Die mediale Repräsentation von Essstörungen

Melanie

Abgemagerte, junge Frauen. Leicht bekleidet vor einem Spiegel. Die Körperhaltung leicht nach vorne gebückt. Die Augen verquollen und leer. Kein Lächeln, kein Ausdruck. Überall stehen die Knochen hervor. Stechen aus der Haut die aussieht wie helles, brüchiges Papier. Nächstes Foto. Nun noch von hinten. Jeder Wirbel sichtbar. Die dünnen Haare kleben am Rücken.

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Wo kommen diese Bilder her? Wo können sie gesehen werden? Wer kann sie sich anschauen? Was soll mit diesen Fotos bezweckt werden?

Ja es gibt sie. Abgemagerte junge Frauen, die sich tief in ihrer Magersucht zeigen. Jedes Foto mit eigener (Leidens-) Geschichte. Ihnen, denen vermutlich jeder Bissen schwerfällt, die in die Strudel von Bewegungsdrang, Sportsucht, Erbrechen, Missbrauch von Abführmitteln, die Liste lässt sich beliebig fortsetzen, geraten und ernsthaft erkrankt sind. Wenn Betroffene sich selbst zeigen, dann verfolgen sie ihre eigenen Intentionen.

Doch welches Bild von Essstörungen wird von außen über die Medien präsentiert?

Eins ist klar: Essstörungen sind oft, aber eben nicht immer sichtbar. Es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen und sie hören auch nicht einfach auf, wenn der Körper sein gesundes Gewicht erreicht. Betroffene haben lange mit dysfunktionalem Verhalten, Zwängen und „lauten“ Gedanken zu kämpfen. Eben auch dann, wenn der Körper und seine Funktionen wieder „hergestellt“ sind. Der Heilungsprozess ist ein Marathon, kein Sprint. Es braucht Geduld, Mut, Unterstützung und Zeit. Psycho-Somatik: Körper und Seele müssen gesund werden und das in unterschiedlichem Tempo.

Wir als Betroffene wollen ernstgenommen werden, auch wenn wir keinen BMI von (Achtung Ironie) -12 haben. Jede*r von uns. Essstörungen können töten und es ist an der Zeit das mediale Bild von Betroffenen von Stigma zu befreien. Es geht hier nicht darum die jungen Frauen, welche im starken Untergewicht sind zu verurteilen. Ganz im Gegenteil. Sie brauchen dringend Hilfe und Unterstützung.

Hier geht es aber darum das mediale Bild von Essstörungen von außen zu verändern, denn nur so können sich Betroffene rechtzeitig angesprochen und in ihrem Leidensdruck ernstgenommen fühlen. Sie sollten ermutigt werden sich Hilfe zu holen und nicht erst dann, wenn irreparable Schäden an Körper und Seele passiert sind.

Was brauchen wir als Betroffene? Gegenseitiges Empowerment. Plattformen, wo wir uns gesehen und gehört fühlen. Wir brauchen Medien, die richtig aufklären und Essstörungen in ihrer Gänze darstellen. Nur so können sie rechtzeitig entdeckt und behandelt werden und nicht erst dann, wenn es zu spät ist.

Fotos haben Macht und Wirkung. Lasst sie uns achtsam einsetzen.

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Wenn’s Zuhause nicht mehr geht: In einer WG für Menschen mit Essstörungen?

Julia Döhrer

Nach ihrem Klinikaufenthalt 2022 entschied sie sich, in eine WG zu ziehen – eine Entscheidung, die für Julia zur Notwendigkeit wurde. In der WG fand sie die nötige Unterstützung, um sich ihrer Essstörung zu stellen, und erlebte erstmals Verständnis für ihre persönliche Situation. Der Abstand zu Julia’s Familie, besonders zu ihrem empathielosen Vater, war entscheidend, um endlich Heilung und Respekt zu erfahren.

 

Als mir 2022 während meines stationären Klinikaufenthalts dringend empfohlen wurde, nach meiner Entlassung direkt in eine WG zu ziehen, stand ich vor einer unerwarteten, sehr spontanen Entscheidung. Doch im Prinzip hatte ich keine Wahl. Für mich gab es nur die eine Option: WG. In erster Linie musste und wollte ich den Abstand zu meiner Familie gewinnen, vor allem meinem Vater. Seit vielen Jahren litt ich physisch wie psychisch unter der prekären Familiensituation. Der Einzug in eine WG war DIE Chance. Am meisten hatte mich bereits damals motiviert, dass ich im Kampf gegen meine langjährige Essstörung Unterstützung bekomme.

Sei es in Situationen, in denen ich meiner Essstörung bewusst oder unbewusst zu viel Raum gebe. Es gibt immer Ansprechpartner:innen, die ich um Hilfe bitten kann. Außerdem fühle ich mich in der WG mit meiner Krankheit nicht so allein, weil die Mitbewohnerinnen ähnliche Probleme haben und aufgrund dessen, Verständnis zeigen. Zuhause bin ich mit meiner Essstörung nie wirklich ernst genommen worden. Das Miteinander in der WG war ein weiterer Grund, der mich dazu gebracht hat einzuziehen. Zuhause hat das nicht funktioniert, weil mein Vater vor niemandem wirklich Respekt hat und in keinerlei Hinsicht Empathie für andere zeigt.

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Aller Anfang war… für mich nicht schwer!

Um ehrlich zu sein, fiel es mir keineswegs schwer von zuhause auszuziehen. Lange hatte ich auf diesen Tag gewartet, denn immer häufiger und extremer kam es zum Streit zwischen meinen Eltern, die letztlich kaum noch zuhause waren und wenn, dann war es immer sehr laut (…). Ich hatte während der Zeit, in der ich in der Klinik war, eine Probeübernachtung in meiner zukünftigen WG, um zu schauen, ob ich mir das Konzept und den Alltag dort vorstellen kann. Damals am 15.07.2022 bin ich dann direkt eingezogen, ohne nochmal zuhause gewesen zu sein. Ich weiß noch sehr genau, dass sich am Anfang alles surreal – im Positiven – angefühlt hat. Obwohl ich den WG-Platz schon so gut wie safe hatte, kam in mir immer wieder die Angst auf, dass ich vonseiten der WG aus etwaigen Gründen doch nicht einziehen kann. Ich dachte, dass man nur sehr schwer in eine WG dieser Art kommt. Ich fühlte mich dafür viel zu „gesund“, ganz nach dem Motto „anderen geht es ja viel schlechter“. Ich kann mich kaum noch an die ersten Tage erinnern, zu schnell hatte ich mich eingelebt und wie zuhause gefühlt – ohne täglich Angst vor Gewalt haben zu müssen. Ich weiß, dass es an einem der ersten Tage ein Curry gab und ich es superlecker fand. Als ich einzog, stand eine Mitbewohnerin kurz vor ihrem Auszug. In den drei Tagen, in denen ich sie kennengelernt hatte, ist sie zu einer großartigen Freundin geworden. Wir haben bis heute Kontakt. Das ist das Schöne. Man knüpft neue Freundschaften mit Menschen, die sehr viel Empathie und Verständnis haben, zuhören können und auf die auch in Krisensituationen Verlass ist. Natürlich ist ein so harmonisches Miteinander nicht der Standard und hin und wieder kommt es zu Konflikten. Das gehört dazu. Eine WG-Gruppe ist ohnehin nicht konstant, weil Bewohner ein- und ausziehen.

Der Weg in eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Essstörungen

Veränderungsmotivation – die wichtigste Voraussetzung für den Einzug in eine WG, die auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisiert ist. Ohne den eigenen Willen zur Genesung bringt die beste Unterstützung nichts. Meine WG bietet Plätze für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahre, wobei im Ausnahmefall davon abgewichen werden kann. Eine Bewohnerin war bei ihrem Einzug beispielsweise erst 13 Jahre. Aktuell ist meine WG eine reine Mädchen-WG, bezieht sich theoretisch aber auf beide Geschlechter gleichermaßen. Weitere Voraussetzungen sind das Bestehen einer der diagnostizierten Essstörungen Anorexia nervosa, Bulimia nervosa oder Binge-Eating-Disorder sowie ein BMI zwischen 17,5 und 40. Zudem muss das zuständige Jugendamt eine Kostenzusage erteilen. Je nach Spezialisierung der WG können sich die Voraussetzungen in ein paar Punkten unterscheiden. Ich kann jedem, der mit dem Gedanken spielt, in eine WG zu ziehen, empfehlen: Traut Euch, recherchiert, ruft an oder schreibt eine E-Mail, denn es lohnt sich und kann wortwörtlich Leben zum Besseren verändern. Wie in meinem Fall.

Selbstakzeptanz als großes Ziel: Der Fokus meiner WG-Zeit

Meine WG hat sich zum Ziel gesetzt, die Persönlichkeit und die Selbstakzeptanz der Bewohner:innen zu stärken, denn hier beginnt der Weg aus der Esstörung. Wir gehen ihn nicht für andere, sondern für uns selbst. Des Weiteren soll das Essverhalten normalisiert und ein gesundes Verhältnis zum Essen wiederhergestellt werden. Dafür wird an langfristig hilfreichen Lösungsstrategien gearbeitet, welche bereits vorhandenen oder aufkommenden Ängsten und Zwängen entgegenwirken. Während der physische und psychische Gesundheitszustand stabilisiert werden soll, gilt es vor allem, den Bewohner:innen einen Ort zu bieten, an dem sich ein Gefühl von Sicherheit entwickeln kann – sei es in Bezug auf das Elternhaus oder die Essstörung. In meiner WG ist Platz für 14 Bewohner:innen, die sich auf zwei WGs aufteilen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem gemeinsamen Kochen in wechselnden Kochteams sowie der gemeinsamen Mahlzeiteneinnahme, die durch Sozialpädagogen begleitet wird. Letztere bieten bei Bedarf natürlich auch individuelle Einzel- und Gruppengespräche an. Es gibt eine 24/7 Betreuung, also auch immer einen Nachtdienst. Neben wöchentlichen Wiegekontrollen erhält jede Bewohnerin einen individuellen Ernährungsplan und hat eine Bezugsbetreuerin, mit der wir verschiedene Themen besprechen können. Zum Team gehören eine Ernährungstherapeutin und eine Psychologin, die eine individuelle Unterstützung anbieten. Das hausinterne therapeutische Angebot wird durch ambulante Therapien ergänzt.

Fast wie zuhause: Alltag und Freizeit in der WG

Neben gemeinsamen Tagesausflügen wie Bowlingspielen oder Schwimmengehen, machen wir jedes Jahr eine mehrtägige Ferienfahrt. Auch hier können wir Vorschläge einbringen, wo es hingehen soll. Dieses Jahr verbrachten wir die Zeit in der Nähe von Kiel und Lübeck an der Ostsee. Nach individueller Absprache sind regelmäßige Beurlaubungen und Besuche von Freunden sowie der Familie möglich. Oft gehen Bewohnerinnen gerne auch zusammen in die Stadt zum Shoppen, zu Veranstaltungen oder ins Kino. Fast wie zuhause eben. Manche gehen zur Schule, Studieren, machen eine Ausbildung oder ein Praktikum.

Persönliche Entwicklung: Die Wohngemeinschaft als starke Unterstützung

Ich wohne aktuell seit über zwei Jahren in der WG, habe viel gelacht, geweint, gelebt. Von den Vorstellungen und Zielen, die ich nach meinem Einzug hatte, habe ich schon einiges erreicht. Ich habe angefangen, Leistung einen geringeren Stellenwert zu geben, Hobbys nachzugehen, Zeit mit Freunden zu verbringen, feiern zu gehen, Konzerte zu besuchen und generell ein ganzes Stück weiter vom Überleben wegzukommen. Ich bin im Normalgewicht, hatte die Kraft einen Schwimm- und Skikurs zu absolvieren und arbeite aktuell in einem Eiscafé. Seit Monaten zähle ich keine Kalorien mehr und stelle mich „Fear Foods“. Die Angst vor dem Essen ist weniger und viel seltener geworden. Und doch bin auch ich noch nicht am Ziel. Schließlich ist der Weg der Recovery ein langer und vor allem schwerer Weg, den jeder für sich gehen muss. Eine WG kann uns „nur“ dabei unterstützen und begleiten, um es einfacher zu machen. Gehen müssen wir unseren Weg letztlich selbst.

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10 leichte Reaktionen auf schwere Gedanken

Melanie

Gedanken sind oft: fies, zerstörerisch, klein-machend, manipulierend, verunsichernd, und oft nicht der Realität entsprechend. Doch sie haben immer nur so viel Macht über uns, wie wir ihnen einräumen. In der Essstörung verliert sich die Resilienz, um sich gegen diese schweren Gedanken zu stellen. Doch: die lässt sich wieder zurückholen! Hier möchte ich meine Top 10 Akut-Reaktionen im Umgang mit schweren Gedanken teilen.

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1. Ino: Die Stimme (m)einer (besten) Freundin.

Ino ist meine beste Freundin seit Schultagen. Lange während der Essstörung konnte ich diese gute Stimme, die mir niemals etwas Böses wollen würde, nicht zulassen. Ich wollte und konnte nicht zuhören. Heute frage ich mich immer öfters, was Ino mir sagen, was sie mir raten würde. Meistens weiß ich dann, was ich NICHT tun sollte und setze diesen Gedankengängen somit ein Ende. Langfristig möchte ich mir selbst eine Ino sein, doch bis dahin rufe ich mir ihre Stimme in bestimmten Situationen ins Gedächtnis.

2. Statements: „Ich werde Kuchen essen.“

Statements beschreiben eine öffentliche Erklärung oder eine Anweisung mit gewisser Verbindlichkeit. Natürlich muss das Bewusstsein vorhanden sein, keine essgestörten Gedanken in Statements festzuhalten, sondern nur gesunde und heilende. Das Statement: „Ich werde Kuchen essen“, kann an bestimmten Tagen unterstützen, nicht davon abzuweichen und alle hinderlichen Gedanken kurz und knapp „abzuschmettern“. Das ist natürlich für jede Art an Vorhaben anwendbar: „Ich werde gut zu mir sein“, „Ich höre auf meinen Körper“, und so weiter.

3. Was gilt für mich als Betroffene?

In einer diätgeprägten Gesellschaft und in einem Umfeld, in dem kaum bis gar keine Sensibilität für Essstörungen herrscht, müssen wir uns als Betroffene immer wieder darauf berufen, dass für uns in bestimmten Situationen andere (Recovery-) „Regeln“ gelten. Nur wir selbst wissen, was wir im Heilungsprozess bereits gelernt und umgesetzt haben. Deshalb können auch nur wir für uns Handeln. Sich daran zu erinnern, dass jetzt Zeit für einen Snack ist oder Sport eben noch nicht wieder dran ist. Wie persönlich abgestimmte Medikamente, müssen wir als Betroffene unsere eigenen „Medikamente“ (ausreichend und regelmäßige Mahlzeiten, Snacks, Sport oder Sportpause) im Blick haben und „einnehmen“. Ganz egal, was Andere tun oder nicht tun.

4. Faktencheck: Das kleine Gummibärchen.

Bevor eine Gedankenschleife einsetzt, kann ein kurzer Faktencheck abgehalten werden. Sind die Gedanken, die ich gerade habe wirklich der Realität entsprechend? Kann wirklich das einsetzen, was mir die Gedanken versuchen einzureden? Symbolisch hier das kleine Gummibärchen: Ist es wirklich so bedrohlich, wie meine Gedanken mir das versuchen zu erzählen? Ähnlich mit anderen Lebensmitteln, Portionsgrößen, etc. Oft sprechen harte, trockene Fakten gegen Gedankenmuster, die von der Essstörung gefestigt wurden. Trotzdem, mit Blick auf Punkt (3), immer auf den eigenen und individuellen Heilungsprozess achten.

5. STOP: Genug darüber nachgedacht!

Wenn die Gedanken immer wieder zurückkommen, einen nicht loslassen, dann ist es manchmal angebracht ihnen bewusst ein STOP vorzusetzen oder sie auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Ich mache mir dann bewusst, wie lange ich schon darüber nachgedacht habe, entscheide, dass das nun erstmal genug ist und „beende“ diese Gedanken. Manchmal sage ich mir, dass ich mir erlaube, morgen wieder darüber nachzudenken (meistens sieht die Welt dann aber wieder ganz anders aus). Im besten Fall begleite ich dies mit einem physischen Vorgang, z.B. gehe ich einmal aus dem Raum, mache das Fenster auf oder hole mir ein Getränk. Mit dem Ende der Handlung, ganz egal wie diese dann aussieht, sollen symbolisch auch die Gedanken abgeschlossen oder erstmal vertagt werden.

6. Raus aus dem Kopf: Laut Aussprechen oder Aufschreiben.

Alles was im Kopf herumschwirrt kann besser zur Ruhe kommen, wenn es ausgesprochen oder zu Papier gebracht ist. Dabei sind ein Journal, leere Seiten, oder auch die Audiofunktion am Handy hilfreiche Mittel. Das aufgeschriebene muss nicht nochmal unbedingt gelesen werden. Es geht nicht darum einen zusammenhängenden Text zu verfassen mit dem ein Literaturpreis gewonnen werden soll, sondern darum den Gedanken die Schwere zu nehmen. Sprachnachrichten machen an Vertrauenspersonen ist manchmal auch hilfreich, weil so keine direkte Antwort kommt und einfach drauf losgesprochen werden kann, was auch schon die Gedanken erleichtern kann.

7. Ablenkung: Musik in die Ohren, in Bewegung kommen, kreativ werden, Filme oder Serien

Ablenkung kann manchmal wirklich heilsam sein. Lange habe ich mir das nicht erlaubt, nicht einmal in Erwähnung gezogen, weil ich zu viel Angst davor hatte, was passiert, wenn die Gedanken danach „wiederkommen“. Heute weiß ich, auch wenn sie wiederkommen, es wird anders, oftmals wieder besser, sein. Gut wirkt für mich laute Musik, am besten direkt auf die Ohren, da ich so das Gefühl habe, dass die Musik lauter ist als die Gedanken. Wirksam sind auch Treffen mit Freund*innen. Da kann natürlich auch (kurz) über die Gedanken gesprochen werden, aber im Vordergrund soll eine gemeinsame Aktivität, die gemeinsame Zeit stehen.

8. Let’s talk: Visualisieren und Platzieren.

Hilfreich war für mich auch mir meine Gedanken zu visualisieren und im Raum zu „platzieren“. Das klappt am besten, wenn die Gedanken als Gefühl (z.B. Angst, Zweifel, Wut) sich ausdrücken lassen. Als kleine Gefühlswesen können sie dann irgendwo in der näheren Umgebung platzieren werden. Ich stelle mir dann vor, wie ich sie „im Blick“ habe und fühle mich gleich sicherer. Einmal habe ich das so mit angstvollen Gedanken gemacht, sie im Raum ans Fenster gesetzt und irgendwann, so meine Vorstellung, ist ihnen langweilig geworden und sie sind vergangen.

9. Identifizieren: Das Gedankengut der Essstörung will mir nichts Gutes.

In der Erkrankung hatte ich einen prägenden Moment. In mir tobten alle möglichen Gedanken, die gesunden und die der Essstörung. Es war schwer auszuhalten, aber in diesem Moment habe ich verinnerlichen können, dass die Essstörung mir nicht Gutes will, dass sie lügt und mich in meinem Verhalten in die Irre führt. Seitdem hole ich mir das immer wieder ins Bewusstsein: Die Essstörung lügt. Sie will mir nichts Gutes und sie wird auch niemals zufrieden sein. An Tagen mit besonders schweren Gedanken erinnere ich mich daran.

10. Hilfe annehmen: Gedanken dürfen nicht unterschätzt werden.

Mit lauten, schweren und auch kranken Gedanken ist nicht zu spaßen. Gedanken erschaffen unsere Realität. Wenn ich mir permanent einrede, dass ich zu dick bin, und noch ganz andere Dinge dazu, dann glaube ich mir das natürlich auch und verschließe mich vor der Realität, werde krank. Beratungsstelle sind gute Anlaufstellen, wenn gedankliche Abwertung von Körper und Persönlichkeit vermehrt auftreten.

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Körperscham: Einfluss von Schönheitsidealen und Wege zur Selbstakzeptanz

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Viele Menschen schämen sich für ihren Körper, vor allem in einer Welt voller Schönheitsideale und perfekter Bilder auf Social-Media. Schnell hat man das Gefühl, der eigene Körper sei nicht gut genug. Soll man sich verändern? Anuschka Rees hat schon 2019 mit ihrem Buch „Beyond Beautiful“ ausgearbeitet, wo Körperscham uns beeinflusst und wertvolle Impulse gegeben, wie wir unser Körpergefühl verbessern können.

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Was ist Körperscham?

Körperscham bedeutet, dass man sich für seinen Körper schämt oder sich unwohl mit ihm fühlt. Man hat das Gefühl, der eigene Körper sei nicht gut genug oder passe nicht zu den Vorstellungen von Schönheit. Diese Scham kann sich auf einzelne Körperteile oder den gesamten Körper beziehen und führt oft dazu, dass man sich unzufrieden und unsicher fühlt.

5 Anzeichen, dass Körperscham ein Problem ist:

  1. Du fühlst dich oft unsicher wegen deines Aussehens.
  2. Du vermeidest bestimmte Aktivitäten, wie Schwimmen gehen oder Fotos machen.
  3. Du ziehst dich von anderen zurück, um nicht beurteilt zu werden.
  4. Du hast Angst, was andere über deinen Körper denken könnten.
  5. Du beginnst, ungesunde Dinge zu tun, wie strenge Diäten oder zu viel Sport, um dein Aussehen zu verändern.

„Beyond Beautiful“


„Beyond Beautiful“ von Anuschka Rees ist ein hilfreiches Buch für alle, die sich wohler in ihrer Haut fühlen wollen. Es zeigt, wie man sich von den ständigen Schönheitsidealen befreien kann, die uns durch Medien und Gesellschaft vorgegeben werden. Statt sich selbst ständig zu kritisieren, lernt man, seinen Körper und sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist.

Das Buch bietet praktische Tipps und Übungen, um mit negativen Gedanken umzugehen und mehr Selbstvertrauen zu gewinnen. Es hilft, sich weniger um Aussehen zu sorgen und mehr darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: ein gutes Gefühl im eigenen Körper.

Wir empfehlen dieses Buch, weil es eine inspirierende und ermutigende Lektüre ist, die zeigt, wie man sich von gesellschaftlichem Druck löst und die eigene Schönheit neu entdecken kann.

Du kannst es in jeder Buchhandlung bestellen.

Ursachen von Körperscham

Soziale Normen und Ideale: Die Medien spielen eine zentrale Rolle dabei, ein bestimmtes Schönheitsideal zu propagieren. Schlanke, durchtrainierte und makellose Körper werden oft als das Nonplusultra präsentiert. Menschen vergleichen sich ständig mit diesen Bildern und empfinden Scham, wenn ihr eigener Körper nicht diesen Vorstellungen entspricht.

In dem Buch „Beyond Beautiful“ schreibt Anuschka Rees:

„Wir lehnen sexistische Werbung und diskriminierende Casting-Entscheidungen ab, haben aber kein Problem mit Marken, die uns auffordern, an unserem Aussehen zu arbeiten – solange es vermeintlich dem Selbstbewusstsein dient.“

Vergleiche im Alltag: Der ständige Vergleich mit anderen, egal ob in der Schule, auf der Arbeit oder auf Social Media, sorgt oft dafür, dass man sich nicht gut genug fühlt. Jeder Körper ist einzigartig, aber der Druck, einem bestimmten Ideal zu entsprechen, macht viele unsicher und unzufrieden.

Individuelle Unsicherheiten: Viele Menschen fühlen sich wegen bestimmter Körperteile unsicher. Das kann an Erlebnissen in der Kindheit liegen oder an Kommentaren von anderen. Mit der Zeit werden diese Unsicherheiten oft stärker. Sie führen dazu, dass man sich für den eigenen Körper schämt. Solche Schamgefühle sitzen oft tief. Viele Betroffene suchen sich Unterstützung um mit diesen Gefühlen einen konstruktiven Umgang zu lernen.

Das Aussehen verändern als Lösung?

Rees zeigt auf, wie häufig vermeintliche Selbstakzeptanz mit der Aufforderung zur Veränderung verbunden ist:

„Du fühlst dich unsicher in einem Bikini? Dieses zwölfwöchige Fitnessprogramm wird dir helfen, dich selbst zu akzeptieren!“

Diese Botschaften beeinflussen, dass äußere Veränderungen innere Unsicherheiten lösen. Dabei stellt sie klar:

„Wir fühlen uns nicht unsicher wegen unserer Beine, unseres Gesichts oder unserer Brüste. Wir sind unglücklich wegen der Millionen von Botschaften, die uns eingeredet haben, dass diese überhaupt irgendeinen Effekt auf unser Glück haben könnten.“

Selbstakzeptanz statt Perfektion

Der erste Schritt ist, zu akzeptieren, dass niemand perfekt ist. Jeder hat etwas Einzigartiges, das ihn oder sie schön macht. Was du vielleicht als Makel siehst, kann für jemand anderen besonders attraktiv sein. Deshalb ist es wichtig, deinen Körper mit Freundlichkeit und Liebe zu betrachten.

Statt noch mehr Zeit und Geld in das eigene Aussehen zu investieren, fordert Anuschka Rees, den Fokus zu verändern:

„Anstatt Frauen dazu zu bringen, noch mehr Energie in ihr Aussehen zu stecken, müssen wir ihnen helfen, sich auch in einem Bikini, ungeschminkt oder nach der Schwangerschaft wertgeschätzt zu fühlen.“

Gesundheit als Priorität

Wenn du dich verändern möchtest, um gesünder zu werden, wie zum Beispiel durch mehr Bewegung oder eine bessere Ernährung, kann das sinnvoll sein. Zum Beispiel könnte jemand mit Bluthochdruck seine Lebensgewohnheiten ändern, um seine Werte zu senken und gesünder zu leben. Aber wenn der Wunsch nach Veränderung nur von Schönheitsidealen kommt, solltest du überlegen, warum du das wirklich möchtest. Was liegt hinter dem Wunsch?

Ansätze mit Körperscham umzugehen

Um mit Körperscham umzugehen, können einige Ansätze hilfreich sein:

  1. Negative Gedanken hinterfragen: Wenn du negative Gedanken über deinen Körper hast, frage dich, woher sie kommen. Oft stammen sie von unrealistischen Schönheitsidealen.
  2. Vergleiche vermeiden: Versuche, dich weniger mit anderen zu vergleichen. Jeder Mensch hat unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, und Vergleiche führen oft zu unnötigem Druck und Unzufriedenheit.
  3. Positives Umfeld schaffen: Umgib dich mit Menschen, die dich so akzeptieren, wie du bist, und die eine gesunde Einstellung zu Körpern und Schönheit haben. Ein unterstützendes Umfeld kann dein Selbstbild positiv beeinflussen.
  4. Unterstützung suchen: Sprich mit Freunden oder einem Therapeuten über deine Unsicherheiten. Du kannst auch unsere Chat-Beratung nutzen. Oft hilft es, die eigenen Gefühle zu teilen und Unterstützung zu bekommen.
  5. Selbstwert-Coach nutzen: Zum Beispiel unser Selbstwert-Coach kann dir helfen, deine Unsicherheiten besser zu verstehen und deinen Selbstwert gezielt zu stärken.

DU HAST Redebedarf?

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Körperscham ist weit verbreitet und wird oft durch äußere Einflüsse verstärkt. Ob du dich verändern möchtest, ist eine persönliche Entscheidung. Es ist wichtig, dass Veränderungen aus dem Wunsch nach Selbstfürsorge kommen und nicht, weil du einem bestimmten Ideal entsprechen musst. Jeder Körper ist gut, wie er ist.

Selbstakzeptanz und ein freundlicher Umgang mit deinem Körper sind entscheidend!

Text: Taisiia Nedzheria

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Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Über die Angst, keinen Hunger mehr zu haben

Recovery: Über die Angst, keinen Hunger mehr zu haben

Als InCogito-Autorin Olivia ihre Richtwerte für ihre täglich Kalorien-Zufuhr in ihrer Ernährungstherapie vorgeschrieben bekam, gab ihr das Sicherheit und gleichzeitig wurden in ihr auch altbekannte Ängste geweckt. Was, wenn sie keinen Hunger mehr haben würde?

 

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Vielleicht kennt ihr es. Ihr seid im Zunahmeprozess und wollt gesund werden. Ihr habt für euch geklärt, wofür es sich lohnt wieder zuzunehmen, Ängste zu überwinden, wieder teilzunehmen am Leben. Ihr habt einen Plan bekommen oder euch selbst einen erstellt, wie ihr eure Ziele erreichen könnt. Und dazu gehört essen.

In meinem ernährungstherapeutischen Prozess raus aus der Magersucht wurden 2.500 bis 3.500 Kilo-Kalorien pro Tag zum Richtwert erklärt. Für mich hat sich das im ersten Moment erstmal nach sehr viel angehört, ist es doch mehr als die 2.000 Kilo-Kalorien pro Tag, die auf nahezu jeder Lebensmittelverpackung als täglichen Richtwert für einen durchschnittlichen Erwachsenen angegeben werden.

Anfangs dachte ich, dass diese Gesamtmenge für mich ja zum Zunehmen reichen müsste. Und da meldete sich auch gleich die Angst. Was, wenn ich einmal mehr essen wollen würde als meine Therapeutin mir „verschrieben“ hatte? Ich hatte Angst, den Richtwert für meine Magersucht-Recovery zu überschreiten, weil ich dachte, dann am nächsten Tag nur weniger essen zu dürfen. Ich hatte Angst davor, später keinen Hunger mehr zu haben, wenn ich einmal mehr gegessen habe, Angst am davor, am nächsten Tag keinen Hunger mehr zu haben. Denn „keinen Hunger zu haben“ bedeutete, dass ich nichts zu essen brauchte, dass ich nichts mehr essen darf. Und nichts zu essen zu brauchen, war schlimm für mich. Sehr schlimm.

Was hat mein Leben noch für einen Sinn, wenn ich keinen Hunger mehr habe?

Als ich mich am tiefsten Punkt meiner Krankheit befand, war die Antwort auf diese Frage: keinen. „Bedeutete das im Rückschluss, das der Sinn meines Lebens Essen geworden war?“, fragte ich mich. Allein schon, dass ich mir diese Frage stellte, machte mich direkt traurig und verdeutlichte mir zugleich, wie sehr mein Körper im Moment nichts anderes als Nahrung benötigte. Das führte zu zwei Dingen, die für meinen Genesungsprozess von enormer Bedeutung waren:

  1. Dass ich mich fragte: Welchen Sinn hat mein Leben außer bei Hunger zu essen?

Gemeinsame Zeit verbringen, für andere da sein, Schreiben, Tanzen, Lachen, mich glücklich machen, schöne Erlebnisse zu Erinnerungen werden lassen, von denen ich mein Leben lang profitiere, …

  1. Ich erkannte, dass ich meinen Körper mit Essen glücklich machen kann. Mit dieser Erkenntnis begann das eigentlich Schwierige für mich: Zu lernen, dass ich meinen Körper überhaupt glücklich machen darf. Mein Körper darf glücklich sein, weil …

… ich damit niemandem wehtue,

… es mir dann besser geht,

… ich nur dann mein Leben leben kann,

… die Welt mich braucht.

Das Finden der Antworten auf diese beiden Fragen hat mir gezeigt, wie unwichtig Richtwerte im Vergleich zu anderen Dingen im Leben für mich sind. Ich will den Sinn von Richtwerten während des Recovery-Prozesses damit nicht bestreiten. Doch es sind und bleiben Richtwerte. Nicht mehr und nicht weniger aber eben auch mal mehr und mal weniger. Mir wurde klar, dass ich eines auf gar keinen Fall möchte: Dass sich mein Leben nach irgendwelchen Richtwerten richtet.

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Ich wollte kein Leben, das sich am Minimum orientiert. Ich wollte mein ganzes Leben auskosten. Auch mal mehr zu essen, war also gar nicht schlimm, sondern gab mir meine Freiheit zurück. In meiner Phase der Zunahme diente das Kalorienzählen anfangs dem Sicherstellen einer ausreichenden Nahrungszufuhr und wurde so zu einer Krücke auf dem Weg zum „mehr essen“. Das „mehr essen“ diente einfach dem Zweck, zurück zu meiner Intuition zu kommen, schneller zu heilen, für mich und meinen Körper da zu sein. Es erforderte viel, viel Mut, welcher schließlich mit Wohlbefinden und positiver Energie belohnt wurde.

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Body Positivity oder Body Acceptance?

Body Positivity und Body Acceptance: Wie du dich mit Körperunzufriedenheit auseinandersetzen kannst

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Unser Körper hat einen riesigen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen, kann unser Selbstwertgefühl und damit auch unsere mentale Gesundheit stark beeinflussen. Mit der Flut an Inhalten auf Social Media wird es immer wichtiger, sich kritisch mit Körperbildern auseinanderzusetzen, denn wir sind ständig mit Schönheitsidealen konfrontiert, die oft unrealistisch und überhöht sind. Wenn wir mehr über strukturelle Fettfeindlichkeit und die Wirkung der Diet-Culture wissen, können wir lernen, unseren Körper so zu akzeptieren, wie er ist, und eine gesündere, realistischere Beziehung zu ihm aufbauen. Und wie die beiden Bewegungen Body Positivity und Body Acceptance uns dabei helfen können, liest du in diesem Blogpost.

 

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Erstmal vorneweg: Beide Bewegungen bieten Ansätze dafür an, wie wir nicht nur unseren eigenen Körper, sondern auch die anderer Menschen betrachten können und auch wertschätzen sollten. Die Wurzeln beider Bewegungen liegen in der Fat-Acceptance-Bewegung der 1960er in den USA. Daraus entstand die Body Positivity-Bewegung, um eine breitere Palette von Körpermerkmalen einzuschließen und sich gegen Diskriminierung aufgrund von Körpergewicht und -form einzusetzen.

Body Positivity-Bewegung: Jeder Körper ist schön

Die Body Positivity-Bewegung möchte uns ermutigen, alle Körpertypen zu akzeptieren und zu feiern, egal welche Größe, Form, Hautfarbe, welches Geschlecht oder welche Behinderung man hat. Diese Bewegung schließt alle Körperformen und -größen ein und stellt die gängigen Schönheitsideale infrage. Die Botschaft ist klar: Jeder Körper ist schön, unabhängig von Gewicht, Alter oder körperlichen Besonderheiten.

Aber was, wenn man nicht jeden Teil seines Körpers liebt?

Kritik an der Body Positivity-Bewegung

Trotz ihrer guten Absichten bleibt ein Problem: Die Schönheitsideale existieren weiterhin, sie werden nur anders interpretiert. Die Bewegung betont zwar, dass man sein Aussehen positiv sehen soll, legt aber weiterhin viel Wert darauf, wie man aussieht. Dadurch entsteht ein neuer Druck, sich schön finden zu müssen, obwohl es doch eigentlich um viel mehr geht als nur ums Aussehen.

Jenseits vom Druck sich schön finden zu müssen

Anuschka Rees, Autorin des Buches „Beyond Beautiful“, betont: „Es ist zum einen keine gute Langzeitstrategie. Wenn ich Selbstwert daraus ziehe, dass ich mich schön finde, so wie ich heute bin – was bedeutet das, wenn ich in einem Monat zwei Kilo zugenommen habe? Und in zehn Jahren sehe ich womöglich komplett anders aus als jetzt.“  Und genau das ist die Grundlage für viele Menschen, sich eher der Body Acceptance-Bewegung zu verschreiben.

Body Acceptance-Bewegung: Respekt für jeden Körper

Die Body Acceptance-Bewegung konzentriert sich darauf, den eigenen Körper so zu akzeptieren, wie er ist – ohne den Druck, ihn verändern zu müssen. Hierbei wird der Selbstwert vom äußeren Erscheinungsbild getrennt. Diese Haltung bedeutet auch, dass sich Körper im Laufe der Zeit verändern und wir nicht immer alles daran schön finden müssen. Trotzdem sollten wir unseren Körper für das wertschätzen, was er leistet: zum Beispiel ein Kind zur Welt bringen, Verletzungen heilen oder einfach älter werden.

Der Fokus liegt hier nicht auf dem Äußeren, sondern darauf, dass unser Selbstwert nichts mit unserem Aussehen zu tun hat. Das ist eine realistischere Sichtweise, die den Druck nimmt und den Körper für seine Funktionen und Leistungen respektiert.

Es geht aber nicht nur darum, diese Einstellung für sich selbst zu entwickeln, sondern auch andere Menschen so zu behandeln. Jeder Mensch verdient Respekt, unabhängig davon, in welchem Körper er lebt. Die Body Acceptance-Bewegung setzt sich auch dafür ein, Gewichtsdiskriminierung abzulehnen und sich kritisch mit verinnerlichter Fettfeindlichkeit auseinanderzusetzen.

Was bedeutet das für dich persönlich?

Beide Bewegungen – Body Positivity und Body Acceptance – wollen die gesellschaftlichen Schönheitsideale hinterfragen und dich dazu ermutigen, deinen Körper unabhängig von festgelegten Normen zu sehen. Es geht darum, den Wert eines Menschen nicht vom Aussehen abhängig zu machen. Die Body Positivity-Bewegung sagt: Jeder Körper ist schön. Die Body Acceptance-Bewegung hingegen erlaubt auch, mal negative Gefühle gegenüber dem eigenen Aussehen zu haben und schätzt den Körper eher dafür, was er uns ermöglicht, statt nur danach, wie er aussieht.

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Wie kannst du eine bessere Beziehung zu deinem Körper aufbauen?

Hier sind ein paar Tipps:

  • Überlege dir, was dich wirklich ausmacht – jenseits deines Aussehens oder sogar ganz unabhängig davon.
  • Achte darauf, was dein Körper braucht – wie zum Beispiel einen gesunden Lebensstil.
  • Behalte im Blick, wie du über deinen eigenen Körper und den anderer sprichst – positive Sprache kann deine Wahrnehmung verbessern.
  • Hinterfrage, wie du Medien und Social Media nutzt – finde heraus, ob dich bestimmte Inhalte belasten oder negativ beeinflussen, und ändere das.
  • Hab‘ Geduld mit dir selbst, wenn du wertende Gedanken nicht sofort loslassen kannst – es ist normal, dass es Zeit braucht, um alte Denkmuster zu ändern. Lass dir Zeit und setz dich nicht unter Druck.

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Text: Maria Leidert

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Game-Changer Selbsthilfe

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Nora war lange depressiv und in Therapie. Für sie war der Besuch einer Selbsthilfegruppe ein echter Game-Changer und deswegen macht sie sich jetzt für das Thema stark. Mit InCogito hat sie über darüber gesprochen, was man durch eine Selbsthilfegruppe lernt und in einer Therapie vielleicht nie.

 

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InCogito: Nora, du bist seit vielen Jahren in der Selbsthilfe aktiv. Unter dem Begriff stellen sich viele Menschen oft Stuhlkreise in angestaubten Kellerräumen vor. Wie würdest du Selbsthilfe für dich definieren? 

Nora Fieling: Selbsthilfegruppe bedeutet für mich, dass ich einen Raum habe, wo ich sein darf wie ich bin – auch eben ängstlich oder depressiv. Während ich in der Therapie Therapieziele formuliert habe und in meinem privaten und beruflichen Alltag immer wieder mit Herausforderungen konfrontiert bin, die ich bewerkstelligen möchte, kann ich in der Selbsthilfegruppe einfach mal so sein, wie ich gerade bin. Ohne etwas leisten zu müssen. Als ich damals noch in einer Selbsthilfegruppe zum Thema Depression und Ängste war, fand ich das enorm hilfreich, auch einfach mal da sein zu dürfen, ohne etwas sagen oder machen zu müssen.

In meiner jetzigen Selbsthilfegruppe – eine Gruppe zum Thema emotionale und körperliche Gewalt in der Kindheit und Kontaktabbruch zu den Eltern, sitzen wir auch in einem Stuhlkreis. Allerdings in einem freundlichen Gruppenraum in der zweiten Etage in der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe in Berlin Pankow. Wir sind eine klassische Gesprächsgruppe. Durch meine Arbeit, wenn ich manchmal Gruppen in der Gründung begleite, weiß ich aber auch, dass es vielfältige kreative Methoden gibt, um so eine Runde etwas anders zu gestalten. Selbsthilfe ist so so so viel vielfältiger als es vor allem in Filmen und Serien dargestellt wird.

 Wie kommt es, dass du dich auf Instagram so stark für das Thema Selbsthilfe einsetzt?

Selbsthilfe ist ja ein ganz weites Feld und so viel mehr als „nur“ Selbsthilfegruppen. Vieles von dem, was ich jetzt weiß, hätte ich gerne schon als Teenager oder zumindest am Anfang meiner Therapie erfahren. Und vieles von dem stelle ich online vor – Dinge aus dem Bereich der Psychoedukation aber eben auch viel Richtung Selbsthilfe-Methoden.

Wir können als einzelne Personen schon einiges machen – nicht nur, wenn wir bereits erkrankt sind, sondern auch präventiv. Und ich bin überzeugt davon, dass Psychotherapie bzw. ärztliche Behandlung als auch individuelle Selbsthilfe-Strategien super ergänzen. „Individuell“ ist mir hierbei besonders wichtig – denn wir dürfen auch im Selbsthilfe-Bereich nichts pauschalisieren. Auch hier ist es ganz normal, dass nicht alles allen hilft, sondern die Selbsthilfe-Methode so individuell ist, wie der einzelne Mensch selbst.

Auf deinem Instagram-Kanal @nora_fieling sprichst du häufig über Stigmatisierung und Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen, im speziellen von Depression.  Welches Ziel verfolgst du damit?

Auf meinem Account spreche ich über die Symptome bzw. Erkrankungen mit denen ich Erfahrungen habe – allen voran Depression und Angststörung. Nur, wenn wir auch als Betroffene offen(er) darüber sprechen, können wir mit zur Enttabuisierung und Entstigmatisierung beitragen.

So oft heißt es, dass die Gesellschaft „schuld“ sei oder die Gesellschaft sich ändern muss. Natürlich bestehen in dem Bereich gesellschaftliche Probleme und noch viel Aufklärungsbedarf. Wir alle, jede einzelne Person von uns, sind aber Teil der Gesellschaft und können mit darauf einwirken. Auf ganz unterschiedlichen Ebenen – nicht jeder Mensch muss so einen offenen Blog wie ich betreiben. Aber sich informieren, auf sein nächstes Umfeld einwirken und mit der Entstigmatisierung (Selbststigmatisierung) können wir bei uns selbst anfangen.

Mein Ziel ist es, selbst offener über diese Tabu-Themen zu sprechen, Einblicke zu gewähren, aber zugleich auch Impulse zu Hilfestellungen zu geben. Und wenn ich nur eine Handvoll Menschen erreiche, die ihr Verhalten überdenken, sich eine der Inspirationen raussuchen und für sich und ihr Leben etwas mitnehmen, dann ist das schon super. Und hiermit spreche ich nicht nur die Außenstehenden oder Angehörigen an – vor allem, wenn ich von Betroffenen Nachrichten erhalte, so nach dem Motto, dass sie sich nun endlich getraut haben, fachliche Unterstützung zu suchen oder aufgrund meines Erfahrungsberichts mal eine Selbsthilfegruppe besucht haben, dann hat mein Tun seinen Sinn erfüllt.

 

Wie sind die Reaktionen auf deine Instagram-Arbeit? Bekommst du Rückenwind und musst du dich auch mit Hate auseinandersetzen?

Zu 95 % ist das positives und wertschätzendes Feedback. Natürlich gibt es hier und da ein paar Kommentare von Trollen oder von Menschen, die da eher eingeschränkt denken. Manchmal gehe ich in den Austausch mit ihnen, andere werden blockiert. Bis dato kam es zweimal vor, dass ich aufgrund von Hate-Nachrichten Anzeige bei der Polizei erstellt habe. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, wir müssen uns nicht alles gefallen lassen und auch hier muss man natürlich seine Grenzen setzen. Aber wie gesagt, mehr als der Großteil ist absolut wertschätzendes Feedback – sowohl von Betroffenen, Angehörigen und auch allgemein Interessierten oder Fachpersonal.

Du bist seit 2022 selbstständig und bietest deine Erfahrungen und Expertise für Einzelpersonen und Organisationen an. Was genau machst du da? 

Das dieser Bereich auch beruflich etwas für mich sein könnte, kam tatsächlich durch mein ehrenamtliches Engagement im Offenen Treff für Angst und Depression in Berlin. Dort war ich fünf Jahre lang Gastgeberin und erfuhr von einem Kollegen von der Fortbildung zur Ex-In-Genesungsbegleiterin. Nachdem ich ein paar Jahr vorher mein Studium der Sozialen Arbeit abgebrochen hatte, dachte ich ja lange, dass ich zu labil für diesen Bereich sei.

Aber durch ehrenamtliche Engagements merkte ich, dass mir die Arbeit mit anderen Erkrankten Freude macht, dass ich das kann. Daraufhin schloss ich die Fortbildung ab, später eine Fortbildung zur Resilienztrainerin und zur MHFA (Mental Health First Aid). Zwei Jahre arbeitete ich in der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe in Pankow, bot dort die Peer-Beratung an und war in Teilzeit selbstständig. 2022 habe ich mich komplett selbstständig gemacht – mit der Peer-Beratung bzw. -Mentorings (mehrwöchige Begleitung von Betroffenen und/oder Angehörigen), biete Vorträge und Workshops an für allgemein Interessierte, Betroffene, Angehörige oder eben auch in Unternehmen.

Eine tolle Zusammenarbeit erfolgte hierbei auch mit den anderen Frauen vom Projekt „Seelische Erste Hilfe Leisten“ – neben den Ersthelfendenseminaren, bieten wir dort das Seminar zur Suizidprävention an, welches sich an Angehörige bzw. Außenstehende richtet und Menschen befähigt, andere in lebensmüden Krisen anzusprechen und an fachliche Unterstützung weiterzuleiten.

Ebenso bieten wir das Seminar zur Abgrenzung & Eigenschutz an, als auch das das zur Kommunikation mit Betroffenen von Partnerschaftsgewalt. Zudem bin ich ehrenamtlich im Berliner Netzwerk zur Suizidprävention tätig und seit 2023 Beirätin in der dortigen Fachstelle. Mit den Berliner Selbsthilfe-Kontaktstellen bin ich immer noch sehr gut vernetzt, unterstütze seit Anfang 2023 den Offenen Treff für Depression für junge Menschen in der Kontaktstelle in Berlin Mitte und begleite hier und da Gruppen in ihrer Gründung. Seit letztem Jahr steht mein selbst konzipiertes ANKER-Training, welches dieses Jahr in eine weitere Runde geht. ANKER steht für „Achtsam und nachhaltig durch Krisen mittels Emotionsregulation und Resilienz“ und ist ein mehrwöchiges Training, in denen Du Deinen Selbsthilfekoffer füllen kannst. Themen sind hierbei nicht nur jene, die in der Resilienztheorie gängig sind, wie beispielsweise Akzeptanz, Optimismus und Lösungsorientierung, sondern auch die Auseinandersetzung mit (Selbst-)Werten, Psychoedukation zum Zusammenhang von Gedanken, Gefühlen und Verhalten als auch das Entwickeln eines SOS-Krisenplans. Aktuell bin ich dabei, dies auch als Online-Kurs zu erstellen für jene, die sich nicht in Gruppen austauschen wollen.

All das hat sich so entwickelt – und ich freu mich total darüber. Durch mein Bloggen und Autorinnen-Dasein bin ich viel für mich allein und arbeite oft im Homeoffice, was mir total gut gefällt. Aber wenn ich eine Gruppengründung begleite, eine 1:1-Beratung führe oder einen Workshop gebe, genieße ich quasi die Zusammenarbeit mit Menschen und finde den Austausch total inspirierend.

Obwohl vor ein paar Jahren diverse Mitarbeitenden seitens der Bundesagentur für Arbeit oder auch Ärzt:innen, Therapeut:innen, Sozialarbeiter:innen meinten, dass ich doch anstatt mit Menschen lieber in einem Steuerbüro arbeiten sollte, bin ich total glücklich in meinem Job und freue mich, dass ich auf die Menschen damals nicht gehört habe. Leider geht es aber so noch vielen anderen Menschen. Noch zu oft heißt es, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung nicht in sozialen Berufen arbeiten sollten – das ist nicht nur pauschalisierend, sondern auch diskriminierend. Auch hier zeigt sich wieder, dass wir alle in unserer Erkrankung individuell sind und als solche auch behandelt werden sollten.

 

Du hast ein Buch zum Thema Depression geschrieben. Was wolltest du Menschen damit wissen lassen? Und hat das auch etwas mit Selbsthilfe zu tun?

Der Ursprung war, dass ich als Jugendliche selbst viele Betroffenenbücher und Ratgeber las, auf der Suche nach dem Buch, in dem ich mich wiederfinde. Ein Buch, welches mir zeigt, dass ich nicht unnormal oder anders bin. Ein Buch, welches mir zeigt, dass ich nicht allein mit diesen Symptomen bzw. der Erkrankung bin. Dadurch entstand erstmal mein Blog und später kam Anna vom Starks-Sture-Verlag auf mich zu und schlug mir das Buch-Projekt vor. Darin beantworte ich die Fragen, die ich selbst gerne am Anfang meiner Erkrankung beantwortet hätte: Warum ich? Was nun? Therapie oder Selbsthilfegruppe? Medikamente, ja oder nein? Psychologe oder Psychiater – welcher Arzt ist der richtige für mich? Wo finde ich die passende Hilfe? Welche Therapie wird von der Krankenkasse erstattet? Wie gehe ich mit dem Thema Arbeit und Krankheit um? Wie kann ich oder wie können meine Angehörigen mir helfen?

 

Neben fachlichen Infos berichte ich von meinen eigenen Erfahrungen – wie war das damals als Kind mit dieser Symptomatik? Wie fand ich Hilfe? Wie läuft das so in der Partnerschaft mit Depressionen? Warum waren und sind Tiere eine so große Unterstützung? Letzteres ist dann auch der Übergang zu Selbsthilfe-Methoden. Seien es die Tiere, das Schreiben oder auch der Besuch von Selbsthilfegruppen – Du erfährst, was ich ausprobiert habe und warum es mir hilft. Dies kann eine Anregung für andere sein.

Das Buch ist jedoch nicht nur für Betroffene geschrieben, sondern auch für Angehörige, die gezielt einige Kapitel erhielten. So beispielsweise, Impulse, wie man mit depressiv Erkrankten umgehen kann, aber auch, wie man sich selbst abgrenzt. Das Thema Suizidalität bzw. Suizidprävention ist mir sehr wichtig, weshalb auch dies einen größeren Raum erhalten hat: Ich räume mit den gängigen Vorurteilen auf und gebe Impulse, wie man im Sinne der Ersten Hilfe ein Gespräch mit Betroffenen führen kann.

Zudem kommen drei Personen aus dem fachlichen Kontext in Form von Interviews zu Wort:

Mein Psychiater, Herr Peters; beantwortete mir Fragen zu Psychopharmaka, las das Buch auf fachliche Richtigkeit hin Korrektur und schrieb mir das Vorwort. Die Klinik-Chefin und Post-Präsidentin der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychotherapie, Psychiatrie und Nervenheilkunde), Frau Dr. Hauth beantwortete mir Fragen zu genetischen Ursachen von Depressionen und mit der Heilpraktikerin für Psychotherapie, Jessica Exner, welche tiergestützte Therapie anbietet, sprach ich darüber, wie und warum Tiere einen positiven Einfluss auf Menschen mit Depressionen haben können.

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Welchen Tipp, oder Rat würdest du Menschen geben, die überlegen an einem Selbsthilfeangebot teilzunehmen, aber noch nicht ganz überzeugt sind, Zweifel oder Vorurteile haben?

Sich vorab über die Gruppe bzw. deren Vorgehensweise informieren und ausprobieren. Viele Selbsthilfegruppen sind ja an Selbsthilfe-Kontaktstellen angegliedert, wo man ein Beratungsgespräch nutzen kann. Oftmals kann man auch die Gruppe selbst vorab kontaktieren und da nach einem Gespräch fragen. Ansonsten wirklich ausprobieren. Und wenn die erste Gruppe nicht so passt, dann auch mit einer weiteren mal ausprobieren. Das klingt vermutlich anstrengend und je nach Thema oder persönlicher Verfassung ist es das auch. Nur ist es so, wie es immer ist, wenn man etwas mit Menschen macht – die Chemie muss stimmen. Ansonsten ist hier natürlich weiter auch die Frage, warum ist die Person nicht überzeugt? Welche Zweifel oder Vorurteile bestehen? Und dann darüber mit jemanden zu sprechen – bei mir in der Peer-Beratung ist das oftmals ein Thema. Ich selbst hatte übrigens auch ziemlich große Vorurteile und dachte, dass mir 10 andere Menschen mit Depressionen in meiner depressiven Krisen ja nun wirklich nicht helfen können und das ich mich ja auch gar nicht abgrenzen kann. Aber es war dann alles anders, als gedacht und das mit der Abgrenzung habe ich nur gelernt, weil ich mich hier und da den Herausforderungen gestellt habe.

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Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: Pexels - Alex Green

Der Tag, an dem ich magersüchtig wurde:

Das Gespräch mit Mama vor dem Spiegel

InCogito Autorin Olivia schildert, wie sie durch ein riesiges Missverständnis, Unsicherheit und unserem Ideal von schön und akzeptabel eine Magersucht entwickelte. Und wie sie heute mit ihrer Mutter umgeht.

 

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Ich war 12 Jahre alt und steckte mitten in meiner ziemlich frühen Pubertät, als dieses denkwürdige Gespräch mit meiner Mama vor dem Spiegel stattfand. Ich hasste meinen Körper so sehr dafür, dass meine Brüste viel früher als bei allen anderen anfingen zu wachsen, dass meine Achselhärchen sprießten, mich andere darauf ansprachen und ich einfach nichts dagegen tun konnte, was mein Körper da machte. Ich schrieb deshalb schon ein Jahr ständig in mein Tagebuch, wie unzufrieden ich mit meinem Busen und wie peinlich mir mein Körper war. Wie sehr ich mich selbst dafür hasste. Manchmal wünschte ich mir, meinen Busen einfach abschneiden zu können.

Die Ärzte sagten zu mir und meiner Mutter, dass ich meine Pubertät verlangsamen könnte, indem ich abnehmen würde. (Wenn ich das heute bei anderen Ärzten schildere, erhalte ich standardmäßig die Antwort: „Das kann nicht sein, dass das eine Ärztin gesagt hat.“ Doch, leider ja! – aber das ist ein anderes Thema.) Jedenfalls meinte meine Mutter es wirklich nur gut mit mir und achtete auf Ratschlag der Ärzt:innen darauf, dass ich nicht weiter zunehme, eher abnehme. Damit wurden Essen, Gewicht und Aussehen zu DEN Themen zwischen mir und meiner Mutter.

Schokoladenfondue zu essen ist mir peinlich

Tagebucheintrag von Dienstag, 30.08.

Direkt nach der Schule ist Kathi mit zu uns nach Hause gekommen. Das hat total viel Spaß gemacht. Wir wollen uns unbedingt mal wieder treffen. Da ich mit ihr nachmittags spontan Schokoladenfondue gemacht habe (es war Kathis Vorschlag), gab es heute Abend nur Salat. Natürlich waren Kathi und ich auch noch beim Leichtathletik-Training. Eben hat Mama mir auch noch eine Lektion übers Abnehmen erzählt.

Die Lektion übers Abnehmen

Mama hat mich gefragt, ob ich gesehen habe, wie meine Freundin Kathi sich im Spiegel angeschaut hat und ob ich weiß, worauf sie da geachtet hat. Was für eine Frage. Natürlich wusste ich, welche Antwort Mama jetzt hören wollte. Nämlich, dass Kathi sich ihren Po angeschaut hat, der zugegebenermaßen echt hübsch war. Töchter wissen, was Mütter hören wollen. Genauso wie Mütter zu wissen meinen, was gut für ihre Töchter ist. Auf Mamas Frage habe ich also mit „Ja“ geantwortet. Mama meinte dann mal wieder, dass sie mir das trotzdem nochmal ganz genau erklären muss: „Ja richtig, sie hat geschaut, dass ihr Po nicht zu dick ist.“ Ich habe mich von Mama für dumm gehalten gefühlt, als ob ich nicht wüsste, was Mama denken und sich von mir wünschen würde. Ich wusste es genau. Und weil ich genau wusste, dass ich ihren Erwartungen, so wie ich gerade war, eben nicht entsprach, fühlte ich mich gekränkt, nicht liebenswert und minderwertig. Ich wusste so genau, was sie sich für eine Tochter wünschte. Wie sie auszusehen und zu essen hatte. Das ich das nicht erfüllte, war mir schon lange klar. Zumindest kam es damals immer so bei mir an, obwohl meine Mutter es immer nur gut mit mir meinte. Heute sprechen meine Mutter und ich offen darüber. Es tut ihr wahnsinnig unbeschreiblich doll leid, ihr Körperideal so stark auf mich projiziert zu haben. Heute sehen wir die Entstehung meiner Anorexie als ein riesengroßes Missverständnis zwischen ihr und mir. Das Einzige, was Mama damals wollte war, dass ich aufgrund meines Aussehens nicht gemobbt werde oder selbst damit unzufrieden bin. Sie liebte mich immer so wie ich war. Sie wollte nur, dass es mir gut geht. Und sie nahm aufgrund ihres Schönheitsideals an, dass ich mich in meinem Körper nicht wohlfühlen könne und dass die Gefahr bestand, dass ich aufgrund meiner körperlichen Veränderungen gemobbt werden würde. Das wollte sie nicht für ihre geliebte Tochter. Bei mir kam aber an: „Du bist nicht gut so wie du bist.“ Deswegen habe ich mich während Kathi und ich zum Vorbereiten und Essen des Schokoladenfondues in der Küche waren, gegenüber Mama, die sich im Wohnzimmer nebenan aufhielt, sehr unwohl und peinlich beobachtet gefühlt. Auch wenn ich mir eigentlich bewusst war, dass ich ihre Wünsche an eine Tochter bezüglich Aussehen und Essen nicht erfüllte, tat es trotzdem immer dann ganz besonders sehr weh, wenn ich das so direkt zu spüren bekam wie in der folgenden Situation:

Tagebucheintrag von Mittwoch, 31.08.

Jetzt ist es ernst. Du musst abnehmen!

Es tut so weh, sich an diesen Tag, diese Situation zurückzuerinnern. Sie war für mich der definitive Auslöser meines ganzen Leidenswegs, der Tag, an dem ich magersüchtig wurde.

Mama, ihr Freund und mein Bruder und ich sitzen gemeinsam am Abendbrottisch in der Küche. Der Korb mit Brot steht auf dem Tisch. Dazu Käse, Aufschnitt und Gemüse. Ich habe vielleicht zwei Scheiben Brot gegessen. Ich habe noch Hunger. Und greife nach dem Brotkorb, um mir eine weitere Scheibe daraus zu nehmen. Ich erschrecke: „Nein, Olivia! Das reicht jetzt. Du hörst jetzt auf zu essen. Komm mal mit mir vor die Tür.“, fährt Mama dazwischen. Wir gehen zu zweit in den Flur. Mama zieht die Küchentür hinter sich zu. Im Flur erteilt sie mir nochmal eine Lektion übers Abnehmen: „Jetzt ist Stopp mit Essen. Zwei Scheiben Brot reichen. Jetzt musst du wirklich mal aufpassen, dass du nicht noch dicker wirst und noch weiter zunimmst. Jetzt ist mal Stopp. Du achtest jetzt mal mehr darauf, was und wie viel du isst. Es wird nicht mehr so viel genascht! Dieses ganze süße Zeug. Ich habe immer darauf geachtet, als ihr klein wart, dass ihr euch gesund ernährt. Du bist nicht so viel in Bewegung wie dein Bruder Torben. Deswegen verbraucht dein Körper nicht so viel wie seiner. Torben kann es ab, so viel zu essen, er verbrennt das ja auch und er ist ja auch noch im Wachstum. Männer verbrauchen sowieso mehr als Frauen. Ab heute wird abgenommen.

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Wir stehen im Treppenhaus gegenüber des Spiegels. Die anderen beiden sitzen währenddessen in der Küche und essen weiter Abendbrot oder lauschen. Ich weiß nicht, wie laut Mamas Stimme zu hören war. Mama hat die Angewohnheit, wenn ihr etwas wichtig ist, in einen nicht enden wollenden Redeschwall auszubrechen.

So ist es auch dieses Mal.

Mir stehen die Tränen in den Augen.

Ich lasse es über mich ergehen. 

Natürlich nehme ich mir das, was sie gesagt hat, sehr zu Herzen. Es ist immerhin meine Mutter, die möchte, dass ich abnehme und sie hat immer recht aus Sicht meines kindlichen Ichs. Wir gehen zurück in die Küche und setzen uns wieder zu den Männern an den gedeckten Abendbrottisch. Ich esse nichts mehr. Und warte einfach nur schweigend, bis wir endlich den Tisch abdecken und ich auf mein Zimmer verschwinden kann, um endlich zu weinen. Denn ich wusste: Gegenüber meinen Eltern muss ich stark sein.

Als ich endlich auf meinem Zimmer allein war, fing ich an zu heulen und schnappte mir mein Tagebuch und schrieb darin einen Abnehmplan für die nächste Woche auf. Ich sah zu, dass ich jeden Tag Bewegung einbaute und bereitete zwei Spalten für mein Gewicht vor: eine für morgens und eine für abends.

Ich begann, mich täglich zu wiegen. Vorher hatte ich das fast nie gemacht. Eigentlich nur beim Arzt und ab und zu auch schonmal heimlich zwischendurch mittags, bevor Mama von ihrer Arbeit nach Hause kam. Ich stürzte mich völlig unwissend darüber, was ich tat, Hals über Kopf in die Magersucht und wendete so all die angestaute Wut in mir im Kampf gegen mich selbst auf.

Ich richtete alle Wut gegen mich selbst

Schlussendlich war ich einfach wütend darauf, dass ich überhaupt ich bin. Dass ich in meinem „Scheiß-Körper“ lebe. Ich richtete all meine Wut gegen mich selbst. Vielleicht hatte ich gerade begonnen, mich mit meinem neuen Körper nach der Pubertät anzufreunden, aber meine Familie gestaltete mir das quasi als ein unmögliches Vorhaben.

MEIN Körper wurde zu einem gemeinsamen Familienthema. Als ob es nichts Spannenderes gäbe…Das Thema wurde immer wieder aufgewühlt. Ich wusste nicht, dass andere Familien nicht so sein könnten. Ich dachte, jede Familie ist so wie meine und das sei normal. Trotzdem wollte ich ENDLICH Aufmerksamkeit haben. Ich sehnte mich danach, ernst genommen zu werden mit meinen Wünschen und meinen Bedürfnissen. Ich wollte endlich, dass ich das machen und essen darf, was ich möchte und so viel wie ich möchte. Ich wollte, dass es meiner Seele jetzt sofort besser geht. Mein Körper war mir dabei egal. Ich habe erkannt, dass ich etwas an mir ändern muss, damit die Situation besser wird und dass ich die anderen nicht ändern kann. Mit der Magersucht ging es meiner Seele in dieser Situation besser.

Die Magersucht war für mich der einzige Ausweg daraus gewesen, es mit meiner Familie weiterhin auszuhalten, endlich keine Kritik mehr für mein Aussehen oder Essverhalten zu bekommen. Ich wusste, dass ich nichts an der Situation verändern konnte außer mein Verhalten. Jetzt war mir klar: wollte ich weiter um Anerkennung von meiner Familie kämpfen, muss ich abnehmen. Der anfängliche Wunsch abzunehmen, wurde schleichend und rasch zugleich zum Ausdruck meines Bedürfnisses nach Fürsorge und Aufmerksamkeit durch meine Eltern.

Meine Tagebucheinträge drehten sich von Tag zu Tag mehr um mein Gewicht:

Donnerstag, 08.09.

Heute morgen habe ich 300 Gramm weniger gewogen als die letzten beiden Tage. Gut, oder??? 

 

Freitag, 09.09.

Heute morgen habe ich wieder 300 Gramm weniger gewogen. Juhu. XX Kg geknackt.

 

Samstag, 17.09.

Minus 400 Gramm.

 

Mittwoch, 26.10.

Neuer Rekord! XX kg!

 

Mittwoch, 09.11.

Ich glaube, ich habe zu viel gegessen.

 

Freitag, 11.11.

Waage ist wieder heile und gleich neuer Rekord! Minus 1,7 kg!

 

Donnerstag, 01.12.

Minus 2,8 kg.

 

Freitag, 02.12.

Juhu! XX kg geknackt!!!

… meine „neuen Rekorde“ konnte ich schon bald nicht mehr bremsen.

Als ich das heute, 13 Jahre später, einer Freundin erzählte, sagte sie zu mir: „Es scheint fast so, als hätte die Tochter deiner Eltern nur magersüchtig werden können“. Damit will ich Magersucht nicht verherrlichen, sondern aufzeigen, wie eng verstrickt Essstörungen mit dem Familiensystem sein können.

Was ich Eltern gerne sagen möchte

Ich würde niemals wollen, dass meine Mutter sich schuldig fühlt, weil sie mit zur Entstehung meiner Essstörung beigetragen hat, indem sie ihr Körperbild bzw. das, was ihr durch die Gesellschaft beigebracht wurde, auf mich projiziert hat. Sie hat sich so oft dafür bei mir entschuldigt, mich mit ihrem Schönheitsideal so stark beeinflusst zu haben. Sie hat mir heute versprochen, dass sie mich immer lieben wird: egal, ob dick oder dünn, alt oder jung, klein oder groß, erfolgreich oder nicht erfolgreich, egal, was ich esse und was ich nicht esse. Es fällt mir manchmal zwar immer noch sehr schwer, ihrem Versprechen wirklich auch zu glauben, weil es meine ganze Kindheit und Jugend lang anders bei mir ankam. Doch es ist das Einzige, was meiner Mutter heute bleibt. Sie kann das Vergangene nicht ändern. Sie kann nur daraus lernen, ihr eigenes Verhalten reflektieren und ihr Verhalten heute ändern. Und dass sie das macht, dass sie sich darauf einlässt und gleichzeitig um sich selbst kümmert, macht sie aus meiner Sicht zu einer unglaublich starken Person. Es gehört einiges dazu, sich um sich selbst zu kümmern, sich eigene Fehler einzugestehen, sein eigenes Verhalten zu reflektieren und sich immer wieder aktiv dafür einzusetzen, dieses Verhalten zu verändern.

Das ist wahrer Mut und wahre Stärke! Und das verbindet uns heute.

Wenn du ein Elternteil bist und dich um dein Kind sorgst in Bezug auf Essverhalten, Gewicht, Körperbild, dann bitten wir dich, dich möglichst bald dazu beraten zu lassen. Eine gute Anlaufstelle für Elternberatung bei Essstörungen ist zum Beispiel ANAD e.V

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Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: Pexels - SHVETS production

You can’t catch me now: Mein Umgang mit der Waage.

Melanie

Menschen, die von Essstörungen betroffen sind oder es einmal waren, machen sich im Prozess der Heilung auf den Weg die Verbindung zum eigenen Körper wieder herzustellen, das eigene Bauchgefühl wieder zu finden und zu lernen darauf wieder voll Vertrauen zu hören. Auf diesem Weg liegen kleinere und größere Steine, die es geduldig aus dem Weg zu räumen gilt. Einer dieser Steine ist die Konfrontation und der Umgang mit der Waage. Warum ich mir erlaubt habe, wieder zu lernen mir selbst und meinem Körpergefühl zu vertrauen, welche Rolle dabei die Waage spielt und was mir in diesem anhaltenden Prozess hilft, möchte ich hier teilen.

 

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Eine Körperwaage: sehr viel mehr als ein technisches Gerät

Für mich, wie auch für so viele andere Betroffene, ist die Waage leider nicht nur ein technisches Gerät, sondern aufgeladen mit verschiedensten Gefühlen, Gedanken und geknüpft an zwanghaftes Verhalten.

Ganz weit oben ist da Scham. In meiner ersten richtigen Therapie stellte mich die Therapeutin nach jeder Session auf die Waage. Ich erinnere mich an Momente peinlicher Stille, in denen ich meine Schuhe nicht ausgezogen bekam, an den Schnürsenkel panisch zerrte, (was die Sache natürlich nur zusätzlich verschlimmerte) und schon Hitze in meinen Kopf schießen spürte. Mit einem Mal waren mir meine bunten Socken unendlich peinlich und tausend Gedanken ratterten gleichzeitig durch meinen Kopf: Wie wird das kommentiert, wenn ich zugenommen habe? Wie wird das kommentiert, wenn ich abgenommen habe? Welche Konsequenzen wird das Ergebnis haben? Heute weiß ich, dass das in ein therapeutisches Setting zu verlegen eine gesunde und wichtige Entscheidung war. Es war durchaus eine Erleichterung mit dieser Herausforderung nicht alleine sein zu müssen. Trotzdem war das Wiegen vor externen Personen, egal ob besorgte Familienmitglieder, netten Ärzthelfer:innen oder professionellen Therapeut:innen, für mich beschämend. Nicht nur, weil die sich verändernde Zahl verschiedenste Gefühle und Gedanken in mir auslöste, ich schämte mich dafür, mich überhaupt in so einer Situation zu befinden. Bei etwas scheinbar so Banalem, Unterstützung zu benötigen.

Neben dem Gefühl der Scham löste das Wiegen auch Gefühle der Neugier und eine Art von kribbelndem Hochgefühl in mir aus. Hinter der vermeintlichen Neugier befand sich allerdings ein zwanghaftes Verhalten, was mich immer wieder auf die Waage zog. Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen mit Suchtcharakter und allein ein Blick auf die Waage als bloßes technisches Gerät, welches so unscheinbar im Bad, Schlafzimmer, bei Freud:innen, manchmal sogar in der Öffentlichkeit (!) oder sonst wo steht, kann Druck auslösen. Ich traute meiner Körperwahrnehmung überhaupt nicht, daher regelte unter anderem die Zahl auf der Waage das für mich. Habe ich mich längere Zeit nicht gewogen, fühlte ich mich irgendwie „verloren“ und unsicher. Dieses Nichtwissen nutzte die Stimme der Essstörung um mir ein unangenehmes Körpergefühl einzureden. Paradoxerweise erlebte ich dasselbe Gefühl auch dann, wenn ich über mein Gewicht Bescheid wusste. Egal wie das Ergebnis ausfiel, es blieb verunsichernd. Das beschriebene „Nach-dem-Wiegen-und-es-ist-weniger“ – Hochgefühl ist natürlich absolut trügerisch, kurzweilig und die Quelle dafür nicht das gesunde Selbst. An dieser Stelle ganz deutlich: die Essstörung ist niemals zufrieden und sie wird es auch niemals sein. Sie ist eine Erkrankung, welche den Körper und die Seele auszehrt.

Das Hochgefühl, wenn überhaupt, ist von nur sehr, sehr kurzer Dauer. Auch eine Gewichtsabnahme nutzt die Essstörung aus, um erneuten Stress und neuen Druck auszulösen. Kurzum: keine Chance sie zufriedenzustellen. Es ist ein ständiger Teufelskreislauf, ein Sog, gekoppelt an hartnäckige, fiese, selbstzerstörerische Glaubenssätze, und es fordert enorm viel Kraft und Mut da auszusteigen. Sich dem entgegenzustellen.

Last but not least war das Wiegen natürlich von einer konfusen, aber deswegen nicht weniger starken Angst begleitet, in der alle zuvor angeführten Gefühle irgendwie zusammenkamen.

Die Waage wurde so im Laufe der Zeit zu einer irrationalen Bedrohung, obwohl sie doch, im therapeutisch-ärztlichen Setting, den Heilungsprozess absichern soll. Auch zur langfristigen Stabilisierung kann sie durchaus konstruktiv eingesetzt werden. Und dann? Auch mit einem gesunden Gewicht, ist das noch keine Garantie dafür, dass der Kopf sich von einer übermäßigen Beschäftigung mit der Waage dauerhaft lösen kann. Die US-Amerikanische Psychotherapeutin Susan Schulherr schreibt in „Ess-Störungen für Dummies. Den Weg zurück ins Leben schaffen“ (Weinheim 2009): „Einer der wichtigsten Punkte auf dem Weg der Genesung ist es, andere Dinge an sich wertschätzen zu lernen als das Gewicht“.

Weniger „Gewicht“ aufs Gewicht

Ich habe für mich festgelegt, dass ich meinen Wert und mein WohlFÜHLEN nicht an nichtssagende Zahlen knüpfen möchte. Ich selbst möchte meine eigene Quelle sein aus der ich Sicherheit und Vertrauen in jedem Augenblick schöpfen kann. Ich möchte Veränderungen in mein Leben lassen, meiner Persönlichkeit und meinen Werten Raum geben. Ich möchte nicht den Idealen und Forderungen einer diätverherrlichenden Gesellschaft nachjagen, die ich sowieso niemals erfüllen kann und auch nicht erfüllen möchte.

Ich möchte mich in und mit meinem Körper wohlFÜHLEN.

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Drei konkrete Tipps im Umgang mit der Waage

  1. Konstruktive statt destruktiver Gedankenbilder
    Eine Möglichkeit sehe ich in der Kraft der Gedanken. Lange Zeit habe ich mir erfolgreich eingeredet, dass Gewichtsveränderungen etwas Schlechtes sind, dass mein Körper sich nicht verändern darf und dass ich nur über meinen sichtbar kranken Körper meine Bedürfnisse kommunizieren kann. Also kann ich mir das auch genauso gut erfolgreich wieder ausreden! Ein alternativer Zugang zu einem gesunden Körperempfinden, der es nicht nötig macht ständig auf die Waage zu steigen, sind Gedankenbilder. In ihnen kann ich mich an jeden beliebigen Ort stellen. Einzige Bedingung: ich muss mich dort wohl und sicher fühlen. Dabei stelle ich mir jedes Detail ganz genau vor. Was ich dort sehe, höre und rieche. Welche Kleidung ich trage, wie meine Haare aussehen, welche Körperhaltung ich einnehme. Ein Gedankenbild von mir ist beispielsweise eine Kulisse am Meer. Dort spüre ich den Wind auf meiner Haut und in meinen Haaren. Ich stelle mir vor was ich sehe und ich nehme mich selbst wahr. Diese Bilder in meinem Kopf gestalte ich bewusst so, dass ich mich darin frei und wohl fühle. An Tagen, an denen ein unangenehmes Körpergefühl übermächtig wird, hole ich mir die Gedankenbilder hervor. Sie sind dann eine konstruktive Alternative zu destruktivem Verhalten. Die von mir gestalteten Gedankenbilder sind, ebenso wie die Bilder, welche die Essstörung im Kopf ständig produziert, fiktiv, aber sie haben ganz entgegengesetzte Effekte. Mit der Zeit und mit etwas Übung, werden meine eigenen Gedankenbilder kräftiger und es fällt mir leichter mich diesen zuzuwenden. Wichtig ist sich etwas Zeit zunehmen, um diese Gedankenbilder zu kreieren. Ich habe sie mir zusätzlich aufgeschrieben, was ihnen nochmal mehr Intensität und Tiefe verleiht. Der Kreativität sind da aber natürlich keine Grenzen gesetzt.
  2. Gemeinsam „Grenzen“ überwinden
    Eine weitere Möglichkeit sehe ich darin gemeinsam „Grenzen“ zu überwinden. Mit „Grenzen“ meine ich in diesem Fall jene Gewichtsgrenzen, welche die Erkrankung „festlegt“. Das reicht von „Bevor ich nicht XY Gewicht erreicht habe, bin ich nicht krank genug“ bis zu „Okay, ich werde zunehmen, aber nur bis ich XY Gewicht erreicht habe“. Die Heilung einer Essstörung bedeutet aber viele, viele „Grenzen“ (oder „Hürden“, „Regeln“ etc.) ständig zu überwinden. Das erfordert viel Mut und ist mit viel Angst verbunden. Gerade dann, wenn krankhafte Grenzen (endlich!) gesprengt werden, tut es gut nicht alleine zu sein und aufgefangen zu werden. Alle Gedanken, Gefühle und Tränen sind okay, nur aus Angst vor dem Ungewissen sich wieder zurückzuziehen wäre fatal. Gerade dann, wenn „Neuland“ (Waage aus dem Haushalt verbannen, gesundes Gewicht erreichen etc.) betreten wird, wo so viel Schönes wartet (!), sind helfende Hände von lieben und vertrauten Menschen sehr wertvoll. Sich Unterstützung und Hilfe zu holen ist eine große Ressource. Es ist eine enorme Stärke, diese zu aktivieren.
  3. Die Lücke füllen
    Als mir bewusst geworden ist, dass mir dieses temporäre Hochgefühl des Wiegens (was immer es mir auch gab (Pseudokontrolle, Zuwendung, Aufmerksamkeit)), fehlt, wurde mir klar, dass ich etwas anderes finden muss, um die entstandene Lücke zu füllen. Zunächst muss ich mir selbst aber die Frage stellen, wofür die Waage in meinem Leben steht und welches Defizit sie auszugleichen versucht. So kann dann eine Alternative gefunden werden, die das vermeintliche, trügerische und kurzweilige Hochgefühl durch ein anhaltendes, starkes und echtes Gefühl austauschen kann. Ich muss nicht wissen wie viel ich wiege, um glücklich zu sein.

Der Waage ihre Macht nehmen

Jeder Krankheitsverlauf ist unterschiedlich und so gibt es auch nicht „den einen“ Umgang mit der Waage. Es soll gar nicht ausgeschlossen werden, dass ein gesunder Umgang mit ihr unmöglich ist. Manchmal kann aber auch das ärztliche Wiegen die Erkrankung zusätzlich anstacheln. Besonders in Kliniken in Deutschland wird viel Aufmerksamkeit auf Wiegen und Gewichtsregulation gelegt. Das ist bis zu einem gewissen Grad unabkömmlich, denn Körper, die sich auf Dauer im Defizit befinden, können fatale gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod nach sich ziehen. Wird diese starke Aufmerksamkeit auf Waage und Gewicht von der Erkrankung ausgenutzt, sollte etwas verändert werden.

Durch das ehrliche Beantworten der folgenden Fragen wird schnell klar, ob es ein gesunder oder doch eher destruktiver Umgang ist.

Mit welcher Absicht steige ich jetzt auf die Waage?
Welche Gedanken und Gefühle löst die Zahl auf der Waage in mir aus?
Wie beeinflusst das Ergebnis meine Stimmung und mein Verhalten unmittelbar jetzt?
Wie bewerte ich Gewichtsschwankungen? Kann ich diese gleichermaßen annehmen?

Einmal kurz auf die Waage steigen mag verlockend sein, doch das ist nur die altbekannte Spitze des Eisbergs. Die Waage sollte nicht die Macht haben darüber zu bestimmen, welchen Wert wir haben, wie unsere Persönlichkeit ist und wie wir uns in unseren Körpern fühlen dürfen. Diese Macht gebe ich ihr über mich nicht (mehr).

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Quelle: Pexels - Karolina Grabowska

In der Klemme:

wie ich versuche zwischen Leistungsdruck und Bestätigungsbedürfnis meinen Weg zu finden

Simon

Ich habe bei allem, was ich getan habe immer einen hohen Leistungsdruck gespürt. Und auch wenn ich gerne Gegenteiliges behauptet habe, war es mir zumindest unterbewusst doch immer sehr wichtig, was andere über mich denken. Dadurch kam ich in die Situation, nie das Gefühl zu haben, dass das, was ich tue richtig oder wertgeschätzt würde. Wie ich heute damit umgehe, erfahrt ihr hier.

 

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Der Stress-Klassiker: Erstellen der Abizeitung

Ich war in der Oberstufe unseres recht kleinen Gymnasiums schon länger an verschiedenen Hebeln aktiv. Und so wurde ich zum Verantwortlichen für die Erstellung der Abizeitung gewählt. Auch, wenn ich diese Aufgabe freiwillig und sehr gerne übernommen habe, fühlte ich den Druck der ganzen Stufe auf mir lasten. Schließlich sollte dieses Erinnerungsstück so ästhetisch, modern und angemessen kitschig wie möglich sein, dass sie die etwas mehr als 10 Euro pro Exemplar wert wäre und alle zufrieden wären.
Unabhängig davon, ob es tatsächlich so war oder nur ich das Gefühl hatte: der Erwartungsdruck kam mir immens vor, ich fühlte mich verantwortlich für jedweden möglich Fehler und ich hatte große Angst am Ende bloßgestellt zu werden und alle zu enttäuschen.

Nachdem die Abizeitung geschafft war, blieb mir der innere Druck jedoch erhalten. Denn ich war wieder enttäuscht von mir selbst: zum einen war das Feedback zwar durchweg positiv, aber beschränkte es sich auf wenige Menschen aus meinem nahen Umfeld. Leider kam auch ihr Lob nicht wirklich bei mir an, denn ich wollte keinesfalls selbstgerecht wirken. Ich konnte mich also selbst in dem Moment, als ich das positive Feedback bekam, auf das ich so lange hingearbeitet habe, nicht zurücklehnen und freuen, sondern hakte es viel mehr einfach wie eine To Do-Liste ab. Es fühlte sich an, als hätte ich nur das Mindeste geschafft, was ich erreichen musste.

Später merkte auch noch ein Lehrer an, er fände, dass ihm und seinen Kolleg:innen zu wenig Platz zugekommen sei und mit Scham musste ich feststellen, dass die Kritik gerechtfertigt war und wir noch nicht einmal Liste mit Lehrern unserer Fächer in Oberstufe hatten. Diese eine negative unter vielen positiven Kritiken blieb noch lange an mir hängen und kommt jedes Mal wieder auf, wenn ich die Abizeitung in die Hand nehme. Obwohl ich mit dem Endresultat rational mehr als zufrieden war, konnte ich emotional nie wirklich meinen Frieden damit finden.

Der Leistungsdruck kam in Wellen

Es fühlte sich für mich eine ganze Zeit lang in meinem Leben so an, als würde ich mich in einer Klemmzwänge befinden mit Leistungsdruck auf der einen und dem Bedürfnis nach Bestätigung dafür auf der anderen Seite. Die Abizeitung ist dafür nur ein Beispiel, die emotionale Last war mehr eine immer wieder hochkommende Welle, als die Ausnahme.

Wer ist schuld an meiner Gefühlswelt?

Tatsächlich muss ich da wohl den Finger zu allererst auf mich selbst richten. Wenn auch nicht nur. Da ich es rational ja verstanden habe, wie unnötig meine Zweifel eigentlich sind, liegt es eigentlich vor allem an mir, dass nun auch so in mein Handeln zu übersetzen, dass es mir auf lange Sicht besser geht. Aber auch die spätkapitalistische Gesellschaft und was sie mit sich bringt, ist nicht ganz unschuldig. Sowohl in der Schule, als auch außerhalb davon wird uns jungen Menschen beigebracht, ständig in Konkurrenz zu denken. Das spiegelt sich dann darin wider, dass ich als ein sehr strebsamer Mensch mich auch mit 90 oder sogar 100 Prozent Leistung nicht zufriedengeben will, sondern mir selbst immer mindestens 110 Prozent abverlange. Was klingt wie der Leitspruch des „How to become Alpha“-Trainings eines Erfolgsgurus, ist für mich zum Dauerdruck im Alltag und Verhinderer von Zufriedenheit geworden.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Wie kommt man aus dieser Misere heraus?

Der erste Schritt lautet natürlich immer, sich der Situation und den eigenen Gefühlen bewusst werden. Danach wird es konkret und damit ungemein schwieriger.

Die Bestätigungssuche abzuschalten ist wohl unmöglich und evolutionär auch nicht clever. Sorgt die Bestätigung von außen und Schamgefühle nach innen ja auch dafür, dass wir als soziale Wesen den Anschluss an unsere Gruppe erhalten können.

Vielleicht ist es machbar, auch schon die Erhaltung und den Ausbau von sozialen Beziehungen als Bestätigung des aktuellen Handelns zu sehen. Und vermeintlich kleine Dinge, wie das positive Empfinden beim Beisammensein mit anderen, schon als Bestätigung wahrzunehmen.

Der Leistungsdruck lässt sich vielleicht dadurch verringern, indem man versucht, andere Menschen und deren Leistungen und vermeintlichen Erwartungen erstmal auszublenden. Sich auf sich und das, was für einen selbst am besten ist, zu fokussieren. Wenn man das schafft, ist sicher schon viel gewonnen, da man dann nicht darauf wartet, dass alle an dem, was man tut etwas auszusetzen haben.

Der Wunsch nach Anerkennung hat seine Berechtigung

Ich muss zugeben, dass ich in diesem Idealzustand bei Weitem noch nicht angekommen bin. Gleichzeitig finde ich, dass das wahrscheinlich auch okay so ist. Denn der Mechanismus, dass man sich besser fühlt, wenn man von anderen Bestätigung bekommt, ist evolutionär bedingt und schafft uns Zugehörigkeit ohne die wir nicht überleben könnten. Es sollte eben nur nicht darin ausarten, dass das Bedürfnis nach Bestätigung von außen so immens wird, dass man eigene Vorstellungen davon, was gut war und was nicht, überhaupt nicht mehr wahrnehmen und werten kann.

Abstand als Heilmittel

Für mich ganz persönlich hat sich herausgestellt, dass ich dem Druck durch mein Freiwilligenjahr im Ausland ein Stück weit entweichen konnte. Er ist immer noch da und sucht sich teilweise noch seine Bahnen in meinen Kopf, aber der Wechsel in eine unbekannte Umgebung – sozial, wie geographisch und kulturell – hat mir geholfen, mich mit dem erworbenen Wissen aus der Selbstreflektion ein Stück weit neu zu erfinden.

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