Quelle: Pexels - Disha Sheta
viele einzelne Blumen auf einem Tisch mit den Worten: Leben, Friede, Liebe

Selbstwertschätzung: Wie ich aufhörte meine eigene Feindin zu sein

Autorin Annabell

Annabell, 23

Was verbindest du mit Selbstwertschätzung? Nimmst du dir täglich ein paar Minuten Zeit um Selbstfürsorge zu betreiben? Was tut dir gut und gehst du mit dir selbst mitfühlend um? InCogito-Autorin Annabell teilt ihren Weg zu mehr Selbstmitgefühl und Selbstwertschätzung.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Wenn man mir noch vor drei oder vier Jahren diese Fragen gestellt hätte, ein Teil in mir hätte sich direkt abgewandt und das Gespräch für beendet erklärt. Niemals hätte ich mir selbst zugestanden auch nur darüber nachzudenken, dass es mir „einfach so“ gut gehen darf. Ganz unabhängig davon, was ich schon geleistet habe.

Heute finde ich diesen Gedanken sehr erschreckend, wie stark mich mein innerer Antreiber – so nenne ich diesen Anteil von mir – im Griff hatte und wie abwertend ich über mich selbst dachte und manchmal noch heute denke.

Durch die Therapie habe ich erkannt, dass ich jahrelang gegen mich und nicht für mich gearbeitet habe.

Selbstabwertung: Der Grund lag in meinem niedrigen Selbstwert

Irgendwann begriff ich, dass sich hinter meiner permanenten Selbstabwertung eigentlich negative, destruktive Glaubenssätze verbargen, die viel früher in meinem Leben entstanden sind und zu einem gewissen Zeitpunkt auch eine essenzielle Daseinsberechtigung hatten, da sie mich schützten und vor etwas Bestimmten bewahrten. Nur gleichzeitig „fütterte“ ich sie über die Jahre immer weiter, indem ich mich dementsprechend verhielt. So trug ich unbewusst dazu bei, dass mein niedriges Selbstwertgefühl, die starken Selbstzweifel Teil meines Lebens wurden.

Glaubenssätze

Glaubenssätze sind Sätze, die wir über uns selbst glauben, unabhängig davon ob sie wahr sind oder nicht. Es sind Annahmen, die wir meist in der Kindheit aufgegriffen und als eine Art Mantra über uns selbst verinnerlicht haben. Dabei müssen die Aussagen nicht wortwörtlich von einer engen Bezugsperson so ausgesprochen worden sein, sondern es kann auch eine Schlussfolgerung unseres kindlichen Selbst gewesen sein, das diese Annahmen in sich verankert hat. Mehr darüber findest du zum Beispiel in dem Buch „Was wir glauben, wer wir sind. Vom Mut uns neu zu denken.“ von Nesibe Özdemir. Außerdem kannst du dich auch im Netz zu Glaubenssätzen informieren.

Ich habe eine lange Zeit gebraucht, bis ich vom rationalen Verstehen auch ins aktive Handeln und ins echte Fühlen kam und damit Veränderung für mich möglich wurde. Denn dieses niedrige Selbstwertgefühl schützte mich auch vor etwas, zum Beispiel davor, verletzt zu werden oder jemanden zu enttäuschen. Wenn ich selbst schon am schlechtesten von mir dachte, könnte es von keinem anderen noch schlimmer kommen, so war meine Annahme. Und genau diesen Schutzmechanismus musste ich fallen lassen, wenn ich mein Selbstwertgefühl steigern wollte.

Selbstwertschätzung muss gesät werden

Das was ich gieße, wächst. Wenn ich also stets das Unkraut pflege, gieße, ihm die besten Bedingungen zum Wachsen gebe, wird es sich vermehren. Ich kann aber auch anfangen einen neuen Samen zu pflanzen, ihn Tag für Tag zu wässern, vor Kälte zu schützen, ihm Sonnenlicht zu ermöglichen und ihm Zeit zu geben zu wachsen.
Bis aus dem Samen eine Blüte und irgendwann eine ganze Blumenwiese entsteht, braucht es freilich viel Geduld und Ausdauer – doch es lohnt sich.

Eine aktive Entscheidung

Meinem selbstabwertenden Anteil muss ich immer wieder aktiv etwas entgegensetzen und darf dem inneren Kritiker nicht alles glauben, was er sagt. Diese Entscheidung, immer wieder für mich und nicht gegen mich zu treffen, ist nicht mit ein paar Mal getan. Sondern ich fange an mein Verhalten zu hinterfragen, ob es mir gerade guttut oder schadet, ob ich mich selbst sabotiere oder meinen wirklichen Zielen näher komme. Eines meiner Ziele ist nämlich langfristig in inneren Frieden mit mir selbst zu kommen. Meine eigene Freundin zu sein.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Selbstmitgefühl kann man lernen und üben

Ich möchte dir Mut machen, dich auch auf deinen Weg zu mehr Selbstwertschätzung zu begeben. Deine Entscheidung gegen die Selbstabwertung und für dich ist dafür notwendig und auch das Auseinandersetzen mit deinen früheren Grundannahmen. Auch wenn es sich jetzt womöglich noch unglaublich weit entfernt anfühlt, dass du irgendwann mal mitfühlend, wohlwollend ja sogar selbstfürsorglich mit dir umgehst. Den ersten Samen hast du mit dem Lesen dieses Textes schon gesät.

Überleg mal, du warst nämlich nicht schon immer so hart zu dir. Auch dieses Verhalten haben du und ich irgendwann einmal erlernt und so wie dein viel jüngeres Ich alle Liebe der Welt verdient hat – wobei „verdienen“ hier das falsche Wort ist, da man sich Liebe nicht verdienen muss – also so wie dein jüngeres Ich geliebt wurde, steht auch dir heute diese Liebe zu! Niemand kann sie dir absprechen, auch du selbst nicht!

Ich weiß es ist nicht so einfach anzufangen, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören, sich selbst gegenüber Empathie, Wertschätzung und Wohlwollen zuzugestehen. Vor allem, wenn man sich so lange anders behandelt hat, sich das alles verweigert, entzogen oder nicht zugestanden hat. Doch ich bin davon überzeugt: Selbstmitgefühl ist der Weg, sich selbst zu befreien.

Du fragst dich nun wie du Selbstfürsorge üben kannst?

Hier ein paar Ideen:

  • Selbstfürsorge auf körperlicher Ebene: ausgewogene Ernährung, Entspannung, ausreichend Schlaf und Bewegung.
  • emotionale Selbstfürsorge: Achtsamkeit und das Hinspüren zu Gefühlen.
  • mentale Selbstfürsorge: eigene Bedürfnisse wahrnehmen, kritisierende Gedanken erkennen, mit einem Realitätscheck abgleichen und Strategien anwenden, um sie auszubremsen. Schreibe deine Gedanken beispielsweise auf.
  • zwischenmenschlich: gesunde Grenzen ziehen und für diese eintreten, um Hilfe fragen, dich mit Menschen umgeben, die dir ein gutes Gefühl geben.
  • Nimm dir jeden Tag mindestens ein paar Minuten Zeit nur für dich. Tu dir etwas Gutes, setze dich beispielsweise am Abend mit einer Tasse Tee hin und schreibe 3 Dinge auf für die du heute dankbar bist.
  • Kennst du Tara Brach? Lass dich von Meditation, Yoga und Affirmationen inspirieren!
  • Mach eine Tabelle, was dir Energie gibt und was dich Energie kostet. Achte auf eine Balance!
  • Gib bewusst Geld für etwas aus, was dir Freude macht: ein neues Buch, eine schöne Body-Lotion oder eine Lichterkette, die dein Zuhause gemütlich macht.
  • Geh in eine Selbsthilfegruppe und tausche dich mit anderen aus, denen es ähnlich geht wie dir. Zum Beispiel hier: InCogito Selbsthilfegruppen
  • Das Wichtigste: Dran bleiben!

Heilung einer psychischen Erkrankung benötigt viel mehr als nur Willensstärke!

Das klingt nun vielleicht alles super einfach, rational klar und wie ein 5-Schritte Plan direkt umsetzbar. Dem Enthusiasmus muss ich allerdings ein bisschen den Wind aus den Segeln nehmen, denn so easy ist es leider nicht. Es war auch bei mir ein langer Prozess und ich möchte dich bitten wohlwollend, geduldig und freundlich mit dir selbst dabei umzugehen, wo wir wieder beim Thema wären.

Die Heilung einer psychischen Erkrankung ist nicht „einfach nur“ eine Entscheidung, die man trifft. Es gab Momente während meiner Erkrankung, zu denen ich nicht bereit war loszulassen, nicht weil ich nicht wollte, sondern weil ich nicht konnte, mich nicht in der Lage dazu befand. Die aufrechterhaltenden Faktoren, der Krankheitsgewinn, der kurzfristige Überlebensmodus einer für mein Unterbewusstes eingestufte Gefahrensituation überwog einfach viel zu stark und ich sah noch keine alternative Lösungsstrategie.

Das soll kein Freifahrtschein für die Essstörung oder eine andere Symptomatik sein, aber aus heutiger Sicht weiß ich, dass es mir geholfen hätte über die Bedürfnisse, die darunter lagen und nicht erfüllt wurden, zu sprechen, die Ängste und Funktionen der Erkrankung, die sie kurzfristig darstellte, in der Therapie zu thematisieren, nur dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit dazu hatte.

Ich möchte damit sagen, dass nicht immer für jeden die Voraussetzungen und Mittel gegeben sind, um frühere Schutzstrategien aufzugeben, aber auch das kann ein Anfang der Selbstfürsorge sein. Denn schon indem man sich selbst gegenüber verständnisvoll und weniger verurteilend begegnet, ist es ein Schritt von vielen Richtung Selbstwertschätzung und Selbstmitgefühl.

Und was ist mit Selbstliebe?

Selbstwertschätzung und Selbstakzeptanz ist nicht gleich Selbstliebe. Auf Social Media werden Beiträge gern mit dem Hashtag #selflove versehen. Das führt dazu, dass sich selbst lieben ein Trend geworden ist. Aber sind wir mal ehrlich – niemand kann wirklich alles an sich wirklich immer total toll und fehlerfrei finden. Wenn du dich dann dafür verurteilst, kann Selbstliebe schnell toxisch werden. Einen tollen Beitrag dazu findest du bei Instagram hier:

Schreib uns

Hast du auch manchmal das Gefühl, dir zu wenig Selbstwertschätzung entgegenzubringen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: Pexels - Jonathan Borba
Junge Frau, die Sonnenstrahlen auf sich scheinen lässt.

Hochsensibilität – warum ich so viel mehr wahrnehme

Autorin Annabell

Annabell, 23

Feinfühlig, schnell reizüberflutet, hohes Empathievermögen – findest du dich in einem der drei Eigenschaften wieder? Dann könnte dieser Artikel für dich interessant sein, denn es geht um Hochsensibilität. Vor einem Jahr fiel Annabell über genau dieses Thema ein Buch in die Hände und führte dazu, dass sie ihre Reaktionen, ihr Handeln und ihre Gedankengänge heute ein bisschen besser verstehen kann. Vielleicht bringt dir dieser Beitrag auch deinen AHA-Moment!

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Was ist Hochsensibilität überhaupt?

Hochsensibilität ist eine vererbte Veranlagung, ein Lebensgefühl, das mit einer intensiven Verarbeitung von Sinneseindrücken einhergeht, zumindest so Elaine N. Aron, eine amerikanische Psychologin, die den Begriff „Highly Sensitive Person (HSP)“ stark prägte. Im Jahr 1996 veröffentlichte Aron dazu ihr erstes Buch unter Einbezug ihrer Forschungsergebnisse und ist damit eine der Pionierinnen zum Thema Hochsensibilität. Etwa jeder Fünfte ist ihren Forschungen zur Folge „ziemlich“ oder „extrem sensibel“. Umso erstaunlicher, dass das Phänomen Hochsensibilität als solches weltweit erst seit rund 30 Jahren diskutiert wird und die Forschung dazu noch in den Kinderschuhen steckt. Elaine N. Aron führt dies darauf zurück, dass es lange mit Introversion, Schüchternheit oder gar Neurotizismus verwechselt wurde. Alles Eigenschaften, die in Folge von Hochsensibilität entstehen können, je nachdem wie hochsensible Menschen aufwachsen und welche Prägungen sie erleben.

Mir ist dabei besonders wichtig zu erwähnen, dass es sich nicht um eine Diagnose handelt, sondern viel mehr um eine Art Charakterzug. Eine besondere Anlage und Begabung für die Wahrnehmung von Feinheiten und eine deutlich gründlichere Verarbeitung von Informationen und Reizen.

Einige Merkmale für Hochsensibilität:

  • Intensive Reizaufnahme, egal ob innerer oder äußerer Reize: Gerüche, Geräusche, Temperaturen, Berührungen, Schmerzempfinden oder Einfluss von bereits geringen Mengen Koffein oder Medikamenten; ein Ausflug in die Stadt an einem Samstagnachmittag empfinde ich zum Beispiel als ziemlich anstrengend oder Gesprächspartner, die in einer für sie normalen Lautstärke mit mir sprechen, ist mir zu laut, andererseits kann ich in der Natur, beim „Waldbaden“ super entspannen
  • Meister:innen der Wahrnehmung und Anpassung: einerseits kann das sehr hilfreich sein, andererseits aber auch belastend, wenn man dabei seine eigenen Bedürfnisse, Grenzen und womöglich den Zugang zu sich selbst verliert, weil man so sehr versucht einer Version, die sich das Gegenüber vermeintlich wünscht, zu entsprechen.
  • Intensives emotionales Erleben, hohes Einfühlungsvermögen, guter Zuhörer, „soziale Hochbegabung“: mir ist es zum Beispiel ein sehr wichtiges Anliegen, dass es meinen Mitmenschen gut geht, ich halte es kaum aus, wenn eine Freundin leidet und versuche ihr meine Hilfe anzubieten, ihr Rückhalt und Liebe zu schenken, für sie da zu sein.
  • oft gewissenhaft, neigen zu Perfektionismus und möchten Fehler vermeiden
  • Kunst oder Musik kann Hochsensible tief bewegen

Warum wird eine sehr sensible Wahrnehmung in der Gesellschaft oft negativ bewertet und stigmatisiert?

Hochsensibilität wird leider oft missverstanden und Hochsensible erleben von ihrer Umwelt häufig, dass Menschen, die besonders viel spüren und an Reizen wahrnehmen, zart besaitet seien, Kritik nur schlecht annehmen könnten unter Freunden oder in der Familie nicht so viel aushalten würden. Hochsensible kennen oft auch lapidare und unüberlegte Kommentare ihres Umfeldes wie: „…dass du immer alles gleich so ernst nimmst“, „Spielverderber“ „stell dich nicht so an“, „du bist immer gleich so sensibel“, „sie muss mit Samthandschuhen angefasst werden, ihr darf nicht zu viel zugemutet werden!“ „Musst du immer gleich emotional werden?“. Merkmale wie, dass ein Streit oder eine Stimmung einen noch deutlich länger darüber hinaus beschäftigt, man sich schnell mal zurückzieht, wenn einem alles etwas zu viel wird, die Sorge in der Arbeit in Folge dessen als „schwach“ oder weniger belastbar wahrgenommen zu werden, ist oft Alltag für hochsensible Menschen.

Woher kommen allerdings tatsächlich all diese negativen Assoziierungen? Hier kommen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen sind wir heutzutage eine stark auf Leistung und Erfolg getrimmte Ellenbogengesellschaft, in der der Druck sich anzupassen, zu funktionieren groß ist und diese „feinen Nuancen“ schnell mal platt getrampelt werden. Andererseits werden Gefühle leider immer noch oft als Schwäche abgewertet, welche es zu unterdrücken gilt. Hochsensibilität kann nämlich auch ein großes Potential sein, wenn man es als Schatz auffasst und zulässt, dass die sehr feinen Antennen die Lebensqualität potenziell steigern können.

Einige positive Eigenschaften an Hochsensibilität sind:

  • Wertschätzender rücksichtsvoller Umgang mit dem sozialen Umfeld
  • Vorrausschauendes Denken und Handeln
  • Voller Ideenreichtum, können für ein Thema richtig brennen, sich und andere begeistern
  • Hinterfragen und beschäftigen sich gerne auf tiefgreifender Ebene mit Menschen und Themen
  • Intensives Erleben von Mitgefühl, wenn sie es zulassen auch sich selbst gegenüber

Oft fällt Hochsensibilität schon in der Kindheit auf

Mir wurde oft erzählt, dass ich ein relativ ruhiges Kind war, dass sich alles erstmal genau ansah, damit beschäftigt war, alle Wahrnehmungen in sich aufzunehmen und einzuschätzen. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinem, einige Jahre älteren Bruder wahren wollte, den ich nicht so oft gesehen habe. Also gab ich mir große Mühe, wenn er allerdings genervt war und sich dementsprechend seine Stimme oder sein Blick veränderte oder ein seltsamer Kommentar kam, war ich sofort verunsichert, führte sein Verhalten als Konsequenz auf mich zurück und konnte meine Tränen kaum zurückhalten. Zum Teil ist das noch heute so.

Eine weitere Situation, die mir im Kopf geblieben ist, waren Kindergeburtstage. Vor allem bei meinen eigenen versuchte ich immer, dass sich alle wohlfühlten, jeder miteinbezogen war, jeder Spaß hatte. Für mich bedeutete das, dass ich am Ende des Tages sehr erschöpft war, weil ich so viel bei dem Wohlbefinden der anderen war, wodurch ich mich selbst zurückstellte.

Wenn ich Erwachsene über Themen sprechen hörte, nahm ich nicht nur das gesprochene Wort wahr, sondern hörte auch in welche Stimmung sie waren, ob eine Erwartung mitschwang oder eine Doppelbotschaft. Als Kind war das für mich teilweise verwirrend, da ich etwas anderes spürte als ausgesprochen wurde. Auch das ist typisch für Hochsensibilität.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Bedeutet Hochsensibilität gleich Introvertiertheit?

Hochsensible Menschen benötigen vielleicht öfter mal einen Rückzugsort für sich, um Eindrücke zu verarbeiten oder sich zu sortieren. Das heißt aber nicht, dass Hochsensible ungern Zeit in Gesellschaft verbringen: feste Bindungen zu Menschen aufzubauen, ist oft bedeutsam. Einige Hochsensible sind sogar extravertiert, genauso wie es ein Mythos ist, dass kaum Männer hochsensibel seien.

Fazit: Hochsensibilität als Segen

Ich nehme es heute sehr positiv wahr, über meine Hochsensibilität Bescheid zu wissen. Denn ich habe mich immer wieder gefragt, was an mir „falsch“ sei, aber eigentlich war das nie der Fall, ich habe nur eine bestimmte Anlage vererbt bekommen, wie manche Menschen mit unterschiedlich langen Beinen oder einer bestimmten Augenfarbe zur Welt kommen. Es ist nichts, was ich verändern kann und es geht absolut nicht darum, es loszuwerden! Stattdessen versuche ich, für mich einen guten Weg zu finden und sie als Ressource zu nutzen: zum Beispiel beruflich, wo ich wie viele Hochsensible im sozialen Bereich meinen Weg gefunden habe. Zudem kann ich mir inzwischen Pausen viel besser zugestehen, da ich verstanden habe, dass mein Nervensystem viel mehr verarbeitet und ich mir gegenüber mit Selbstfürsorge begegnen darf. Mit der Erkenntnis, hochsensibel zur Welt gekommen zu sein, habe ich viele Dinge in meinem Leben plötzlich in einem anderen Licht gesehen, mir gegenüber mehr Verständnis aufbringen können und letztlich ist die Achtung vor mir selbst gewachsen.

In der Natur habe ich meine Kraftorte und schätze auch die Ruhe und Zeit, die ich alleine verbringe. Andererseits kann ich mich stundenlang in Themen vertiefen, die mich interessieren und liebe es, mich in meiner Kreativität in neuen Projekten auszuleben! Mit der Zeit lerne ich mich immer besser kennen und bekomme ein Gefühl dafür, Grenzen zu setzen und in mich reinzuspüren.

Ob du vielleicht auch zu den hochsensiblen Menschen gehörst? Diese Fragen können für dich ein erster Anhaltspunkt sein:

  • Du nimmst intuitiv wahr, wie es anderen geht und das beeinflusst oft auch deine eigene Stimmung?
  • Dir sind Gerechtigkeit und ein wohlwollendes friedliches Miteinander besonders wichtig?
  • Nach einem Stadtbummel spürst du die Erschöpfung deutlich, da dich die vielen Leute und Reize in den Geschäften quasi überfluten. Hast du anschließend erstmal das Bedürfnis nach Ruhe und würdest eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am liebsten ausschlagen?
  • Bestimmte Aussagen vom Menschen in deinem sozialen Umfeld können dich noch lange beschäftigen und die Situation spielt sich vor deinem inneren Auge immer und immer wieder ab, vor allem wenn sie Kritik beinhaltet hat?
  • Aktuelle Nachrichten beispielsweise im Fernsehen, insbesondere negative oder brutale gehen nie spurlos an dir vorbei und der Weltschmerz kann dich stark einnehmen. Versuchst du daher, diese nur dosiert zu konsumieren?

Hier kannst du den Selbsttest dazu machen.

  • Rolf Sellin (2011): Wenn die Haut zu dünn ist – Hochsensibiliät vom Manko zum Plus. Kösel-Verlag.
  • Elaine N. Aron (2014): Sind Sie hochsensibel? Das Arbeitsbuch. mvg Verlag.
  • Corinna Hartmann (2022): Hochsensibilität. Psychologie Heute. Zuletzt aufgerufen am 21.06.2023 unter: https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/42259-hochsensibilitaet.html
  • Healthy Habits: Hochsensibilität – Ressourcen von HSPs für HSPs. Zuletzt aufgerufen am 21.06.2023 unter: https://www.healthyhabits.de/hochsensibel-leben/
  • emotion.de: Hochsensibilität erkennen. Aufgerufen unter: https://www.emotion.de/psychologie-partnerschaft/persoenlichkeit/hochsensibilitaet-erkennen

Schreib uns

Hast du dich schon einmal mit Hochsensibilität beschäftigt?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: @binesteindor

Bine Steindor: „Du bist immer wertvoll“

Dilnoza

Die 26-jährige Content Creatorin Bine Steindor ist letztes Jahr nach Schweden ausgewandert und lebt dort mit ihren 4 Hunden und 4 Katzen in einem ruhig gelegenen Haus. In einem Interview habe ich mit ihr über Achtsamkeit, Selbstakzeptanz, Ängste, mentale Gesundheit und ihr Buch geredet.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Auf deinem Instagram Profil berichtest du sehr offen darüber, dass du in therapeutischer Behandlung bist. Wie lange hat es für dich gedauert, bis du diese Hilfe von außen annehmen konntest? Und wie lange hat es gedauert, bis du dich auf diese Weise mitteilen konntest?

„In meinen frühen Zwanzigern suchte ich eine Therapeutin auf, das war zu Beginn meiner Ausbildung. Ich glaube, auf diesen Platz habe ich etwa 4 Monate gewartet. Rückblickend muss ich sagen, dass ich viel über meine Ängste gesprochen habe, aber noch nicht so weit war, tiefer in die Thematik einzusteigen. Das war mir erst mit meiner aktuellen Therapeutin möglich, mit der ich nun über mein Trauma spreche. Auf diese Therapie musste ich etwa 6 Monate warten. Da ich mich bei ihr wohler fühle, fiel es mir leichter, offen mit ihr zu sprechen. Ein entscheidender Punkt ist auch, dass das Verhältnis zu meiner Therapeutin sehr vertraut ist, was mir hilft, mich mehr zu öffnen und mitzuteilen.“

Du teilst auch sehr intime Momente auf deinem Profil, zum Beispiel, wenn du wieder deine Ängste spürst. Ist das Teil deiner Therapie? Inwiefern hilft es dir selbst, dass du mit anderen darüber sprichst?

„Es ist kein Teil meiner Therapie. Bevor ich offen mit meinen psychischen Erkrankungen, insbesondere meinen Ängsten umgegangen bin, wusste ich, dass ich mein Inneres versteckte. Ich versuchte, meine Ängste unter Kontrolle zu haben und habe, wenn überhaupt, nur mit meinen engsten Vertrauten darüber gesprochen. Als ich dann offen auf Instagram darüber sprach, begann ich gleichzeitig, in meiner Offline-Welt offen und transparent damit umzugehen. Das bedeutet nicht, dass ich jedem alles erzähle, aber ich gehe offen damit um, dass ich Ängste habe. Dieser Schritt war für mich sehr wichtig, da ich mich seitdem befreiter fühle. Und ich konnte endlich ich selbst sein, vor allem in meiner Offline-Welt.“

Es ist für viele Menschen sehr schwer, sich selbst zu akzeptieren so wie man ist. Aus deinen Instagram Beiträgen kann man erkennen, dass du mittlerweile dich selbst und deine Ängste annehmen kannst. Wie hast du deine Selbst-Akzeptanz und deine Selbstliebe gefunden? Wie zeigst du deine Wertschätzung dir selbst gegenüber?

„Ich bemühe mich häufig daran zu erinnern, gut zu mir selbst zu sein. Oft stelle ich mir vor, dass eine gute Freundin dasselbe Problem hat wie ich. Was würde ich ihr sagen? Dann fällt mir oft auf, dass ich mit ihr viel wohlwollender spreche, als mit mir selbst. Dadurch reflektiere ich meinen harschen Umgang mit mir selbst und gebe mir gleichzeitig die Chance, ebenso wohlwollend mit mir umzugehen. Mir ist bewusst geworden, dass ich meine Ängste nicht „besiegen“ oder wegdrücken kann. Sie sind einfach da. Und je mehr ich versuche, sie wegzudrücken, desto schlechter geht es mir. Für mich fühlt es sich so an, als würde ich, wenn ich versuche meine Ängste wegzudrücken, gleichzeitig einen Teil von mir selbst verleugnen und nicht annehmen. Denn meine Ängste sind immer da, mal leiser und mal lauter.“

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Als Social Media Creatorin bist du auch der Öffentlichkeit „ausgesetzt“, wenn du dich mitteilst, denn du bekommst ja auch mal fiese Kommentare und Nachrichten zugeschickt. Hat das noch Auswirkungen auf deine psychische Gesundheit und wenn ja, welche?

„Mit dieser Situation komme ich sehr schlecht zurecht. Ich nehme mir vieles zu Herzen und verspüre das Bedürfnis, mich zu rechtfertigen, obwohl ich das insbesondere gegenüber einer fremden Person nicht tun müsste. Es gibt Momente, in denen ich sogar einen ganzen Tag darüber nachdenke.“

Wie bist du am Anfang damit umgegangen und wie gehst du heute damit um? Was hat sich für dich selbst in deiner Entwicklung diesbezüglich verändert?

„Zu Anfang habe ich auf negative Nachrichten geantwortet. Jetzt jedoch ignoriere ich die meisten fiesen Nachrichten und lösche diese. Die Möglichkeit, diese bösen Nachrichten zu löschen, stellt für mich eine Art imaginäre Grenze dar. Dadurch schütze ich mich selbst. Mein erster Impuls ist jedoch immer, ein Gespräch mit den Absendern zu beginnen, aber ich erinnere mich daran, dass es mir danach oft schlechter geht als zuvor.“

Bei InCogito geht es vielen Betroffenen auch sehr um die Angst zuzunehmen, wenn sie Heilung zulassen. Du sprichst sehr offen über deine Gewichtszunahme als Nebenwirkung deiner Medikamente. Welchen Einfluss hat das auf dein eigenes Selbstbild?

„Ehrlich gesagt? Nicht gut. Am Anfang meiner Gewichtszunahme habe ich mich nicht schön gefühlt. Ich dachte mir: „Wie hässlich ich bin. Ich bin so dick.“ Dies wurde insbesondere immer wieder ausgelöst, wenn ich mich in einer Umkleidekabine eines Bekleidungsgeschäfts umzog. Jetzt habe ich jedoch erkannt, dass dies die Nebenwirkungen meines Medikaments sind. Ich möchte diese nicht ändern, da sie mir sehr helfen. Ich versuche, meinem Körper regelmäßig zu danken, für all das, was er für mich leistet. Dafür, dass er mich durchs Leben trägt und dass ich Nahrung aufnehmen kann. Ich habe mit Joggen angefangen und fühle dadurch meinen Körper stärker. Gerade befinde ich mich an einem Punkt, an dem ich mich selbst und meinen Körper mehr akzeptieren kann.“

Bines 5 wichtigste Learnings beim Thema psychische Gesundheit

  1. Es ist okay sich Hilfe und Unterstützung zu suchen. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn du diese brauchst.
  2. Dass deine Gefühle dir immer etwas mitteilen möchten. Sie sind, wie Wegweiser, die dir zeigen, was dir wichtig und nicht so wichtig ist.
  3. Dein Wert ist nicht abhängig von einer Zahl. Unabhängig, was deine Kleidergröße, Gewicht oder deine Schulnote ist. Du bist immer wertvoll. Und auch, was andere Menschen über dich denken hat nichts mit dir zutun und ändert nicht deinen wert.
  4. Es in Ordnung und wichtig Grenzen zu setzen. Um dich selbst zu schützen, ist es wichtig, dich von Situationen und Personen zu distanzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Selbstfürsorge und stärkt deinen Weg zu persönlicher Resilienz und Wohlbefinden.
  5. Feiere die kleinen Schritte, denn diese sind ebenso Fortschritte. Am Ende summieren sich diese kleinen Fortschritte zu großen Veränderungen. Und versuche auch stolz auf dich zu sein, wenn du versucht hast dich deinen Ängsten zu stellen. Der Versuch alleine schon, ist schon mal ein erster Schritt.

Im vergangen Jahr hat Bine Steindor zu diesen Themen ein Buch geschrieben und herausgebracht.

„Ich habe das Buch für junge Menschen geschrieben, die sich in ihrem Leben manchmal hilflos fühlen. Es soll vermitteln, dass jeder Mensch in seinem eigenen Tempo wächst und blüht und dass dieses Buch dich dabei unterstützt, dich selbst besser kennen- und akzeptieren zu lernen. Es gibt auch ein Kapitel, das sich dem Thema Angst widmet.“

Notiz an mich: Ich bin genug

Buch liegt auf TischQuelle: Alina BarthQuelle: Alina Barth

„Du bist genau richtig, so, wie du bist!

Hast du manchmal das Gefühl, dass dieser Satz nicht stimmt? Vergisst du im stressigen Alltag fürsorglich und liebevoll mit dir selbst umzugehen? Stellst du deine eigenen Bedürfnisse häufig hintan, um die Erwartungen anderer zu erfüllen? Dann ist dieses Buch für dich.

Es unterstützt dich dabei, dich selbst mit allen Stärken und Schwächen kennen- und akzeptieren zu lernen. Es möchte dir helfen, achtsam mit den Herausforderungen umzugehen, denen man als junger Mensch begegnet, und auch die kleinen Erfolge im Leben wieder zu feiern. Denn jede:r von uns wächst in einem eigenen Tempo und blüht zu einer anderen Zeit, aber jede:r hat es verdient, ein Leben voller Glücksmomente zu führen.“

Es ist überall erhältlich, wo es Bücher gibt.

Schreib uns

Fühlst du dich wertvoll?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Instagram: Inspiration oder Manipulation?

Autorin Annabell

Annabell, 23

Annabell ist Teil der 81-Prozent der 20- bis 29-jährigen Unser:innen, die die App Instagram nutzen. Immer wieder fragt sie sich, weshalb ihr die sogenannte Social-App so wichtig ist oder ob sie einfach nur von ihr abhängig ist. Löschen, runterladen, swipen – ein Text über DIE Zerreiß-App.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Im Jahr 2022 belegt Instagram den dritten Platz der meist genutzten Social-Media-Plattformen in Deutschland – nach WhatsApp und Facebook. Auch ich nutze sie. Phasenweise. Um eigene Storys oder Posts hochzuladen. Von meinem Urlaub am Meer. Von meinen neuesten Bildern. Für meine Freunde. Das finde ich nicht problematisch. Das stört mich nicht.

Was mich aber stört, ist, dass ich vielen verschiedenen Accounts folge, die mich scheinbar interessieren, gar inspirieren. Aber tun sie das wirklich? Ich bin mir da nicht so sicher. Mir ist aufgefallen, dass die Zeit, die ich auf Instagram verbringe schnell mehr und mehr wird. So unbewusst. Da die App ja auch ganz bewusst so konzipiert ist, dass man weiter und weiter swipet und die Zeit dabei ganz vergisst. Und je länger die App geöffnet ist, desto mehr Werbung wird in den Feed eingespeist. Umso größer der Gewinn für Meta, den Mutterkonzern von Instagram.

Instagram als Lückenfüller

Ich erwische mich häufig dabei wie ich mir mit Instagram langweilige Pausen fülle: Die Bahn kommt erst in 4 min? Dann schau ich mir zum Zeitvertreib nochmal schnell auf Insta die neuesten Stories an! Werbung beim Streamen? Insta zeigt mir den neuesten (Bull)Shit. Ich habe das Gefühl, dass meine Hände in solchen Situationen schon völlig automatisiert diese vermaledeite Social-App öffnen. Und das 20- bis 30-mal täglich!

Instagram okay oder Zeitverschwendung?

Ich frage mich bei all diesem unbewussten Konsum von digitalen Inhalten: ist das (für mich) in Ordnung oder bin ich schlicht abhängig von dieser App? Ist das normal, weil es eben so viele tun? Oder ist das dann eigentlich noch viel bedenklicher?

Egal mit wem ich spreche, die Meinungen spalten sich. Auf der einen Seite sind die Komplett-Verweigerer:

„Ich habe Instagram gelöscht, mich immer nur verglichen und es tat mir nicht gut.“

 

Auf der anderen Seite die, die Insta regelmäßig nutzen und den permanenten Digi-Check anderer Leben einfach selbstverständlich finden. Gibt es also nur diese eine Lösung: Ganz oder gar nicht? Und wie ist es für mich: finde ich Instagram in Ordnung, da es inspirierende Seiten hat oder ist es eigentlich eine riesengroße Manipulation eines Riesenkonzerns, der sich vor allem die Vulnerabilität junger Menschen zunutze macht, um Gewinne in Milliardenhöhe einzufahren?

Möchte ich Instagram nutzen oder nicht?

53 Minuten. So viel Zeit verbrachten Nutzer:innen weltweit im Schnitt auf Insta pro Tag im Jahr 2018. Mir ist das zu viel. Ich will nicht fremdbestimmt immer wieder auf mein Smartphone glotzen, mir anderer Leute Fake-Leben reinziehen, nur um mir dann Werbung, die ich manchmal sogar richtig gut finde, reinzuzuiehen, die in mir so einen Mangel auslöst, dem ich mich nicht entziehen kann. Einen Mangel, der mir langsam aber stetig einbläut, dass mir doch etwas fehlt in meinem Leben, um glücklich zu sein. Steter Tropfen höhlt den Stein. Und dann wollte ich es wagen.

Ein Versuch: Ich lösche Instagram

Für zunächst mindestens 4 Wochen wollte ich die App löschen. Gesagt, getan. Erstmal habe ich tatsächlich relativ lange gebraucht, bis ich nicht mehr das Bedürfnis hatte, die App zu öffnen. Meine automatisierte Insta-Hand bemerkte mein Vorhaben erst, als das Insta-Symbol nicht mehr an der gewohnten Stelle auf mein Smartphone aufzufinden war. Da habe ich mein Gehirn gut ausgetrickst. In Gedanken bin ich immer wieder zu den verschiedenen Accounts geschweift, was mir die Vermutung bestätigte, dass ich relativ viel in den Welten anderer hängen geblieben war, indem ich mir ja täglich deren geteilte Lebensinhalte ansah. Ich steckte also in Gedanken bei vielen anderen und deutlich weniger bei mir selbst, in meinem Leben, was mich auf gewisse Weise ja auch von meinem Alltag und persönlichen Themen ablenkte. Was doch erschreckend ist, weil ich meine Zeit gedanklich bei Leuten verbrachte, die ich zum Teil nur online kenne.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Mein Leben wird ruhiger ohne die Social-App

Nach rund zwei Wochen ohne Instagram stellte sich eine Art Entschleunigung ein: ich konzentrierte mich wieder mehr auf mich, lebte präsenter in meinem Leben und bekam erheblich weniger anderer virtuell mit. Ich war nicht mehr ständig abgelenkt und der Drang ließ nach, die App zu öffnen. In der Wartezeit auf die U-Bahn hing ich ein bisschen meinen Gedanken nach oder beobachtete meine Umwelt (die meisten anderen Menschen starrten in ihr Handy – by the way). Ich fing an, mir morgens und abends bewusst Zeit zu nehmen, um meinen Tag zu reflektieren, Tagebuch zu schreiben, mich mit mir und meinem Leben zu beschäftigen.

Junge Frau formt Herz mit ihren HändenQuelle: Hassan OUAJBIR/PexelsQuelle: Hassan OUAJBIR/Pexels

Vier Wochen später: Nach dem Ohne-Insta-Experiment

Als die vier Wochen vorbei waren, lud ich mir sie wieder runter – die Sucht-App. Sortierte erstmal radikal die Accounts aus, die mich 1. eigentlich gar nicht interessierten, an die ich 2. nicht mehr gedacht habe (so wichtig sind sie offensichtlich nicht und hart ausgedrückt, meine Zeit nicht „wert“) und 3. die mich irgendwie negativ beeinflussten, hemmten, bei denen ich mich verglich etc., aber bisher immer dachte, dass sie mir noch irgendwas „bringen“ und 4. die, die mich nerven. Ich spürte bei jedem einzeln in mich hinein, welchen Mehrwert er mir bringt und entschied nach meinem Bauchgefühl.

Warum ich mir Instagram trotz allem wieder geholt habe? Es ist eine Mischung aus Neugier, Dazugehören wollen und Spaß. Ehrlich:  ich will wissen, was ich „verpasst“ habe, ich sorge mich darum, nicht mehr auf dem Laufenden zu sein und ich will selbst wieder meine schönsten Bilder mit meinen Freund:innen teilen: Sonnenuntergang am Gardasee, das letzte Mädelstreffen oder die schönen Herbstfotos mit den tollen Farben. Mir macht es Spaß eine Story zu drehen, die passende Musik auszusuchen, ein bestimmtes Gefühl festzuhalten. Und: Smartphones, Apps und Games gehören zur Lebensrealität nicht nur meiner Generation.

Instagram und Lebensqualität?

Der psychologische Mechanismus, der Instagram so erfolgreich macht, ist von seinen Macher:innen raffiniert ein- und umgesetzt. Aber bringt sie mich für mein Leben wirklich weiter? Oder wird vor allem mein virtueller Freundeskreis erweitert, meine bewusste Wahrnehmung getäuscht und das was mir angezeigt wird, doch relativ viel von der App manipuliert?! Ist es für mich so wichtig zu wissen, wann Person xy in welchem Café sitzt oder wie toll die Terrasse von xy mit dem neuen Anstrich aussieht? Bekomme ich so etwas nicht auch mit, wenn ich mich auf ganz altmodische Art mit jemandem unterhalte, vielleicht sogar über Videotelefonie oder die Person womöglich einfach besuche? Ich finde es oft reizüberflutend und viel zu schnell die Story durchklickend an einem vorbeiziehen, zack bin ich mit dem Kopf schon wieder bei der nächsten. Es ist als könnte ich in den Leben tausender Menschen mitspazieren, ihnen zu den unterschiedlichsten Themen zuhören, ihr Essen sehen oder was sie sonst so treiben. Aber dabei rückt mein eigenes Leben, alles womit ich mich gerade beschäftige, in den Hintergrund. Und mal ehrlich: was hat höhere Priorität? Mein Leben aktiv zu erleben oder mich durch das tausend anderer über den Bildschirm durchzuklicken?

Instagram: Yes or no?

Ich kann für mich momentan keine endgültige Entscheidung treffen, ob ich die App nun behalte oder für immer lösche. Dennoch ist mir heute viel klarer, wie achtsam und kritisch hinterfragend ich mit meiner Zeit auf sozialen Netzwerken umgehen sollte, möchte und werde.

Schreib uns

Vergleichst du dich oft mit anderen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: Pexels: Engin Akyurt

Skinny Shaming – Wenn Menschen deinen Körper abwerten

Elisabeth, 24

„Iss mal was!“ „Echte Frauen haben Kurven“ „Du bist so dürr!“ „Bist du magersüchtig?“ „Du siehst krank aus!“ „Wie dünn ist bitte dein Handgelenk?!“. Einige wenige Aussagen, die über meinen Körper im Internet, sowie auch in der realen Welt, gemacht wurden. Ich entspringe einer Familie mit schlanken Frauen. Meine Oma: Groß und schlank. Meine Mutter: groß und schlank. Und nun bin auch ich groß und schlank geworden. Natürlich denkt ihr jetzt „Toll, dass du groß und schlank bist!“. Doch meinen Körper so zu akzeptieren wie er ist, war ein schwieriger Weg. Aber es hat sich gelohnt!

 

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Wie andere damit anfingen über meinen Körper zu urteilen

Ich war schon immer sehr schlank. Nur hat das bis zu Pubertät für mich gar keine Rolle gespielt. Ich war ein sogenannter „Spätzünder“. Alle Mädchen in meinem Umfeld entwickelten allmählich die typischen weiblichen Eigenschaften an ihrem Körper. Da wurde mir zum ersten Mal der Unterschied bewusst. Denn da wo sich bei anderen Rundungen ausstülpten, blieb bei mir alles flach. Ab da wurde es plötzlich für alle Leute in meinem Umfeld legitim, sich ein Urteil über meinen Körper zu erlauben und ungefragt Kommentare abzugeben. Plötzlich achtete auch jeder auf mein Essverhalten, obwohl ich völlig normal und gesund aß.

Du Stock!

Ich liebte sogar Schokolade so sehr, dass ich gern mal ein bisschen zu viel aß. Aber Leute sahen nur, wenn ich mal keinen großen Hunger hatte: „Kein Wunder, dass du so dünn bist. Du isst ja nichts.“ Auch bei Familienfeiern fielen mir die wehleidigen Blicke der Verwandten auf. Bei einem Geburtstag, an dem ich mich nicht so wohl fühlte und mal raus ging, um frische Luft zu schnappen, wurde meine Mutter gefragt ob ich jetzt „brechen“ gehe.

Das schwindende Selbstbewusstsein

Das Ganze nagte damals schon ziemlich an meinem Selbstbewusstsein. Gerade wenn man in die Pubertät kommt und sich alles verändert, ist es schwierig damit klar zu kommen. Als Social-Media dann langsam ein Thema wurde, kamen noch die Meinungen und Kommentare vieler anderer hinzu. Ich entwickelte leider immer mehr Probleme mit meinem Körper. Ich bekam das Gefühl, dass ich nicht „weiblich“ genug bin. Das führte auch dazu, dass ich mir „Super-Push-up-BHs“ kaufte, um wenigstens ein bisschen Brüste zu haben. Doch das machte mich immer unsicherer. Ich fühlte mich einfach nicht mehr wohl in meinem eigenen Körper.

Skinny-Shaming ist Body-Shaming?

Quelle: PexelsQuelle: Pexels

Heute weiß ich, dass ich (leider) nicht allein bin, obwohl es sich damals so angefühlt hat. Auf Instagram gibt es über 9.300 Beiträge mit dem Hashtag „skinnyshaming“. Der Hashtag „bodyshaming“ ist noch viel bekannter mit über 157.000 Instagram Beiträgen. Denn wir wissen alle, dass es auch in die andere Richtung gehen kann.

„Fatshaming“ ist auch immer noch ein Problem in der heutigen Gesellschaft. So werden stark adipöse Menschen beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wohnungssuche diskriminiert wie eine Studie zeigt. Jedoch wird die Bodypositivity-Bewegung immer größer. Wir sehen Frauen, die sich so zeigen, wie sie sind. Alles inklusive Dehnungsstreifen, Cellulite und Fettpölsterchen.

Wir sollten auch Skinnyshaming verurteilen

In der Modeindustrie sieht man nun auch „curvy“, also kurvig, und Menschen verurteilen Fatshaming. Und das ist auch gut so! Wir sehen so viele perfektionierte Menschen in den Medien und haben schnell vergessen, dass dies nicht die reale Welt ist. Doch genau so wie wir Fatshaming verurteilen, sollten wir auch Skinnyshaming verurteilen. Denn Floskeln wie „Iss mal weniger“ und „Du bist so dick“ würden uns heute nicht mehr über die Lippen gehen. Warum dann Floskeln wie „Du bist so dürr“? Angenommen dieser Kommentar trifft eine Person, die wirklich eine Essstörung hat. Das würde die Situation vielleicht noch verschlimmern.

Abgesehen davon kann man eine Essstörung nicht immer an der Körperstatue festmachen. Skinnyshaming zählt wie Fatshaming auch zum Body-Shaming und sollte aus dem Internet und der realen Gesellschaft verbannt werden. Schlanke Menschen sind nicht gleich magersüchtig genauso wie beleibte Menschen nicht faul sind. Und wenn du einer Person mit Essstörung oder einer adipösen Person begegnest, gibt dir das ebenfalls nicht das Recht darüber zu urteilen. Kein Mensch sollte diskriminiert werden.

Wie ich gelernt habe meinen Körper zu akzeptieren

Mein Selbstbewusstsein als jugendliches Mädchen war vernichtend gering. In den schlimmsten Zeiten trug ich immer weite Jacken, um meine dünnen Arme zu überdecken. Selbst wenn es extrem warm war, ließ ich sie an, weil ich mich sonst unglaublich unwohl fühlte. Ich bildete mir ein, dass alle meine Arme sehen und über mich urteilen. Mich überkam nach und nach das Gefühl, dass ich allgemein etwas an der Situation ändern musste. Denn so konnte es für mich nicht weitergehen.

Im Netz sah ich viele starke und selbstbewusste Frauen. Sie waren es, die mir den Mut gaben, mich zu öffnen. Meine erste Handlung war es, alle meine Push-up-BHs zu verschenken und garkeinen oder einen normalen BH zu tragen. Ich bewegte mich also aus meiner Komfortzone heraus und stellte mich meinen Unsicherheiten. Um alles zu verarbeiten, schrieb ich all meine Gedanken in meinem eigenen kleinen Onlineblog nieder. Vielleicht habe ich damit auch anderen ein bisschen Mut gemacht. Dann wollte ich mich meinem Körper stellen und fing an, ihn zu zeigen. So fing ich mit dem Modeln an. Hier kann man seinen Körper nicht verstecken und jeder sieht ihn. Das hat einerseits etwas Beängstigendes, aber hat mich auch gestärkt. Ich sah mich auf den Bildern als attraktive Frau trotz meiner „Makel“. Denn die machen einen Menschen erst einzigartig und besonders.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Mein Umgang mit Hate

Aber natürlich stieß ich dadurch auch auf Negativität. Wenn man sich öffentlich zeigt, meinen auch mehr Menschen Kommentare abgeben zu dürfen. Laut einer Studie der „jugendkultur.at“ finden 15- bis 19-jährige Jugendliche, dass negative Kommentare „Part oft the game“ sind. Das heißt, wer etwas ins Netz stellt, muss damit rechnen negative Kommentare zu bekommen. Dabei wird jedoch Bodyshaming als Teil von Cybermobbing beschrieben, was laut § 185 StGB strafbar ist. Es gilt als genauso beleidigend wie Anspucken. Also muss man sich wenigstens nicht einfach damit abfinden. Trotzdem können diese Kommentare einen innerlich fertig machen. Sie kratzen am Ego und gerade wenn man ein niedriges Selbstbewusstsein hat, ist es sehr verletzend.

In diesen Momenten muss man sich ins Gedächtnis rufen, wer diese Kommentare verbreitet. Denn Menschen, die mit sich selbst im Reinen sind, äußern nicht solche Kommentare. Oft ist ihr Handeln im Bezug auf dich nur eine Projektion ihrer selbst. Neid und Missgunst können dabei eine Rolle spielen. Den Kommentaren nachzugehen, wird dir nicht helfen, sondern es nur schlimmer machen. Viel wichtiger ist es, darüber nachzudenken was du an deinem Körper alles magst und schätzt. Dein Körper vollbringt am Tag unglaubliche Leistungen. Das solltest du ihm danken.

Das können wir gegen Skinnyshaming tun

Quelle: Pexels: MikotorawQuelle: Pexels: Mikotoraw

Sicherlich habt ihr solche Kommentare auch schon mal gehört, auch wenn sie nicht an euch gerichtet waren. Vielleicht habt ihr ja sogar schon mal selbst solche Kommentare gemacht ohne groß darüber nachzudenken. In beiden Fällen ist es wichtig, sich damit auseinander zu setzten und es als Diskriminierung zu identifizieren, auch als Außenstehender.

Ich bin mir sicher, dass viele solcher Kommentare nicht böse gemeint sind. Aber man muss akzeptieren, dass sie nun mal auch nicht als Kompliment gesehen werden. Vielleicht fangt ihr bei euch selbst an und hinterfragt, welche Vorurteile ihr gegenüber anderen Körpern habt. Welches Gefühl vermittelt euch ein bestimmter Körpertyp? Warum vermittelt er euch dieses Gefühl? Schnell wird dann klar, dass dieses Schubladendenken nicht wirklich funktioniert.

Denn nicht jeder sportliche Körper ist schlank und nicht jeder ungesunde Körper ist dick. Aber auch nicht jeder schlanke Körper ist ungesund und jeder dicke Körper gesund. Solltest du dann einmal wieder solche Kommentare in der Gesellschaft hören, kannst du die Menschen respektvoll über die Thematik aufklären und anderen zeigen, wie schwerwiegend die Folgen solcher unbedachten Aussagen sein können.

Im Netz auf Social Media Plattformen kann man ähnlich verfahren: Wenn du als Außenstehender einen Skinnyshaming Kommentar findest, kannst du mit Aufklärung einerseits die betroffene Person stärken und andererseits den Usern die Augen öffnen. Du zeigst, dass es nicht okay ist. Bist du selbst die betroffene Person wirst du merken, dass es nichts bringt auf jeden solcher Kommentare einzugehen.

Wenn du magst, kannst du natürlich auf die Thematik aufmerksam machen. Sollte es aber schlimmer werden, trenne dich von diesen Usern, indem du die Kommentare löschst oder meldest und die Accounts blockierst. Sollte es in Mobbing ausarten, dann sichere die Beweise und geh zur Polizei und wende dich an eine Beratungsstelle oder Hilfshotline, die das für dich übernimmt. Infos findest du zum Beispiel bei jugendschutz.net. Und denk immer daran: An dir ist nichts falsch. Du bist genau so richtig wie du bist!

Schreib uns

Macht dir Skinny Shaming zu schaffen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: Stefan Schwope

Wie der Sport und ich wieder Freunde wurden

Quelle: privat

Als Jana anfängt, Sport wieder für sich zu machen, und nicht für einen „perfekten“ Körper, findet sie wieder Freude daran. Hier kommen ihre Tipps!

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Als Kind bin ich regelmäßig zum Leichtathletik und Turnen gegangen und habe später mit Fußball angefangen.  Ich habe Sport geliebt, war jedoch nie eine der Besten. Je älter ich wurde, desto mehr wurde Sport durch den ständigen Vergleich mit anderen für mich zu einem Wettkampf. Ich habe mich immer mehr angestrengt, um besser zu sein als alle anderen. Mein Fokus lag nur noch auf Leistung und nicht mehr auf dem Spaß. Sport wurde für mich zur Hölle. Ich wollte mich nicht ständig schlecht fühlen und für meinen Körper schämen, weshalb ich mit dem Sport aufgehört habe.

Daraufhin nahm ich sehr viel an Gewicht zu und meine Lebensfreude verschwand mit jedem zusätzlichen Kilo mehr. Irgendwann habe ich wieder Sport gemacht, um abzunehmen. Aber auch das wurde durch Gedanken über mein Aussehen beim Sport und meine Leistung geprägt.

Ich habe mich jedes Mal wie auf einem Präsentierteller gefühlt – hilflos, klein und schwach. Spaß? Fehlanzeige. Alles drehte sich nur noch darum den anderen zu zeigen, dass ich doch sportlich bin und auch mit mehr Gewicht mithalten kann. Doch innerlich war ich davon überzeugt, dass ich es nicht kann. Ich habe an mir und meinen Fähigkeiten gezweifelt, mich für mein Übergewicht geschämt und wollte am liebsten bei jeder Sporteinheit im Boden versinken.

Meine größte Motivation war es, durch Sport den „perfekten“ Körper zu bekommen, wie das Model in der Sportzeitung. Aber ganz egal wie ich aussah, ich hatte das Gefühl, dass ich mich mehr anstrengen und vor allem mehr abnehmen muss, um Anerkennung für meine Leistung zu erhalten.

Quelle: Stefan SchwopeQuelle: Stefan Schwope

Erst als ich Yoga für mich entdeckt habe, habe ich plötzlich gemerkt, dass es gar nicht darum geht zwei Stunden im Fitnessstudio ein Workout zu machen, sondern darum Spaß zu haben, etwas für seine Gesundheit und den Körper zu tun.

Die Meinung anderer über meinen Körper und meine Fähigkeiten rückten plötzlich in den Hintergrund. Zum ersten Mal seit Jahren hatte ich wieder Freude daran, meinen Körper bewusst wahrzunehmen ohne das Ziel zu haben, perfekt zu sein oder abnehmen zu müssen. Ich habe so endlich eine gesunde Motivation zum Sport entwickelt. Durch Bewegung und Sport lernte ich, meinen Körper für das zu lieben was er kann, anstatt ihn dafür zu hassen, was er nicht kann. Durch diese Erfahrung stieg auch meine Lebensfreude wieder.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Was ist der Unterschied zwischen Bewegung und Sport?

Als Bewegung wird jede physische Aktivität bezeichnet, die wir im Alltag machen. Beispiele dafür sind Spaziergänge, Tanzen, Fahrrad fahren aber auch Hausarbeit. Sport ist gekennzeichnet durch eine höhere physische Intensität als Bewegung.  Zu sportlichen Betätigungen kann zum Beispiel Joggen, Fußball, Workouts und Turnen gezählt werden.
Während Sport oft das Ziel hat, den Körper zu verändern oder leistungsfähiger zu machen, ist Bewegung etwas Essentielles und Natürliches. Schon die Neandertaler nutzten Bewegung als Mittel für die Jagd oder zum Sammeln von Beeren und Kräutern. Ohne Bewegung wären sie nicht überlebensfähig gewesen. Sport wie wir ihn heute kennen, gab es da noch nicht. Sie waren nicht auf Fitnessstudios angewiesen, da sie auch ohne genug Bewegung bekamen.

Bewegung tut gut

Heute werden uns die meisten Aktivitäten durch Technologien oder moderne Fortbewegungsmittel abgenommen und auch in Jobs und Freizeit kommen wir mehr und mehr ohne Bewegung aus. Das führt zu steigendem Bewegungsmangel.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat herausgefunden, dass Bewegungsmangel auf der ganzen Welt weiter verbreitet ist denn je. Deutschland schneidet hier besonders schlecht ab, da sich nur 42,2% der Bevölkerung ausreichend bewegt. Laut Definition der WHO bedeutet das mindestens 150 Minuten moderaten Sport in Form von Gassi gehen, Tanzen oder Hausarbeit oder 75 Minuten intensive Bewegung, wie Teamsport, Joggen oder Fahrrad fahren. Alle Angaben beziehen sich auf eine Woche.

Als ungefähre Richtlinie für ausreichende Bewegung werden 10.000 Schritte pro Tag empfohlen. Doch warum bewegen sich immer weniger Menschen ausreichend, obwohl die Sportangebote steigen und auch das Wissen und die Wichtigkeit von Bewegung in den Medien immer mehr thematisiert werden?

Einer der Gründe für Bewegungsmangel ist besagter technischer Fortschritt. Außerdem zeigen uns die Medien ein immer unnatürlicheres Bild von Sport. Es wird mit harter Arbeit, Willenskraft und großem Zeitaufwand assoziiert. Ein Ideal wird erschaffen, das für viele Menschen  ohne hohen Einsatz unmöglich zu erreichen ist. Das führt zu Frustration und langfristig zu weniger Motivation.

Dabei gibt es viele Gründe, Bewegung in den Alltag einzubauen. Bewegung und Sport haben für Menschen aus allen Altersklassen körperliche und psychische Vorteile. Bewegung fördert die Gesundheit unseres Herz-Kreislaufsystems, stärkt unser Immunsystem, kann Übergewicht, Verspannungen, Verdauungsprobleme, Diabetes und sogar Krebs vorbeugen. Bewegung wirkt sich außerdem positiv auf dein Selbstwertgefühl, deine Stimmung und Konzentration aus und kann sogar Depressionen vorbeugen. Ein gesundes Maß kann auch Müdigkeit, Energielosigkeit und Antriebslosigkeit verringern. Ein weiterer Vorteil ist, dass man durch Sport auch neue Leute kennenlernen und sich mit ihnen austauschen kann. Bei mir hat Sport vor allem zu mehr Selbstliebe und Selbstannahme geführt. Ich lernte meinen Körper anders wahrzunehmen und ihn zu schätzen.

Warum Bewegung eher Freiheit als Zwang bedeutet

Wir sehen Sport oft als Mittel an, um abzunehmen oder unseren Körper zu verändern – mir ging es ja selbst so. Dabei vergessen wir oft, dass es außerdem ein Weg ist, uns mit unserem Körper zu verbinden und für ihn zu sorgen. Erst wenn wir in unserer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, beispielsweise durch Krankheiten, fehlende Zeit für Sport oder durch räumliche Einschränkungen, merken wir, wie sehr wir auf Bewegung angewiesen sind und welche positiven Auswirkungen sie auf unseren Körper hat.

Dadurch, dass wir die Möglichkeit haben unseren Körper zu bewegen, sind wir frei. Frei in vielen unserer Entscheidungen und Möglichkeiten. Bewegung ist ein Privileg, welches wir nutzen sollten.

Sport hat mich von der Abwertung meines Aussehens befreit. Mir hat Yoga vor allem gedankliche Freiheit gegeben. Durch das achtsame Beobachten meiner Gedanken habe ich die Möglichkeit meine Gedanken zu hinterfragen und zu verändern. Es kann dir die Freiheit geben herauszufinden wer du bist und was du magst. Durch die unzähligen sportlichen Möglichkeiten kannst du frei entscheiden welcher Sport zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Zwang entsteht, wenn wir in dieser Freiheit eingeschränkt sind. Beispielsweise durch den Einfluss von Eltern oder Freunden, die uns „vorschreiben“ welchen Sport wir ausüben sollten, durch die Medien, die ein unnatürliches und meist unerreichbares Körperbild darstellen und durch uns selber, indem wir uns ein zu hohes Ziel setzen.

 Wie ich seitdem Bewegung in meinen Alltag integriere

Inzwischen ist Bewegung und Sport wieder ein wichtiger und nicht mehr wegzudenkender Teil in meinem Alltag. Es gibt keinen festen Plan, wann ich zum Sport gehe oder wie viel ich mich bewege, denn die Entscheidung überlasse ich zu 100 Prozent meinem Körper. Ich bin in einem Fitnessstudio angemeldet, das verschiedene Kurse wie Yoga, Zumba, Workouts, Spinning, Fußball oder Volleyball anbietet. Dadurch kann ich entscheiden, wann und worauf ich Lust habe. Allerdings suche ich mir wirklich nur Kurse aus, die zu meiner Leistungsfähigkeit passen und die mich gut in meinem Körper fühlen lassen.

Don’t think about it, just move your body.

In Zeiten, in denen ich weniger Zeit habe für Sport, versuche ich trotzdem mich regelmäßig zu bewegen. Das kann bei einem kurzen Spaziergang sein, indem ich das Fahrrad anstatt das Auto benutze oder aber ich mache mein absolutes Lieblings-Gute-Laune Lied an und tanze ausgelassen durch die Wohnung. Denn wie Meghan Trainor in meinem Lieblingslied singt „Don’t think about it, just move your body“.

Aber auch ich habe natürlich wie jeder andere Mensch auch manchmal überhaupt keine Lust mich zu bewegen oder Sport zu machen, sondern einfach mit Chips auf der Couch zu sitzen und einen Film zu gucken. Und das ist in Ordnung. Wie gesagt, Bewegung sollte etwas sein, das dir Freude bereitet und dich wohlfühlen lässt. Der Unterschied zu früher ist, dass ich mich nicht mehr schuldig fühle, wenn ich mal keine Lust habe, denn ich weiß, dass ich höchstwahrscheinlich in den nächsten Tag wieder mehr Motivation haben werde.

Und jetzt wünsche ich dir ganz viel Freude beim Ausprobieren!

5 Tipps wie du Bewegung in deinen Alltag integrieren kannst

Einen Tipp, den ich dir geben kann ist: Ausprobieren. Gerade am Anfang ist es schwierig einen Sport zu finden, der einem wirklich Spaß macht oder zu wissen, wie viel Bewegung für dich gut ist. Durch Ausprobieren wirst du immer besser darin. Vielleicht hast du, als du jünger warst etwas gemacht, was dir sehr viel Freude bereitet hat.

Egal ob das Trampolin springen, Inliner fahren, Schwimmen gehen, Federball spielen oder auch Fahrrad fahren war, probiere es heute einfach mal aus. Je mehr du ausprobierst, desto eher findest du den Sport der zu dir passt. Ein paar weitere Ideen sind Basketball spielen, Seil springen, Wandern, Ski fahren im Winter oder Surfen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Ich freue mich schon sehr darauf, in den nächsten Monaten neue Sportarten auszuprobieren. Ganz oben auf meiner Liste stehen Skateboard fahren, Tennis und Bouldern (Klettern ohne Sicherung).

 

Beziehe deine Fähigkeiten mit in die Wahl eines geeigneten Sports ein. Vielleicht bist du besonders gut im Laufen, weshalb Fußball, Leichtathletik oder Joggen das Richtige für dich sein könnten. Wichtig ist außerdem, dass du herausfindest, ob du eher ein Teamplayer oder ein „Einzelkämpfer“ bist. Während du unabhängiger von anderen bist, wenn du alleine trainierst, kann es deine Motivation und den Spaß steigern, zu festen Zeiten in einer Mannschaft oder Gruppe zu trainieren. Auch eine Kombination aus beidem ist möglich.

Auch online gibt es viele Angebote, wie zum Beispiel Yoga mit Mady Morisson, Tanzworkouts mit TheFitnessMarshall oder Workouts für Anfänger von AnneBodykiss und Pamela Reif. Für mich können allerdings Online-Workouts ein Trigger für Selbstzweifel und negative Gedanken sein. Zu sehen wie sportlich oder schlank die Instruktor in den Videos sind, führt häufig dazu, dass ich mich und meine Fähigkeiten mit ihnen vergleiche. Dann mache ich mir klar, dass hinter ihren Körpern und Fähigkeiten ein Lebensstil steckt, den sie wahrscheinlich schon seit Jahren verfolgen. Ich muss nicht mit ihnen mithalten können. Außerdem waren mir häufig selbst Anfänger Online-Workouts zu intensiv. Entweder habe ich dann meine eigene, einfachere Variante der Übungen gemacht oder nur einen Teil, bestehend aus Übungen die mir Spaß machen, gemacht.

Ich bin mir sicher, dass, sobald du etwas findest, das dir wirklich Spaß macht, die Motivation wie von alleine kommt. Fang am besten langsam und achte darauf wie dein Körper reagiert. Wichtig ist, dass Sport und Bewegung in einem für dich gesundem Maß praktiziert werden sollten. Sowohl zu viel als auch zu wenig Sport kann einen negativen Einfluss auf deine Gesundheit haben. Aus dem Grund ist es wichtig, dass du auf deinen Körper hörst, der dir meistens zeigt wie viel Sport dir gut tut. Ich schließe für mich inzwischen jegliche Form von exzessivem Sport  und Leistungssport aus. Für mich ist und bleibt Sport ein Hobby, dass ich in meiner Freizeit praktizieren möchte.

Meiner Meinung nach ist das Wichtigste, dass du aufhörst an die ganzen Fitness-Mythen zu glauben. „Sport ist Mord“, „no pain, no gain”, „Unter 30 Minuten bringt Ausdauertraining nichts”, “Für Yoga muss man flexibel sein”, “Ich sollte mindestens vier Mal pro Woche Sport machen, um abzunehmen.“ „Es gibt nur einen richtigen Weg, Kraftsport zu machen“. All das ist totaler Quatsch. Sport ist vielfältig, genau wie jeder einzelne von uns. Finde deinen Weg und lass dir von niemandem (auch nicht von dir selbst) einreden, dass du etwas nicht schaffen könntest. Sport ist für dich und deine Gesundheit, nicht um irgendeine Bestleistung zu erzielen. Du darfst Spaß an Sport haben ohne dich schlecht zu fühlen für deinen Körper oder deine Fähigkeiten. Du bist gut so wie du bist.

 

Schreib uns

Möchtest du jetzt gleich mit jemandem reden?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: Marie Böse

Zurück ins Sein

Quelle: privat

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Wir schreiben das Jahr 2017: eine 30-tägige Reise nach Schweden, in Beziehung mit einem Musiker

Schweden… 30 Tage Natur, 30 Tage durchatmen, 30 Tage das klare Nass der eiskalten Seen, das Lagerfeuer in den rosa Morgenstunden, der köchelnde Tee. Wanderungen zwischen Moor und Moos, zwischen Farn und Fels. Das Lagerfeuer in den goldenen Abendstunden, die Süßkartoffeln in der Glut, der Blick in die Ferne auf das klare Nass.

Nächte im Heu, Nächte im satten Grün. Du und ich, eine Liebe verbunden durch Natur und Musik, durch Kunst und Krankheit. Mein Gewicht, eine Zahl die mich begleitete, eine Zahl die es unmöglich schienen ließ die Reise zu überleben, in Haut und Knochen gekleidet. Ein Schatten meiner Selbst, eine Hülle grau und kraftlos und dennoch so unendlich, so unfassbar stark und stur. Ein Kampf gegen mich selbst.

Rückblick: der Beginn des Achtgebens in Bezug auf meine Nahrung

Ich war noch ein Kind, gerade sechs Jahre alt geworden. Diagnose: Pilz im Magen, gefüttert und verbreitet durch den Konsum von Zucker, hieß es. Es begann: die erste Maßnahme auf meine Ernährung Acht zu geben, Verzicht zu üben. Der Pilz verschwand unter Kontrolle. Ich wurde älter, vergaß den Pilz und machte mir vorerst keine Gedanken mehr. Meine Zeit als Teenager verbrachte ich zwischen Chips und nur der nötigsten Bewegung.

Dann: mein erster Freund. Ärztesohn. Fassade eines Modells. Ein Urlaub auf Borkum mit seinen Eltern. Sein Vater warf mir dann auf der schönen Insel Borkum, zwischen Moor und Dünen, ungefragt an den Kopf, dass mich Übergewicht kleidete. Schlagartig hörte ich auf zu essen. Seine Worte wurden zu meiner Wahrheit, zu meiner Wahrnehmung. Zurück zu Hause begann meine erste Diät. Haferflocken, Honig und Obst am Morgen und Spargel zu Mittag.

Mit der Anmeldung im Fitnessstudio trat ich dann meine Reise in das Leben zwischen Kontrolle und der Angst vor dem Verlust dieser an. Zwischen Ernährung, der intensiven Auseinandersetzung damit und unachtsamem Training. Nach meinem Fachabitur und der Trennung des Ärztesohnes fand ich mich im Theater wieder, baute Bühnen, nahm die Assistenz einer Regie an, trieb weiter Sport und genoss die Zeit mit den Menschen an meiner Seite. Ich achtete auf meine Ernährung diesmal anders, intensiver. Fitnessmodels schlichen sich als Vorbilder in meine Gedankengänge. Dann verlor ich den Genuss und begann Essen in Mathematik umzuformen. Einmal die Woche entwickelte sich aus Mathematik Kontrollverlust und Unvernunft. Ein Tag, an dem ich es zuließ Zuckerbomben in mich hinein zu lassen. Cheatday. Ich baute eine Fassade auf, Ziegelsteine aufeinandergesetzt, aufgesetzt. Ich begann mir eine Maske zu kreieren, verklebt und verspachtelt, verzierte sie nur mit den schönsten Steinchen und Federn.

2016 : ein Jahr zwischen Theater und Bühnenbau, Sport und Missachtung meines Körpers, erste Untersuchungen

Mein Körper wurde schwächer, mein Blut verlor die Kontrolle und ich mitten drin. Erste Diagnose: Verdacht auf Knochenmarkkrebs. Da saß ich nun, in der Onkologie, bemitleidet von zwei älteren Herren, die der Krebs bereits eingenommen hatte.

Drei Monate späte: kein Krebs. Es begann eine Untersuchung nach der anderen, ein Krankenhaus nach dem nächsten, ein Arzt, der es besser wusste als der nächste und ich mitten drin. Ich flüchtete mich in die nächste Liebe und rutschte ab, rutschte tief und weit. Ich begann mich zu verlieren. Verlor mich in dieser Seele, in dieser Liebe und in Marihuana. Es begann eine Zeit des unaufhaltsamen Treibenlassend, eine Zeit in der ich mich halbierte und die Übelkeit unaushaltbar wurde. Ich zog mit ihm, dem freien und doch so klammernden Musiker in das Haus seiner Mutter. Wir lebten mit ihr unter einem Dach, mein Herz wurde schwer, meine Augen trüb und meine Lebensfreude verbarg sich unter einem grauen Schleier, der sich über das ganze Haus zu legen schien. Ich bemerkte es selbst nicht, hatte jedes Gefühl für das Außen verloren – und da war er, ein Spiegel , golden verziert, stehend in meinem kleinen Atelier, in den ich schaute und mich fragte wie das nur passieren konnte. Jeden Tag fiel ich mehr zusammen, wurde grauer und schwächer. Entzog mich jedem Kontakt, nur er, er durfte bei mir sein.

Die regelmäßigen Arzttermine seit meiner ersten Diagnose waren geprägt von Vermutungen, von Angst und Hoffnung. Es schlich sich das Gefühl ein, auf der Suche nach Licht zu sein, umhüllt und erfüllt von Dunkelheit. Ich gab die Arbeit im Theater auf und plötzlich fand ich mich auf dem Hof seiner Tante wieder. In den Morgenstunden suchte ich Halt bei den Hühnern, half mittags der Goldschmiedin bei der Arbeit und hörte mit Hazy, der kleinen Taube auf meiner Schulter Hörbücher. Ich verlor mich am Nachmittag in der Kunst, malte, erfüllt von Sonne und Farben.

Erst der Abend sollte dem Essen gehören. Bis dahin war wieder ein Tag vergangen, an dem eine ayurvedische Hafermilch bis zum Sonnenuntergang mein System zu versorgen versuchte. Ich verspürte keine Lust, keinen Hunger kein Gefühl, keinen Sinn. Abends ging es dann, plötzlich und viel.

Meine Familie wollte ich nicht sehen, Freunde nur selten. Trüb und bekifft, mager und grau, wollte ich niemandem begegnen. Ich sah mich genau so, eingefallen und grau, sah dass mein Umgang mit mir, meinem Körper und der Nahrungsaufnahme krank war, sah wie schlimm es um mich stand und hatte dennoch keinen Willen dies zu ändern. Trotzdem begann ich eine Ausstellung vorzubereiten, mit letzter Kraft malte und zeichnete ich. Alle waren eingeladen, alle waren da, alle waren schockiert mich so zu sehen. An diesem Tag verlor ich eine weitere Ladung an Kraft und fand mich am Abend beim Lagerfeuer wieder, rauchend, trinkend und wieder hungrig.

Das Wechseln von Arzt zu Arzt, von Untersuchung zu Untersuchung ging weiter. Eine Diagnose nach der anderen wurde in den Raum gestellt. 24 Stunden Urin, Körpertemperatur, Puls am Morgen. Stress, Herzrasen und Verlust meines Blutdrucks. Mein Überleben stand in Frage. Schafgarbe und Melisse sollten nun ein Weg zur Heilung sein. Der Anthroposophische Ansatz der Naturmedizin, ließ mich hoffen. In diesem Zustand realisierte ich  meine Reise gegen  die Vernunft und in die Mooslandschaften Schwedens.

Meine Rückkehr aus Schweden und das Leben danach.

30 Tage. Wanderungen Stunde um Stunde, das Waschen in den kalten Seen und das Sammeln von Holz ließen meinen Körper kämpfen. Ich kam zurück aus den Wälder. Ich versuchte zu leben. Weitere Untersuchungen begannen erneut, das Blut floss in die Röhrchen. Die Zeit bei ihm und seiner Mutter wurde unerträglich. Ich verlor Tag für Tag mehr von mir. Ich bröckelte ab, spürte den Verlust meines Seins, hörte das Rauschen meines Blutes und die Kälte.  Ich existierte bloß. Mein Atem flach. Die Zeit verging und mein Körper kämpfte jeden Tag, um mich am Leben zu halten.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

2018: Meine Mutter holte mich zurück zu sich

Da saß ich, schlief ich, lebte ich, bei meiner Mutter im Arbeitszimmer. Weiß nicht wie ich hier hingekommen bin. Meine neues, altes zu Hause. Die folgende Zeit wechselte ich von Couch zu Couch, von Mensch zu Mensch, von Wein zu Wein. Dann fuhr ich fort, einfach weg, zu meiner Cousine aufs Land, um meine Umgebung nicht weiter ertragen zu müssen, um mich abzugrenzen von diesem Mann. Ich trank mehr, rauchte mehr, aß mehr und verlor mich, rutschte tiefer. Ich reiste zurück, immer wieder mit dem Gefühl es mit letzter Kraft getan zu haben. Zurück in der Heimat folgte eine Ausleitung von Schadstoffen, basierend  auf der Vermutung, eine Bleivergiftung entdeckt zu haben. Eine Woche verging und mein Gewicht sank. Wieder ein Missbrauch meines Vertrauens in die Medizin.

Ich wurde 21: Wir waren getrennt, ich war frei und stand vor einer Entscheidung

Dann stand es im Raum: Klinik. Nein. Krank unter Kranke, um Heilung zu finden – in diesem Augenblick , für mich ein Gefühl, dass keine Alternative zuließ. Eine solche Entscheidung ist sehr individuell und mit Vorsicht und Acht anzugehen. Ich wollte lieber allein sein. Ich wollte mich kennen lernen. Wollte mich heilen. Dieser Weg schien für mich in diesem Moment, in meiner Situation richtig zu sein. Ich zog allein in eine kleine Wohnung am Wald, isolierte mich einige Monate und versank zwischen Wein, Malerei und Reflektion. Die Nächte gehörten der Heilung meiner Seele, zwischen Staffelei, Mondschein und dem gefüllten Weinglas.

 

In Behandlung des anthroposophischen Arztes trank ich tagsüber Kannen gefüllt mit Schafgarbe, neigte zum Überfluss und floss über. Während dieser Zeit verschwand mein Arzt und damit auch der anthroposophische Ansatz in den Ruhestand, also war ich gezwungen erneut zu wechseln. Voller Vertrauen suchte ich eine Ärztin auf, die ich aus meiner Jugend kannte. Auch hier unterzog ich mich vielen Untersuchungen. Die Diagnose jetzt: Toxische Leber. Heilkräuter vergifteten mich, durch meinen unachtsamen Umgang, mein Körper war kraftloser denn je. Notaufnahme.

Dem Tode eine Hand anreichend alberte ich mit den Ärzten herum, denn egal was bis hierhin passiert war, mein Lachen hatte ich noch nicht verloren. Plötzlich geschah etwas: Ich realisierte den Ernst der Lage. Oft genug habe ich mir ausgemalt zu sterben, doch nun war ich diesem Gefühl, diesem Licht, dieser Dunkelheit so nah, dass mein Instinkt zu überleben reagierte. Mein Entschluss für mich, für mein Sein in dieser Welt, um Geschichte zu schreiben, Worte zu formen, zu formulieren und dessen Schönheit weiter zu geben stand fest. Ich suchte Hilfe. Bat um Grammangaben für meine Nahrung, denn jegliches Gefühl, jegliche Wahrnehmung einer normalen Menge war von Augenblick zu Augenblick in diesem Jahr verloren gegangen. Der Wein wandelte sich in Traubensaft, die Drogen in Lavendel. Haferflocken und Kartoffeln prägten nun die Tage, denn das Gift sollte so gezogen werden. Ich wog ab, ich begann Kontrolle zu gewinnen und verlor mich darin. Da war sie wieder, die Mathematik.

Die Heilung begann mit mir, in mir.

Die Leinwände, die mich auch durch dunkle Zeiten begleitet hatten, wurden bunt, von Licht erfüllt, die Zeichnungen von schwach zu intensiv. Die Tagebücher füllten sich mit Gedanken und Gefühlen, mit Reflexion. Die Nächte wurden kürzer und der Schlaf erholsamer, die Morgende erfüllt von Yoga und Tee.

Und dann kam der Tag, an dem ich den Mut aufbringen konnte an die vegane Schokoladenmanufaktur „Das Bernsteinzimmer“ zu schreiben,. Ein Traum, den ich mir erfüllen durfte. Ich begann, Pralinen herzustellen, Genuss und das Kreieren wiederzufinden. Heilung schlich sich ein und ich merkte, wie Gewicht und Visionen sich umarmten. Meine Werte normalisierten sich, mein Körper war erfüllt von Glück und Heilung. Ich spürte mich, spürte die Schönheit des Lebens, begann das Gefühl von Liebe zu mir und Geborgenheit neu zu entdecken und bemerkte wie Wünsche sich zu Visionen formten und Visionen zu Realität. Meine Realität.

Der Moment der Veränderung

Da stand ich, an der Bushaltestelle, ließ die Sonne meine Nase kitzeln und verspürte den Wunsch zu tanzen. Eine Woche später fand ich mich im Ballettsaal wieder und spürte erneut den Unsinn des Lebens. Ich begann zu schwimmen, begann zu genießen. Meine Wohnung eröffnete ich für Menschen, die ich wieder zu lieben lernte. Doch die Kontrolle durfte noch nicht schwinden. Sie war ein Teil von mir, irgendwie Sicherheit.

Es vergingen Momente des Entdeckens, des Lernens und Liebens, des Schreibens und des Austauschs. Eine Busfahrt, in Gedanken versunken und plötzlich war es so klar, so greifbar. Plötzlich wusste ich wohin, wusste welchen Weg ich einschlagen möchte und ich begann zu kämpfen. Eine Woche die sich wie eine Ewigkeit anfühlte, geprägt von Bewerbungen, Gesprächen und Belohnung. Ich war also Studentin, eingeschrieben und angenommen: Soziale Arbeit. Ich wusste nicht wohin mit all den Glücksgefühlen, die mich plötzlich einnahmen wie tausende Insekten, die es sich zur Aufgabe machten all meine verwelkten Blumen gleichzeitig zu bestäuben, um sie in allen Farben erblühen zu lassen.

Ein weiterer Wandel folgte, ein Umzug. Eine WG. Für mich und meine Krankheit bislang unvorstellbar. Menschen – Menschen, die mich beobachten, die mich auf mein Essverhalten und die ausgiebige Auseinandersetzung mit gesunden und zugleich veganen Lebensmitteln reduzieren könnten. Eine Herausforderung, die ich annehmen wollte, um selbst zu beobachten, um Normalität zu erfahren und die Mathematik in Genuss zu verwandeln. Es begann eine weitere intensive Zeit der Selbstreflexion, des Entdeckens. Eine Zeit des Zurücksteckens, eine Zeit in der Abgrenzung zur Kunst des Lebens wurde, eine Zeit erfüllt durch Magie, durch Schönheit und Momente, erfüllt von Liebe und grenzenloser Leichtigkeit. Die Zahlen wurden unwichtig, die Liebe zum Essen, zu Genuss und dazu Kreationen zu erschaffen, stieg ins Unermessliche. Die Kontrolle fand neue Fokussierung.

Quelle: Marie BöseQuelle: Marie Böse

Wir schreiben das Jahr 2020: in Dankbarkeit und grenzenlosem Glück

Ballett, Schwimmen und Yoga bleiben ein wunderbar heilsamer Teil meines Lebens. Mittlerweile arbeite ich neben meinem Studium als Bewegungspädagogin in der sozialen Arbeit, in einer heilpädagogischen Praxis. Ich stelle Schmuck her und arbeite an künstlerischen Werken, die in Wuppertal und Umgebung Raum für Verkauf gefunden haben. Mein Körper erholte sich nach und nach von all dem was ich ihm jahrelang angetan habe. Unverträglichkeiten, Angst vor der Liebe und hormonelle Dysbalancen gehören noch zu meinem Alltag, doch meine Selbstliebe, meine unendliche Dankbarkeit und die Schönheit des Lebens strahlen golden und warm über diese kleinen dunklen Rückstände.

Ich bin nach wie vor jeden Tag erfüllt von der Dankbarkeit darüber, was mein Körper geschafft hat. Ich finde mich nun hier in meiner wunderschönen Wohnung am Waldrand wieder, der beste Freund mein Mitbewohner, ein kleines Kätzchen im Garten die Sonne genießend. Sehnsüchtig wartend auf den Frühling und all die Kräuter und Blumen. Und dann kam der Mann, der mir zeigte was es bedeutet bedingungslos, erwartungslos und vollkommen frei Liebe zu spüren und die Angst für einige Augenblicke zu vergessen.

Wir leben um Erinnerungen zu schreiben,
sie zu formulieren und deren Schönheit weiterzugeben.

Quelle: Marie BöseQuelle: Marie Böse

 

Schreib uns

Möchtest du jetzt gleich mit jemandem reden?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: Free Photos

Wer bin ich eigentlich? Sich selbst wiederfinden nach einer Essstörung

Katha

„Wie viele Kalorien habe ich heute schon zu mir genommen? Und wie viele verbraucht? Nachrechnen, wieder und wieder, alle paar Minuten. Jeden Tag, jahrelang.“ So ging es Katharina in ihrer Essstörung. Freunde treffen, Lesen, Filme schauen, bedenkenlos auf dem Sofa liegen, war für sie unmöglich. Immer wieder funkte das „Kaloriengrübeln“ dazwischen. Wer sie eigentlich war, spürte sie nicht mehr. Hier erzählt sie, wie sie wieder lernen will, Katharina zu sein.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

So wollte ich nicht weiterleben!

Mit meiner Essstörung verlor ich nach und nach die Freude an allem. Ich konnte nur noch zufrieden mit mir sein, wenn ich ausreichend Sport gemacht und gehungert hatte. Die Tagesbilanz musste stimmen. Und wenn mein Gehirn mal kurz nicht daran dachte, war da nur noch Leere.

Irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, an dem mir klar wurde, dass ich so nicht weiterleben wollte. Auf der einen Seite war ich körperlich komplett kraftlos – manchmal fühlte sich sogar einfach nur daliegen und atmen zu anstrengend an. Auf der anderen Seite hatte ich auch den Kontakt zu mir, meinem eigentlichen Ich komplett verloren.

Mir wurde nach und nach klar, dass es an meinem Essverhalten lag, dass ich so wenig Kraft hatte. Außerdem erkannte ich, dass ich aufgrund meiner Essstörung oft Entscheidungen traf, die mich eigentlich unglücklich machten und quälten. Ich entschied für die Essstörung, nicht für mich. Doch diese beiden Erkenntnisse waren der erste wichtige Schritt in ein Leben ohne Essstörung. Ich wollte lernen, wieder frei zu sein und mein Leben selbst zu gestalten.

Ich bin nicht meine Essstörung

Mit dieser Erkenntnis machte ich mich auf die Suche zurück zu mir selbst. Da ich kein Gefühl mehr dafür hatte, was ich eigentlich mochte, habe ich angefangen, mir selbst Fragen zu stellen. Sie haben mir geholfen, mich selbst wieder kennenzulernen – bis heute.

„Was habe ich früher gerne gemacht?“

Quelle: Bild von Free-Photos auf PixabayQuelle: Bild von Free-Photos auf Pixabay
Listen zu schreiben hat Katharina sehr geholfen

Die eigenen Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, nicht ständig wieder ans Essen zu denken, fiel mir sehr schwer, weshalb ich mich erst einmal auf Aktivitäten konzentriert habe. So habe ich mir eine Liste mit den Dingen geschrieben, die ich früher gerne gemacht habe. Darauf stand dann unter anderem: Am Wochenende einen ganzen Tag im Bett verbringen und ein Buch lesen. Die Nachmittage bei Freundinnen verbringen, ins Bett gekuschelt quatschen und Musik hören oder Kekse backen.  Kreuzworträtsel lösen. Spazieren gehen, einfach so. Filmabende mit Freunden. Schreiben.

Ich habe versucht, mich daran zu erinnern, warum ich diese Dinge mochte und wie ich mich dabei gefühlt habe. Auch das habe ich mir aufgeschrieben, um den Kontakt zu meinen Empfindungen wiederzufinden. Da steht dann zum Beispiel:

  • Einen Nachmittag bei einer Freundin verbringen. → Ausgelassenheit, Wärme, Intimität, Spaß.
  • Spazieren gehen. → Freiheit, eine angenehme Distanz zur Welt und meinen Pflichten, Ruhe.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Ins Tun kommen: Schritt für Schritt

Anschließend habe ich versucht, diesen Aktivitäten, bei denen ich mich früher sehr wohlfühlte, wieder Raum in meinem Leben zu geben. Dabei bin ich in kleinen Schritten vorgegangen und habe Abmachungen mit mir selbst getroffen. Ich habe mir zum Beispiel ein Buch genommen und versucht, eine halbe Stunde zu lesen. Eine halbe Stunde, ohne dabei ans Essen zu denken. Danach durfte ich wieder.

Oder ich habe mit mir vereinbart, spazieren statt joggen zu gehen, und versucht, die Eindrücke der Natur ganz bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Ohne dabei an die Kalorien zu denken, die ich dabei verbrauchte.

„Was waren früher meine Themen?“

Worüber habe ich früher eigentlich gerne gesprochen, nachgedacht, herumphilosophiert? Auch diese Frage musste ich mir stellen. Und da stellte ich fest, dass das mal ganz schön tolle Sachen waren: meine Lieblingsbücher, Geschichten, die ich selbst geschrieben habe, Tiere, das Alte Ägypten, Mythologie.

Auch hierzu habe ich mir Listen gemacht und versucht, mich wieder neu für diese Themen zu begeistern. Immer mit der Frage im Hinterkopf, was mich früher daran so fasziniert hat, aber ohne diese Empfindung zu werten oder in Frage zu stellen. Dann habe ich angefangen, mich wieder mehr über diese Themen zu informieren und mit anderen Menschen darüber zu sprechen.

„Welche Werte sind mir wichtig?“

Meine eigentlichen Werte, nach denen ich mein Leben ausrichten wollte, hatten sich während der Essstörung zwar nicht geändert, aber sie waren aufgrund der Essstörung in den Hintergrund gerückt.

Zum Beispiel habe ich mich einmal dazu entschieden, joggen zu gehen, anstatt einem Menschen, der mir sehr wichtig ist, zu helfen. Das war auch ein sehr markantes Erlebnis für mich, das mir zeigte, dass ich so nicht sein will. Ich habe mich gefragt, nach welchen Werten ich leben möchte und in welchen konkreten Situationen ich mich gegen die Stimme der Essstörung und für meine eigentlichen Werte entscheiden konnte. Heute nehme ich mir Zeit in mich hineinzuhören und mich möglichst dann für meine wirklichen Werte zu entscheiden. Meistens gelingt mir das auch.

„Was sind meine Stärken und wie kann ich sie ausbauen?“

Wenn ich etwas mache, das ich gut kann, fühle ich mich gut. Was konnte ich also gut außer Kalorienzählen? Wieder schrieb ich mir eine Liste und darauf stand dann: Schreiben, Yoga, Zuhören, neugierig auf Neues sein, verrückt sein und die Menschen in meiner Umgebung zum Lachen bringen.

Der letzte Punkt stammte übrigens von einer Freundin, mit der ich über mein Selbstfindungsproblem gesprochen habe. Und das war auch etwas, das mir sehr weitergeholfen hat: Mit meiner Familie, meinen Freunden zu sprechen, sie zu fragen, was sie von mir in Erinnerung haben, bevor die Essstörung mein ganzes Leben übernommen hatte.

„Worin möchte ich gerne erfolgreich sein?“

Auf welchen Gebieten wollte ich wieder Erfolge haben, die nichts mit dem Thema Essen zu tun haben? Was kann ich dafür tun? Ich habe zum Beispiel wieder mit dem Schreiben von Geschichten begonnen und sie anderen gezeigt. Ihre Anerkennung dafür hat mir sehr gutgetan – und tut es heute noch.

„Wer bin ich also?“

Gewappnet mit diesen ganzen Listen habe ich dann versucht, wieder der Mensch zu werden, der ich eigentlich sein wollte und bin. Bis heute befinde ich mich noch auf dem Weg, aber über Essen denke ich schon lange nicht mehr so viel nach. Ich kann einen Nachmittag mit Lesen statt mit Sport verbringen, ohne dass es mich unerträglich quält, ich schreibe wieder, liege manchmal einfach nur im Bett und höre Musik oder telefoniere mit einer Freundin. Es ist ein langer Weg auf dem ich mich befinde. Und ich gehe ihn weiter. Jeden Tag.

Schreib uns

Bist du auch auf der Suche?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: analogicus

Depressionen: Wie ich wieder zu mir zurückfand

Isabelle, 29

@isabelle_knz

Bist du sicher, dass du nicht einfach nur traurig bist? Eine Frage, die nicht nur ich, sondern auch viele andere Betroffene hören, wenn sie zum ersten Mal davon erzählen, dass sie glauben unter Depressionen zu leiden. Sind Depressionen also, wie viele in meinem Umfeld dachten, nicht einfach nur Traurigkeit? In diesem Beitrag erzähle ich euch meine Geschichte.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Eben nicht einfach nur traurig!

Leider glauben sehr viele, dass depressive Menschen einfach nur faul sind, keinen Ehrgeiz haben, und all diese Vorurteile. Trotz des Unverständnisses vieler Menschen, steigt die Zahl der Betroffenen stetig. So leiden laut des Bundesgesundheitsministeriums weltweit rund 350 Millionen Menschen unter der Krankheit und damit ist sie zur Volkskrankheit aufgestiegen. Doch was bedeutet es depressiv zu sein? Und gibt es eine Chance auf Heilung? Klar, traurig ist jeder mal, aber das geht irgendwann vorbei. Traurig und wütend zu sein war für mich allerdings ein normaler Zustand. Jede Nacht wünschte ich mir, nicht wieder aufzuwachen. Zu leben war für mich unerträglich. Nach außen hatte ich keine wirklichen Probleme. Ich hatte gute Noten, ging gerne zur Schule und hatte Freunde. Meine Wutanfälle hob ich mir für die Menschen auf, die mir am nächsten standen und meine Traurigkeit ließ ich nur raus, wenn ich alleine war. Die Traurigkeit und die Wut wurden alleinnehmend. Suizidgedanken und Selbstverletzung waren Teil des Ganzen. Jahrelang ging das so. Über die Jahre veränderte es sich und die Wutanfälle wurden eher zu einem Leeregefühl. Aber die Wut gegenüber mir selbst blieb. Leben fühlte sich für mich eher nur wie überleben an.

Depressionen erkennen: Wann sollte ich mir Hilfe holen?

Depressionen haben viele Gesichter und können durchaus unterschiedlich verlaufen. Es ist auch schwierig zu wissen, wann normale Gefühle wie Traurigkeit oder Wut zu einem kritischen psychischen Zustand werden. Grundsätzlich ist es immer sehr wichtig mit vertrauten Personen über Probleme, Zweifel und Ängste zu sprechen. Wenn du aber merkst, dass deine Gefühle und Verhaltensweisen dir schaden, du nicht mehr alleine damit zurechtkommst und dir auch keine Gespräche mit vertrauten Personen helfen, solltest du dir professionelle Hilfe suchen. Je früher, desto besser. Für mich kam die Einsicht leider erst ziemlich spät. Jahrelang habe ich stets nach dem Motto „Es geht noch“ gelebt, eine Ausflucht in Alkohol, Partys oder Reisen gesucht. Bis es irgendwann nicht mehr ging und auch diese Dinge nichts mehr unterdrücken konnten. Das Leiden wurde so stark, dass ich mich vor fast drei Jahren dazu entschied, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es?

Diese Entscheidung veränderte für mich alles. Zum ersten Mal wollte ich nicht nur überleben, sondern wirklich leben. Ich begann eine Psychotherapie und da war zum ersten Mal eine Person, die mir das Gefühl gab, verstanden und ernst genommen zu werden. Ich lernte, über meine Gefühle, Gedanken und Probleme zu reden. Mit der Zeit fing ich an, auch andere Dinge auszuprobieren. Ich begann zu meditieren, schloss mich einer Online-Coaching-Gruppe eines früheren hinduistischen Mönchs an und probierte alternative Heilmethoden wie Hypnose und Aufstellungsarbeit – eine Art Visualisierung von sozialen Beziehungen – aus. Vor allem letztere haben mir unglaublich geholfen. Prinzipiell denke ich, dass der erste Schritt immer sein sollte, sich anderen Menschen anzuvertrauen und vor allem professionelle Hilfe aufzusuchen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass für jeden unterschiedliche Dinge funktionieren und es deshalb wichtig ist, Verschiedenes auszuprobieren. Nicht jedem hilft eine konventionelle Psychotherapie und es gibt viele alternative Methoden, die vor allem mir sehr geholfen haben. Falls du also nicht sofort das Richtige für dich findest, gib nicht auf, sondern probiere dich weiter aus. Der Weg zur Besserung ist genauso individuell wie die Krankheit selbst.

Sind Depressionen heilbar?

Quelle: Bild von Jill Wellington auf PixabayQuelle: Bild von Jill Wellington auf Pixabay
Heute ist Isabelle lebensfroh und weiß, worauf sie achten muss.

Die Entscheidung für das Leben hat für mich alles verändert. Trotzdem war es ab da kein steiler Weg nach oben. In den letzten drei Jahren gab es auch Phasen, in denen es mir wieder schlechter ging. Allerdings hatte ich gelernt, mir Hilfe zu holen und nicht mehr so lange zu warten. Jede schlechte Phase half mir noch eine Stufe tiefer in meinem Heilungsprozess zu kommen. Jede Phase war wichtig, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Natürlich bin ich mittlerweile auch mal traurig oder wütend, aber ich erlebe diese Gefühle jetzt ganz anders. Es ist kein Dauerzustand mehr, der meine komplette Realität einnimmt, sondern es sind Gefühle, die genau wie alle anderen Gefühle nach einer Zeit vorbei gehen. Ich bin aber auch sehr vorsichtig geworden. Ich achte sehr auf meine Gefühle und Gedanken, rede darüber und schütze mich in Zeiten, die eventuell schwierig sein könnten. Auch bin ich besonders vorsichtig bei der Auswahl der Menschen geworden, mit denen ich mich umgebe.
Ich glaube fest daran, dass Heilung möglich ist. Wie genau der Weg verläuft, ist meiner Meinung nach aber sehr individuell. Wichtig ist, die Hoffnung nicht zu verlieren, immer wieder neue Dinge auszuprobieren, wenn man merkt, dass man nicht weiterkommt und vor allem, mit vertrauten Personen darüber zu reden. Ich sehe Heilung auch nicht als etwas an, was plötzlich vorbei ist, mit dem man irgendwann fertig ist. Für mich ist es eher ein lebenslanger Prozess, in dem man sich stets weiterentwickelt.

Warum ich heute für die schwierigste Zeit in meinem Leben dankbar bin

Auch heute weine ich oft, wenn ich an die Zeit denke, in der ich mir täglich gewünscht habe, nicht mehr zu existieren. Meistens sind es aber Freudentränen, weil ich so dankbar bin für das Leben, das ich jetzt habe. So sehr zu leiden, hat mich gezwungen mich mit mir selbst einschließlich aller Gedanken und Gefühle auseinanderzusetzen – genauso wie an den Beziehungen zu meiner Familie und meinen Freunden zu arbeiten. Ich kann heute sagen, dass ich immer mehr und mehr lerne, mich selbst zu lieben und dass ich unglaublich starke und tiefgründige Beziehungen zu den Menschen in meinem Umfeld habe. Ständig meine Gedanken und Gefühle zu reflektieren, zu verstehen und letztlich umzuwandeln, hilft mir auch, andere Menschen besser zu verstehen und ihnen in schwierigen Situationen zu helfen.

Wenn man unter einer psychischen Krankheit leidet, denkt man oft, man sei ganz allein und niemand würde einen verstehen. Dabei gibt es so viele Menschen, die Ähnliches durchmachen und sich genauso wenig trauen, darüber zu reden. Seitdem ich offen damit umgehe, gibt es so viele Menschen in meinem Umfeld, die mir erzählen, dass sie ähnliche Probleme hatten oder haben. Generell denke ich, dass wir alle Probleme haben und viel offener damit umgehen sollten – unabhängig davon, ob man einen Namen für das Leiden hat oder nicht. Um an sich und seinen Beziehungen zu arbeiten, muss man nicht an einer psychischen Krankheit leiden, aber leider ist es oft so, dass wir Menschen erst anfangen, uns zu ändern, wenn das Leiden zu stark ist. Auch wenn die meisten Jahre meiner Jugend und des jungen Erwachsenenalters von Suizidgedanken, Wut und Trauer geprägt waren, bin ich unglaublich dankbar dafür, dass ich dadurch gezwungen wurde, mein Leben und mich selbst ständig zu reflektieren. Für mich begann vor drei Jahren eine Reise, auf der ich vermutlich mein Leben lang sein werde. Die Reise zurück zu mir zu mir.

Schreib uns

Hattest du schon eine depressive Phase?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Quelle: Free-Photos/Pixabay

Zeit für mich: Auch mal "Nein" sagen

Quelle: privat

Egal ob beim Planen deiner Freizeitaktivitäten, oder wenn andere um einen Gefallen bitten: Es ist wichtig, nicht immer zu allem Ja zu sagen. Das kann sonst schnell auf Kosten der eigenen Gesundheit gehen. Dabei ist das gar nicht so knifflig, wie man sich das manchmal vorstellt. Hier gibt’s ein paar Denkanstöße.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Ich wusste nicht mehr, wo mir der Kopf steht

Erst kürzlich ist es nach langer Zeit wieder passiert: Ich habe einen Blick in meinem Kalender geworfen und mir wurde ein bisschen mulmig dabei, zu sehen, dass ich in den nächsten Wochen keinen Abend für mich haben werde. Ich habe viele Freunde und sehe alle von ihnen unheimlich gerne. Allerdings brauche ich auch viel Zeit für mich. Nur einen Abend in der Woche für mich zu haben reicht mir einfach nicht. Generell bin ich aber ein “Möglichmacher”: auf keinen Fall möchte ich, dass wegen mir etwas nicht stattfinden kann.

Früher hatte ich immer ein ganz schlechtes Gewissen bei dem Gedanken, ich könnte “Nein” zu einem Terminvorschlag sagen. Auch, wenn ich einen ruhigen Abend bitter nötig hatte, habe ich immer zugesagt. Ich hatte Angst, dass meine Freunde sonst denken, dass ich mir keine Zeit für sie nehmen will. Ich hätte dann das Gefühl gehabt, bei einer Absage meine Freunde im Stich zu lassen. Für manche ist aber auch die Angst, etwas zu verpassen, ein Problem: “Haben die gerade Spaß ohne mich?” “Reden die über mich und dass ich nicht kommen konnte/wollte?”.

Das Resultat meiner bedingungslosen Offenheit gegenüber Unternehmungen? Oft war ich Wochen im Voraus ausgebucht, Zeit für mich war die Ausnahme. Absagen kam für mich überhaupt nicht in Frage. Das hatte verheerende Folgen.

Freizeit-Stress ist schlecht für Körper und Geist

So ein Verhalten ist alles andere als gesund. Ich habe mich in den letzten Jahren ganz oft dabei ertappt, wie ich nach längeren Phasen des übermäßigen Sozialisierens unruhig wurde, schlechte Laune hatte und mich abgestumpft fühlte. Vielleicht kennst du dieses Gefühl auch, dann kannst du dich hier mit anderen dazu austauschen. Die psychische Belastung hat mich jedenfalls auch physisch stark beeinträchtigt: von Kopfschmerzen bis zur totalen körperlichen Erschöpfung war alles dabei. Meine Schlafqualität sank rapide ab und in der Uni und auf der Arbeit fiel es mir oft schwer, mich zu konzentrieren. Sportliche Betätigung, die mir wichtig ist und mich grundsätzlich geistig und körperlich fit und gesund hält, wurde nicht selten zu einer zusätzlichen Plage – abgesehen davon, dass mir die Energie dafür oft sowieso völlig gefehlt hat. Wenn ein Treffen abgesagt wurde, war das für mich wie ein 6er im Lotto.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Selfcare-Abende sind ein fester Termin

Zum Glück habe ich mir schließlich ein Herz fassen können und mir ganz konkret gesagt, dass das so nicht weitergehen kann. Ich habe ein paar Herangehensweisen in meinem Kopf jongliert und dann schließlich eine ganz einfache Methode entwickelt, die mich schützen soll.
Wenn ich heute neue Termine ausmache, achte ich immer darauf, dass ich zwischendurch regelmäßig Luft für mich habe. Wenn ich merke, dass es eng wird, trage ich mir abends “SELFCARE” ein. Der Tag steht dann schlichtweg nicht als Option für ein Treffen zur Verfügung. Sollte spontan ein Termin ausfallen, sehe ich das als ein Zeichen. Oft suche ich mir keinen Ersatz, sondern genieße es einfach, zuhause ein paar Dingen nachzukommen und ganz entspannt zu kochen und ein Buch zu lesen.

Auch überlege ich mir bei größeren Unternehmungen wie Ausflügen, Konzerten oder ähnlichem, ob der Termin wirklich etwas ist, was ich wahrnehmen will. Eine unmittelbare Entscheidung ist bei solchen Dingen manchmal nicht die beste Idee. Stattdessen ist es gut, erstmal in sich hinein zu hören. Ich überlege mir vorher “Wird mir das guttun?” “Will ich das auch in einem Monat noch?”.

So kümmerst du dich um dich selbst

  • Nutze deinen Kalender nicht nur für Termine mit anderen, sondern auch, um Zeit für dich zu planen.
  • Halte dich an Selfcare-Termine und behandle sie wie Verabredungen mit anderen.
  • Nimm Absagen entspannt und nutze sie als Gelegenheit, runterzukommen.
  • Erlaube dir Bedenkzeit, bevor du zu Unternehmungen zusagst.
  • Wenn es dir schlecht geht, quäle dich nicht unnötig: Absagen ist keine Schande, wenn es einen guten Grund hat.
  • Hab keine Angst, etwas zu verpassen: Deine Freunde bleiben deine Freunde.

Am Anfang hatte ich noch Schwierigkeiten, mich an diese Abende zu halten und vor Zusagen erstmal zu überlegen, aber nach der Zeit war das überhaupt kein Problem mehr für mich. Ich habe außerdem gelernt, dass es auch okay ist, einen Termin abzusagen, wenn es mir nicht so gut geht. Natürlich ist es wichtig, sich an Abmachungen zu halten. Die andere Person hält sich den Termin frei und verlässt sich auf dich, aber kein richtiger Freund wird dir einen Vorwurf machen, wenn es wirklich einen Grund gibt. Wenn dir alles über den Kopf steigt, du körperlich nicht fit bist oder ein Notfall dazwischenkommt, darfst du deine Prioritäten guten Gewissens umstecken.

Du musst nicht immer alles möglich machen

Das gilt nicht nur für Treffen, sondern auch, wenn Leute dich um einen Gefallen bitten. Ich betrachte es keineswegs als negativ, wenn meine Freunde meine Hilfe erfragen. Für mich ist das ein Zeichen von Vertrauen. Andere zu unterstützen ist das Natürlichste auf der Welt für mich, aber auch hier gilt es, Grenzen zu ziehen.

Wenn Leute wirklich kategorisch meine Energie und meine Kraft aufsaugen, versuche ich ähnlich dem Schema oben vorzugehen. Ein direktes Gespräch, in dem du klar deinen Standpunkt kommunizierst, ist oft die beste Lösung, Differenzen aus dem Weg zu räumen. Ein guter Anfang ist “Du weißt, mir ist die Freundschaft zu dir sehr wichtig. In letzter Zeit fühle ich mich aber oft überlastet.” Ein sanfter aber bestimmter Ton ist dabei wichtig, um die andere Person nicht zu verletzen. Reagiert dein Freund/deine Freundin aber sehr stark und greift dich womöglich an, gibt es vielleicht ein größeres Problem, dass ihr weiter ausloten müsst. Wirft die Person dir vehement vor, dass du eine schlechte Freundin wärst und versucht, dich zu manipulieren, solltest du dir überlegen, ob du es nicht vielleicht mit einer toxischen Freundschaft zu tun hast. In den schlimmsten Fällen helfen da auch die längsten Gespräche und die größten Bemühungen nicht.

Wenn du ausgeglichen bist, profitieren alle

Ich habe gemerkt, dass ich mir selbst und anderen viel eher eine Freude und gute Freundin bin, wenn ich gut gelaunt und erwartungsvoll zu den Treffen komme. Durch mein neues Zeitmanagement habe ich oft wesentlich höhere Energiereserven und kann mich reger an Diskussionen beteiligen. Auch mein zwischenmenschliches Gespür ist viel geschärfter: Ich merke sofort, wenn einem meiner Freunde etwas auf dem Herzen liegt.

Natürlich passiert es trotzdem ab und an, dass ich mir unabsichtlich zu viele Termine ohne Pause eintrage. Ich besinne mich dann aktiv nochmal auf meine Checkliste zurück und stelle sicher, dass das in Zukunft nicht nochmal passiert. Es gibt auch Wochen, an denen ich gar keine andere Wahl hab, als alles durchzutakten, weil Geburtstage, Arbeit und Uni wichtige Termine vorgeben, auf die ich nicht verzichten kann und will.

Schreib uns

Kämpfst du mit Freizeitstress?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine SMS schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns eine Nachricht über Threema schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns! *

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet.

Bitte beachte unsere Datenschutzhinweise.

Damit unsere Peer-Berater:innen mit dir schreiben können, nutzen wir Userlike - ein Online-Tool, bei dem alle Anfragen gebündelt ankommen und zentral beantwortet werden können. Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei WhatsApp, Threema oder beim Textnachrichten-Provider hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert.

Die o.g. Daten werden nur für die Zustellung unserer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Wichtig: WhatsApp Threema, und andere Textnachricht-Provider erheben diese Daten grundsätzlich und unabhängig von uns. Userlike fragt diese personenbezogenen Daten nur ab. Weder wir noch Userlikeübermitteln proaktiv eure personenbezogenen Daten an diese Dienste!

Mehrüber Zweck und Umfang, Verarbeitung und Nutzung, deine Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz der Privatsphäre erfährst du u.a. in der WhatsApp-Datenschutzrichtlinie, der allgemeinen Datenschutzerklärung Threema und der Twilio-Datenschutzerklärung

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Datenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies auszuschließen, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Chat-
Beratung
Gesprächs-
Gruppen
Selbstwert
Coach

Damit wir unseren Blog stetig weiterentwickeln können, erfassen wir anonymisiert und DSGVO-konform verschiedene Nutzungsstatistiken (Web-Tracking). Informationen und Widerrufsmöglichkeiten findet ihr in unserer Datenschutzerklärung. Des Weiteren setzen wir auf dieser Webseite technisch notwendige Cookies ein. (Informationen & Einstellungen.)