Egal, was andere sagen: Mein Mutausbruch

Quelle: privat

Du möchtest schon länger ein Vorhaben in die Tat umsetzen, fürchtest dich aber vor der Meinung anderer? So ging es mir bis vor kurzem auch. Aber dann habe ich mir einfach die Haare abrasiert…

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Plötzlich war ich in der Situation, dass ich mit geflochtenen Haaren auf einem Stuhl saß und eine Schere in der Hand hielt,  um mir die Zöpfe abzuschneiden. Ich war ganz ruhig und auf die Sache konzentriert. Nach dem ersten Schnitt wuchs die Neugierde darüber, wie ich wohl ohne Haare aussehen würde. Seit etwas über einem halben Jahr hatte ich rot gefärbte Haare, die mir fast bis zur Brust gingen und diese sollten jetzt einer Vier-Millimeter-Frisur weichen. Das war vor anderthalb Monaten. Jetzt war ich nur noch wenige Schnitte von der Kurzhaarfrisur entfernt.

Was du und ich von meinem rasierten Kopf lernen können

Veränderung
Nesska mit ihrer gewohnten Langhaarfrisur

Gesät wurde der Samen zu dieser Idee in mir, als ich im letzten Jahr ein Studienprojekt zum Thema „Was ist normal?“ durchführte. Jeder aus unserer Gruppe machte ein Selbstexperiment. Ich fuhr mit einem Rollstuhl durch die Stadt, ein paar meiner Gruppenmitglieder färbten sich die Haare und ein Gruppenmitglied veränderte ihr Verhalten in der Gruppe auffällig. Doch auf meinen Vorschlag hin, dass sich jemand die Haare abrasieren könnte, reagierten alle schockiert. Niemand wollte es ausprobieren. Färben? Klar. Abschneiden? Nein, danke. Ich fragte mich, warum das auf solch große Ablehnung stößt. Für mich waren es nur Haare. Doch gewagt habe ich es trotzdem nicht. Ich brauchte noch etwas Zeit.

Dann sah ich, wie einige Youtuber, denen ich folgte, sich einfach die Haare abrasierten. Ich fand’s so cool und schob das Vorhaben dennoch weiter vor mir her. Bis mir klar wurde: Ich möchte es einmal in meinem Leben tun. Einfach mal die Haare abrasieren, die Freiheit spüren, meine Kopfform sehen, aus der Dusche kommen und sofort trockene Haare haben und auch meine natürliche Haarfarbe mal wieder herauswachsen lassen. Ich fragte mich auch: würde ich mich ohne Haare schön finden? Eines war auf jeden Fall klar: Wenn nicht jetzt, dann nie.  Also holte ich die Schere raus.

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„Du bist aber mutig!“

Haare ab
Und dann waren die Haare einfach ab

Im Vorhinein sprach ich mit ein paar Leuten aus meinem Umfeld darüber, ob ich mir die Haare abrasieren soll. Die meisten konnten es nicht nachvollziehen und nahmen mich nicht ernst. An dem Tag, als ich dann wirklich den Rasierer in die Hand nahm, wusste ich, dass ich es niemandem erzählen durfte, sonst hätte ich es mir wieder ausreden lassen. Als mein Freund am Abend nach Hause kam, habe ich den schockiertesten Gesichtsausdrucks meines Lebens gesehen. Er konnte einfach nicht fassen, was ich getan hatte. Meine Mutter fand es witzig. Sie sagte, ich sähe aus, wie frisch aus dem Ei gepellt.
An dem Tag, als ich das erste Mal wieder zur Arbeit kam, wurde mir erst bewusst, was ich getan hatte und wie viele Menschen mich mit meiner neuen Frisur sehen würden. Ich arbeite am Empfang eines Unternehmens mit etwas über 100 Mitarbeitern. Jeder muss an mir vorbei.  Ich hatte solche Bauchschmerzen, weil ich mich vor einigen Kommentaren fürchtete. Aber am Ende war es nicht einmal halb so schlimm. Ja, gefühlt jeder fragte mich, warum ich es getan habe. Jedem gab ich eine andere Antwort  ̶  ich hatte einfach zu viele Gründe. Und ich kann gar nicht sagen, wie oft mir gesagt wurde, wie mutig es sei, was ich getan habe. Am interessantesten war für mich aber, dass mir jeder seine Meinung mitteilen musste. Ich habe mit meiner Frisur wohl etwas in den Menschen provoziert.

Ich durfte mir sogar anhören, dass ich mit den kurzen Haaren älter aussähe. Dem entgegnete ich aber direkt: „Wer nichts Nettes zu sagen hat, sollte lieber nichts sagen“. Seitdem redet der Kollege nicht mehr mit mir  ̶  das ist auch besser so. Im Großen und Ganzen aber habe ich meistens positive Reaktionen erlebt. Eine sagte beispielsweise zu mir, dass mein Gesicht jetzt zarter aussähe. Das hat mich wirklich sehr überrascht. Aber ja, ich muss zugeben, durch die kurzen Haare kommt mein Gesicht einfach besser zur Geltung.

Wenn ich durch die Stadt gehe, bemerke ich manchmal, dass Menschen mich ansehen. Dann wundere ich mich kurz, was denn so besonders an mir ist und dann fällt mir ein: Ach ja, ich bin ja eine Frau mit kurzen Haaren, stimmt.

Bereue ich es?

Mein Freund fragt mich so manches Mal, ob ich es denn jetzt bereue, meine Haare abrasiert zu haben. Ganz klar: Nein. Diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen. Und naja, selbst wenn ich es bereuen würde, eines weiß ich ganz sicher: Meine Haare werden wieder wachsen. Ich gebe aber zu, ich freue mich darauf, meine Haare wieder wachsen zu sehen. Und ich kann es kaum erwarten, wieder etwas mit ihnen anstellen zu können. Denn wenn ich ehrlich bin, vermisse ich es schon ein wenig, meine Haare zu stylen. Aber andererseits ist es einfach großartig, aufzustehen und die Haare sind schon fertig.

Was habe ich daraus gelernt?

Durch das simple Abrasieren meiner Haare habe ich gelernt, dass ich über meinen Körper selbst entscheiden kann und mir niemand reinreden sollte. Und das lässt sich auf das gesamte Leben übertragen. Möchte ich eine Entscheidung treffen, die nur mein eigenes Leben betrifft, dann darf ich diese auch selbst treffen, ohne mir die Erlaubnis bei anderen Menschen zu holen. Ich bin schlagfertiger geworden und sehe keinen Sinn darin, einen Menschen für etwas zu kritisieren, das ganz offensichtlich nicht mehr rückgängig zu machen ist. Ich weiß jetzt, dass ich auch ohne Haare schön bin! Und am Ende wachsen die Haare sowieso nach. Ich hatte nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.

Aber nicht jeder muss sich die Haare abrasieren, um Erfahrungen wie diese zu machen. Es gibt viel zu viele Dinge, von denen man sich im Leben abhalten lässt, weil man sich zu sehr von anderen Menschen beeinflussen lässt.

Gibt es etwas, was du bald zum ersten Mal machen wirst? Ich kann dir eines sagen: Die Zeit ist jetzt!

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Mandy Phan

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Vorurteile: Wie wir mit Schubladendenken umgehen können

Quelle: privat

Theresa H, 26

@theres_chen

Denkst du auch, du bist eigentlich sehr tolerant und offen? Hast keine Vorurteile gegenüber Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion, ihres Alters oder Aussehens? Oder wurde vielleicht schon mal über dich selbst zu schnell und unfair geurteilt? Tatsächlich denkt jeder von uns in fest verankerten Stereotypen, die bereits im Kindesalter entstehen. Dass Vorurteile sowohl negative als auch positive Seiten haben und warum wir unser Denken differenziert betrachten sollten, erfährst du in diesem Text.

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Wer als Reinigungskraft arbeitet, kann eben nichts Besseres? Und Kevin von nebenan mit seinen Tattoos und Piercings schafft bestimmt die Schule nicht!
Wir alle haben Vorurteile, denken in Schubladen und urteilen somit unbewusst  ̶  auch über unsere Mitmenschen. Das ist völlig normal und vor allem menschlich – kann aber auch durchaus ein Problem sein.

Keine Angst, das wird jetzt kein Vortrag darüber, dass du ein schlechter Mensch bist, weil du Vorbehalte gegenüber bestimmten Dingen, Situationen oder eben auch Menschen hast. Vielmehr hoffe ich, dir durch diesen Text einen Anreiz geben zu können, um dir dein Urteilsvermögen situationsbedingt zunutze zu machen oder auch kritisch zu hinterfragen.

Woher kommen unsere Vorurteile eigentlich?

Zuallererst sollte vielleicht gesagt werden, dass niemand frei von Vorurteilen ist und es wohl auch nicht werden kann. Was wir aber beeinflussen können, ist, wie wir mit ihnen umgehen. Dafür ist es sinnvoll, zu verstehen, warum wir alle manchmal lieber in Schwarz-Weiß denken und unser Umfeld in Gruppen kategorisieren, als Menschen individuell zu betrachten.

Bereits in unserer frühen Kindheit festigen sich erste Vorurteile. Das liegt zum einen an unserer Umwelt, da das Leben in unserer Gesellschaft über erste schnelle Einschätzungen funktioniert. Dieser Schutzmechanismus unseres Gehirns stammt noch aus uralten Zeiten, in der wir bei lebensbedrohlichen Situationen, wie zum Beispiel der Konfrontation mit gefährlichen Tieren, schnell und instinktiv reagieren mussten. Die typische Reaktion von Mensch aber auch Tier ist dabei Flucht oder Kampf. Unsere Denkfähigkeit wird sozusagen zu unserem Schutz teilweise ausgeschaltet. Wir konzentrieren uns nur noch auf das Überleben. Heutzutage ist diese Reaktion in den meisten Fällen völlig übertrieben. Das heißt, wir müssen unsere Vernunft einschalten.

Orientierung = Stereotype?

Gleichzeitig dient die Einteilung unserer Umwelt in Gruppen unserer Orientierung und verschafft uns somit ein notwendiges Gefühl von Sicherheit und Halt. Bereits als Kleinkind wird uns vermittelt, dass Mädchen ruhiger und ordentlicher sind, gerne malen oder Zöpfe flechten. Die wilden Jungs dagegen verbinden wir mit schnellen Sportarten, wir finden sie draußen auf dem Fußballfeld oder in der Bauecke. Es gibt Bücher mit guten und bösen Hexen, süßen kleinen schlanken Elfen und dicken, faulen Kobolden, Mathe und Physik liegt eher den Jungs, Kunst und Musik den Mädchen.

Auf diese ersten Kategorisierungen folgen dann oft Stereotype: Wir verknüpfen die Frau im Kopftuch mit Schüchternheit und schlechter Aussprache, den Bauarbeiter mit geringem Intellekt und schätzen ihn als grobmotorisch und wenig feinfühlig ein. Die Einteilung in Gruppen hilft uns, unser Gegenüber und damit eine eventuell ausgehende Gefahr einzuschätzen. Wie gesagt, hat diese Gefahr nichts mehr mit einem steinzeitlichen Raubtier zu tun und wir müssen weder angreifen noch fliehen.

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Vorschnelle Verurteilungen erkennen

Wichtig ist deshalb, sich dem eigenen Urteil und dem Denken in Stereotypen bewusst zu werden und es kritisch zu reflektieren sowie bestehende Ansichten zu hinterfragen. Der hektische Mann im Anzug heute Morgen war ja so unfreundlich, der sollte mal seinen Job überdenken. Und die dicke Frau im Bus sollte dringend mal etwas anderes essen als den Schokoriegel, den sie in der Hand hielt.

Aus der Orientierung und den Stereotypen werden schnell Vorurteile. Und die sind kontraproduktiv.

Wir wissen ja gar nicht, was dem Mann im Anzug heute Morgen vielleicht schon alles passiert sein kann, ob er nicht vielleicht sogar auf dem Weg zu einer Beerdigung ist oder einfach einen schlechten Tag hat.  Und ob die Frau mit Schokoriegel vielleicht eine ernsthafte Essstörung hat und dringend Hilfe braucht. Uns fehlt schlicht das nötige Hintergrundwissen, um die komplexe Gesamtsituation dieser Personen beurteilen zu können.

Vorurteile machen den Alltag schwer

Wie ein Mensch aussieht oder sich in einem winzigen Tagesausschnitt verhält, sollte niemals die Grundlage dafür sein, um über diesen Menschen zu urteilen. Leider neigen wir dazu, Menschen nach ihrem Äußeren zu bewerten, wir stecken sie in Schubladen und bilden uns nach dem ersten schnellen Blick ein Urteil über unsere Mitmenschen. Das verzerrt die Realität und erschwert ein soziales Miteinander. Je häufiger wir diese Muster nutzen und auf „Altbekanntes“ zurückgreifen, statt neu zu bewerten und genauer hinzusehen, desto einfacher machen wir es uns und desto öfter werden wir diese Assoziationen immer wieder verwenden. Diskriminierung ist immer der einfachere und bequemere Weg, jedoch keineswegs fair oder hilfreich.

Den Teufelskreis durchbrechen

Wenn ich selbst nun merke, dass ich gerade gegenüber jemandem unfair urteile oder in Schubladen denke, dann halte ich inne und versetze mich in die Lage meines Gegenübers. Ich versuche, die Situation im Gesamtkontext zu betrachten, um meine Reaktion angemessen darauf anzupassen.

Und wenn wir uns daran erinnern, wie wir uns selbst fühlen in diesen Schubladen, von anderen ausgegrenzt und abgestempelt zu werden, sollte es uns eigentlich gar nicht mehr schwerfallen, anderen ein bisschen offener zu begegnen.

Schreib uns

Anna Feuerbach

Kennst du deine Vorurteile oder fühlst du dich diskriminiert?

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Sich selbst lieben oder doch lieber jemand anders sein?

JudithQuelle: privat

Judith, 26

Jeder kennt sie, diese eine Person, die alle bewundern: perfekte Noten, perfekter Körper, perfekte Freunde… den Eindruck vermitteln zumindest die Bilder auf Instagram oder Facebook. Tag für Tag durch diese Bilder scrollend, zweifelt man schon mal schnell an sich selbst und stellt alles in Frage: seinen Job, seinen Körper, den Urlaub, auf den man sich Monate gefreut hat.

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„Perfekt“ zu sein, das wird uns immer öfter als höchstes Ziel suggeriert. Und Social Media, genauso wie Magazine, TV-Shows oder die Fashion-Industrie tragen dazu bei, dass wir an uns selbst zweifeln und nicht an unser Können und unsere Stärken glauben. Wir folgen Trends, um uns anzupassen und schließen uns der Meinung anderer an, um nicht aus der Menge herauszustechen. Wir versuchen, ein anderer Mensch zu sein, um andere um uns herum zu beeindrucken. Und das, obwohl wir dabei selbst oft nicht glücklich sind. Kurzum: Wir machen uns viel zu viele Gedanken darüber, was andere über uns denken.

Oder doch man selbst sein?

Doch warum sind wir so fixiert auf andere und deren Meinung, wenn wir doch selbst der Mensch sind, mit dem wir am allermeisten Zeit in unserem Leben verbringen? Wir sollten uns doch selbst am besten gefallen, bevor wir versuchen, andere zu beeindrucken. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Jahrelang habe ich nicht einmal gemerkt, wie sehr es mir an Selbstliebe und Vertrauen in mich selbst fehlte. Ständig machte ich mir Gedanken, verglich mich mit anderen und traute mich nicht, meine Meinung zu sagen, aus Angst, von den anderen schräg angeschaut zu werden. Alles stellte ich in Frage. Ich traute mich nicht, ich selbst zu sein.

Ich muss mein Leben ändern

Bis zu diesem einen Tag: Ich weiß nicht, wie es passierte, aber ich wachte eines Morgens mit der festen Überzeugung auf, mein Leben ändern zu müssen. Genauer gesagt die Einstellung zu meinem Leben. Eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass ich ein toller Mensch bin. Das fühlte sich gut an und ich wollte auf alle Fälle dieses Gefühl beibehalten. Ich beschloss, mich selbst lieben zu lernen.

Das Konzept "Selbstliebe"

SelbstliebeQuelle: Photo by Tim-Mossholder on UnsplashQuelle: Photo by Tim-Mossholder on Unsplash
Selbstliebe ist nicht gleich Selbstverliebtheit

Doch was heißt es überhaupt, sich selbst zu lieben und in sich zu vertrauen? Auf den ersten Blick wirkt das wie ein Klischee-Spruch, den man tausendfach auf hübschen Bildern auf Instagram findet. Doch eigentlich steckt so viel mehr hinter diesem Begriff, der schwierig zu greifen und zu definieren ist. Hier ein Versuch:

Selbstliebe ist die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen wie man ist, eigene Schwächen und Stärken zu akzeptieren und in letztere zu vertrauen. Dazu gehören die Fähigkeit, sich selbst zu respektieren ebenso wie das Reflektieren der eigenen Handlungen und wie diese andere beeinflussen.

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Selbstliebe gleich Selbstverliebtheit?

Sich selbst zu lieben bedeutet aber auf keinen Fall ein Egoist oder gar Narzisst zu sein. Ein gutes Maß an Selbstliebe ist gesund und trägt zu einer positiven Lebenseinstellung bei. Jeder kann Sachen besser oder schlechter als andere und das zu akzeptieren, ist ein wichtiger Schritt.

Für viele ist Selbstliebe ein fast schon bedrohlicher Begriff. Denn er bedeutet, seine Komfortzone zu verlassen, nicht mit dem Strom zu schwimmen, keine anderen Meinungen und Gedanken, Styles und Interessen anzunehmen, sondern man selbst zu sein, auch wenn das manchmal gegen das scheinbare Ideal der Gesellschaft verstößt – und das erfordert Mut. Ist es nicht besser ehrlich, glücklich und man selbst zu sein, als seine ganze Energie dafür aufzuwenden, vorzugeben jemand anderes zu sein?

Das bedeutet natürlich nicht, immer nur gute Tage zu haben und nie an sich selbst und seinen Handlungen zu zweifeln. In einem gewissen Maß ist es gut, wenn man manche Sachen hinterfragt. Es bedeutet nicht, stundenlang in den Spiegel zu starren und sich selbst zu bewundern, nein, eher in den Spiegel zu schauen und zufrieden zu sein mit dem, was man sieht.

Selbstliebe passiert nicht von heute auf morgen

Doch genug in der Theorie. Wie funktioniert denn nun Selbstliebe in der Praxis? Bedeutet es, irgendwelche Rituale durchzuführen, „Love your Life„- mäßig zu Hippie-Festivals zu gehen und nur noch vor sich hin zu meditieren?  Das, was so romantisch klingt, hat mit Selbstliebe nur am Rande etwas zu tun.

Sechs Schritte zu mehr Selbstakzeptanz

  1. Zweifel erkennen und weiterziehen lassen
    Wie bei jedem Lernprozess, ist es zuerst einmal wichtig, Schwächen, Fehler und Wissenslücken zu erkennen. Im Bezug auf Selbstliebe bedeutet das vor allem, sich dafür nicht zu verurteilen, sondern sie da sein zu lassen.
  2. Weniger mit anderen vergleichen und sich auf sich selbst konzentrieren
    Manchmal sollten wir versuchen, unseren Fokus eher auf uns zu verschieben, als auf andere zu achten. Wie fühlen wir uns? Was denken wir?
  3. Positive Einstellung – Die Macht der Gedanken
    Ist das Glas halb voll oder halb leer? Vieles ist eine Sache der Einstellung:  Oft sehen wir eine Situation nur aus einem Blickwinkel. Ob wir denken, das Glas ist voll oder leer, ändert nichts an der Tatsache, wie viel tatsächlich in ihm ist. Es sind lediglich unsere Gedanken, die die Situation interpretieren. Um das auf die Selbstliebe zu beziehen: Im Spiegel sehen wir immer gleich aus, doch  worauf wir uns konzentrieren, beeinflusst, wie wir uns sehen. Kein Wunder also, dass  unser Selbstwertgefühl schrumpft, wenn wir nur die Stellen betrachten, die wir nicht mögen. Schauen wir stattdessen jene Körperstellen an, die uns gefallen, gehen wir positiv aus der Begegnung mit unserem Spiegelbild heraus.
  4. Zeit mit sich selbst verbringen
    Oft bleibt keine Zeit, um kurz innezuhalten, den Moment zu genießen oder das zu tun, was uns wirklich Spaß macht. Aber genau das ist es, was wir oft brauchen. Uns selbst ein bisschen verwöhnen, ja schon fast ein Date mit uns selbst haben. Denn es ist genau wie mit einer anderen Person: Je mehr Zeit man mit jemandem verbringt, desto besser lernt man ihn, seine Gedanken, Gefühle und Denkweisen kennen. Sich dafür Zeit zu nehmen, gehört zum Selbstliebe-Pflichtprogramm.
  5. Sich mit den „richtigen“ Menschen umgeben
    So viel man sich auch auf sich selbst konzentrieren sollte, ist es trotzdem auch wichtig, sich in seinem Umfeld wohlzufühlen. Menschen, die einen genauso akzeptieren, wie man ist und denen man nicht vorspielen muss jemand anderes zu sein. Die einfache Frage ist hier: Fühle ich mich wohl und bin ich genauso wie ich sein möchte, wenn ich mit dieser Person Zeit verbringe?
  6. Es muss nicht immer alles perfekt sein
    Natürlich ist nie alles perfekt im Leben. Jeder hat gute Tage, aber auch schlechte. Zu lernen, mit negativen Erfahrungen umzugehen und sie in sein Leben zu integrieren, ist genauso wichtig, wie schöne Erfahrungen bewusst zu erleben. Man spricht hier auch von Resilienz. Das meint die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, aus ihnen zu lernen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Haben wir diese Fähigkeit als Kind nicht vermittelt bekommen, können wir sie erlernen. Wie? Durch Selbstliebe und -akzeptanz.

Sei dein bester Freund!

Etwas salopp gesagt, sollten wir also unser eigener bester Freund sein. Denn unserem besten Freund  hören wir zu und gehen auf seine Gedanken und Gefühle ein. Wir versuchen, ihn zu trösten, wenn er traurig ist und freuen uns mit ihm, wenn er glücklich ist. Wir wollen seine Meinung wissen, akzeptieren seine „Makel“ und können ganz wir selbst sein, wenn wir mit ihm zusammen sind.  Stell dir einmal vor, du wärst dein bester Freund!

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Nadine

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Schluss mit dem Schweigen: Wie ich meine Stimme wiederfand

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Hast du ein Geheimnis? Oder gibt es etwas, worüber du nicht sprechen möchtest? Schämst du dich für eine bestimmte Sache? Und hast du oft das Gefühl, dich verstecken zu müssen? Wenn du eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann lies weiter.

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Zu viele Geheimnisse

Eine lange Zeit über habe ich sehr viele Geheimnisse mit mir herumgetragen. So lange, bis es irgendwann zu viele wurden. Es fühlte sich an, als hätte ich mich hinter einer Mauer versteckt, die von Jahr zu Jahr höher wurde. Bis sie irgendwann so hoch war, dass ich selbst nicht mehr drüberschauen konnte. Dass ich diese persönliche Geschichte so öffentlich teile, das ist das erste Mal für mich. Aber ich habe gelernt, dass es manchmal hilft, mutig zu sein.

Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich mich in dieser Zeit niemandem anvertraut habe: Ich hatte oft das Gefühl, irgendwie anders zu sein, nicht dazuzugehören. Das Gefühl, es nicht wert zu sein. Ich war sehr streng mit mir, habe mich oft mit anderen verglichen und kam schnell zu dem Schluss: Ich bin nicht so, wie die anderen.

Vom Gefühl, ausgegrenzt zu sein

Quelle: philm 1310 auf pixabay.comQuelle: philm 1310 auf pixabay.com

Bestimmt kennst auch du diese fiesen Mädelscliquen, die die Schule unsicher machen. Die Beliebten, die Hübschen, die Coolen. Ist man nicht mit ihnen befreundet, hat man eigentlich schon verloren. Und auch wenn es keine Gründe gibt, warum sie dich ausgrenzen sollten, sie finden welche. Die Tatsache, dass du nicht so bist wie sie, reicht aus, um dir die Schulzeit zu deiner persönlichen Hölle zu machenDie Selbstzweifel, die mich sowieso schon plagten, wurden durch genau solch eine Clique von außen bestätigt. Gerne hätte ich mich in dieser Zeit jemandem anvertraut. Aber blickte ich in meinen Freundeskreis, dann hatte ich das Gefühl, dass es den anderen noch viel schlechter geht als mir. Ich verharmloste also meine Sorgen, denn ich wollte niemandem zur Last fallen. Eine lange Zeit habe ich geglaubt, dass alles in mich hineinzufressen, die beste Lösung für alle sei. Heute weiß ich es besser!

Viele Freunde – aber nur im Netz

Ich zog mich zurück – ganz weit weg, hinter meine sicheren Mauern. Dort würde mir niemand wehtun, habe ich gedacht. Doch je höher die Mauer wurde, desto schwerer war es auch, sie zu überwinden. Meine Angst, über mich zu reden, wurde immer größer. Ich war so verzweifelt, dass ich mich Fremden im Internet anvertraute. In Tumblrgruppen traf ich Menschen, die mich verstanden, denen es genauso ging, wie mir  ̶  die so waren, wie ich.

Im Internet war ich beliebt. Ich hatte viele Freunde, mit denen ich offen über mich reden konnte. Meine Internetfreunde bauten mich nach einem anstrengenden Schultag wieder auf, machten mir Mut und stärkten mich.

Ich lebte online eine ganze Weile so weiter, bis mir mein Doppelleben zu viel wurde. Die Zeit, die ich online in Internetfreundschaften investierte, machte mich offline noch einsamer. Mir drängten sich Fragen auf, die ich nicht länger ignorieren konnte: Wer bin ich eigentlich? Kennt mich überhaupt irgendjemand? Sind meine Freunde überhaupt Freunde? Wissen meine Eltern überhaupt, wie es ihrer Tochter geht?

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Mit vielen kleinen Schritten zurück in die Offline-Welt

Ich beschloss, etwas zu ändern. So wollte ich einfach nicht weitermachen. Vielleicht kennst du das Sprichwort: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Ich habe gelernt, dass das so nicht stimmt. Die Mauer aus Schweigen, die ich jahrelang um mich errichtet hatte, versperrte mir die Sicht auf den Weg, den ich eigentlich gehen wollte. Doch um so eine dicke Mauer einzureißen, braucht es viel Kraft und Geduld. Und so musste ich auch erst einmal lernen, dass eine Veränderung mit vielen, kleinen Schritten anfängt. Das hat mir dabei geholfen:

  • Akzeptiere deine eigenen Schwächen. Erst dann kannst du an ihnen arbeiten und immer besser werden.
  • Lerne dich selbst lieben! Sei stolz auf dich und traue dich, deine Stärken selbstbewusst zu zeigen. Du kannst dir zum Beispiel überlegen, worin du so richtig gut bist. Was magst du an dir am meisten? Welche Eigenschaft macht dich ganz besonders?
  • Statt online mit Fremden über deine Sorgen zusprechen, versuche doch einmal, dich einem guten Freund oder Freundin anzuvertrauen.
  • Habe nicht übertrieben hohe Erwartungen an dich selbst.

Trau dich, deine Komfortzone zu verlassen

Sind die Mauern einmal eingerissen, gibt es kein Zurück mehr in die gute, alte Komfortzone. Jeder von uns hat eine. In ihr fühlen wir uns sicher und geborgen. Aber sie hindert uns auch daran, etwas Neues auszuprobieren. Also trau dich! Spring über deinen Schatten, raus aus deiner Komfortzone und hinein in die große weite Welt!

Zum Beispiel habe ich vorher noch nie so vielen Menschen, so persönlich von mir erzählt, wie in diesem Blogpost. Deswegen ist auch dieser Artikel eine große Herausforderung für mich. Und wenn ich es schaffe, das hier zu veröffentlichen, bin ich einen Riesenschritt nach vorne gegangen.

Lernen, offen zu Kommunizieren

Erst einmal mag es dir vielleicht unangenehm sein, jemandem direkt zu sagen, was dich stört oder bedrückt. Aber es ist sehr hilfreich, die eigenen Schwächen, Sorgen und Ängste seinem Gegenüber mitzuteilen. Denn so weiß dein Gegenüber genau, worauf es achten muss und kann viel besser auf deine Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Trau dich also, Unsicherheiten anzusprechen! Denn eine offene Kommunikation hat viele Vorteile: Sie bietet keinen Spielraum für Interpretation oder mögliche Missverständnisse, sondern schafft Klarheit. Offene Kommunikation stärkt das Vertrauen zu deinen Eltern und Freunden. Vielleicht gibt es sogar ein Thema, worüber sie sich bisher nicht getraut haben zu sprechen.

Und das Beste daran ist: Du wirst verstanden! Denn du bist nicht der oder die Einzige, der es so geht. Und wenn du dich jetzt immer noch mit der Frage quälst, was die anderen über dich denken, hier mein Geheimtipp: Lerne, mit dieser Ungewissheit umzugehen. Das ist ganz normal!

Was liegt dir auf dem Herzen?

Solltest du dich nicht trauen, deine Sorgen in deinem direkten Umfeld anzusprechen, findest du hier Hilfe oder einfach nur ein offenes Ohr:

Also hier mein Appell an dich:

 Reden ist Gold!

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Ilona

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Selbstwert: Wie ich lernte, nicht alles persönlich zu nehmen

Quelle: privat

Anna, 28

Manchmal reichte schon eine Aussage und mein Tag war gelaufen. So ging es mir jahrelang. Über Kommentare dachte ich tagelange nach, vergiftete mich selbst mit pessimistischen Gedanken und meinem schlechten Gewissen. Mein Selbstwert war im Keller. Ich war gefangen in einer negativen Gedankenspirale, ein Zweifel führte zum nächsten. Nachzufragen was derjenige damit meinte, was genau hinter der Aussage steckte, die ich mir so zu Herzen nahm, traute ich mich nie. Zu viel Angst hatte ich davor zu erfahren, was andere über mich denken. Meine Panik vor dem Urteil anderer führte sogar so weit, dass ich hoffte, nicht mehr von anderen angesprochen zu werden. Ich fühlte mich allein, ängstlich und wie ein Alien auf einem fremden Planeten. Ich hatte das Gefühl, die ganze Welt will mir etwas Schlechtes. Doch in Wahrheit machte ich mich selbst krank – und zum Außenseiter.

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Einem Mädchen ist der Mund zugeklebt. Auf dem Tape steht das Wort Emotionen.Quelle: privatQuelle: privat
Ein stabiler Selbstwert ist wichtig, um mit anderen gut kommunizieren zu können.

Die vier Seiten einer Nachricht

Um das Ganze ganz einfach und wissenschaftlich zu erklären, ist das Vier-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun perfekt. Dieses Modell beschäftigt sich damit, wie man Nachrichten verstehen kann. Es gibt vier Seiten einer Nachricht: Sachebene, Selbstoffenbarung, Appellseite und Beziehungsseite. Diese sollen die möglichen Probleme und Missverständnisse in der Kommunikation veranschaulichen.

Das Modell in Bildern erklärtQuelle: privatQuelle: privat
Das Kommunikationsmodell nach Friedemann Schulz von Thun.

Sachebene: „Das Wasser ist leer.“ – Die Sachebene soll Daten, Fakten und Zahlen vermitteln.
Beziehungsebene: „Du bist so egoistisch und trinkst immer das Wasser leer.“ – Die vermittelt die Meinung des Senders über den Empfänger.
Appellseite: „Hol sofort neues Wasser!“ – Die Aufforderung des Senders an den Empfänger.
Selbstoffenbarung: „Ich finde es nervig, dass das Wasser immer leer ist.“ – Sie vermittelt die Emotionen des Senders.
Dadurch entstehen vier verschiedene Seiten einer Nachricht. Der Sender gibt seine Botschaft quasi „verschlüsselt“ an den Empfänger weiter. Der Empfänger hat dann die Möglichkeit, die Nachricht selbst zu interpretieren.

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Mangelnder Selbstwert führt zu Fehlinterpretation

Wieso aber nehmen manche Menschen alles so persönlich, fühlen sich schnell angegriffen? Bei mir kam das durch fehlende Selbstliebe, mangelndes Selbstbewusstsein und mein negatives Selbstbild zustande. Ich habe mich selbst nicht wertgeschätzt und hatte das Gefühl, dass ich sowieso niemals Glück im Leben haben würde. Diese pessimistische Sichtweise führte bei mir dazu, dass ich allen Menschen unterstellt habe, sie wollten mir sowieso nichts Gutes. Ich nahm dahergesagte Kommentare fürchterlich ernst und definierte mich darüber, was die anderen vermeintlich zu mir sagten.

Durch dieses Geflecht an eigenen Gedanken und Gefühlen kann es passieren, dass eine Nachricht auf Sachebene, auf Beziehungsebene oder Selbstoffenbarung interpretiert wird. Wenn also jemand in meiner Gegenwart angemerkt hat, dass einfach das Wasser leer ist, habe ich verstanden: „Du bist so egoistisch und trinkst immer das Wasser leer.“ Ein ziemlich krasser Unterschied, oder?

Doch was kann man tun, um diese Missverständnisse zu vermeiden und sich zu schützen? Hierfür habe ich vier hilfreiche Tipps für euch:

• Gib Aussagen keine Wertung!
• Denke positiv!
• Frage nach!
• Stärke dein Selbstbewusstsein!

Natürlich wirst du nicht von heute auf morgen voller Selbstbewusstsein sein und alles optimistisch sehen. Wenn du aber mit und an dir selbst arbeitest, wird es immer leichter werden, Nachrichten nicht mehr allzu negativ und auf deine Person bezogen zu interpretieren. Denn manchmal ist das Wasser wirklich einfach leer.

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Anna Feuerbach

Nimmst du auch vieles zu persönlich?

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Giftige Freundschaften: So erkennst du sie

Quelle: privat

„Jeder ist sich selbst der Nächste.“ – Das klingt nach einem ziemlich egoistischen Plädoyer, ist es aber nicht. Für mich ist dieses Sprichwort eher eine etwas rauere Umschreibung des Wortes „Selbstliebe“ – und damit eine Einstellung, die meiner Ansicht nach in vielen Freundschaften zu kurz kommt. Warum lässt man sich gerade in freundschaftlichen Beziehung oft jahrelang auf den Gefühlen herumtrampeln und sich schlecht behandeln, bevor man erkennt, dass man eigentlich mehr wert ist?

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Freundschaften pflegen leicht gemacht

Mein Freund Tom und ich nehmen alles mit Humor, obwohl viele Dinge eigentlich gar nicht zum Lachen sind. Aber zu wissen, dass ich nach nur zehn Minuten Gespräch mit ihm viel entspannter bin und mich gestärkt fühle, hilft mir auch dann, wenn er gar nicht da ist. Ganz zentral ist, dass ich mich von ihm immer verstanden fühle und infolge dessen Zugehörigkeit spüre. Vor allem Toms Humor bringt mich immer wieder zum Lachen und hilft mir, das Gute zu sehen. Um es für die Harry-Potter-Fans unter euch zu formulieren: Eine gute Freundschaft ist so wie ein Patronus, der zwischen euch und den Dementoren eures Alltags steht.

Aber nicht nur schlechte Dinge werden erträglicher mit Freunden. Gute Dinge werden auch noch besser. Tom und ich gehen leidenschaftlich gerne ins Kino. Wir sitzen nicht selten noch zwei Stunden nach dem Ende eines Films im Auto und fachsimpeln über den Streifen, wobei wir vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Es spielt nicht zwingend eine Rolle, ob wir der gleichen Meinung sind. Dass wir beide begeistert bei der Sache sind, und etwas ähnlich hoch wertschätzen, ist dabei viel wichtiger. Es ist wunderbar, in einer anderen Seele ein Stück von sich selbst wiederzuerkennen.

Die Wissenschaft hinter Freundschaften

Quelle: Foto von pixabay.comQuelle: Foto von pixabay.com
Freundschaften sind essenziell – das können Studien belegen.

Kurzum: Freundschaften sind essenziell für ein erfülltes Leben. Das bestätigen sogar Forscher und Ärzte. So haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass Freundschaften gesundheitlichen Problemen vorbeugen oder sogar heilend wirken. Auch senken sie die Wahrscheinlichkeit, an Depressionen zu leiden und erhöhen die Fähigkeit, mit Schicksalsschlägen umzugehen. Wer Freunde an seiner Seite weiß, fühlt sich den Herausforderungen des Lebens gegenüber besser gewappnet und darf sogar auf ein längeres Leben hoffen. Es ist also nicht verwunderlich, dass gut 75 Prozent der Deutschen ihre Freunde in ihrer Bedeutung mit Familie gleichsetzen und 90 Prozent der Befragten ihren Freunden einen maßgeblichen Beitrag zur Lebensqualität zuschreiben. Es gibt sogar Ärzte, die würden einem am liebsten ein Rezept für das Medikament Freundschaft ausstellen.

So erkennst du eine gute Freundschaft:

• Die Chemie muss stimmen: Ihr habt gemeinsame Interessen und Ansichten.
• Räumliche Nähe: Ist nicht immer maßgeblich, aber besonders wichtig in den Anfängen einer Freundschaft.
• Kontakthäufigkeit bzw. Kontaktqualität: Die Häufigkeit ist nebensächlich, wenn die Qualität stimmt.
• Wie viel Zeit nimmt man sich für den anderen?
• Anerkennung und Bestätigung der eigenen Identität: Du erkennst ein Stück von dir in dem anderen wieder.
• Dinge erleben, die einen zusammenschweißen.

All das erkenne ich in der von mir beschriebenen Freundschaft wieder. Ich weiß auch, dass Tom unsere Freundschaft auf dieselbe Weise schätzt und von ihr zehren kann. Der Leim, der alles zusammenhält, ist exakt diese Gegenseitigkeit. Zu wissen, dass ich jemand bin, dem Tom vertraut, gibt mir ein gutes Gefühl. Heute weiß ich, dass es genau diese besonderen Verbindungen sind, die mir guttun. Das war nicht immer so.

Wenn Freundschaften toxisch werden

Quelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.comQuelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.com
Wenn Freunde einem ein bedrückendes Gefühl geben, stimmt etwas nicht.

Wenn ich heute auf die Freundschaften zurückblicke, die in die Brüche gegangen sind, so sehe ich eine junge Frau, die nachts nicht schlafen konnte und manchmal sogar Angst hatte, am nächsten Morgen in die Schule zu gehen. Uneinigkeiten sind völlig normal in einer Freundschaft. Aber es gibt Dinge, die sind nicht okay. Und hier kommt Nadja ins Spiel.
Nadja konnte mich sehr gut beeinflussen, regelrecht manipulieren. Einmal hat sie mir so geschickt weisgemacht, dass meine Nachbarin doof ist und ich eigentlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will, dass ich tatsächlich die Freundschaft zu ihr beendet habe. Auch die Clique hat sie ein oder zwei Mal gegen mich aufgebracht.

Das Ende meiner gemeinsamen Zeit mit Nadja kam dann dennoch sehr unerwartet. Nadja, eine gemeinsame Freundin und ich waren zum gemeinsamen Lernen bei mir Zuhause verabredet. Meine Mutter hatte angeboten, dass wir uns als Motivation mit ein wenig Taschengeld im Supermarkt gemeinsam etwas zu Essen aussuchen dürfen. Darüber kam es zum Eklat. Nadja wollte ein bestimmtes Eis und um uns davon zu überzeugen, stampfte sie aus heiterem Himmel mit den Füßen auf dem Boden und jammerte wie ein kleines Kind. Es war ein riesiges Theater. Danach häuften sich unsere Meinungsverschiedenheiten. Der Streit zwischen uns wurde größer und größer. Nadja hat letzten Endes deswegen sogar die Schule gewechselt. Zwar haben wir uns später wieder vertragen, aber es war nicht mehr dasselbe. Immer wieder hat sie so getan, als wollte sie sich mit mir treffen und hat mich dann wieder komplett ignoriert. Erst Jahre später konnte ich das akzeptieren.

Obwohl sie mich mit ihren Reaktionen schon des Öfteren enttäuscht hatte, war das der Satz, der für mich das Fass zum Überlaufen brachte. Der Schmerz wurde einfach zu groß. Noch heute fällt es mir schwer, Worte zu finden für das Spektrum an erdrückenden Gefühlen, die mir damals nur beim Gedanken an diese Personen den Atem geraubt haben. Wie kann man sich bei einer 1:1-Freundschaft mit einer anderen Person so ausgegrenzt fühlen? Es gibt Belege dafür, dass unser Körper bei Ausgrenzung einen ganz ähnlichen Schmerz empfindet, wie bei physischen Wunden. Sich allein zu fühlen, kann ganz schön weh tun. Und das stand mir bis zum Hals.

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Eine andere belastende Freundschaft in meinem Leben war die zu Lena. Von Anfang an waren es die anderen, die den Weg zu ihr an den Stadtrand auf sich nehmen mussten. Nur selten hat Lena uns woanders getroffen, als bei sich zuhause. Verabredungen, die nicht bei ihr stattfanden, hat sie oft unbegründet oder unter komischen Vorwänden abgesagt und mir das Gefühl gegeben, es würde immer an mir liegen, ob nun ein Treffen zustande kommt oder nicht.

Quelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.comQuelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.com
Sich in Freundschaften beizustehen sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Wenn ich von Sorgen berichtet habe, ist sie selten darauf eingegangen. Es hat mir wehgetan, dass ich ihr oft stundenlang zugehört habe – und sie mir keine fünf Minuten. Einmal schrieb ich ihr eine verzweifelte Nachricht, als ich nach zehn Stunden erfolglosen Lernens aus der Bibliothek nach Hause kam. Ich wollte meine Gefühle mit ihr teilen und erhoffte mir Zuspruch und ein wenig Aufmunterung. Aber mit dieser Antwort hatte ich sicher nicht gerechnet: „Ich versteh nicht, warum du mich jetzt damit voll jammerst, du wusstest doch vorher, dass man an der Uni Prüfungen schreibt. Selber Schuld.“

Was macht es so schwer, aus toxischen Freundschaften auszusteigen?

• Die Freundschaft bestand schon sehr lange und ich wollte das alles nicht wegwerfen. Eine Freundschaft ist Teil von einem selbst und der eigenen Geschichte. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie das Leben ohne sie aussieht.
Ich klammerte mich an einem Bild unserer Freundschaft fest, dass es so in der Realität nicht gab. Die Gefühle der Vertrautheit und der Wertschätzung hat es in dem Ausmaß, wie ich es eingebildet habe, nicht gegeben.

• Ich hatte Angst, eine schlechte Freundin zu sein. Es wäre doch schließlich egoistisch, mehr Zuspruch zu erwarten, wenn ich selbst aufgebe. Das finde ich im Nachhinein am Widersprüchlichsten. Ich wollte jemandem eine gute Freundin sein, der mir selbst gar nicht gut tut. Außerdem heißt es ja nicht, dass man egoistisch ist, nur weil man seine eigenen Unzufriedenheit kundtut.

Ich hatte Angst davor, alleine zu sein. Vor allem, wenn die Freundschaft Teil einer größeren Clique ist, ist die Furcht vor Ausgrenzung allgegenwärtig. Ich wollte nicht, dass die ganze Cliquen-Dynamik unter einer schlechten Freundschaft leidet.

• Falsches Beziehungskonzept. Wenn man gerade in seinen Kindergartenjahren nur toxische, also giftige oder ungesunde Beziehungen vorgelebt bekommen hat, weiß man oft gar nicht, wie eine richtige Freundschaft überhaupt sein sollte.

• Die eigene Identität ist noch nicht gefestigt. Das hat zur Folge, dass man seine eigenen Bedürfnisse noch nicht genau kennt und dementsprechend unsicher ist, was man von einer Beziehung überhaupt erwarten soll.

• Anfällige Charaktereigenschaften, wie ein Helfer-Syndrom oder eine anhängliche Persönlichkeit, die auf den Bezug zu anderen angewiesen ist. In beiden Fällen tritt das eigene Wohlergehen in den Hintergrund.

• Ein niedriges Selbstwertgefühl sorgt dafür, dass man nicht bewusst glaubt, etwas Besseres, als eine toxische Freundschaft verdient zu haben. Die Hintergründe können sehr vielfältig sein.

Es ist schwer zu definieren, ab wann eine Freundschaft als Ganzes einem nicht mehr guttut, ab wann sie „toxisch“ ist. Jeder muss für sich erspüren, wo die eigenen Schmerz- und Toleranzschwellen liegen. Mich haben diese Beziehungen sogar bei minimalem Kontakt ausgelaugt, bis ich mich hohl gefühlt habe. So wie ein Dementor die Seele aus seinen Opfern saugt. Ich habe mich dann gefragt: „Wie lange willst du das noch mit machen? Wie lange kann das noch gut gehen?“ Darüber nachzudenken hat bei mir dazu geführt, in meinem Umfeld die Menschen zu erkennen, an denen ich gerne festhalten möchte. Menschen, denen ich mich mit einem guten Gefühl anvertrauen kann. Menschen, die mir schon beim Gedanken an sie gut tun.

Probleme in einer Freundschaft in Angriff nehmen

Natürlich ist keine Freundschaft wie die andere. Ich kann deshalb nur von meinen eigenen Erfahrungen und meinem Entwicklungsprozess sprechen. Nur, weil man ein Problem in der Freundschaft hat, ist diese Beziehung nicht direkt ein Fall für die closed-case-Akte. Viele Konflikte lassen sich lösen, wenn man darüber spricht – bevor sie zum großen Problem werden.

Umgang mit problematischen Situationen in einer Freundschaft

• Benennen: Was stört mich?/Was ist das Problem?
• Ergründen: Warum stört mich das?
• Kommunizieren: Das Gespräch suchen.

Nachdem ihr genauer benannt habt, was euch stört, solltet ihr mögliche Ursachen ergründen, indem ihr beispielsweise überlegt, was in letzter Zeit so los war – bei dem Freund oder auch in der Freundschaft. Danach lässt sich, so schwer der Schritt dahin manchmal ist, im Gespräch am besten ermitteln, wie das Problem gelöst werden kann.

Besonders beängstigend ist es, ein Problem anzusprechen, wenn man nicht so viele Freunde hat. Man hat Angst, dass man alleine dasteht. Es ist das Natürlichste und Wichtigste auf der Welt, gelegentlich Arbeit in eine Freundschaft zu stecken. Dass ihr den Schritt wagt, euch auf ungewohntes Terrain zu geben, beweist nur einmal mehr, wie wichtig euch eure Freunde sind. Und ihr seid es wert. Du bist es wert! Wenn eine Freundschaft aber ausschließlich Arbeit ist, dann stimmt was nicht.

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Anina

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Sabotieren oder inspirieren? Wie du lernst, dich nicht ständig zu vergleichen

Quelle: privat

„Ich kann nichts wirklich gut! Alle anderen sind besser als ich!“ Kommt dir das bekannt vor? Hinter diesen Sätzen steht ein ganz natürlicher Prozess: das Vergleichen. Vergleichst du dich auch so oft mit anderen Menschen? Hast du ständig das Gefühl, alle anderen sind besser als du, egal in welcher Hinsicht? Dann schon mal vorab: Damit bist du nicht allein!

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Ich selbst kenne dieses ewige und ständige Vergleichen nur zu gut. Wann genau es angefangen hat, kann ich gar nicht mehr sagen. Aber ich kann sagen, dass es irgendwann einfach da war, mein Leben unheimlich beeinflusst und zeitweise sehr schwierig gemacht hat.
Natürlich wusste ich die ganze Zeit, dass man sich nicht mit anderen vergleichen soll. Gerade von Eltern und Freunden, hört man immer wieder Sprüche wie: „Sei einfach du selbst!“ Aber das hat mir nicht geholfen. Ich habe mich immer weiter verglichen. Jeden Tag aufs Neue. Denn es ist gar nicht immer leicht zu wissen, wer man selbst ist – und sich dann auch genauso anzunehmen, wie man ist. Im Gegenteil: Es ist sogar echt schwer.

Was passiert beim Vergleichen?

Wir setzen bei uns einen Maßstab an, den wir auf Teufel komm raus erreichen wollen. Erreichen wir ihn nicht, sind wir enttäuscht von uns, fühlen uns als Versager. Vor allem bei Vergleichsprozessen, welche uns selbst schaden, entwickeln wir Eifersucht und Neid und unser Selbstwert leidet enorm. Klingt alles sehr unangenehm und nach viel negativer Energie. Das ist es auch und „Selbstsabotage“ trifft es in diesem Fall vermutlich ganz gut. Dazu kommt, dass beim Vergleichen eine starke Trennung (im übertragenen, aber auch im wörtlichen Sinn) zwischen dir und der Person, mit der du dich vergleichst, passiert. Und durch jedes neue Vergleichen wird diese Trennung verstärkt. Ziemlich unangenehm. Denn wer möchte schon eine Distanz zwischen sich und der eigenen Schwester, Freundin, Mutter …?

 

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Möchtest du aus diesem Strom des Vergleichens ausbrechen, frage dich zunächst:

Mit wem vergleiche ich mich?

Oft vergleichen wir uns mit anderen Menschen, die in unseren Augen bei ganz ähnlichen Voraussetzungen oder Bedingungen in irgendetwas besonders gut sind, das wir bei uns selbst überhaupt nicht gelungen finden. Diese Vergleiche nennt man „Aufwärts-Vergleiche“. Hör mal tief in dich hinein: Welchen Teil deines Selbst ziehst du zum Vergleich heran? Ich kann bei mir klar sagen, dass es in den allermeisten Fällen der Teil ist, den ich am allerwenigsten an mir mag. Also das, was ich am meisten an mir selbst ablehne und am blödesten finde. Genau das vergleiche ich dann mit dem allerschönsten und besten Teil, den ich in der anderen Person sehe. Erkennst du dich darin wieder?
Du merkst vielleicht, wie viel Sinn das macht: Keinen. Und es ist dir wahrscheinlich auch schon klar, wer in diesem Vergleich gewinnt. Richtig: nicht ich.

Warum vergleiche ich mich mit dieser Person?

Auch wenn es uns selbst nicht immer bewusst ist, suchen wir uns ganz bestimmte Menschen aus, mit denen wir uns vergleichen. Das habe ich oben ja bereits angedeutet. Sucht man sich bestimmte Menschen, um sie als Vorbilder zu nutzen, kann dies durchaus motivierend und inspirierend sein. Wir können uns hier die Fragen stellen: Wo möchte ich hin? Was möchte ich noch erreichen?
Oft bleiben negative Gefühle und Gedanken allerdings nicht aus, denn wir vergleichen uns dann ja mit Personen, die etwas besser können als wir selbst. Nicht selten bekommen wir dadurch schlechte Laune, lassen uns runterziehen und fühlen uns wertlos. Es sind oft Gedanken wie „Ich möchte das schaffen und dorthin, wo andere schon sind!“, „Ich hätte auch gern das, was diese Person hat!“, und so weiter.

 

Auch ich bin bei meinen Vergleichen nicht zu der Erkenntnis gekommen, selbst in einem bestimmten Bereich besser werden zu wollen oder mich dorthin zu entwickeln. Nein, um ehrlich zu sein habe ich mich lange selbst bemitleidet, mich minderwertig gefühlt und alle anderen beneidet um ihre tollen Eigenschaften und Fähigkeiten, die ich bei mir vermisste. Ganz nach dem Motto: Die andere Person ist sowieso selbstbewusster, sieht besser aus, ist humorvoller, dünner, beliebter, sportlicher, schlauer, ehrgeiziger. Einfach besser! Da war kein starkes Gefühl mehr von Selbstliebe und Selbstschätzung in mir. Gerade die Vergleiche, welche negative Gefühle in uns auslösen und uns minderwertig fühlen lassen, gilt es aufzulösen. Dafür ist es wichtig, sich bei jedem Vergleich zu fragen:

Wie fühle ich mich dabei?

Sind es Gefühle, welche uns bestärken, uns Kraft geben und aus denen wir Mut schöpfen? Oder sind es Gefühle, welche unser Potential hemmen, uns klein fühlen lassen und weniger wert als andere Menschen?
Weiterhin kannst du dich fragen:

Ist dieser Vergleich realistisch?

Vergleiche ich mich wirklich mit Menschen, welche die gleichen Voraussetzungen haben wie ich? Geht es mir wirklich darum, so zu sein, wie die Person, mit der ich mich vergleiche? Vergleiche ich mich nur mit den positiv wirkenden Merkmalen einer Person und vergesse dabei vielleicht vollkommen, dass auch diese Person nicht makellos ist?
Zu häufig vergleichen wir uns nur mit einzelnen Aspekten einer Person. Wir denken uns „Die hat schönere Haare“, „Er hat bessere Noten“, „Die Person hat mehr hiervon und mehr davon…“. Hierbei spielt ja auch die Perspektive, aus der wir schauen, eine Rolle. Der oder die mag die Haare, die ich so toll finde, vielleicht gar nicht.

Vergesse ich meine eigenen Stärken?

Quelle: privatQuelle: privatSei nicht so streng mit dir! Stattdessen: Trete dir selbst liebevoll gegenüber! Bis zu dem jetzigen Zeitpunkt hast du unheimlich viele Dinge erlebt und durchgemacht, hast Interessen, einzigartige Begabungen, Vorstellungen und Wünsche entwickelt. Du bist dabei aber auch ganz anders aufgewachsen als alle anderen Menschen in deinem Umfeld, ja, auf der ganzen Welt. Du hattest und hast bis heute ganz andere Voraussetzungen, Möglichkeiten und Ressourcen zur Verfügung als andere und hast dich dementsprechend entwickelt, wurdest geprägt und bist du geworden. DU BIST EINE EINZIGARTIGE PERSÖNLICHKEIT, die es sonst nirgendwo auf dieser Welt gibt! DU bist EINMALIG!

Vergleichen bringt dich nicht weiter

Du kannst dir Stunden, Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre einreden, dass alle anderen besser sind als du. Aber was bringen dir diese Gedanken? Ändert sich dadurch was an deiner Situation? – Nein, ganz genau.

Stell dir aber auch diese wichtigen Fragen: Will ich wirklich genauso sein? Will ich das wirklich genauso haben wie die andere Person? Bin das noch ich? – Wenn ja, dann überleg dir, was du selbst tun kannst, um so zu werden oder das zu bekommen, was du möchtest. Du allein kannst dafür sorgen, dass es dir besser geht, wenn du dein Leben selbst in die Hand nimmst. Wenn du ins Handeln kommst. Wenn du beginnst, dich wirklich dorthin zu entwickeln, wohin du möchtest. Genau dann kommst du zu dem Punkt, an dem sich das Vergleichen mit anderen Menschen auch positiv auf dich auswirken kann. Wenn du in anderen Personen eine Inspiration und einen Antrieb siehst.

Du bist der Schöpfer deiner Realität!

Du merkst vielleicht schon, worauf ich hinaus möchte. Hinter all den negativen Gedanken und Glaubenssätzen, welche viele Menschen, auch ich, sich tagtäglich selbst sagen, steht oft nur eine große Frage: Wer bin ich? Ich weiß, dass es unheimlich schwierig ist, sich selbst wertzuschätzen, anzunehmen und zu lieben. Aber ich kann es nur immer wieder betonen: Es geht im Leben nicht um die anderen! Es geht in deinem Leben um dich. Schaffst du es, dich gut zu fühlen in deinem Körper, deine Stärken und Schwächen anzunehmen, und nach deinen eigenen Idealen zu leben, hast du schon einen großen Schritt hin zu einem glücklichen und erfüllten Leben geschafft.

Quelle: privatQuelle: privatSchau einmal auf dein eigenes Leben zurück. Was hast du schon alles geschafft? Wann warst du schon mutig? In welchen Situationen bist du über dich hinausgewachsen? Wie oft hast du schon Liebe geschenkt? Du wirst nicht zu einem erfüllteren und glücklicheren Menschen, indem du dich selbst runtermachst.

Ein kleines Gedankenspiel zum Abschluss:

vergleichenQuelle: privatQuelle: privatWenn du dich das nächste Mal mit anderen Menschen vergleichst und du merkst, dass dir dieses Vergleichen nicht guttut, halte kurz inne. Nimm wahr, welche selbstzerstörerischen Gedanken in dir aufkommen. Und jetzt sprich (in Gedanken) deine beste Freundin damit an. Beispielsweise: „Du bist eine Versagerin.“, „Du bist hässlich.“, „Du bist ein schlechter Mensch.“ Würdest du so mit ihr reden? – Nein? Wieso dann mit dir selbst?

Schreib uns

Celine

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„Ich entfolge dir“: Wenn Instagram keinen Spaß mehr macht

Quelle: privat

Verena, 26

@verena__1211

Instagram, Whatapp, Snapchat Social Media ist inzwischen ein Hauptbestandteil unseres Lebens geworden. Schon in jungen Jahren beschäftigen wir uns damit und bewegen uns im Internet ohne jeglichen Gedanken, wie und ob uns die Personen dort in unserem Denken und Handeln beeinflussen.

Selbstzweifel durch Instagram?

Laut der JIM-Studie von 2017 nutzen inzwischen 82 Prozent der Jugendlichen Whatsapp täglich und 46 Prozent sind jeden Tag auf Instagram aktiv. Wir werden tagtäglich unbewusst und auch direkt von anderen Personen beeinflusst, die eigentlich keinen Einfluss auf unser Denken und unsere Körperwahrnehmung haben sollten. Durch Social-Media-Profile werden uns komplett falsche Körperideale gezeigt, die uns letztendlich dazu bringen, große Selbstzweifel aufzubauen. Unser Selbstwert sinkt. Oft folgt daraus, dass wir mit unserem Körper unzufrieden sind. Auch mir ging es lange Zeit so. Durch meinen täglichen Social-Media-Konsum, habe ich ebenfalls viele scheinbar „perfekte“ Menschen gesehen und irgendwann unbewusst angefangen, mich mit ihnen zu vergleichen. Ich habe mich selbst fertig gemacht und mich dadurch immer mehr zurückgezogen. Lange Zeit hatte ich vergessen, dass ich nicht „perfekt“ sein muss, um mich selbst zu mögen. Die Selbstzweifel und Vorwürfe wurden erst besser, als ich durch Zufall festgestellt habe, wie sehr es helfen kann, den Social-Media-Feed zu entrümpeln.

#Unfollow: eine Beleidigung?

Instagram entruempelnQuelle: Photo by Ernest Brillo on Unsplash.comQuelle: Photo by Ernest Brillo on Unsplash.com
„Was mir nicht guttut, schau ich mir nicht mehr an.“

Zu Beginn meiner Entrümpelungsaktion habe ich mir die Frage gestellt, ob es schlimm ist, Freunden und Bekannten aufgrund ihrer Selbstdarstellung und ihren Sprüchen zu entfolgen. Vor einiger Zeit hätte ich das auf jeden Fall noch mit „Ja“ beantwortet. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es okay ist, seine eigene Meinung oder seine Einstellung auch mal mit einem „Entfolgen“ zu äußern. Ich bin tatsächlich auch schon ein paar Leuten entfolgt und habe nach ein paar Monaten festgestellt, dass ich ihre Beiträge vermisse. Ich wollte den Kontakt wieder und habe sie deswegen auch wieder zu meinen Abonnements hinzugefügt. Auch das ist in Ordnung.
Niemand nimmt es dir übel, wenn du sagst „Nein, danke. Es ist zu viel für mich. Es tut mir nicht gut“, auch wenn es vielleicht deine Freundin oder ein Bekannter ist. Du wirst nicht gezwungen verschiedenen Leuten zu folgen, sondern das passiert nach deinem Willen und du kannst deine Entscheidung jederzeit ändern. So etwas passiert schließlich ständig. Und wenn es wirklich Freunde gibt, die dir dann böse sind, ist es vielleicht besser, sich etwas von der Person zu distanzieren. Denn welche Freundschaft sollte von Likes und Kommentaren abhängig sein?

Ich entscheide, was mir guttut

Ich selbst folge auf Instagram vielen, die ich aus der Schule kenne. Ich habe überhaupt nichts gegen tolle Sprüche, Urlaubsbilder und Hashtags, aber wenn ich durch meinen Feed gehe und mir das zwanzigste Bild des perfekten Urlaubs innerhalb von zwei Tagen ins Auge sticht und ich mir denke: „Na super, schon wieder ein perfektes Leben“ und die Augen verdrehe, drücke ich schnellstmöglich den Entfolgen-Button. Denn was nützt es mir, die Bilder mit Groll zu betrachten? Social Media sollte Spaß machen und nicht nur ein schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe und Druck verursachen.

Kein Spaß mehr an Social Media

Es gibt viele tolle Profile auf Instagram. Menschen, die mit Herzblut bei der Sache sind und uns Follower eine Menge geben. Sei es durch atemberaubende Bilder, wunderschöne Texte oder durch Content, der zum Nachdenken anregt. Eine lange Zeit war Instagram für mich nur eine Plattform, auf der die Mehrheit der Nutzer sich „perfekt“ inszenieren. All die Reisen, „schlauen“ Sprüche und Selbstdarstellungen haben auch mich indirekt an mir zweifeln lassen. Wer möchte nicht zu dieser perfekten Welt gehören, in der Körper schlank und die Personen unglaublich „schön“ sind.
Ich hatte den Spaß an Social Media verloren. Mich hat der Insta-Feed so runtergezogen, dass meine Zweifel die Oberhand gewannen. Ich wollte wieder mehr Ehrlichkeit in meinem Feed, mich mit mehr wirklich beeindruckenden Persönlichkeiten befassen.

Der Anstoß durch Influencer

Durch Zufall bin ich auf das Profil von Morena Diaz gestoßen und es hat mich berührt. Ihre Art die Dinge zu sehen, die wir heutzutage fast nicht mehr wahrnehmen und ihren „Kampf“ in Richtung Selbstliebe zu begleiten, hat auch bei mir einen Schalter umgelegt.

https://www.instagram.com/p/BwgsggADANX/?utm_source=ig_web_button_share_sheet

Ich glaube sogar, dass ich durch diesen Account den ersten Schritt in Richtung Selbstliebe geschafft habe. Ich dachte vorher immer, dass mich Social Media nicht beeinflusst, weder in Richtung Selbstwertgefühl noch Selbstdarstellung. Doch in Wahrheit hat es mich sehr beeinflusst. Mein Entschluss stand fest: Alles muss raus!

So habe ich meinen Insta-Feed aussortiert

Hat man sich erst einmal dazu entschlossen auszusortieren, geht das relativ einfach und schnell. Ich habe zum Beispiel durch meinen Feed gescrollt und mir überlegt, ob mir die Beiträge dieser Personen guttun. Oft hatte ich die Entscheidung unterbewusst auch schon länger getroffen und es fehlte nur noch das finale Entfolgen. Das hört sich jetzt an, als wäre es eine relativ große Sache. Und für mich war es das auch – das Entfolgen an sich nicht, aber die Gedanken und Zweifel dahinter, die Angst, nicht mehr Teil von etwas zu sein.

Auch nach ein paar Monaten, in denen ich immer weiter aussortiere, fallen mir ab und an noch Profile auf, die bisher beispielsweise inaktiv waren und dann plötzlich wieder etwas posten. Es gibt also immer etwas abzuwägen, zu tun und zu sortieren. Und wahrscheinlich ist man damit nie komplett fertig. Denn das ganze Leben ist ein Weiterentwicklungsprozess und wie die Menschen und ihre Medienidentität entwickeln wir uns alle weiter. Neue Denkweisen und Lebenswege verändern unsere Sicht auf die Dinge und auf das Leben an sich.

Keine Like-Flatrate

Inzwischen mache ich mir immer viele Gedanken, bevor ich jemand Neuem folge. Ich schaue mir nicht nur das eine Bild an, was mich auf die Person aufmerksam gemacht hat, sondern auch noch weitere und entscheide dann, ob ich mich mit dem Content und den Gedanken der Person beispielsweise identifizieren kann. Erst dann folge ich ihr.

Schreib uns

Stefanie

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Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Magersucht: Pro-Anas eigene Welt bei Whatsapp

Quelle: Bild von Free-Photos auf Pixabay

Hope, 28

Die Waage wurde zu meinem alltäglichen Wegweiser. War mein Gewicht wieder weniger geworden, so war es ein guter Tag. Stagnierte es, oder wurde sogar mehr, brach für mich eine Welt zusammen: Ich bestrafte mich dann mit noch mehr Sport oder komplettem Nahrungsentzug. Ana, anorexia nervosa oder eben einfach Magersucht, schwebte dabei wie ein dunkler Schatten hinter mir her und verfolgte mich überall hin. Wie ein zweites Ich war sie in meinem Kopf und veränderte Farbe und Rhythmus meiner Gedankenwelt. Offen darüber in einer Therapiesitzung zu sprechen? Das war für mich beinahe unmöglich. Zu groß war meine Angst, von Ana verlassen zu werden, die Krankheit aufzugeben. Gerade das Verschweigen dieser Gefühle und Ängste, macht diese tückische Begleiterin so gefährlich.

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Magersucht als Lifestyle

Pro-Ana WaageQuelle: Photo by i yunmai on Unsplash.comQuelle: Photo by i yunmai on Unsplash.com
Von Beginn an wurde Hope von den anderen Pro-Anas kontrolliert.

Die Bewegung Pro-Ana ist für viele eine völlig fremde oder zumindest sonderbare Welt. Zwar nimmt die Anzahl der Gruppen auf Whatsapp, der Foren im Netz und der Wahn nach einem perfekten Körper, besonders durch soziale Medien zu, doch immer noch können viele nichts mit diesem Begriff anfangen. Der Jugendschutz beobachtet das Wachstum dieser Magersucht-glorifizierenden Foren kritisch und stuft sie als jugendgefährdend ein.

„Ana“ ist das Schlüsselwort zu einer Parallelwelt, die für Außenstehende nur schwer zu begreifen ist. Als krank bezeichnet sich innerhalb dieser Welt niemand. Dünn sein und hungern wird zelebriert und durch Rituale verstärkt. Meine damalige Psychologin war über die Welt von Pro-Ana schockiert. Bis dahin hatte sie nämlich noch nie etwas von „Ana“ gehört. Warum? Weil Betroffene, so wie ich auch, in „Ana“ eine geheime Freundin sehen. Die innere Sehnsucht nach Kontrolle und Anerkennung, die der Krankheit Magersucht zugrunde liegt, wird in der Figur „Ana“ personifiziert. Geheimhaltung ist einer der obersten Prioritäten. Anas Foren und ihre Mitglieder geben strenge Regeln vor, an die sich Anhänger zu halten haben. Gerade in den Pro-Ana-Whatsapp-Gruppen sind strenge Vorgaben an der Tagesordnung, um nicht direkt wieder rausgeschmissen zu werden. Das Prinzip gleicht Zuckerbrot und Peitsche. Einerseits bekommen die Mitglieder das wohlige Gefühl einer eingeschworenen Gemeinschaft anzugehören, anderseits leiden sie Qualen ihres hungernden Körpers, um die täglichen Vorgaben zu erfüllen. Als Dank dürfen die Mitglieder ihren Körper regelmäßig über ein Foto in der Gruppe präsentieren. Natürlich inklusive eines Bildes auf der Waage, um zu beweisen, dass sie abgenommen haben – und gute Magersüchtige sind.

Essstörung: ein Kampf um Anerkennung

Pro-Ana MaßbandQuelle: Photoy by Jennifer Burk on Unsplash.comQuelle: Photoy by Jennifer Burk on Unsplash.com
Der Druck mitzuhalten, war von Anfang an riesig.

Mein Einstieg in eine Pro-Ana-Whatsapp-Gruppe liegt bereits sieben Jahre zurück. Ein Vortrag in der Schule damals, über das Thema Essstörungen hat mich hellhörig werden lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt, hatte ich noch nie etwas von Magersucht oder gar Pro-Ana gehört. Mein Essverhalten war normal, ich hatte Freunde und vor allem − ein Leben.

Nach den Sommerferien ging es dann mit dem Leistungsdruck los. Meine Schulkameraden und ich bekamen den Endspurt zum Schulabschluss zu spüren. Auch von zuhause fühlte ich mich unter Druck gesetzt. Ich wollte allen Anforderungen gerecht werden, steckte mir sogar noch höhere Ziele, wollte auch mal ein wenig Aufmerksamkeit ergattern, die sonst nur mein herzkranker Bruder bekam. Vielleicht wollte ich deshalb auch ein Stück weit „krank“ sein. Ich wünschte mir, endlich auch mal „gut“ in etwas zu sein, nicht immer mit anderen verglichen zu werden. Perfekt sein. Für mich damals verbunden mit: „Nur dünne Menschen sind perfekt. Nur sie sind erfolgreich und glücklich.“ Ich begann, mich mit dem Thema Magersucht zu beschäftigen.

Du kannst mich Ana nennen

Durch Zufall stieß ich auf eines dieser Pro-Ana-Foren. Die Bilder von ausgehungerten Körpern und hervorstehen Knochen fand ich auf einmal schön. Es hatte so etwas Reines, Unberührtes. Mein Beschluss stand fest: Ich wollte auch magersüchtig sein! So begann ich, mich in diversen Gruppen vorzustellen, füllte Fragebögen aus und schrieb gleich mehrere Gruppen an. „Es musste einfach klappen“, sagte die Stimme in meinem Kopf. Und tatsächlich dauerte es nur wenige Stunden, bis ich Mitglied der „Cinderellas“ war. So nannte sich meine Gruppe damals. Mit Anas Brief wurde ich willkommen geheißen: „Mein vollständiger Name ist anorexia nervosa, aber du kannst mich Ana nennen.“ Vergiss jeden, der versucht mich dir wegzunehmen“, hieß es darin. Anfangs befremdete mich das noch, doch mit jeder Zeile fühlte ich mich auch ein Stück weit verstanden, dazugehörig. Ana setzte sich in meinem Kopf fest und übernahm Stück für Stück die Kontrolle über mich.

Ich werde dich an deine Grenzen bringen

Pro-Ana CornflakesQuelle: Foto von Kapa65 auf Pixabay.comQuelle: Foto von Kapa65 auf Pixabay.com
Gerade einmal eine Handvoll Cornflakes aß Hope am Tag.

Gleich zu Beginn musste ich ein Wiegebild von mir posten, um den anderen mein aktuelles Gewicht Preis zu geben. Anschließend sagte mir die Administratorin der Gruppe genau, wo ich noch abnehmen musste. Mit einem Rotstift wurden meine „Problemzonen“ auf dem Foto eingekreist. Ich bekam die Vorgabe, mindestens sechs Kilo abzunehmen. Dabei war ich zu diesem Zeitpunkt bereits untergewichtig. In der Gruppe herrschten strenge Regeln. Anfangs fühlte ich mich eingeengt und kontrolliert. Doch rasend schnell wurde ich mehr und mehr in diese Welt gezogen.

Mein Alltag war beherrscht von Kalorienzufuhr und Abnehmplänen. Eine der Regeln lautete: Tägliches Melden, sofortiges Berichten falls man kurz vor einer Fressattacke war, nicht mehr als 500 Kilokalorien am Tag einnehmen, wovon mindestens 200 durch Sport verbrannt werden mussten. Um die sportliche Aktivität zu protokollieren, musste ich eine Fitness-App installieren. Alles wurde genauestens festgehalten. Wer die Regeln nicht einhielt, bekam eine Abmahnung, danach erfolgte der Rausschmiss. Wer aß war schwach und hatte es in Anas Augen, nicht verdient zu leben.

Mit jedem Kilo, das ich weniger wog, wähnte ich Kontrolle und Selbstdisziplin. Jeden Morgen stand ich auf der Waage und wartete ungeduldig auf das Ergebnis. War es weniger geworden, so durchlebte ich ein kurzes Hochgefühl. Ein Kribbeln, wie ein kleiner elektrischer Stromstoß, der meine Zellen durchfuhr. Für einen kurzen Moment war ich happy. Endlich kam in mir das Gefühl auf, auch mal für etwas gut genug zu sein. Dann stieg ich von der Waage – und da war es auch schon wieder verpufft. Jetzt begann mein alltäglicher Kampf, mit der wenigen Nahrung meinen Alltag zu bestreiten. Mitten in der Krankheit Magersucht angekommen, gab es für mich nur noch eine Hand voll Cornflakes am Tag. Nicht genug, um am Leben noch teilnehmen zu können. Meine Kraft schwand mit jedem Tag. Die Gedanken kreisten nur noch ums Essen und Nicht-Essen.

Ich bin in deinem Kopf, deinem Herzen, deiner Seele

An den meisten Tagen war es ein unendlicher Kampf in meinem Kopf, zwischen Anas Stimme und meinem alten Selbst. Ich war damals wie besessen davon, noch dünner zu werden. Ständiges Auswendiglernen von Kalorientabellen, Essprotokolle schreiben, Gewichtskurven zeichnen – in meinem Kopf kreiste immer wieder ein und derselbe Gedanke: Weniger! Je mehr ich in die Krankheit rutschte, desto mehr wurde ich zu jemanden, der ich eigentlich nie sein wollte.

Social Media und Pro-Ana

Die Bewegung Pro-Ana stammt aus den USA, wo sie in den 1990er Jahren zum ersten Mal mit einem herausfordernden Slogan auf die Bühne trat: „Anorexia is a lifestyle-not a disease. „ Zu Deutsch: „Magersucht ist keine Krankheit, sondern ein Lebensgefühl“. Die Bewegung hat sich in den letzten Jahren immer mehr im Netz verbreitet. Neben Blogs und Webseiten rund um das Thema Pro-Ana, sind besonders die unbekannten Pro-Ana-Whatsapp-Gruppen von gefährlicher Bedeutung.

Magersüchtige Pro-Anas bieten über ein Forum Whatsapp-Gruppen an, die Suche danach ist sehr simpel. Zweck dieser Gruppen ist das Finden eines sogenannten „Twin“, einer Freundin, um sich gegenseitig anzuspornen, Anas strenge Regeln zu befolgen. Besonders alarmierend finde ich rückblickend das Alter der Pro-Ana-Anhänger. Die Jüngste in meiner damaligen Gruppe war gerade einmal zehn Jahre alt.

Schutz vor Pro-Ana

Die Organisation Jugendschutz.net, sorgt beispielsweise dafür, dass rechtswidrige und gefährliche Inhalte gelöscht werden. Jeder von uns kann selbst aktiv werden und Seiten, auf denen die Krankheit Magersucht verherrlicht wird, an Jugendschutz.net über ein Online-Formular melden. Pro-Ana Foren sind hier durchaus bekannt, doch ein Verbot dieser Seiten ist kaum umsetzbar.
Durch Social Media ist es einfach, immer neue Gruppen und Seiten zu gründen, oftmals unter einem abgeänderten Namen, um die Richtlinien zu umgehen. Die Plattform Instagram hat beispielsweise vor einigen Jahren ihre Richtlinien hierzu angepasst. Hashtags wie #proana können nicht mehr gefunden werden, Inhalte die dem Begriff Pro-Ana ähneln, sind mit Warnhinweisen versehen, um Nutzer auf potenzielle Trigger hinzuweisen.

Daneben gibt es aber auch viele User, die einen Account nutzen, um über ihre Heilung oder den Therapieprozess zu berichten. Auch Gegenbewegungen oder Selbsthilfegruppen rund um das Thema Pro-Ana sind, wenn auch in der Minderzahl, im Netz zu finden. Wichtig bei allen Seiten ist, den Inhalt selbst kritisch zu prüfen.

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Von Kontrolle, Flucht und Heilung

Trotzdem drängt sich die Frage auf: „Wieso ertragen diese Anhänger all die Qualen und leiden freiwillig im Glauben an die fiktive Freundin Ana?“ Bei den meisten ist es der Wunsch nach Kontrolle, Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zugehörigkeit. Doch auch Angst, Verdrängung von Bedürfnissen und von persönlichen Konflikten stehen hinter dieser Krankheit.
Ich hatte damals große Selbstzweifel. „Ana“ war Freundin und Feindin zugleich. Sie loszulassen, die Krankheit aufzugeben, war ein harter Weg. Das Hochgefühl beim Abnehmen, meine eiserne Disziplin, gaben mir das Gefühl stärker zu sein, als meine eigenen Bedürfnisse. Für mich war die Magersucht eine Flucht aus einer Situation, die mich überforderte. Die Sucht nach Hunger war zu meiner Schutzfunktion geworden. Diese Sucht betäubte meinen inneren Schmerz.

Meine Rückfallprophylaxe

Gerade wer schon einmal in einer Essstörung war, weiß, dass oftmals kleine Trigger ausreichen, um in alte Verhaltens- und Glaubensmuster zurückzufallen. Deswegen ist eine Rückfallprophylaxe wirklich wichtig.
Der erste Schritt war für mich damals, die Verbannung jeglicher Inhalte, die mein Denken gewissermaßen vergiftet haben. Ich löschte deshalb alle Accounts und Foren, die mit dem Thema Magersucht oder Abnehmen verbunden waren. Ich löschte Lesezeichen im Browser, Links zu Pro-Ana-Seiten und -Bildern.

Ich schwor mir, nie wieder Ernährungsregeln aufzustellen oder mir Nahrung zu verbieten. Denn nur wenn ich meinem Körper Gutes zuführe, können sich auch positive Gedanken entwickeln. Ich begann, mich um meinen Körper zu kümmern, ihm zu geben was er brauchte und vor allem, ihn liebevoll zu behandeln.

Natürlich gab es auch immer wieder Rückschläge. Doch mit jedem Kilo, das ich zunahm, kam auch ein Stück meines „alten Selbst“ zurück. Ich hatte wieder Kraft und konnte am Leben teilnehmen. Schlechte Tage zu haben ist okay! An diesen ist es besonders wichtig, sich selbst daran zu erinnern, welche Hürden bereits hinter einem liegen. Der Weg aus einer Essstörung ist harte Arbeit. Doch ich sagte mir immer wieder selbst: „Ich bin mehr als diese Krankheit. Ana soll nicht weiterhin über mein Leben bestimmen!“
Das Allerwichtigste, was ich gelernt habe, ist, mich selbst anzunehmen und meinen Körper nicht für meine seelischen Schmerzen leiden zu lassen.

Wenn du gerade in einer Krise bist, eine Essstörung, Depression oder sogar Suizidgedanken hast, wende dich bitte sofort an eine professionelle Anlaufstelle. Hier findest du eine Übersicht zu verschiedenen Unterstützungsangeboten sowohl online als auch in deiner Nähe.

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Anna Feuerbach

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Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

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Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

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