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Die weibliche Sexualität: Tabu und Marketingstrategie

Quelle: privat

Bitte sprich nicht über deine Periode. Und still‘ dein Baby um Gottes willen nicht in der Öffentlichkeit. Lingerie-Werbung an der Bushaltestelle? – Gerne. Wenn du ein Kleid anhast, musst du dich aber nicht wundern, wenn dir unangebracht hinterhergerufen wird.

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Solche oder ähnliche Aussagen haben nicht wenige Frauen schon mehr als nur ein paar Mal über sich ergehen lassen müssen. So manches, was in diese Richtung geht, habe ich auch schon aus dem Munde von Freunden – hauptsächlich Männern – gehört. Der zentrale Kern dahinter stößt mir bitter auf:

  1. Die Sexualität der Frau auf Äußerlichkeiten reduzieren und für sich ausnutzen, beispielsweise um Konsumenten durch Werbung anzulocken? Klar doch! Sowohl im Fernsehen als auch auf offener Straße sind knapp bekleidete Frauenkörper zu Werbezwecken keine Seltenheit.
  2. Sexualität leben und in den Diskurs bringen? Das wäre ja noch schöner! Versuche ich zum Beispiel, tiefgründigere Aspekte meiner Sexualität anzusprechen, wie zum Beispiel meine Periode, stoße ich auf abweisende Haltungen.

 

Wenn ich mir diesen Widerspruch auf der Zunge zergehen lasse, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Mir ist schon früh, zu Beginn meiner Pubertät, aufgefallen, dass die Sexualität der Frau einen sehr beschränkenden Diskurs erfährt und oft durch Floskeln wie „Eine Frau tut XY (nicht), denn sie ist ja eine Lady.“ geprägt ist. Dass die Gesellschaft mich aufs „Lady-Sein“ getrimmt hat, passierte vermutlich, wenn auch unter guten Absichten schon seit meiner Geburt. Daran habe ich aber nur sehr eingeschränkte Erinnerungen. Zumindest Sätze wie „Sowas macht/sagt ein Mädchen nicht“ oder „Autos sind nur was für Jungs, Mädchen spielen mit Puppen.“, fallen mir aber ein. Ich wurde also schon von klein auf als die Art Frau erzogen, die ich der Meinung meines sozialen Umfeldes nach sein sollte.

Muss dir deine Periode peinlich sein?

Eines Morgens war es soweit und mein zwölfjähriges Ich wurde von meiner Mutter in die Welt der Perioden-Gebote eingeführt: Die Dos and Don’ts als fruchtbare Frau, sozusagen. Da habe ich mich sofort gefragt, warum Mädchen und Frauen ihre Hygieneprodukte nach bestem Können in ihrer Hand verstecken sollten, wenn sie sich mit diesen zur Toilette begeben. Ich habe nun mal meine Periode und brauche einen Tampon. Was ist denn so schlimm dabei, wenn Leute mich damit aufs Klo gehen sehen? Weil man sich aber vor allem in jungen Jahren unbewusst gesellschaftlichen Normen beugt, statt sie in Frage zu stellen, habe ich das also auch immer so gemacht und Freundinnen nur im Flüsterton nach einem Damenhygieneprodukt gefragt. Ich wollte eben nicht durch mein Infragestellen auffallen.

Heute finde ich ganz klar, dass das total unnötig ist. Unsere Periode ist ein natürlicher Teil von uns, und auch, wenn es vor allem am Anfang natürlich sehr ungewohnt und neu ist, ist es überhaupt nicht schlimm, dass andere Menschen sehen können, wie wir mit einem Tampon oder einer Binde aufs Klo gehen. Ich finde es sogar wichtig, dass man Periodenprodukte, und damit die Periode, so und durch Gespräche in den Diskurs bringt und damit normalisiert. Dann ist die weibliche Menstruation hoffentlich nicht mehr länger ein Randthema.

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Männer-Deo und nackte Frau?

Auch eine komische Angewohnheit von Menschen: Vor Entsetzen und Empörung schier aus der Haut zu fahren, weil Frau es wagt, in der Öffentlichkeit ihr Baby zu stillen. Solche Reaktionen beobachte ich vor allem bei Männern und älteren Menschen. Ich fand und finde absolut nichts Schlimmes dabei, sein Kind öffentlich zu stillen. Gerade heutzutage sind Still-BHs extra so konzipiert, dass sie dem Kind einen möglichst guten Zugang zur Brust ermöglichen und gleichzeitig noch genügend Stoff übrig ist, um die Brust bedeckt zu halten. Dass man trotzdem ein bisschen Brust sieht, ist für mich nicht weiter tragisch, solange die Mutter selbst sich damit wohl fühlt.

Ich bin mir nicht ganz klar, was genau es ist, dass die Menschen in Unwohlsein versetzt. Falls es das Stück nackte Brusthaut ist, würde ich gerne nochmal auf die Unterwäsche-Werbung hinweisen. Oder auf eine Männer-Deo-Werbung einer sehr prominenten Marke, in der aus unerfindlichen Gründen die Marketing-Abteilung des Produkts eine leicht bekleidete Frauen mit einem Deo für Männer in Kontext bringt. Da guckt man nämlich doch ganz gerne hin. Aber Frauen dürfen ihr Baby nicht in der Öffentlichkeit stillen? Das ist doch nun wirklich sehr unsinnig.

Parallel dazu schüttelt übrigens kaum jemand den Kopf, wenn bei öffentlichen Veranstaltungen wie Festivals Männer auf das „in der Schlange stehen“ verzichten und stattdessen an den nächsten Baum oder eine Fassade pinkeln.

Und jetzt alle: „Menstruationstasse“

Ist Sexualität also nur okay, wenn sie entweder männlich ist – oder „sexy“, aber unpersönlich präsentiert wird und die Wirtschaft was davon hat? Ist eine entblößte Frau nur okay, solange man damit Geld machen kann? Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass das so ist. Und das grenzt schon ans Paradoxe. Wenn ich nur das Wort „Menstruationstasse“ in den Mund nehme, gibt es schon den ein oder anderen Gesprächsteilnehmer, der ganz verspannt am Tisch sitzt. Während Nippel als Marketing-Aufhänger kaum Aufschreie verursachen, rufen sie Männer und Frauen gleichermaßen auf die Barrikaden, wenn eine Frau sich entscheidet, dass ihre Nippel durch ein Oberteil zu sehen sein können – selbst, wenn sie sich nur leicht unter einem T-Shirt abzeichnen oder durch einen dünnen Stoff hindurch zu erahnen sind.

Wie sich die Leute da aufregen, hat zum Beispiel Influencerin Louisa Dellert erfahren dürfen, die sich entschlossen hat, weniger oft einen BH zu tragen. Damit gelangte sie direkt in das Kreuzfeuer der Vorwürfe, von Männern und Frauen. Wenn Männer ihre Nippel zeigen, sei es auf Social Media, am Strand oder im Fitnessstudio aufgrund eines lockeren Tank-Tops, schreit doch auch niemand empört auf.

Vulva in den Lehrplan

Was ist der Grund dahinter, dass halbnackte Frauen auf Plakaten okay sind, nicht aber das öffentliche Stillen eines Babys, Abdrücke von Nippeln unter T-Shirts oder die offene Diskussion verschiedener Periodenprodukte wie Tampons und Menstruationstassen? Warum schert sich niemand um ersteres, ist aber entsetzt über Stillen, Nippel und Regelblutungen? Mir persönlich sticht wiederholt die Tatsache ins Auge, dass ich im Sexualkunde-Unterricht in der Schule anatomisch nur ein Minimum dessen gelernt habe, was für mich relevant war. Die Anatomie der weiblichen Geschlechtsorgane beispielsweise war dabei so knapp bemessen, dass ich bis vor kurzem gar nicht wusste, was genau die Vulva beispielsweise bezeichnet. An alle Schülerinnen und Schüler da draußen: Hat sich daran etwas geändert?

Sprecht mehr über eure Körper!

Fakt ist: mein Körper und meine Sexualität sind der Wahnsinn. Und das lass ich mir nicht nehmen. Noch immer lerne ich mich jeden Tag aufs Neue kennen, und das dank all der Menschen die sich dafür einsetzten, die weibliche Sexualität, inklusive Nippel, Stillen und der Periode mehr in den alltäglichen Diskurs zu bringen und damit zu normalisieren. Es ist wichtig, dass wir nicht davor zurückschrecken, über unsren Körper zu sprechen, und es damit in der Gesellschaft zu einem normalen Thema zu machen. Ich hoffe, dass die Gesellschaft durch diese Konversationen stillende Frauen, Nippel und den Rest der weiblichen Sexualität endlich akzeptiert und respektiert.

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Celine

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Quelle: Bild von Tú Anh auf Pixabay

Ist es schlimm, dass ich keinen Partner habe?

Quelle: privat

Wer kennt es: In der Gruppe steigt die Zahl der Pärchen stetig an und ehe man sich versieht, werden Pärchenabende veranstaltet, an denen die Anwesenheit der Singles schlichtweg unerwünscht scheint. An den anderen Treffen fühlt man sich dann auch ganz schön fehl am Platz, zwischen all den Liebenden. Aber ist es wirklich so schlimm, nicht in einer (festen) Beziehung zu sein? Und warum empfinden manche das überhaupt so?

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Mit Mitte 20 muss ich feststellen, dass die Zahl der Singles in meinem Freundeskreis drastisch schrumpft. In meiner ältesten Clique bin ich jetzt tatsächlich eine von zwei verbleibenden Singles, alle anderen jungen Männer und Frauen sind in einer Beziehung. Es ist allerdings überhaupt nicht so, dass sich diese Paare nur mit sich selbst beschäftigen. Ich fühle mich immer gehört und berücksichtigt. Trotzdem habe ich manchmal ein komisches Gefühl. Ich sehe und spüre, dass zwischen diesen Menschen besondere Verbindungen herrschen. Eine Berührung hier, ein Blick da. Diese Verbindung kenne ich natürlich. Die Intimität zwischen zwei Menschen, die sich lieben, ist einzigartig, voller Liebe und Verständnis füreinander.

Single zu sein, hat seine Vorteile

Allerdings: Als freiheitsliebender Mensch fühle ich mich schnell erdrückt, wenn ich merke, dass ich mehrere Tage ohne ein paar Stunden nur für mich war. Wenn man einen Partner hat, ist es nun mal so, dass auch dieser Pläne hat und man sich abstimmen muss. In vergangen Beziehungen ist es mir oft schwergefallen, gemeinsame Abende zu finden, an denen man die Zweisamkeit genießen kann.

Wenn man nicht in einer Beziehung ist, sieht das anders aus. Ich nutze die damit verbunden Unabhängigkeiten voll aus. Ich muss auf niemanden Rücksicht nehmen, wenn ich Entscheidungen treffe und kann jede Stunde meines Tages ganz nach meinen Wünschen planen. Trotz eines Vollzeitstudiums, eines Werkstudentenjobs und vielen Treffen mit Freunden habe ich immer die Gelegenheit, mir einen Abend nur für mich zu nehmen.

Ich fühle mich schnell erdrückt

Aber trotzdem gibt es Momente, in denen ich mir denke: „Jetzt ein liebevoller Kuss, eine innige Umarmung und dann kuscheln, das wäre schön.“ Woran liegt das? Vielleicht kennst du das und möchtest dich trotzdem gut fühlen als Single?

 

Programmiert auf Familie?

Sind wir biologisch programmiert, uns zu verlieben und eine Familie zu gründen?Grundsätzlich denke ich schon, dass ein großer Teil der Menschen so gemacht ist, dass sie sich einen festen Partner wünschen und mit diesem auch eine Familie gründen wollen. Tatsächlich hat sich auch die Wissenschaft mit diesem Thema schon eingehend beschäftigt. Es gibt da zum Beispiel die „Grand and Glueck Adult Development Study“, im Rahmen derer Harvard-Forscher schon seit etwa 80 Jahren die Entwicklung von Erwachsenen erforschen. Fast 100 Jahre haben die Wissenschaftler die gleichen Leute begleitet und konnten dabei beobachten wie sich ein bestimmtes Ergebnis immer deutlicher herauskristallisierte: Gute und vor allem innige und tiefe Beziehungen zu anderen Menschen, ob Freunde oder Partner, sind ein wesentlicher Faktor dafür, dass wir glücklich sind. Erfolg im Beruf oder ein gut gefüllter Geldbeutel konnten mit der Relevanz von Beziehungen in Sachen Wohlergehen nicht mithalten.

Aber so etwas finde ich doch bei engen Freunden genauso. Ich kann mich glücklich schätzen, sehr enge Freunde zu haben, mit denen stundenlanges Reden, Herzausschütten und Lachen fließend ineinander übergehen. Und ich bin mir selbst ein guter Freund, würde ich sagen. Was macht feste Partner also so besonders? Wonach sehne ich mich denn nun, das ich nicht von meinen Freunden bekomme?

Psychologen haben eine Vermutung, was eine romantische Beziehung von selbst den innigsten Freundschaften trennt. Es ist wohl das unbedingte Vertrauen und die Vielzahl an Gründen, warum wir eine Beziehung mit jemandem eingehen (wollen). Zusammen ergibt sich daraus ein intimes Gemeinschaftsgefühl und eine gemeinsame Zukunftsvision, und dieses unbeschreiblich kraftvolle Gefühl:

  • Das Gefühl, zu wissen, dass dich jemand trotz deiner Fehler bedingungslos liebt.
  • Das Gefühl, jemand anderem zu versprechen, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen.
  • Das Gefühl, mit jemandem im Einklang zu sein, egal, wie anders und nervig diese Person manchmal sein kann.
  • Das Gefühl, zu wissen, dass du auch an deinen schlechtesten Tagen das Beste bist, was jemand anderem passiert ist.

Dieses besondere Gefühl kann man bei der einen Frau, dem einen Mann, dem einen Menschen finden – oder in einer polyamorösen Beziehung mit mehreren Partnern – Was in vielen typischen Studien fehlt, sind Menschen, deren sexuelle Orientierung nicht auf monogam und/oder hetero ausgerichtet ist. Manchmal halten diese Beziehungen kurze Zeit, Jahre, manchmal ein Leben lang. 

 

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Stimmt etwas mit mir nicht, weil ich keinen Partner finde?

Und manchmal erlebt man dieses Gefühl vielleicht nie? Bin ich vielleicht einfach niemand, der dieses Gefühl in jemand anderem auslöst? Warum habe ich es schon länger nicht mehr gespürt? Wie ich bereits gesagt habe, ist es nicht so, dass ich mir nie wünsche, einen Partner zu haben. Ich sehe mich in meiner Zukunft definitiv mit einem festen Partner, mit dem ich vielleicht auch Kinder haben möchte. Und ja, die Intimität einer Beziehung fehlt mir irgendwo.

Grundsätzlich fühle ich mich als ledige junge Frau überhaupt nicht unwohl. Ich suche nicht aktiv nach einem Partner, sondern nehme meine aktuelle Lebensphase bewusst als einen Abschnitt wahr, in dem ich mich um mich selbst kümmere und an mir selbst arbeite. Ich bin eben gerade in einer Position, in der ich mich mehr auf mich fokussieren muss und kann. Ich feile an meiner Karriere, gehe altvertrauten Hobbies nach, entdecke neue, und versuche durch all das mich selbst so gut es geht kennenzulernen. Ich sehe mich nicht in der Lage, zu viele Abstriche für einen Partner zu machen. Mein Bildungshintergrund verlangt es von mir, für potenzielle Jobs geographisch flexibel zu bleiben. Und das ist völlig okay so. Sobald ich mich karrieretechnisch sicher fühle, könnte ich mir definitiv vorstellen, mich einer Beziehung zu öffnen. Dabei darf ich nur nicht vergessen, mich nicht vor einem Menschen zu verschließen, der trotz allem zu mir passen würde, auch emotional.

Alles hat seine Zeit

Abschließend möchte ich nochmal betonen: Es ist okay und auch normal, sich manchmal einsam zu fühlen. Das kann dir auch passieren, wenn du in einer Beziehung bist, und muss nicht zwingend etwa mit dem Partner zu tun haben. Vor allem, wenn du noch jung bist ist es überhaupt nicht schlimm, wenn du noch nicht die eine Person/die Personen gefunden hat, mit der/denen du den Rest deines Lebens verbringen willst. Oft ist es gar nicht unklug, erstmal mit an sich selbst zu arbeiten und sein zukünftiges Ich zu formen. Wichtig ist, dass du deinem Herzen folgst und das tust, was dir guttut. Auch musst du immer bedenken, dass man Gefühle nicht erzwingen kann. Weder die eigenen, noch die des potenziellen Partners. Habe Vertrauen, dass du eines Tages erkennst, wenn es einfach passt.

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Alin Peeberaterin

Alin

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Egal, was andere sagen: Mein Mutausbruch

Quelle: privat

Du möchtest schon länger ein Vorhaben in die Tat umsetzen, fürchtest dich aber vor der Meinung anderer? So ging es mir bis vor kurzem auch. Aber dann habe ich mir einfach die Haare abrasiert…

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Plötzlich war ich in der Situation, dass ich mit geflochtenen Haaren auf einem Stuhl saß und eine Schere in der Hand hielt,  um mir die Zöpfe abzuschneiden. Ich war ganz ruhig und auf die Sache konzentriert. Nach dem ersten Schnitt wuchs die Neugierde darüber, wie ich wohl ohne Haare aussehen würde. Seit etwas über einem halben Jahr hatte ich rot gefärbte Haare, die mir fast bis zur Brust gingen und diese sollten jetzt einer Vier-Millimeter-Frisur weichen. Das war vor anderthalb Monaten. Jetzt war ich nur noch wenige Schnitte von der Kurzhaarfrisur entfernt.

Was du und ich von meinem rasierten Kopf lernen können

Veränderung
Nesska mit ihrer gewohnten Langhaarfrisur

Gesät wurde der Samen zu dieser Idee in mir, als ich im letzten Jahr ein Studienprojekt zum Thema „Was ist normal?“ durchführte. Jeder aus unserer Gruppe machte ein Selbstexperiment. Ich fuhr mit einem Rollstuhl durch die Stadt, ein paar meiner Gruppenmitglieder färbten sich die Haare und ein Gruppenmitglied veränderte ihr Verhalten in der Gruppe auffällig. Doch auf meinen Vorschlag hin, dass sich jemand die Haare abrasieren könnte, reagierten alle schockiert. Niemand wollte es ausprobieren. Färben? Klar. Abschneiden? Nein, danke. Ich fragte mich, warum das auf solch große Ablehnung stößt. Für mich waren es nur Haare. Doch gewagt habe ich es trotzdem nicht. Ich brauchte noch etwas Zeit.

Dann sah ich, wie einige Youtuber, denen ich folgte, sich einfach die Haare abrasierten. Ich fand’s so cool und schob das Vorhaben dennoch weiter vor mir her. Bis mir klar wurde: Ich möchte es einmal in meinem Leben tun. Einfach mal die Haare abrasieren, die Freiheit spüren, meine Kopfform sehen, aus der Dusche kommen und sofort trockene Haare haben und auch meine natürliche Haarfarbe mal wieder herauswachsen lassen. Ich fragte mich auch: würde ich mich ohne Haare schön finden? Eines war auf jeden Fall klar: Wenn nicht jetzt, dann nie.  Also holte ich die Schere raus.

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„Du bist aber mutig!“

Haare ab
Und dann waren die Haare einfach ab

Im Vorhinein sprach ich mit ein paar Leuten aus meinem Umfeld darüber, ob ich mir die Haare abrasieren soll. Die meisten konnten es nicht nachvollziehen und nahmen mich nicht ernst. An dem Tag, als ich dann wirklich den Rasierer in die Hand nahm, wusste ich, dass ich es niemandem erzählen durfte, sonst hätte ich es mir wieder ausreden lassen. Als mein Freund am Abend nach Hause kam, habe ich den schockiertesten Gesichtsausdrucks meines Lebens gesehen. Er konnte einfach nicht fassen, was ich getan hatte. Meine Mutter fand es witzig. Sie sagte, ich sähe aus, wie frisch aus dem Ei gepellt.
An dem Tag, als ich das erste Mal wieder zur Arbeit kam, wurde mir erst bewusst, was ich getan hatte und wie viele Menschen mich mit meiner neuen Frisur sehen würden. Ich arbeite am Empfang eines Unternehmens mit etwas über 100 Mitarbeitern. Jeder muss an mir vorbei.  Ich hatte solche Bauchschmerzen, weil ich mich vor einigen Kommentaren fürchtete. Aber am Ende war es nicht einmal halb so schlimm. Ja, gefühlt jeder fragte mich, warum ich es getan habe. Jedem gab ich eine andere Antwort  ̶  ich hatte einfach zu viele Gründe. Und ich kann gar nicht sagen, wie oft mir gesagt wurde, wie mutig es sei, was ich getan habe. Am interessantesten war für mich aber, dass mir jeder seine Meinung mitteilen musste. Ich habe mit meiner Frisur wohl etwas in den Menschen provoziert.

Ich durfte mir sogar anhören, dass ich mit den kurzen Haaren älter aussähe. Dem entgegnete ich aber direkt: „Wer nichts Nettes zu sagen hat, sollte lieber nichts sagen“. Seitdem redet der Kollege nicht mehr mit mir  ̶  das ist auch besser so. Im Großen und Ganzen aber habe ich meistens positive Reaktionen erlebt. Eine sagte beispielsweise zu mir, dass mein Gesicht jetzt zarter aussähe. Das hat mich wirklich sehr überrascht. Aber ja, ich muss zugeben, durch die kurzen Haare kommt mein Gesicht einfach besser zur Geltung.

Wenn ich durch die Stadt gehe, bemerke ich manchmal, dass Menschen mich ansehen. Dann wundere ich mich kurz, was denn so besonders an mir ist und dann fällt mir ein: Ach ja, ich bin ja eine Frau mit kurzen Haaren, stimmt.

Bereue ich es?

Mein Freund fragt mich so manches Mal, ob ich es denn jetzt bereue, meine Haare abrasiert zu haben. Ganz klar: Nein. Diese Erfahrung kann mir keiner mehr nehmen. Und naja, selbst wenn ich es bereuen würde, eines weiß ich ganz sicher: Meine Haare werden wieder wachsen. Ich gebe aber zu, ich freue mich darauf, meine Haare wieder wachsen zu sehen. Und ich kann es kaum erwarten, wieder etwas mit ihnen anstellen zu können. Denn wenn ich ehrlich bin, vermisse ich es schon ein wenig, meine Haare zu stylen. Aber andererseits ist es einfach großartig, aufzustehen und die Haare sind schon fertig.

Was habe ich daraus gelernt?

Durch das simple Abrasieren meiner Haare habe ich gelernt, dass ich über meinen Körper selbst entscheiden kann und mir niemand reinreden sollte. Und das lässt sich auf das gesamte Leben übertragen. Möchte ich eine Entscheidung treffen, die nur mein eigenes Leben betrifft, dann darf ich diese auch selbst treffen, ohne mir die Erlaubnis bei anderen Menschen zu holen. Ich bin schlagfertiger geworden und sehe keinen Sinn darin, einen Menschen für etwas zu kritisieren, das ganz offensichtlich nicht mehr rückgängig zu machen ist. Ich weiß jetzt, dass ich auch ohne Haare schön bin! Und am Ende wachsen die Haare sowieso nach. Ich hatte nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.

Aber nicht jeder muss sich die Haare abrasieren, um Erfahrungen wie diese zu machen. Es gibt viel zu viele Dinge, von denen man sich im Leben abhalten lässt, weil man sich zu sehr von anderen Menschen beeinflussen lässt.

Gibt es etwas, was du bald zum ersten Mal machen wirst? Ich kann dir eines sagen: Die Zeit ist jetzt!

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David

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Sich selbst lieben oder doch lieber jemand anders sein?

JudithQuelle: privat

Judith, 25

Jeder kennt sie, diese eine Person, die alle bewundern: perfekte Noten, perfekter Körper, perfekte Freunde… den Eindruck vermitteln zumindest die Bilder auf Instagram oder Facebook. Tag für Tag durch diese Bilder scrollend, zweifelt man schon mal schnell an sich selbst und stellt alles in Frage: seinen Job, seinen Körper, den Urlaub, auf den man sich Monate gefreut hat.

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„Perfekt“ zu sein, das wird uns immer öfter als höchstes Ziel suggeriert. Und Social Media, genauso wie Magazine, TV-Shows oder die Fashion-Industrie tragen dazu bei, dass wir an uns selbst zweifeln und nicht an unser Können und unsere Stärken glauben. Wir folgen Trends, um uns anzupassen und schließen uns der Meinung anderer an, um nicht aus der Menge herauszustechen. Wir versuchen, ein anderer Mensch zu sein, um andere um uns herum zu beeindrucken. Und das, obwohl wir dabei selbst oft nicht glücklich sind. Kurzum: Wir machen uns viel zu viele Gedanken darüber, was andere über uns denken.

Oder doch man selbst sein?

Doch warum sind wir so fixiert auf andere und deren Meinung, wenn wir doch selbst der Mensch sind, mit dem wir am allermeisten Zeit in unserem Leben verbringen? Wir sollten uns doch selbst am besten gefallen, bevor wir versuchen, andere zu beeindrucken. Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Jahrelang habe ich nicht einmal gemerkt, wie sehr es mir an Selbstliebe und Vertrauen in mich selbst fehlte. Ständig machte ich mir Gedanken, verglich mich mit anderen und traute mich nicht, meine Meinung zu sagen, aus Angst, von den anderen schräg angeschaut zu werden. Alles stellte ich in Frage. Ich traute mich nicht, ich selbst zu sein.

Ich muss mein Leben ändern

Bis zu diesem einen Tag: Ich weiß nicht, wie es passierte, aber ich wachte eines Morgens mit der festen Überzeugung auf, mein Leben ändern zu müssen. Genauer gesagt die Einstellung zu meinem Leben. Eine kleine Stimme in meinem Kopf flüsterte mir zu, dass ich ein toller Mensch bin. Das fühlte sich gut an und ich wollte auf alle Fälle dieses Gefühl beibehalten. Ich beschloss, mich selbst lieben zu lernen.

Das Konzept "Selbstliebe"

SelbstliebeQuelle: Photo by Tim-Mossholder on UnsplashQuelle: Photo by Tim-Mossholder on Unsplash
Selbstliebe ist nicht gleich Selbstverliebtheit

Doch was heißt es überhaupt, sich selbst zu lieben und in sich zu vertrauen? Auf den ersten Blick wirkt das wie ein Klischee-Spruch, den man tausendfach auf hübschen Bildern auf Instagram findet. Doch eigentlich steckt so viel mehr hinter diesem Begriff, der schwierig zu greifen und zu definieren ist. Hier ein Versuch:

Selbstliebe ist die Fähigkeit, sich selbst anzunehmen wie man ist, eigene Schwächen und Stärken zu akzeptieren und in letztere zu vertrauen. Dazu gehören die Fähigkeit, sich selbst zu respektieren ebenso wie das Reflektieren der eigenen Handlungen und wie diese andere beeinflussen.

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Selbstliebe gleich Selbstverliebtheit?

Sich selbst zu lieben bedeutet aber auf keinen Fall ein Egoist oder gar Narzisst zu sein. Ein gutes Maß an Selbstliebe ist gesund und trägt zu einer positiven Lebenseinstellung bei. Jeder kann Sachen besser oder schlechter als andere und das zu akzeptieren, ist ein wichtiger Schritt.

Für viele ist Selbstliebe ein fast schon bedrohlicher Begriff. Denn er bedeutet, seine Komfortzone zu verlassen, nicht mit dem Strom zu schwimmen, keine anderen Meinungen und Gedanken, Styles und Interessen anzunehmen, sondern man selbst zu sein, auch wenn das manchmal gegen das scheinbare Ideal der Gesellschaft verstößt – und das erfordert Mut. Ist es nicht besser ehrlich, glücklich und man selbst zu sein, als seine ganze Energie dafür aufzuwenden, vorzugeben jemand anderes zu sein?

Das bedeutet natürlich nicht, immer nur gute Tage zu haben und nie an sich selbst und seinen Handlungen zu zweifeln. In einem gewissen Maß ist es gut, wenn man manche Sachen hinterfragt. Es bedeutet nicht, stundenlang in den Spiegel zu starren und sich selbst zu bewundern, nein, eher in den Spiegel zu schauen und zufrieden zu sein mit dem, was man sieht.

Selbstliebe passiert nicht von heute auf morgen

Doch genug in der Theorie. Wie funktioniert denn nun Selbstliebe in der Praxis? Bedeutet es, irgendwelche Rituale durchzuführen, „Love your Life„- mäßig zu Hippie-Festivals zu gehen und nur noch vor sich hin zu meditieren?  Das, was so romantisch klingt, hat mit Selbstliebe nur am Rande etwas zu tun.

Sechs Schritte zu mehr Selbstakzeptanz

  1. Zweifel erkennen und weiterziehen lassen
    Wie bei jedem Lernprozess, ist es zuerst einmal wichtig, Schwächen, Fehler und Wissenslücken zu erkennen. Im Bezug auf Selbstliebe bedeutet das vor allem, sich dafür nicht zu verurteilen, sondern sie da sein zu lassen.
  2. Weniger mit anderen vergleichen und sich auf sich selbst konzentrieren
    Manchmal sollten wir versuchen, unseren Fokus eher auf uns zu verschieben, als auf andere zu achten. Wie fühlen wir uns? Was denken wir?
  3. Positive Einstellung – Die Macht der Gedanken
    Ist das Glas halb voll oder halb leer? Vieles ist eine Sache der Einstellung:  Oft sehen wir eine Situation nur aus einem Blickwinkel. Ob wir denken, das Glas ist voll oder leer, ändert nichts an der Tatsache, wie viel tatsächlich in ihm ist. Es sind lediglich unsere Gedanken, die die Situation interpretieren. Um das auf die Selbstliebe zu beziehen: Im Spiegel sehen wir immer gleich aus, doch  worauf wir uns konzentrieren, beeinflusst, wie wir uns sehen. Kein Wunder also, dass  unser Selbstwertgefühl schrumpft, wenn wir nur die Stellen betrachten, die wir nicht mögen. Schauen wir stattdessen jene Körperstellen an, die uns gefallen, gehen wir positiv aus der Begegnung mit unserem Spiegelbild heraus.
  4. Zeit mit sich selbst verbringen
    Oft bleibt keine Zeit, um kurz innezuhalten, den Moment zu genießen oder das zu tun, was uns wirklich Spaß macht. Aber genau das ist es, was wir oft brauchen. Uns selbst ein bisschen verwöhnen, ja schon fast ein Date mit uns selbst haben. Denn es ist genau wie mit einer anderen Person: Je mehr Zeit man mit jemandem verbringt, desto besser lernt man ihn, seine Gedanken, Gefühle und Denkweisen kennen. Sich dafür Zeit zu nehmen, gehört zum Selbstliebe-Pflichtprogramm.
  5. Sich mit den „richtigen“ Menschen umgeben
    So viel man sich auch auf sich selbst konzentrieren sollte, ist es trotzdem auch wichtig, sich in seinem Umfeld wohlzufühlen. Menschen, die einen genauso akzeptieren, wie man ist und denen man nicht vorspielen muss jemand anderes zu sein. Die einfache Frage ist hier: Fühle ich mich wohl und bin ich genauso wie ich sein möchte, wenn ich mit dieser Person Zeit verbringe?
  6. Es muss nicht immer alles perfekt sein
    Natürlich ist nie alles perfekt im Leben. Jeder hat gute Tage, aber auch schlechte. Zu lernen, mit negativen Erfahrungen umzugehen und sie in sein Leben zu integrieren, ist genauso wichtig, wie schöne Erfahrungen bewusst zu erleben. Man spricht hier auch von Resilienz. Das meint die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, aus ihnen zu lernen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Haben wir diese Fähigkeit als Kind nicht vermittelt bekommen, können wir sie erlernen. Wie? Durch Selbstliebe und -akzeptanz.

Sei dein bester Freund!

Etwas salopp gesagt, sollten wir also unser eigener bester Freund sein. Denn unserem besten Freund  hören wir zu und gehen auf seine Gedanken und Gefühle ein. Wir versuchen, ihn zu trösten, wenn er traurig ist und freuen uns mit ihm, wenn er glücklich ist. Wir wollen seine Meinung wissen, akzeptieren seine „Makel“ und können ganz wir selbst sein, wenn wir mit ihm zusammen sind.  Stell dir einmal vor, du wärst dein bester Freund!

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Amelie

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Schluss mit dem Schweigen: Wie ich meine Stimme wiederfand

Beitrag aus der Redaktion

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Zu viele Geheimnisse

Eine lange Zeit über habe ich sehr viele Geheimnisse mit mir herumgetragen. So lange, bis es irgendwann zu viele wurden. Es fühlte sich an, als hätte ich mich hinter einer Mauer versteckt, die von Jahr zu Jahr höher wurde. Bis sie irgendwann so hoch war, dass ich selbst nicht mehr drüberschauen konnte. Dass ich diese persönliche Geschichte so öffentlich teile, das ist das erste Mal für mich. Aber ich habe gelernt, dass es manchmal hilft, mutig zu sein.

Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich mich in dieser Zeit niemandem anvertraut habe: Ich hatte oft das Gefühl, irgendwie anders zu sein, nicht dazuzugehören. Das Gefühl, es nicht wert zu sein. Ich war sehr streng mit mir, habe mich oft mit anderen verglichen und kam schnell zu dem Schluss: Ich bin nicht so, wie die anderen.

Vom Gefühl, ausgegrenzt zu sein

Quelle: philm 1310 auf pixabay.comQuelle: philm 1310 auf pixabay.com

Bestimmt kennst auch du diese fiesen Mädelscliquen, die die Schule unsicher machen. Die Beliebten, die Hübschen, die Coolen. Ist man nicht mit ihnen befreundet, hat man eigentlich schon verloren. Und auch wenn es keine Gründe gibt, warum sie dich ausgrenzen sollten, sie finden welche. Die Tatsache, dass du nicht so bist wie sie, reicht aus, um dir die Schulzeit zu deiner persönlichen Hölle zu machenDie Selbstzweifel, die mich sowieso schon plagten, wurden durch genau solch eine Clique von außen bestätigt. Gerne hätte ich mich in dieser Zeit jemandem anvertraut. Aber blickte ich in meinen Freundeskreis, dann hatte ich das Gefühl, dass es den anderen noch viel schlechter geht als mir. Ich verharmloste also meine Sorgen, denn ich wollte niemandem zur Last fallen. Eine lange Zeit habe ich geglaubt, dass alles in mich hineinzufressen, die beste Lösung für alle sei. Heute weiß ich es besser!

Viele Freunde – aber nur im Netz

Ich zog mich zurück – ganz weit weg, hinter meine sicheren Mauern. Dort würde mir niemand wehtun, habe ich gedacht. Doch je höher die Mauer wurde, desto schwerer war es auch, sie zu überwinden. Meine Angst, über mich zu reden, wurde immer größer. Ich war so verzweifelt, dass ich mich Fremden im Internet anvertraute. In Tumblrgruppen traf ich Menschen, die mich verstanden, denen es genauso ging, wie mir  ̶  die so waren, wie ich.

Im Internet war ich beliebt. Ich hatte viele Freunde, mit denen ich offen über mich reden konnte. Meine Internetfreunde bauten mich nach einem anstrengenden Schultag wieder auf, machten mir Mut und stärkten mich.

Ich lebte online eine ganze Weile so weiter, bis mir mein Doppelleben zu viel wurde. Die Zeit, die ich online in Internetfreundschaften investierte, machte mich offline noch einsamer. Mir drängten sich Fragen auf, die ich nicht länger ignorieren konnte: Wer bin ich eigentlich? Kennt mich überhaupt irgendjemand? Sind meine Freunde überhaupt Freunde? Wissen meine Eltern überhaupt, wie es ihrer Tochter geht?

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Mit vielen kleinen Schritten zurück in die Offline-Welt

Ich beschloss, etwas zu ändern. So wollte ich einfach nicht weitermachen. Vielleicht kennst du das Sprichwort: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Ich habe gelernt, dass das so nicht stimmt. Die Mauer aus Schweigen, die ich jahrelang um mich errichtet hatte, versperrte mir die Sicht auf den Weg, den ich eigentlich gehen wollte. Doch um so eine dicke Mauer einzureißen, braucht es viel Kraft und Geduld. Und so musste ich auch erst einmal lernen, dass eine Veränderung mit vielen, kleinen Schritten anfängt. Das hat mir dabei geholfen:

  • Akzeptiere deine eigenen Schwächen. Erst dann kannst du an ihnen arbeiten und immer besser werden.
  • Lerne dich selbst lieben! Sei stolz auf dich und traue dich, deine Stärken selbstbewusst zu zeigen. Du kannst dir zum Beispiel überlegen, worin du so richtig gut bist. Was magst du an dir am meisten? Welche Eigenschaft macht dich ganz besonders?
  • Statt online mit Fremden über deine Sorgen zusprechen, versuche doch einmal, dich einem guten Freund oder Freundin anzuvertrauen.
  • Habe nicht übertrieben hohe Erwartungen an dich selbst.

Trau dich, deine Komfortzone zu verlassen

Sind die Mauern einmal eingerissen, gibt es kein Zurück mehr in die gute, alte Komfortzone. Jeder von uns hat eine. In ihr fühlen wir uns sicher und geborgen. Aber sie hindert uns auch daran, etwas Neues auszuprobieren. Also trau dich! Spring über deinen Schatten, raus aus deiner Komfortzone und hinein in die große weite Welt!

Zum Beispiel habe ich vorher noch nie so vielen Menschen, so persönlich von mir erzählt, wie in diesem Blogpost. Deswegen ist auch dieser Artikel eine große Herausforderung für mich. Und wenn ich es schaffe, das hier zu veröffentlichen, bin ich einen Riesenschritt nach vorne gegangen.

Lernen, offen zu Kommunizieren

Erst einmal mag es dir vielleicht unangenehm sein, jemandem direkt zu sagen, was dich stört oder bedrückt. Aber es ist sehr hilfreich, die eigenen Schwächen, Sorgen und Ängste seinem Gegenüber mitzuteilen. Denn so weiß dein Gegenüber genau, worauf es achten muss und kann viel besser auf deine Wünsche und Bedürfnisse eingehen. Trau dich also, Unsicherheiten anzusprechen! Denn eine offene Kommunikation hat viele Vorteile: Sie bietet keinen Spielraum für Interpretation oder mögliche Missverständnisse, sondern schafft Klarheit. Offene Kommunikation stärkt das Vertrauen zu deinen Eltern und Freunden. Vielleicht gibt es sogar ein Thema, worüber sie sich bisher nicht getraut haben zu sprechen.

Und das Beste daran ist: Du wirst verstanden! Denn du bist nicht der oder die Einzige, der es so geht. Und wenn du dich jetzt immer noch mit der Frage quälst, was die anderen über dich denken, hier mein Geheimtipp: Lerne, mit dieser Ungewissheit umzugehen. Das ist ganz normal!

Was liegt dir auf dem Herzen?

Solltest du dich nicht trauen, deine Sorgen in deinem direkten Umfeld anzusprechen, findest du hier Hilfe oder einfach nur ein offenes Ohr:

Also hier mein Appell an dich:

 Reden ist Gold!

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Dilnoza

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Selbstwert: Wie ich lernte, nicht alles persönlich zu nehmen

Quelle: privat

Anna, 27

Manchmal reichte schon eine Aussage und mein Tag war gelaufen. So ging es mir jahrelang. Über Kommentare dachte ich tagelange nach, vergiftete mich selbst mit pessimistischen Gedanken und meinem schlechten Gewissen. Mein Selbstwert war im Keller. Ich war gefangen in einer negativen Gedankenspirale, ein Zweifel führte zum nächsten. Nachzufragen was derjenige damit meinte, was genau hinter der Aussage steckte, die ich mir so zu Herzen nahm, traute ich mich nie. Zu viel Angst hatte ich davor zu erfahren, was andere über mich denken. Meine Panik vor dem Urteil anderer führte sogar so weit, dass ich hoffte, nicht mehr von anderen angesprochen zu werden. Ich fühlte mich allein, ängstlich und wie ein Alien auf einem fremden Planeten. Ich hatte das Gefühl, die ganze Welt will mir etwas Schlechtes. Doch in Wahrheit machte ich mich selbst krank – und zum Außenseiter.

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Einem Mädchen ist der Mund zugeklebt. Auf dem Tape steht das Wort Emotionen.Quelle: privatQuelle: privat
Ein stabiler Selbstwert ist wichtig, um mit anderen gut kommunizieren zu können.

Die vier Seiten einer Nachricht

Um das Ganze ganz einfach und wissenschaftlich zu erklären, ist das Vier-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun perfekt. Dieses Modell beschäftigt sich damit, wie man Nachrichten verstehen kann. Es gibt vier Seiten einer Nachricht: Sachebene, Selbstoffenbarung, Appellseite und Beziehungsseite. Diese sollen die möglichen Probleme und Missverständnisse in der Kommunikation veranschaulichen.

Das Modell in Bildern erklärtQuelle: privatQuelle: privat
Das Kommunikationsmodell nach Friedemann Schulz von Thun.

Sachebene: „Das Wasser ist leer.“ – Die Sachebene soll Daten, Fakten und Zahlen vermitteln.
Beziehungsebene: „Du bist so egoistisch und trinkst immer das Wasser leer.“ – Die vermittelt die Meinung des Senders über den Empfänger.
Appellseite: „Hol sofort neues Wasser!“ – Die Aufforderung des Senders an den Empfänger.
Selbstoffenbarung: „Ich finde es nervig, dass das Wasser immer leer ist.“ – Sie vermittelt die Emotionen des Senders.
Dadurch entstehen vier verschiedene Seiten einer Nachricht. Der Sender gibt seine Botschaft quasi „verschlüsselt“ an den Empfänger weiter. Der Empfänger hat dann die Möglichkeit, die Nachricht selbst zu interpretieren.

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Mangelnder Selbstwert führt zu Fehlinterpretation

Wieso aber nehmen manche Menschen alles so persönlich, fühlen sich schnell angegriffen? Bei mir kam das durch fehlende Selbstliebe, mangelndes Selbstbewusstsein und mein negatives Selbstbild zustande. Ich habe mich selbst nicht wertgeschätzt und hatte das Gefühl, dass ich sowieso niemals Glück im Leben haben würde. Diese pessimistische Sichtweise führte bei mir dazu, dass ich allen Menschen unterstellt habe, sie wollten mir sowieso nichts Gutes. Ich nahm dahergesagte Kommentare fürchterlich ernst und definierte mich darüber, was die anderen vermeintlich zu mir sagten.

Durch dieses Geflecht an eigenen Gedanken und Gefühlen kann es passieren, dass eine Nachricht auf Sachebene, auf Beziehungsebene oder Selbstoffenbarung interpretiert wird. Wenn also jemand in meiner Gegenwart angemerkt hat, dass einfach das Wasser leer ist, habe ich verstanden: „Du bist so egoistisch und trinkst immer das Wasser leer.“ Ein ziemlich krasser Unterschied, oder?

Doch was kann man tun, um diese Missverständnisse zu vermeiden und sich zu schützen? Hierfür habe ich vier hilfreiche Tipps für euch:

• Gib Aussagen keine Wertung!
• Denke positiv!
• Frage nach!
• Stärke dein Selbstbewusstsein!

Natürlich wirst du nicht von heute auf morgen voller Selbstbewusstsein sein und alles optimistisch sehen. Wenn du aber mit und an dir selbst arbeitest, wird es immer leichter werden, Nachrichten nicht mehr allzu negativ und auf deine Person bezogen zu interpretieren. Denn manchmal ist das Wasser wirklich einfach leer.

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Anina

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Giftige Freundschaften: So erkennst du sie

Quelle: privat

„Jeder ist sich selbst der Nächste.“ – Das klingt nach einem ziemlich egoistischen Plädoyer, ist es aber nicht. Für mich ist dieses Sprichwort eher eine etwas rauere Umschreibung des Wortes „Selbstliebe“ – und damit eine Einstellung, die meiner Ansicht nach in vielen Freundschaften zu kurz kommt. Warum lässt man sich gerade in freundschaftlichen Beziehung oft jahrelang auf den Gefühlen herumtrampeln und sich schlecht behandeln, bevor man erkennt, dass man eigentlich mehr wert ist?

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Freundschaften pflegen leicht gemacht

Mein Freund Tom und ich nehmen alles mit Humor, obwohl viele Dinge eigentlich gar nicht zum Lachen sind. Aber zu wissen, dass ich nach nur zehn Minuten Gespräch mit ihm viel entspannter bin und mich gestärkt fühle, hilft mir auch dann, wenn er gar nicht da ist. Ganz zentral ist, dass ich mich von ihm immer verstanden fühle und infolge dessen Zugehörigkeit spüre. Vor allem Toms Humor bringt mich immer wieder zum Lachen und hilft mir, das Gute zu sehen. Um es für die Harry-Potter-Fans unter euch zu formulieren: Eine gute Freundschaft ist so wie ein Patronus, der zwischen euch und den Dementoren eures Alltags steht.

Aber nicht nur schlechte Dinge werden erträglicher mit Freunden. Gute Dinge werden auch noch besser. Tom und ich gehen leidenschaftlich gerne ins Kino. Wir sitzen nicht selten noch zwei Stunden nach dem Ende eines Films im Auto und fachsimpeln über den Streifen, wobei wir vom Hundertsten ins Tausendste kommen. Es spielt nicht zwingend eine Rolle, ob wir der gleichen Meinung sind. Dass wir beide begeistert bei der Sache sind, und etwas ähnlich hoch wertschätzen, ist dabei viel wichtiger. Es ist wunderbar, in einer anderen Seele ein Stück von sich selbst wiederzuerkennen.

Die Wissenschaft hinter Freundschaften

Quelle: Foto von pixabay.comQuelle: Foto von pixabay.com
Freundschaften sind essenziell – das können Studien belegen.

Kurzum: Freundschaften sind essenziell für ein erfülltes Leben. Das bestätigen sogar Forscher und Ärzte. So haben zahlreiche Studien nachgewiesen, dass Freundschaften gesundheitlichen Problemen vorbeugen oder sogar heilend wirken. Auch senken sie die Wahrscheinlichkeit, an Depressionen zu leiden und erhöhen die Fähigkeit, mit Schicksalsschlägen umzugehen. Wer Freunde an seiner Seite weiß, fühlt sich den Herausforderungen des Lebens gegenüber besser gewappnet und darf sogar auf ein längeres Leben hoffen. Es ist also nicht verwunderlich, dass gut 75 Prozent der Deutschen ihre Freunde in ihrer Bedeutung mit Familie gleichsetzen und 90 Prozent der Befragten ihren Freunden einen maßgeblichen Beitrag zur Lebensqualität zuschreiben. Es gibt sogar Ärzte, die würden einem am liebsten ein Rezept für das Medikament Freundschaft ausstellen.

So erkennst du eine gute Freundschaft:

• Die Chemie muss stimmen: Ihr habt gemeinsame Interessen und Ansichten.
• Räumliche Nähe: Ist nicht immer maßgeblich, aber besonders wichtig in den Anfängen einer Freundschaft.
• Kontakthäufigkeit bzw. Kontaktqualität: Die Häufigkeit ist nebensächlich, wenn die Qualität stimmt.
• Wie viel Zeit nimmt man sich für den anderen?
• Anerkennung und Bestätigung der eigenen Identität: Du erkennst ein Stück von dir in dem anderen wieder.
• Dinge erleben, die einen zusammenschweißen.

All das erkenne ich in der von mir beschriebenen Freundschaft wieder. Ich weiß auch, dass Tom unsere Freundschaft auf dieselbe Weise schätzt und von ihr zehren kann. Der Leim, der alles zusammenhält, ist exakt diese Gegenseitigkeit. Zu wissen, dass ich jemand bin, dem Tom vertraut, gibt mir ein gutes Gefühl. Heute weiß ich, dass es genau diese besonderen Verbindungen sind, die mir guttun. Das war nicht immer so.

Wenn Freundschaften toxisch werden

Quelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.comQuelle: Foto von PublicDomainPictures auf Pixabay.com
Wenn Freunde einem ein bedrückendes Gefühl geben, stimmt etwas nicht.

Wenn ich heute auf die Freundschaften zurückblicke, die in die Brüche gegangen sind, so sehe ich eine junge Frau, die nachts nicht schlafen konnte und manchmal sogar Angst hatte, am nächsten Morgen in die Schule zu gehen. Uneinigkeiten sind völlig normal in einer Freundschaft. Aber es gibt Dinge, die sind nicht okay. Und hier kommt Nadja ins Spiel.
Nadja konnte mich sehr gut beeinflussen, regelrecht manipulieren. Einmal hat sie mir so geschickt weisgemacht, dass meine Nachbarin doof ist und ich eigentlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will, dass ich tatsächlich die Freundschaft zu ihr beendet habe. Auch die Clique hat sie ein oder zwei Mal gegen mich aufgebracht.

Das Ende meiner gemeinsamen Zeit mit Nadja kam dann dennoch sehr unerwartet. Nadja, eine gemeinsame Freundin und ich waren zum gemeinsamen Lernen bei mir Zuhause verabredet. Meine Mutter hatte angeboten, dass wir uns als Motivation mit ein wenig Taschengeld im Supermarkt gemeinsam etwas zu Essen aussuchen dürfen. Darüber kam es zum Eklat. Nadja wollte ein bestimmtes Eis und um uns davon zu überzeugen, stampfte sie aus heiterem Himmel mit den Füßen auf dem Boden und jammerte wie ein kleines Kind. Es war ein riesiges Theater. Danach häuften sich unsere Meinungsverschiedenheiten. Der Streit zwischen uns wurde größer und größer. Nadja hat letzten Endes deswegen sogar die Schule gewechselt. Zwar haben wir uns später wieder vertragen, aber es war nicht mehr dasselbe. Immer wieder hat sie so getan, als wollte sie sich mit mir treffen und hat mich dann wieder komplett ignoriert. Erst Jahre später konnte ich das akzeptieren.

Obwohl sie mich mit ihren Reaktionen schon des Öfteren enttäuscht hatte, war das der Satz, der für mich das Fass zum Überlaufen brachte. Der Schmerz wurde einfach zu groß. Noch heute fällt es mir schwer, Worte zu finden für das Spektrum an erdrückenden Gefühlen, die mir damals nur beim Gedanken an diese Personen den Atem geraubt haben. Wie kann man sich bei einer 1:1-Freundschaft mit einer anderen Person so ausgegrenzt fühlen? Es gibt Belege dafür, dass unser Körper bei Ausgrenzung einen ganz ähnlichen Schmerz empfindet, wie bei physischen Wunden. Sich allein zu fühlen, kann ganz schön weh tun. Und das stand mir bis zum Hals.

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Eine andere belastende Freundschaft in meinem Leben war die zu Lena. Von Anfang an waren es die anderen, die den Weg zu ihr an den Stadtrand auf sich nehmen mussten. Nur selten hat Lena uns woanders getroffen, als bei sich zuhause. Verabredungen, die nicht bei ihr stattfanden, hat sie oft unbegründet oder unter komischen Vorwänden abgesagt und mir das Gefühl gegeben, es würde immer an mir liegen, ob nun ein Treffen zustande kommt oder nicht.

Quelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.comQuelle: Bild von DariuszSankowski auf Pixabay.com
Sich in Freundschaften beizustehen sollte eigentlich selbstverständlich sein.

Wenn ich von Sorgen berichtet habe, ist sie selten darauf eingegangen. Es hat mir wehgetan, dass ich ihr oft stundenlang zugehört habe – und sie mir keine fünf Minuten. Einmal schrieb ich ihr eine verzweifelte Nachricht, als ich nach zehn Stunden erfolglosen Lernens aus der Bibliothek nach Hause kam. Ich wollte meine Gefühle mit ihr teilen und erhoffte mir Zuspruch und ein wenig Aufmunterung. Aber mit dieser Antwort hatte ich sicher nicht gerechnet: „Ich versteh nicht, warum du mich jetzt damit voll jammerst, du wusstest doch vorher, dass man an der Uni Prüfungen schreibt. Selber Schuld.“

Was macht es so schwer, aus toxischen Freundschaften auszusteigen?

• Die Freundschaft bestand schon sehr lange und ich wollte das alles nicht wegwerfen. Eine Freundschaft ist Teil von einem selbst und der eigenen Geschichte. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie das Leben ohne sie aussieht.
Ich klammerte mich an einem Bild unserer Freundschaft fest, dass es so in der Realität nicht gab. Die Gefühle der Vertrautheit und der Wertschätzung hat es in dem Ausmaß, wie ich es eingebildet habe, nicht gegeben.

• Ich hatte Angst, eine schlechte Freundin zu sein. Es wäre doch schließlich egoistisch, mehr Zuspruch zu erwarten, wenn ich selbst aufgebe. Das finde ich im Nachhinein am Widersprüchlichsten. Ich wollte jemandem eine gute Freundin sein, der mir selbst gar nicht gut tut. Außerdem heißt es ja nicht, dass man egoistisch ist, nur weil man seine eigenen Unzufriedenheit kundtut.

Ich hatte Angst davor, alleine zu sein. Vor allem, wenn die Freundschaft Teil einer größeren Clique ist, ist die Furcht vor Ausgrenzung allgegenwärtig. Ich wollte nicht, dass die ganze Cliquen-Dynamik unter einer schlechten Freundschaft leidet.

• Falsches Beziehungskonzept. Wenn man gerade in seinen Kindergartenjahren nur toxische, also giftige oder ungesunde Beziehungen vorgelebt bekommen hat, weiß man oft gar nicht, wie eine richtige Freundschaft überhaupt sein sollte.

• Die eigene Identität ist noch nicht gefestigt. Das hat zur Folge, dass man seine eigenen Bedürfnisse noch nicht genau kennt und dementsprechend unsicher ist, was man von einer Beziehung überhaupt erwarten soll.

• Anfällige Charaktereigenschaften, wie ein Helfer-Syndrom oder eine anhängliche Persönlichkeit, die auf den Bezug zu anderen angewiesen ist. In beiden Fällen tritt das eigene Wohlergehen in den Hintergrund.

• Ein niedriges Selbstwertgefühl sorgt dafür, dass man nicht bewusst glaubt, etwas Besseres, als eine toxische Freundschaft verdient zu haben. Die Hintergründe können sehr vielfältig sein.

Es ist schwer zu definieren, ab wann eine Freundschaft als Ganzes einem nicht mehr guttut, ab wann sie „toxisch“ ist. Jeder muss für sich erspüren, wo die eigenen Schmerz- und Toleranzschwellen liegen. Mich haben diese Beziehungen sogar bei minimalem Kontakt ausgelaugt, bis ich mich hohl gefühlt habe. So wie ein Dementor die Seele aus seinen Opfern saugt. Ich habe mich dann gefragt: „Wie lange willst du das noch mit machen? Wie lange kann das noch gut gehen?“ Darüber nachzudenken hat bei mir dazu geführt, in meinem Umfeld die Menschen zu erkennen, an denen ich gerne festhalten möchte. Menschen, denen ich mich mit einem guten Gefühl anvertrauen kann. Menschen, die mir schon beim Gedanken an sie gut tun.

Probleme in einer Freundschaft in Angriff nehmen

Natürlich ist keine Freundschaft wie die andere. Ich kann deshalb nur von meinen eigenen Erfahrungen und meinem Entwicklungsprozess sprechen. Nur, weil man ein Problem in der Freundschaft hat, ist diese Beziehung nicht direkt ein Fall für die closed-case-Akte. Viele Konflikte lassen sich lösen, wenn man darüber spricht – bevor sie zum großen Problem werden.

Umgang mit problematischen Situationen in einer Freundschaft

• Benennen: Was stört mich?/Was ist das Problem?
• Ergründen: Warum stört mich das?
• Kommunizieren: Das Gespräch suchen.

Nachdem ihr genauer benannt habt, was euch stört, solltet ihr mögliche Ursachen ergründen, indem ihr beispielsweise überlegt, was in letzter Zeit so los war – bei dem Freund oder auch in der Freundschaft. Danach lässt sich, so schwer der Schritt dahin manchmal ist, im Gespräch am besten ermitteln, wie das Problem gelöst werden kann.

Besonders beängstigend ist es, ein Problem anzusprechen, wenn man nicht so viele Freunde hat. Man hat Angst, dass man alleine dasteht. Es ist das Natürlichste und Wichtigste auf der Welt, gelegentlich Arbeit in eine Freundschaft zu stecken. Dass ihr den Schritt wagt, euch auf ungewohntes Terrain zu geben, beweist nur einmal mehr, wie wichtig euch eure Freunde sind. Und ihr seid es wert. Du bist es wert! Wenn eine Freundschaft aber ausschließlich Arbeit ist, dann stimmt was nicht.

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Katrin

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Body-Shaming auf Social Media: Zu fett, zu mager, einfach nicht perfekt

Quelle: privat

Jules, 22

@julia_29.6

Wenn ich meinem Alltag entfliehen möchte, zumindest für eine kurze Zeit, dann scrolle ich mich gern durch meinen Instagram-Feed. Ich sehe hübsche Mädels in coolen Outfits, in Bikinis, am Strand, in der Stadt. Darunter jede Menge Kommentare. Nicht immer wohlwollend: „Leggings mit Größe 40? Ein No-Go!“, „Mit deinen dünnen Stelzen in Röhrenjeans? Schäm dich!“, „Jetzt müsstest du nur noch zehn Kilo abnehmen …“
Für mich war das so schlimm, solche Kommentare zu lesen, dass ich angefangen habe, mir selbst immer mehr Gedanken über meine Figur zu machen, mich zu fragen, ob ich nicht zu dick bin. Dabei wurde ich immer unzufriedener.

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Was ist Body-Shaming überhaupt?

Body-Shaming bedeutet, jemanden wegen seiner körperlichen Erscheinung runterzumachen. Das ist zum einen diskriminierend und kann zum anderen beim Betroffenen extreme psychische Schäden verursachen. Body-Shaming auf Social-Media, kann jeden treffen, egal ob hell- oder dunkelhäutig, mit oder ohne Sommersprossen, klein, groß, dick oder dünn. Dabei werden böswillige Kommentare, sogenannte Hate Speech, verbreitet, die den Poster richtig runtermachen. Astreines Cybermobbing also.

Im Gedächtnis ist mir ein Hass-Kommentar geblieben, welcher unter einem Bild einer bekannten Instagrammerin stand. Er lautete ungefähr so: „Wie kannst du so rausgehen? Mit deinem Körper solltest du besser keinen Bikini anziehen!“ Für mich hatte die Instagrammerin eine völlig normale Figur. Und selbst wenn sie etwas übergewichtig oder untergewichtig wäre, ist das kein Grund dafür, dass Leute solche Kommentare schreiben.

Hate Speech ist gefährlich

Es ist wirklich schade und auch durchaus gefährlich, dass es solche Hate-Kommentare gibt. Sowohl für die Person, an die der Kommentar gerichtet wird, als auch für andere Personen, die das lesen und mit sich selbst unzufrieden sind. Auch der Verfasser selbst schadet sich damit. Beispielsweise können solche Hass-Kommentare dafür sorgen, dass jemand sich dann anders kleidet, in eine Diätspirale oder sogar Essstörung rutscht, sich für sich selbst schämt – und das nur, weil irgendjemand gerade Frust hatte.

Wieso beleidigen wir andere Menschen im Netz?

Es scheint, als würden auf Instagram die Daumen lockerer sitzen, als die Zunge im echten Leben – vielleicht durch die vermeintliche Anonymität im Netz. Man hatte einen schlechten Tag, Streit mit den Eltern, Stress auf der Arbeit und möchte jetzt seinem Frust freien Lauf lassen, sich ablenken, sich besser fühlen. Jemand anderen runterzumachen kann einem tatsächlich kurzfristig ein gutes Gefühl geben. Häufig spielt dabei Neid eine wichtige Rolle und das Unvermögen, die eigene Unzufriedenheit anzuerkennen und etwas zu ändern. Man ist neidisch, weil eine Person beispielsweise einen Lebensstil führt, den man selbst auch gerne führen würde. Selbst sitzt man mit einer Tüte Chips auf der Couch, während Instagrammer XY sich auf Ibiza die Sonne auf den dicken, dünnen, flachen, faltigen Cellulite-Bauch scheinen lässt.

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Der Faktor Schönheitsideal

Dünne, durchtrainierte Models sind überall präsent. Auch das trägt natürlich dazu bei, dass wir ungnädig mit anderen Körperbildern sind, nämlich all jenen, die davon abweichen. Bildbearbeitungsapps machen es außerdem für jeden möglich auf Insta auszusehen, wie ein Topmodel. Die Message: Jeder kann so aussehen. Dass das aber einfach nicht stimmt, weil jeder Körper eben anders ist, wollen wir nicht wahrhaben. Gerade wir jungen Mädels streben dann nach einem Ideal, das es so gar nicht gibt. Und jede, die nicht reinpasst, wird fertiggemacht. Aber aufgepasst: Waren in den 1990 Jahren 90-60-90-Maße total angesagt, wurden in den 2000er Jahren superdünne Frauen en vogue. Heute stehen wir auf schlank und durchtrainiert. Also: Auch Idealbilder ändern sich sehr schnell. Soll ich heute besonders dünn sein, brauche ich morgen einen üppigen Busen. Das geht einfach nicht.

Body-Shaming im NetzQuelle: Foto von geralt auf pixabay.com

Bevor du selbst ein Bild kommentierst, frage dich:

  • Was ist meine Absicht? Möchte ich die Person beleidigen, Dampf loswerden, bin ich neidisch?
  • Würde ich der Person das auch ins Gesicht sagen?
  • Wie würde ich reagieren, wenn mir jemand so etwas schreibt?

Bewusster Umgang mit Social Media

Vermutlich haben die meisten von uns schon Hass-Kommentare gesehen, bekommen oder sogar selbst welche verfasst. Aber so völlig ohne Instagram und Co. wollen wir eben auch nicht. Das muss ja auch nicht sein. Ein bewusster Umgang damit reicht oft schon aus, um sich selbst vor Hass, Cybermobbing und Body-Shaming zu schützen.

Fragen, die ich mir inzwischen dafür stelle:

  1. Was macht der Kommentar unterbewusst mit mir?
  2. Steckt in dem Kommentar konstruktive Kritik oder einfach nur Hass, Neid oder ähnliches?
  3. Sollte ich gegen diesen Kommentar vorgehen?
  4. Ist mir das Anschauen der Storys und das Lesen der Kommentare zu viel?
  5. Brauche ich mal eine Pause?

Wenn man selbst Hater-Kommentare erhält, gibt es folgende Möglichkeiten auf Instagram.
Du kannst …

  • den Kommentar löschen,
  • den Kommentar melden,
  • eine Person blockieren oder melden.

So kannst du dich vor Body-Shaming schützen:

Wichtig ist, sich selbst vor Augen zu halten, dass das Problem beim Verfasser des Kommentars liegt und nicht bei dir. Also nicht runterziehen lassen!

Schreib uns

Annika

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„Ich entfolge dir“: Wenn Instagram keinen Spaß mehr macht

Quelle: privat

Verena, 25

@verena__1211

Instagram, Whatapp, Snapchat Social Media ist inzwischen ein Hauptbestandteil unseres Lebens geworden. Schon in jungen Jahren beschäftigen wir uns damit und bewegen uns im Internet ohne jeglichen Gedanken, wie und ob uns die Personen dort in unserem Denken und Handeln beeinflussen.

Selbstzweifel durch Instagram?

Laut der JIM-Studie von 2017 nutzen inzwischen 82 Prozent der Jugendlichen Whatsapp täglich und 46 Prozent sind jeden Tag auf Instagram aktiv. Wir werden tagtäglich unbewusst und auch direkt von anderen Personen beeinflusst, die eigentlich keinen Einfluss auf unser Denken und unsere Körperwahrnehmung haben sollten. Durch Social-Media-Profile werden uns komplett falsche Körperideale gezeigt, die uns letztendlich dazu bringen, große Selbstzweifel aufzubauen. Unser Selbstwert sinkt. Oft folgt daraus, dass wir mit unserem Körper unzufrieden sind. Auch mir ging es lange Zeit so. Durch meinen täglichen Social-Media-Konsum, habe ich ebenfalls viele scheinbar „perfekte“ Menschen gesehen und irgendwann unbewusst angefangen, mich mit ihnen zu vergleichen. Ich habe mich selbst fertig gemacht und mich dadurch immer mehr zurückgezogen. Lange Zeit hatte ich vergessen, dass ich nicht „perfekt“ sein muss, um mich selbst zu mögen. Die Selbstzweifel und Vorwürfe wurden erst besser, als ich durch Zufall festgestellt habe, wie sehr es helfen kann, den Social-Media-Feed zu entrümpeln.

#Unfollow: eine Beleidigung?

Instagram entruempelnQuelle: Photo by Ernest Brillo on Unsplash.comQuelle: Photo by Ernest Brillo on Unsplash.com
„Was mir nicht guttut, schau ich mir nicht mehr an.“

Zu Beginn meiner Entrümpelungsaktion habe ich mir die Frage gestellt, ob es schlimm ist, Freunden und Bekannten aufgrund ihrer Selbstdarstellung und ihren Sprüchen zu entfolgen. Vor einiger Zeit hätte ich das auf jeden Fall noch mit „Ja“ beantwortet. Aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es okay ist, seine eigene Meinung oder seine Einstellung auch mal mit einem „Entfolgen“ zu äußern. Ich bin tatsächlich auch schon ein paar Leuten entfolgt und habe nach ein paar Monaten festgestellt, dass ich ihre Beiträge vermisse. Ich wollte den Kontakt wieder und habe sie deswegen auch wieder zu meinen Abonnements hinzugefügt. Auch das ist in Ordnung.
Niemand nimmt es dir übel, wenn du sagst „Nein, danke. Es ist zu viel für mich. Es tut mir nicht gut“, auch wenn es vielleicht deine Freundin oder ein Bekannter ist. Du wirst nicht gezwungen verschiedenen Leuten zu folgen, sondern das passiert nach deinem Willen und du kannst deine Entscheidung jederzeit ändern. So etwas passiert schließlich ständig. Und wenn es wirklich Freunde gibt, die dir dann böse sind, ist es vielleicht besser, sich etwas von der Person zu distanzieren. Denn welche Freundschaft sollte von Likes und Kommentaren abhängig sein?

Ich entscheide, was mir guttut

Ich selbst folge auf Instagram vielen, die ich aus der Schule kenne. Ich habe überhaupt nichts gegen tolle Sprüche, Urlaubsbilder und Hashtags, aber wenn ich durch meinen Feed gehe und mir das zwanzigste Bild des perfekten Urlaubs innerhalb von zwei Tagen ins Auge sticht und ich mir denke: „Na super, schon wieder ein perfektes Leben“ und die Augen verdrehe, drücke ich schnellstmöglich den Entfolgen-Button. Denn was nützt es mir, die Bilder mit Groll zu betrachten? Social Media sollte Spaß machen und nicht nur ein schlechtes Gewissen, Selbstvorwürfe und Druck verursachen.

Kein Spaß mehr an Social Media

Es gibt viele tolle Profile auf Instagram. Menschen, die mit Herzblut bei der Sache sind und uns Follower eine Menge geben. Sei es durch atemberaubende Bilder, wunderschöne Texte oder durch Content, der zum Nachdenken anregt. Eine lange Zeit war Instagram für mich nur eine Plattform, auf der die Mehrheit der Nutzer sich „perfekt“ inszenieren. All die Reisen, „schlauen“ Sprüche und Selbstdarstellungen haben auch mich indirekt an mir zweifeln lassen. Wer möchte nicht zu dieser perfekten Welt gehören, in der Körper schlank und die Personen unglaublich „schön“ sind.
Ich hatte den Spaß an Social Media verloren. Mich hat der Insta-Feed so runtergezogen, dass meine Zweifel die Oberhand gewannen. Ich wollte wieder mehr Ehrlichkeit in meinem Feed, mich mit mehr wirklich beeindruckenden Persönlichkeiten befassen.

Der Anstoß durch Influencer

Durch Zufall bin ich auf das Profil von Morena Diaz gestoßen und es hat mich berührt. Ihre Art die Dinge zu sehen, die wir heutzutage fast nicht mehr wahrnehmen und ihren „Kampf“ in Richtung Selbstliebe zu begleiten, hat auch bei mir einen Schalter umgelegt.

https://www.instagram.com/p/BwgsggADANX/?utm_source=ig_web_button_share_sheet

Ich glaube sogar, dass ich durch diesen Account den ersten Schritt in Richtung Selbstliebe geschafft habe. Ich dachte vorher immer, dass mich Social Media nicht beeinflusst, weder in Richtung Selbstwertgefühl noch Selbstdarstellung. Doch in Wahrheit hat es mich sehr beeinflusst. Mein Entschluss stand fest: Alles muss raus!

So habe ich meinen Insta-Feed aussortiert

Hat man sich erst einmal dazu entschlossen auszusortieren, geht das relativ einfach und schnell. Ich habe zum Beispiel durch meinen Feed gescrollt und mir überlegt, ob mir die Beiträge dieser Personen guttun. Oft hatte ich die Entscheidung unterbewusst auch schon länger getroffen und es fehlte nur noch das finale Entfolgen. Das hört sich jetzt an, als wäre es eine relativ große Sache. Und für mich war es das auch – das Entfolgen an sich nicht, aber die Gedanken und Zweifel dahinter, die Angst, nicht mehr Teil von etwas zu sein.

Auch nach ein paar Monaten, in denen ich immer weiter aussortiere, fallen mir ab und an noch Profile auf, die bisher beispielsweise inaktiv waren und dann plötzlich wieder etwas posten. Es gibt also immer etwas abzuwägen, zu tun und zu sortieren. Und wahrscheinlich ist man damit nie komplett fertig. Denn das ganze Leben ist ein Weiterentwicklungsprozess und wie die Menschen und ihre Medienidentität entwickeln wir uns alle weiter. Neue Denkweisen und Lebenswege verändern unsere Sicht auf die Dinge und auf das Leben an sich.

Keine Like-Flatrate

Inzwischen mache ich mir immer viele Gedanken, bevor ich jemand Neuem folge. Ich schaue mir nicht nur das eine Bild an, was mich auf die Person aufmerksam gemacht hat, sondern auch noch weitere und entscheide dann, ob ich mich mit dem Content und den Gedanken der Person beispielsweise identifizieren kann. Erst dann folge ich ihr.

Schreib uns

Miriam

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