werden, die eigene Persönlichkeit ohne die Essstörung zu ent-wickeln. Mir persönlich hilft während der Bewältigung der Essstörung neben der Psychotherapie, besonders das Ausleben von Interessen, wie das Malen, und das Pflegen sozialer Kontakte.

Bild mit Frau in der Mitte eines bunten KreisesQuelle: privat

Zugang zu Emotionen finden

In der Kreativität, wozu ich unter anderem Malen, Tanzen und kreatives Schreiben zähle, kann ich nicht nur meinen Kopf abschalten, sondern auch einen Zugang zu emotionalen Themen finden. Auch beim Malen erlebe ich den Prozess der Loslösung von Perfektionsstreben und Selbstzweifeln. Ich möchte mich dabei gerne darauf konzentrieren, einen anderen Zugang zu Themen zu finden, die mir schwer fallen, in Worte zu fassen. Beim Malen bin ich bei mir: meinen Gedanken und Gefühlen und kann mir so eine Auszeit vom Alltag und meinen Sorgen nehmen. Wenn ich diese kreativen Tätigkeiten in meinen Alltag einbeziehe, hilft es mir, Emotionen zu regulieren und die Verarbeitung von Belastungen zu unterstützen. Für mich ist das ein wichtiger Baustein auf meinem Weg, der die Psychotherapie begünstigt, und mir vor allem hilft, Zugang zu mir zu finden.

Bildinformation: Durch dieses Bild hat Lina die Ambivalenz der Essstörung als sicheren Ort vs. der Abschirmung nach Außen visualisiert.

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Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

unbekleideter Körper, der sich umarmtQuelle: privat

Die Essstörung auf Papier bringen

Die Essstörung löst bei mir ein Gefühl der Isolation aus, welches ich vor allem durch kreative Mittel ausdrücke. Diese Themen werden ebenfalls in der Therapie bearbeitet und auch die Bilder fließen dort mit ein, indem ich Therapieaufgaben gestalterisch umsetzen kann. So habe ich zum Beispiel einerseits die Essstörung visualisiert  und andererseits eine Collage erstellt, die mich unabhängig von dieser repräsentiert. Das finde ich besonders wichtig, da für mich die persönliche Entwicklung zur Bewältigung der Essstörung beiträgt. Die Kunst ist für mich dabei ein Interesse, das mir hilft, mit Veränderungen umzugehen. Wenn die Kompensation von psychosozialen Belastungen nicht mehr über Symptome der Essstörung erfolgt, ist es mir wichtig ein anderes Ventil zu finden. Auf diese Weise bringe ich Themen, die mich beschäftigen zu Papier oder ich gestalte ganz frei, um mich von Stress abzulenken und zu erholen.

Bildinformation: Dieses Bild hat Lina gemalt, als sie sich mit der Wertschätzung ihres Körpers und Ihrer Emotionen auseinandergesetzt hat.

verschiedene Landschaftbilder mit AquarellQuelle: privat

Persönlichkeitsentwicklung durch Malen fördern

Die Kunst hat mich bisher in verschiedenen Lebenssituationen begleitet. In besonders belastenden Zeiten, habe ich mich durch das Malen ein Stück weit von den Umständen gelöst und diese so zunächst verdrängt. Da war der Malprozess auch mal eher konfus oder chaotisch und ich habe spät abends abstrakt gemalt. Das mag erst einmal nicht zielführend klingen, doch auch das war Teil meiner Entwicklung und es hat mir geholfen, mit scheinbar unlösbaren Konflikten umzugehen. Zu anderen Zeiten hat sich besonders mein Perfektionismus gezeigt, in dem es mir schwer fiel, mich von Vorlagen zu lösen. Mittlerweile gehe ich strukturierter und freier zugleich an kreative Tätigkeiten heran. Mir kommt eine Idee oder ein Thema, welches ich gerne umsetzen möchte und somit komme ich in den Fluss des Schaffens. Unter anderem habe ich Selbstporträts, die verschiedene Emotionen widerspiegeln gemalt oder die Essstörung visualisiert. Um mich gut künstlerisch auszudrücken, verwende ich neben Pastellkreide auch andere Mittel, wie Acrylfarbe oder Aquarell und probiere mich somit aus.

Bildinformation: Hier hat Lina Landschaften als Symbol ihrer Entwicklung gemalt.

Recovery: Finden, was guttut

Mir ist es wichtig, zu schauen, welche Aktivitäten mir zu welchem Zeitpunkt gut tun und welche Bedürfnisse ich habe. Daher wandelt sich auch die Ausübung meiner Interessen. Ebenfalls achte ich darauf, mich nicht zu sehr in meinen Interessen zurückzuziehen und im Austausch mit anderen zu bleiben. Dennoch sind die Zeiten, in denen ich bewusst alleine kreativ werde, wichtige Kraftquellen.

 

Woraus wir Menschen Kraft ziehen ist ganz individuell. Bei mir ist es unter anderem Kreativität. In diesem Beitrag hast du erfahren, was kreative Prozesse für meine Entwicklung bedeuten. Insgesamt geht es mir dabei vor allem um die Auseinandersetzung mit persönlichen Themen und dem Ausdruck von Emotionen. Bedeutsam ist es, Mittel und Wege zu finden, sich zu entwickeln und mit Belastungen umzugehen.

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Wie gehst du mit emotionalen Belastungen um?

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