Quelle: Pexels - Andrew Neel

Jenseits der Perfektion:

Die Last unrealistischer Schönheitsideale für junge Männer

Daniel

In einer Ära, die maßgeblich von visuellen Medien und gesellschaftlichen Erwartungen geprägt ist, erleben junge Menschen einen zunehmenden Druck in Bezug auf ihre Körperbilder. Auch wenn es Mädchen und Frauen anders und offensichtlicher trifft, so sind auch Jungs und Männer gesellschaftlichen Erwartungen ausgesetzt. In diesem Beitrag untersucht InCogito-Autor Daniel, welche Folgen unrealistische Schönheitsideale für junge heranwachsende Männer haben können und wie es ihm als schwulen Mann mit diesen Schönheitsidealen geht.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Die unsichtbare Last: Geschlechtsspezifische Erwartungen und persönliche Erfahrungen

In einer Welt, die von visuellen Medien geprägt ist, stehen junge schwule Männer nicht nur unter dem Druck ästhetischer Normen, sondern auch unter geschlechtsspezifischen Erwartungen. Frauen wurden und werden oft aufgrund äußerer Erscheinung bewertet, während Männer vor allem am finanziellen Erfolg gemessen wurden. Dieser Druck manifestiert sich in persönlichen Erfahrungen, wie dem Streben nach einem idealen Körperbild, um gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Auch wenn Körperbilder und -erwartungen konstant im Wandel sind, so zeigen populäre Influencer wie Andrew Tate, dass Unsicherheiten und Anforderungen an und um Männlichkeit profitabel sind.

Bigorexia: Die verzerrte Selbstwahrnehmung

Ständig perfekt bearbeitete Körper in Sozialen Medien zu sehen, kann die Erwartung hervorrufen, selber so aussehen zu müssen. Wenn dann die Erkenntnis eintrifft, dass man nicht so aussieht, dann fragt man sich, warum. Muskelaufbau braucht jedoch ewig. Und das verraten einem Influencer nicht, die einem ein Sechs-Wochen-Sixpack-Programm verkaufen wollen. Sie verraten einem auch nicht, dass die Gefahr besteht, niemals zufrieden zu sein. Denn die Körpererwartungen, denen wir ausgesetzt sind, setzen ein „niemals zufrieden, immer nach mehr streben“ voraus. „Bigorexia“, auch als Muskeldysmorphie bekannt, ist der von Mediziner:innen dafür genutzte Begriff. Es ist eine psychische Störung, bei der Betroffene eine verzerrte Wahrnehmung ihres eigenen Körpers haben. Trotz objektiver Muskulosität fühlen sie sich unzureichend muskulös, was zu extremen Fitness- und Ernährungsverhalten führt. Auf sozialen Netzwerken wird dieser Druck verstärkt, indem Nutzer:innen scheinbar „perfekte“ Körper präsentieren. Dass diese Körper jedoch nicht immer nur das Resultat von jahrelangem Training und Ernährung sind, sondern durch Bildbearbeitungen und auch Dopingmitteln erzielt wurden, bleibt aus. Stattdessen sehen wir auf Social Media das Ideal, 365 Tage in Form und „lean“ zu sein – also einen möglichst geringen Körperfettanteil für sichtbare Bauchmuskeln zu haben. Dies ist nicht nur für die meisten Menschen unrealistisch, sondern auch gefährlich.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Die Rolle der Vorbilder und der Einfluss der Medien

Vorbilder aus dem Fitnessbereich können inspirierend, aber auch problematisch sein. Der Lebensstil, der stark auf körperliche Ästhetik ausgerichtet ist, vermittelt den Eindruck, dass nur ein muskulöser Körper erstrebenswert ist. Dies kann junge Jugendliche in einen Teufelskreis aus ständigem Training und restriktiver Ernährung führen. Die ständige Präsenz unrealistischer Körperbilder auf Plattformen wie TikTok und Instagram verstärkt diesen Druck weiter. Außerdem reden kaum Menschen darüber, dass ihre Ergebnisse mit Steroiden und anderen leistungssteigernden Mitteln erzielt wurden. Was realistisch erreichbar ist, ist nicht das, was auf Social-Media zu sehen ist. Der Standard ist somit nicht nur das   Bearbeiten von Bildern, sondern im Vorfeld Steroide und Anabolika zu nehmen. Das Aussehen vieler Influencer:innen ist somit schlicht unrealistisch. Dass das jedoch nicht so kommuniziert wird, ist ursächlich dafür, dass dann junge Menschen unrealistische Erwartungen an sich und ihren Körper haben.

Gesundheitliche Risiken und psychologische Auswirkungen

Der obsessiven Sorge um Muskelmasse und dem Idealbild folgend können ernährungsbedingte und physische Gesundheitsprobleme entstehen. Übermäßige Proteinzufuhr und überintensives Training belasten nicht nur die Nieren, sondern können auch Verletzungen und Langzeitschäden verursachen. Psychisch leiden Betroffene besonders unter dem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit, was zu Depressionen, Angststörungen und geringem Selbstwertgefühl führen kann. Fitness und Sport müssen nicht zu negativen Auswirkungen führen, aber es kann, sobald ein Leidensdruck entsteht. Sobald man sich in seinem Essverhalten zwanghaft fühlt. Als würde man sich jetzt zwingen müssen, das gesündeste Essen zu wählen oder gänzlich auf Nährstoffe wie Kohlenhydrate zu verzichten. Oder soziale Verabredungen konstant absagt und sich lieber dem Sport widmet. Es gibt Menschen, für die ist das ein Lifestyle, der sie glücklich macht, aber es gibt auch Menschen, die diesen Lifestyle zwar befolgen, den es aber nicht glücklich macht und die leiden, weil sie nur gesellschaftliche Erwartungen erfüllen, aber nicht sich selbst.

Meine Erfahrungen: Eine persönliche Reise durch das Labyrinth des Körperdrucks

Meine eigene Geschichte als Heranwachsender und jetzt erwachsener Mann spiegelt die Komplexität des Themas wider. Von meinen Eltern und Großeltern hörte ich oft, ich solle mehr essen und sei zu dünn, obwohl ich mich selbst nicht so empfand. Im Gegenteil, es gab Zeiten, in denen ich glaubte, zu dick zu sein.  Sport war für mich lange Zeit kein Thema, was zum Teil durch negative Erfahrungen im Mannschaftssport und im Sportunterricht bedingt war – ein Schicksal, das viele schwule Männer teilen, die Ausgrenzung und Gewalt erlebt haben. Auch wenn ich als Junge das Turnen für mich entdeckte, mied ich mit Beginn der Pubertät Umkleidekabinen – aus der Erfahrung, dort Opfer homophober Angriffe sein zu können. Sport war dann eine sehr lange Zeit kein Thema in meinem Leben.

Erst im Studium, nachdem ich Gewicht zugelegt hatte und andere Männer mich darauf ansprachen, begann ich, mich intensiver mit meinem Körper zu beschäftigen. Die Kritik traf mich tief, und aus der Furcht vor Ablehnung fing ich an, meinen Körper zu verändern. Während der Pandemie verlor ich 10 Kilogramm und begann exzessiv Sport zu treiben. Mein Ziel war es, Körperfett zu verlieren und Muskeln aufzubauen. Dieses neue Selbstbild brachte zwar körperliche Verbesserungen und Anerkennung, doch der psychische Preis war hoch. Ich ließ soziale Kontakte schleifen und verfolgte ein rigides Ernährungs- und Trainingsregime. Es fiel mir schwer, mit Freund:innen gemeinsam spontan was essen zu gehen. Viele Lebensmittel empfand ich als kategorisch ungesund. Anstatt dann diese für mich „unsinnigen“ Lebensmittel zu mir zu nehmen, aß ich lieber nichts. Und das, obwohl ich eigentlich gerne mit meinen Freund:innen gemeinsam esse. Meine Angst, fett zu werden oder aber bereits als fett wahrgenommen zu werden, war jedoch größer.

Die Suche nach Normalität als schwuler Mann

Das Gefühl, alleine zu sein und nicht der Norm zu entsprechen, ist eine zutiefst einsame Erfahrung. Als junger, heranwachsender schwuler Mann fühlte ich mich oft als „nicht normal“, ein Eindruck, den mir meine Umgebung widergespiegelt hatte. In einer Gesellschaft, die von Normen und Erwartungen geprägt ist, ist dieses Empfinden für queere Menschen leider allzu oft Realität. Das Bewusstsein, neben meiner Sexualität weitere „Makel“ zu besitzen, die mein Leben erschweren, erfüllte mich mit großer Sorge. Ich strebte danach, bloß nicht aufzufallen. Erfahrungen mit Mobbing und Hasskriminalität aufgrund meiner Sexualität verstärkten meinen Wunsch, wie ein „normaler“ Mann aussehen und wirken zu wollen.

Die Herausforderungen des schwulen Datings

Auch heute noch leben viele queere Menschen, selbst in Ländern wie Deutschland, im Verborgenen. Dies beeinflusst das Miteinander unter schwulen Männern. Als begehrenswert gelten oft jene, die dem Idealbild von Männlichkeit entsprechen. Feminine, übergewichtige oder auf andere Weise aus dem üblichen Raster fallende Personen haben es beispielsweise schwerer, Dates oder gar Beziehungen zu finden. Im Gegensatz zu heterosexuellen Konstellationen findet das schwule Daten fast ausschließlich abseits der Öffentlichkeit statt. Ein Flirtversuch mit einer attraktiven und sympathischen Person in einem Café könnte im schlimmsten Fall zu einer gewalttätigen Konfrontation führen. Denn viele Männer, die selbst auf unterschiedlichste und teilweise übergriffige Weise Frauen ansprechen, fühlen sich unwohl, wenn sie von einem anderen Mann begehrt werden. Daher hat sich das schwule Dating heutzutage stark ins Internet verlagert. Dort entscheiden letztlich Profilbilder über Sympathie oder Ablehnung. Wer sich in Großstädten wie Berlin auf einer schwulen Dating-App wie Grindr einloggt, sieht oft vor allem durchtrainierte Körper, häufig ohne ein erkennbares Gesicht im Profil. Die Darstellung ist somit stark auf Körperlichkeit reduziert. Und jene, die den Anforderungen eines gesunden, jungen und attraktiven Körpers nicht entsprechen, fallen raus.

Lange sehnte ich mich nach Stabilität und Halt in einer Beziehung, um mit einem Partner gemeinsam eine Art von Normalität zu erleben. Doch diese Sehnsucht blieb mir bis in meine Zwanziger verwehrt. Lange Zeit machte ich mein Aussehen dafür verantwortlich, bis ich erkannte, dass nicht ich das Problem bin, sondern die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen wir leben.

Der Anstieg von Schönheitseingriffen und der Weg zu einem gesunden Umgang

Die steigende Zahl von Schönheitseingriffen bei Männern verdeutlicht, dass der Druck, einem Idealbild zu entsprechen, real ist. Ob Haartransplantation in der Türkei oder eine Nasenkorrektur – auch Männer versuchen, sich nicht erst seit gestern chirurgisch aufzubessern. Dabei sind Operationen an sich nichts Schlechtes. Aber wir sollten uns fragen, warum diese unternommen werden. Wenn die Gesellschaft uns nicht Unsicherheiten einreden würde, wären Filler und Botox dann so beliebt? Und am Ende des Tages sind es auch Unternehmen und Personen, die viel Geld daran verdienen, uns diese Unsicherheiten einzureden und daran zu profitieren.  Es ist entscheidend, einen gesunden Umgang mit diesen Herausforderungen zu finden. Und das ist möglich. Der erste Schritt ist, sich mit Menschen zu umgeben, die Selbstakzeptanz fördern und praktizieren. Communities sollten Vielfalt feiern und toxischen Einflüssen entgegenwirken.

Fazit: Bewusstsein schaffen und Lösungen suchen

Die Auseinandersetzung mit dem Körperbild bei jungen Männern verdeutlicht, dass der Druck, bestimmten Erwartungen zu entsprechen, tiefgreifende psychische und physische Auswirkungen haben kann. Es ist an der Zeit, sich dieser Herausforderungen bewusst zu werden und aktiv nach Lösungen zu suchen. Aber auch die Verantwortlichen und Profiteure der Schönheits- und Gesundheitsindustrie müssen in Verantwortung genommen werden. Es ist an der Zeit, dass die Andrew Tates dieser Welt nicht länger ihren Lebensunterhalt damit verdienen, jungen Männern Unsicherheiten einzureden. Eine gesellschaftliche Veränderung hin zu einem gesünderen und vielfältigeren Körperbild ist unabdingbar. Nur so können junge Menschen ein erfülltes Leben führen – frei von den Fesseln unrealistischer Perfektionsbilder.

Schreib uns

Bianca Peerberaterin

Bianca

Welche männlichen Schönheitsideale hast du in deinem Umfeld beobachtet?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Interview mit Cindy Fuchs von cndrll_design

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Cindy ist OP Schwester und Illustratorin. Ihre Zeichnungen sind Motive, die Körper in allen Formen, ohne Filter und ohne Idealisierungen zeigen. Es sind echte Körper, von echten Menschen- warum Cindy diese Figuren (so) malt und wie Zeichnen die Sicht auf Körper verändern kann, was Disney damit zu tun hat und wie du im Alltag vor dem Spiegel und mit Papier und Stift für mehr Selbstwertschätzung & Achtsamkeit sorgen kannst, liest du hier.

Mit meinem Gekritzel, wie ich es nennen würde, versuche ich wiederzugeben, was mir im Alltag begegnet und das ungefiltert.  Die Figuren haben auch immer etwas mit mir zu tun, mit den Menschen, die mich umgeben. Und sie zeigen oft die Themen, die die Menschen bewegen. Ich versuche dem Raum zu geben. Egal wie klein die Figur ist, hat sie doch seine Daseinsberechtigung. Es sind ganz normale Charaktere und geben mir aber ganz wichtigen Input für mein eigenes Wachstum.

Weil ich das Idealbild, dass es gibt aufbrechen möchte und weil ich zeigen möchte, dass jede:r super ist. Mein Anliegen ist, dass das Vergleichen aufhört. Keiner geht den Weg, den du gehst und keiner trägt das Päckchen, das du trägst. Und dafür musst du dich nicht schämen.

Ich war schon immer übergewichtig und habe sehr gestruggelt mit mir und meinem Körper. Das kam vor allem durch die Gesellschaft. Alle in meiner Familie waren sehr schlank und sportlich. Die Akzeptanz aller Anderen ist mir erst dadurch bewusst geworden, als ich gelernt habe, mich selbst zu akzeptieren.

Ich habe meinem Gegenüber oft die Vorurteile unterstellt, die so über Mehrgewichtige kursieren und bin davon ausgegangen, dass Andere mich automatisch aufgrund meines Gewichts ablehnen und abwerten. Heute weiß ich, dass das meine eigenen Unsicherheiten waren, die ich auf andere projiziert habe: Wenn ich schon kritisch mit mir bin, vermute ich auch im Äußeren nur Kritik an mir. Es kam immer zuerst mein Übergewicht und dann alles andere. Das hat sich jetzt gewandelt und all meine andere Aspekte stehen vorne: Ich bin eine Tochter, Schwester, Freundin, Partnerin, OP-Schwester, ich zeichne gerne, ich gehe gerne wandern und so weiter. Früher habe ich immer gesagt: „Ich bin dick, aber…“. Heute sage ich: „Ich bin dick.“

Außerdem war ich früher eine People Pleaserin und habe immer zu allem ja gesagt. Ich dachte, wenn ich nein sage, werde ich abgelehnt. Heute weiß ich, dass ein Nein ein Ja zu mir ist. Ich habe für mich erkannt, dass die Leute meinen Wert nicht an dem messen, was ich für sie mache, sondern was ich für mich mache. Denn alles, was ich für mich mache und mir gebe, dass strahle ich nach Außen aus.

Der Wendepunkt war mein Ehemann, den ich mit 18 kennengelernt habe. Der hat mir das Gefühl gegeben, ganz andere Dinge in mir zu sehen und strahlen und wirken zu lassen. Z.B. mein Humor und meine liebevolle Art und er wird nie müde, mir das täglich zu sagen, oder mir zu zeigen, wie wichtig ich bin und das ungeachtet dessen, wie sehr ich mich (körperlich) verändert habe. Ohne ihn wäre ich vielleicht immer noch in einem Schneckenhaus und nicht präsent. Ich hätte mich verurteilt und hätte weder mir, noch anderen Akzeptanz schenken können. So einen Menschen wünsche ich jedem Menschen und wenn es gerade niemanden gibt, muss man das vielleicht mal für sich selbst sein.

Ich lerne durch das Zeichnen mich besser zu akzeptieren.

Ich hatte, wie gesagt, schon immer einen größeren Körper. Beim Zeichnen gibt man Dingen einen Raum und das meine ich wörtlich. Als ich jung war, war mir dieser Raum mit meinem Körper nicht gegeben. Ich habe versucht in Sachen zu passen, die nicht zu mir passten.

Früher habe ich Disney Prinzessinnen gemalt, das waren meine Heldinnen. Heute male ich ganz normale Frauen, die es wert sind gesehen zu werden und Raum zu bekommen. Am Anfang fiel mir das gar nicht so leicht, denn viele Modelle und Vorlagen, an denen man das Zeichnen von Körpern lernt, entsprechen einer Norm und sind nicht individuell. Ich musste erst einmal lernen, andere Körper zu zeichnen. Dafür muss man Körper genau und wertfrei betrachten, um sie natürlich und echt darstellen zu können.

Definitiv. Anstatt dass ich Körper einem Bild anpasse, passe ich heute ein Bild den Figuren an und gebe ihnen den Platz, den sie brauchen. Früher saß ich vor meinen Bildern und wollte so sein wie die Disney Prinzessinnen, die ich gemalt habe. Heute denke ich, wenn ich zeichne: Das bin ich. Ich gebe anderen nicht mehr die Macht mich zu definieren.

Ich habe das Wohlfühlen mit mir und meinem Körper gelernt. Ich weiß, wo ich meine Speckrollen und meinen dicken Bauch habe und es ist auch in Ordnung, wenn sich das nochmal ändert.

Vieles, was wir unterbewusst über uns denken und wie wir mit und sprechen, wirkt sich auf unser Selbst- und Körperbewusstsein aus. Das gilt vor allem für negative Gedanken: Durch Vergleiche mit Anderen, findet unsere innere Kritikerin immer wieder etwas an uns, was schlecht(er) abschneidet und wir fühlen uns schlecht.

Beim Positiven ist es anders herum: Man muss sich ganz bewusst sagen, dass man sich gut findet und dann kommt es irgendwann im Unterbewusstsein an und man kann dem vertrauen und fühlt es.

Wenn man es sich zum Beispiel zur Aufgabe macht, jeden Tag etwas Schönes an sich finden und anzuerkennen, dann summiert sich das mit der Zeit und man erkennt, was für eine tolle Person man ist. Das ist harte Arbeit, jeden Tag und da gehört auch Scheitern dazu. Da ist es gut, nachsichtig mit sich sein und sagen: „Den Tag hake ich ab, und probiere es morgen noch einmal.“

In der Kunst und Mathematik gibt es Formeln, um Schönheit auszurechnen und darzustellen zu können, z.B. den goldenen Schnitt. Aber ich finde das nicht passend für Dinge, die eine Seele haben und lebendig sind. Schön ist keine Tatsache, sondern ein Gefühl.

Schönheitsideale gibt es ja schon sehr lange, das zieht sich auch durch die Kunstgeschichte: Ein Künstler hat eine Frau, die er schön fand, auf eine Leinwand gemalt und irgendwo aufgehängt und plötzlich dachten alle, dass das der Schönheitsstandart ist und haben sich schlecht gefühlt, wenn sie dem nicht entsprochen haben. Das findet sich heute in den Schönheitstrends wieder. In den letzten 100 Jahren war alle zehn Jahre etwas anderes modern, bzw. galt als neues Schönheitsideal. Da kommt keine:r mit und kein Körper kann sich diesen Idealen (so schnell) anpassen bzw. ist überhaupt gemacht dafür. Schönheit in der Öffentlichkeit wird oft einfach hergestellt. Man könnte ja auch selbst diejenige sein, die sagt: „So, das ist jetzt schön!“ Und dann wäre das auch eine unumstößliche Tatsache, an der niemand etwas machen kann.

Immer wenn ich etwas für mich machen kann. Wenn ich Dinge ganz bewusst machen kann und zwar nur für mich.

Hab keine Angst. Hab Geduld und vertrau dir selber. Du bist definitiv stark genug, um die Dinge zu tragen, die auf dich warten. Egal, welche Veränderung man durch macht, ist es gut, wenn man sich die Zeit gibt, diese Veränderung zu spüren.

Zeichne, ohne, dass du etwas schön finden möchtest. Mein Gekritzel zum Beispiel soll nicht schön aussehen, sondern ein Wohlfühlgefühl vermitteln.

Man kann sich ja auch mal selbst zeichnen, ohne den Anspruch, dass es realistisch sein soll. Zeichne dich einmal und fange mit dem an, was du an dir am liebsten magst und male das groß und dann malst du dich Stück für Stück. Und dann fängt es vielleicht an, dass sich die Proportionen angleichen, oder du Dinge an dir anders wahrnimmst.

Man muss ausprobieren und mutig sein und wenn man ganz unzufrieden ist, dann muss man eben von vorne beginnen. Und seine eigenen Blickwinkel hinterfragen.

Schreib uns

Quelle: privat

Holly

Dir fällt es schwer dich und deinen Körper zu akzeptieren?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Interview mit Elise von TOCHTER

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Elise ist Sängerin und Songwriterin aus Berlin. Im Interview mit InCogito spricht sie über ihren Song „Anna“, in dem sie ihre eigene Geschichte und Erfahrungen mit ihrer Bulimie verarbeitet. Sie spricht über Leistungsdruck und Härte, über Selbstliebe, über Herausforderungen bei der Suche nach Hilfe und über ihre größte Motivation und Leidenschaft, die Musik. Heute möchte sie Menschen  zu mehr Weichheit und Selbstliebe ermutigen und Menschen mit Essstörungen Mut machen, nach Hilfe zu suchen.

Hier geht's zum Interview

Hier geht's zum Song "Anna"

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Quelle: Nicole Michalou

Weihnachten mit Essstörung:

20 + 6 Tipps für die komplette Adventszeit

Quelle: Krivec Ales

Elenor

Wenn du Weihnachten mit Essstörung googelst, ist es wahrscheinlich schon wieder Dezember und der erste Advent hat längst die besinnlichste Zeit des Jahres eingeläutet. Vielleicht wurdest du bei der Arbeit schon zum Kekse-Naschen eingeladen oder deine besten Freundinnen versuchen schon seit Tagen, dich auf eine Glühwein-Sause mitzunehmen. Doch du KANNST nicht. Du hast ANGST. Denn jetzt beginnen für dich gefühlt die schwierigsten Tage des Jahres: Weihnachten. Denn du hast eine Essstörung.

Falls du eine Freundin mit Essstörung hast, die Mama, der Bruder bist oder sonst irgendwie einen Menschen mit Essstörung in der Weihnachtszeit um dich hast, begleitest, einlädst, würde ich mich freuen, wenn du dir diesen Beitrag als Vorbereitung und Unterstützung anschaust: Ein Survival-Guide für Menschen mit Essstörungen. 

Ich schreibe diesen Text Mitte November, denn ich kann mich nur allzu gut an Weihnachtsfeste in den letzten Jahren erinnern, an denen es mir wirklich dreckig ging. Vor allem zu Zeiten der atypischen Magersucht mit einem extrem restriktiven Essverhalten und einem gerade begonnenen Klinkaufenthalt waren meine Gefühle so stark und für mich total außer Kontrolle, dass ich dachte, es nicht aushalten zu können. Ich hätte mir jemanden gewünscht, der mich einfach nur versteht. Komplett versteht. Und glaub mir, diese Menschen gibt es. Du kennst sie vielleicht nur nicht persönlich.

Die Weihnachtszeit ist für Menschen mit Essstörungen eine extreme Belastung

Ich habe dir 20 + 6 Tipps zusammengetragen, die ich selbst als hilfreich empfunden habe, um ein Weihnachtsfest mit Familie und Verwandten emotional gut auszuhalten. Eine Sache noch vorweg. Die Weihnachtszeit ist für Menschen mit Essstörungen eine extreme Belastung. Weil sie den Umgang mit Gefühlen unterdrücken oder nicht richtig gelernt haben. Weil sie extreme Gefühle durch ihr Essverhalten kompensieren. Weil Weihnachten eine mindestens fünfwöchige Extreme der Gefühle bedeutet. Es geht in dieser Zeit nicht darum, dass du irgendetwas besonders Tolles erreichst, Meilensteine setzt oder sonst wie erfolgreich sein sollst. An Weihnachten geht es für Menschen mit Essstörung, die noch tief in ihrer psychischen Erkrankung verhaftet sind, darum, durchzukommen. Es geht darum, dass du es dir so leicht wie möglich machst.

1. Adventswoche: Wie geht es dir im Moment mit deiner Essstörung?

  • Schreibe dir auf, wo du aktuell stehst. Wie geht es dir mit deiner Essstörung? Ist sie im Moment sehr akut? Oder hast du zurzeit einen akzeptablen Umgang mit ihr gefunden?
  • Was wünscht du dir aktuell im Umgang mit deiner Essstörung? Brauchst du etwas oder jemanden?
  • Was hast du im Jahr, das nun zu Ende geht, über deine Essstörung gelernt?
  • Worauf bist du stolz? Was war vielleicht möglich, was im Jahr davor noch undenkbar war?
  • Wie hast du das Weihnachtsfest im Jahr zuvor verbracht?

2. Adventswoche: Was wünscht du dir für dieses Weihnachten?

  • Kannst du die Erkenntnisse aus Woche 1 zusammenfassen? Findest du eine Grundaussage? Sowas wie: Heute bin ich schon viel stabiler als letztes Jahr? Oder auch: Dieses Jahr fühle ich mich viel essgestörter als letztes Jahr?
  • Beginne nun, dein diesjähriges Weihnachtsfest vorzubereiten: Wo bist du eingeladen? Und möchtest du dort hingehen? Warum ja? Warum nicht?
  • Wer oder was würde dir dieses Jahr guttun?
  • Wer oder was würde dich dieses Jahr froh machen?
  • Entscheide dich, wo du dieses Weihnachten verbringen wirst. Vergiss nicht, auch eine Absage mitzuteilen. Auch wenn du Weihnachten wirklich lieber alleine sein willst, ist das völlig in Ordnung. Dein Wunsch sollte nur echt sein. Drei Feiertage alleine zu verbringen, kann mental auch sehr belastend sein.

 

3. Adventswoche: konkrete Vorbereitung auf Weihnachten mit Essstörung

Du weißt jetzt, wo du Weihnachten verbringen wirst. Jetzt geht es darum, dich darauf mental einzustimmen:

  • Gibt es jemanden, den du vorab einweihen möchtest oder den du dir als Buddy wünschst?
  • Ist diese Person auch beim Weihnachtsfest dabei? Wenn nein, wäre ein Kontakt per Smartphone möglich? Zum Beispiel über Threema oder WhatsApp?
  • Kontaktiere deinen Wunschbuddy und erzähle ihm von deiner Situation. Ich bin mir sicher, dass er oder sie sehr gerne für dich da ist. Sei dir dabei aber auch bewusst, dein Buddy ist eine seelische Unterstützung, kein*e Therapeut*in.
  • Möchtest du deine Gedanken mit niemanden teilen? Auch das ist okay!
  • Vielleicht möchtest du dir für diesen Fall kleine Zettel zur Unterstützung schreiben, die dich in Extremsituationen zurück in die Realität holen?

4. Adventswoche: Du bist deinen Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert

In der Woche vor dem 24. Dezember geht es darum, dir einige mögliche Situationen bewusst zu machen und Handlungsmöglichkeiten abzuwägen.

  • Rechne damit, dass deine Verwandten über dein Aussehen reden. Egal, ob sie von deiner Essstörung wissen oder nicht. Wie jemand aussieht, ob er dick oder dünn ist, groß oder klein, beschäftig die Menschen. Und sie reden auch darüber. Immer. Auch an Weihnachten.
  • Überlege dir wie du darauf reagieren möchtest. Ich habe oft direkt sowas gesagt wie: „Na, ich bin ja auch topfit. Ich mache gerne Sport.“ Ich sah aber auch so aus. Suche dir etwas, womit du dich wohl fühlst und was zu deinem Aussehen passt. Du darfst alles sagen. Achte nur darauf, dass du niemanden verletzt. Auch dich selbst nicht. Und nimm es den Leuten nicht übel, dass sie ständig über anderer Leute Gewicht und Figur sprechen.
  • Was wird es zu essen geben? Kannst du das schon abschätzen? Magst du das Essen? Kannst du vorher vielleicht noch Wünsche an deine Mama durchgeben? Oder dir die Karte des Restaurants vorab online ansehen? Such dir schon einmal etwas aus, womit du gut zurechtkommst.
  • Wird es Platzkarten geben? Wenn ja, bitte den Organisator darum, dich neben Personen zu setzten, die du magst. Vielleicht kannst du sogar am Rand sitzen. So kannst du ungestört auch einmal frische Luft schnappen gehen ohne jemanden bitten zu müssen, dich rauszulassen.
  • Such dir deine Notizen aus der ersten Adventswoche heraus. Gestalte dir auch den positiven Erkenntnissen einen Notfall-Reminder-Zettel, den du dir in schwierigen, akuten Situationen anschauen kannst. Einen Zettel der dir zeigt: Du bist stark. Du bist nicht alleine. Du bist deinen Gefühlen nicht hilflos ausgeliefert.

Weihnachten mit Essstörung:

6 Tipps für Heiligabend

Es ist so weit. Heiligabend ist da. Und vor dir liegen drei Festtage. Vielleicht mit der Familie. Vielleicht mit Freunden. Vielleicht sogar alleine.

  1. Wenn du mit mehreren Menschen zusammen bist, suche dir einen Platz am Tisch mit ausreichend Freiraum. So fühlst du dich physisch und psychisch nicht so eingeengt. Du hast Luft zum Atmen. Du kannst auch mal ungestört aufstehen, auf die Toilette gehen, frische Luft schnappen.
  2. Nimm dir vom Essen oder bestelle dein Wunschgericht, dass du dir vorab auf der Online-Karte ausgesucht hast. Die Karte hat sich geändert? Schau, ob es etwas ähnliches gibt. Nein? Dann schau in derselben Kategorie. Sowas wie: Gerichte mit oder ohne Fleisch, Fisch. Oder Suppen. Oder Salate.

 

  1. Iss langsam: Das verschafft dir Zeit und gibt dir hinterher nicht das Gefühl, wahllos in dich hineingeschaufelt zu haben. Orientiere dich gerne an den anderen. So kannst du einfach so viel essen, wie du möchtest ohne aufzufallen. Es geht nicht darum, jetzt normal zu sein. Es geht darum, dass du Weihnachten schaffst.

 

  1. Versuche, dich zu unterhalten, das lindert den Schmerz. Sollte dir das Essen sehr schwerfallen oder unmöglich sein, dann höre den anderen bei ihrer Unterhaltung zu. Vielleicht kannst du ja auch etwas sagen? Dich in ein Gespräch verwickeln?

 

  1. Nimm dir Auszeiten: So ein gemeinsames Essen kann ganz schön lange dauern. Zögere nicht, auch mal aufzustehen, kurz an die frische Luft zu gehen. Das hilft. Was die anderen dann denken sollen? Scheiß drauf, ehrlich! Es geht jetzt um dich! Vielleicht gibt es ja auch noch jemanden, der dich gerne auf ein paar Schritte begleitet?

 

Erwarte nicht zu viel von dir. Ich bin mir sicher, du hast dein Bestes gegeben. Sei geduldig mit dir und nicht so hart. Weihnachten ist auch für Menschen, die keine Essstörung haben, emotional sehr herausfordernd. Wenn’s dir nach dem Essen reicht, dann verabschiede dich. Wenn du dich ganz okay fühlst, dann nimm die Einladung zur Bescherung gerne an. Vielleicht ist es ja ganz schön, noch etwas zusammenzusitzen. Dort gibt es aber noch mehr essen? Ja, und? Jetzt kannst du wirklich ganz entspannt ablehnen. Die Hauptmahlzeit war sicher üppig und reicht den ganzen Tag vor.

Ich hoffe so sehr, dass dir diese Anregungen und Tipps helfen, deine Adventszeit zu gestalten und ein Weihnachtsfest zu verbringen, dass vielleicht gar nicht so furchtbar war. Ich wünsche es dir sehr. Und wer weiß, vielleicht wirst du diese Tipps nächstes Jahr wieder beherzigen und ganz zu Beginn feststellen, dass es dir schon viel besser geht?

Schreib uns

Bianca Peerberaterin

Bianca

Worüber machst du dir in der Weihnachtszeit am meisten Sorgen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: Lisa Fotios

Und plötzlich war da die Erkenntnis, dass mein Körper nicht meinen Wert bestimmt

Quelle: Kathi Wallau

Kathi, 31

@kathi.wallau

Als ich meine Recovery ernsthaft begonnen habe, war zwar der Wunsch nach einem Leben ohne die Essstörung riesengroß, doch das alleine hat nicht gereicht: Da war eine Angst, die mich zurückgehalten hat. Da war eine Angst, die mich blockiert hat. Da war eine Angst, die wie eine große, dunkle Wolke über mir schwebte: Da war die Angst vor der Gewichtszunahme.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

 

Warum ich solche Angst hatte zuzunehmen

Ich war mir sicher, wenn ich beginne, vollkommen loszulassen und meinem unbändigen Hunger nachzugehen, dann würde ich immer weiter zunehmen, dick und hässlich werden, mich selbst nicht mehr mögen und auch von anderen abgelehnt werden. Die Zunahme kam mir zu diesem Zeitpunkt ungesund vor, ich hielt sie für ein Zeichen von mangelnder Disziplin und Schwäche.

Ich war der festen Überzeugung, dass ich besser und schöner bin, wenn ich schlanker (fair enough abgemagert) bin. Damit habe ich nicht nur meine Schönheit, sondern auch meinen Wert von meinem Aussehen und Gewicht abhängig gemacht.

Da war der Glaubenssatz in mir, dass ich so und so aussehen muss, dass ich die und die Kleidergröße tragen muss und so und so viel wiegen muss, um anerkannt zu werden, um geliebt zu werden, um etwas wert zu sein.

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

Stimmt das überhaupt, was mein Kopf mir da erzählt?

Aber war es wirklich erstrebenswert so dünn zu sein? Und was nahm ich dafür in Kauf? Ein Leben in Restriktion. Ein Leben voller Verbote, Regeln und Zwänge. Ein Leben voller Stress, Druck. Irgendwie eine blöde Gleichung.

Wäre es wirklich so schlimm, wenn ich zunehme? Wäre es wirklich so schlimm, wenn mein Körper sich verändert? Gab es nicht jede Menge zauberhafte Dinge, die mir durch die Zunahme geschenkt wurden? Jede Menge schöne Möglichkeiten, die sich mir eröffnen würden?

Und so habe ich begonnen, meinen Fokus zu verlagern und mir bewusst zu machen, was mir durch die Zunahme und Heilung alles geschenkt wurde. Ich habe all das auf eine Liste geschrieben, die immer länger und länger wurde. Was warteten da bloß alles für wundervolle Geschenke auf mich, wenn ich endlich losgehen und loslassen würde! Ich würde endlich wieder Kraft und Energie haben. Ich würde weder weiter ständig frieren, noch würden meine Haare weiter ausdünnen und ausfallen. Wie cool wäre es, wenn ich nicht mehr ständig krank wäre, meine Verdauung sich normalisieren und ich endlich meine Periode wiederbekommen würde? Das Vertrauen in mich würde wachsen, ich würde wieder Emotionen spüren können, Lebensfreude empfinden, lachen können, ich würde endlich wieder am sozialen Leben teilnehmen, reisen, Erinnerungen sammeln können. Da wartete ein Leben voller Freiheit, Genuss, Leichtigkeit und Flexibilität auf mich.

Ich würde mein Leben zurückbekommen!

 

Was mir geholfen hat, die Zunahme zu akzeptieren

Einmal zu all diesen Erkenntnissen gekommen, fiel es mir deutlich leichter loszugehen und die Zunahme zu akzeptieren. Und wenn dann doch am ein oder anderen Tag wieder die Zweifel hochkamen, die Angst wieder präsenter war, dann fand ich Möglichkeiten, mich diesen zu stellen. Diese möchte ich heute auch mit dir teilen. Wenn du dich gerade auf dem Heilungsweg befindest, wenn du gerade mit der Zunahme haderst, dann:

  • Halte dir dein Warum vor Augen: Warum lohnt es sich, diesen Weg zu gehen? Warum lohnt es sich, zuzunehmen?
  • Mache dir immer wieder bewusst, dass dein Wert unabhängig von deinem Gewicht ist
  • Stoppe Vergleiche, distanziere dich von den Menschen, die dir nicht gut tun, dazu gehört auch, deinen Social-Media-Account mal gründlich auszusortieren
  • Entsorge die Waage
  • Unterbinde Body-Checking
  • Schenke all den Körperstellen, die du aktuell eher ablehnst, besonders viel Fürsorge und Dankbarkeit (z.B. durch sanftes Eincremen)
  • Sortiere all die Kleidung aus, die dir nicht mehr passt oder in der du dich nicht mehr wohl fühlst und kaufe dir neue, bequeme Kleidung

Ich verstand, was da in meinem Körper passierte

Was mir auch enorm geholfen hat, die Zunahme zu akzeptieren, war zu verstehen, was da gerade in meinem Körper passiert.

Am Anfang der Recovery war eine schnellere Zunahme normal. Mein Körper musste ja erstmal all die Wunden reparieren, die in den letzten Jahren entstanden waren, einmal seine ganzen Reserven auffüllen, die ich ihm über die letzten Jahre geraubt hatte. Wenn ich länger darüber nachdachte, war es ja sogar ziemlich schlau von meinem Körper, dass er gerade am Bauch als erstes zunahm. Schließlich wollte er meine Organe beschützen.

Mir wurde plötzlich auch klar, dass meine Wahrnehmung meines Körpers vermutlich gar nicht der Realität entsprach, dass sie verzerrt war und ich mich ständig mit meinem früheren kranken Ich verglich. Ich hatte mich an meinen dünnen, abgemagerten Körper gewöhnt. Er war zu meiner Realität und Normalität geworden. Das hieß aber nicht, dass das gut so war oder so bleiben musste.

Ich durfte mich an all diese Veränderungen gewöhnen, mir die Zeit nehmen, die ich brauchte, um sie vollständig anzunehmen. Ich brauchte meinen Körper auch nicht von heute auf morgen über alles lieben. Viel mehr ging es erstmal darum, ihn überhaupt zu akzeptieren und anzunehmen.

 

Ich verstand, was mich wirklich ausmacht

Je weiter ich auf meinem Weg voranschritt, desto bewusster wurde mir, wie absurd der Gedanke war, dass mein Körper meinen Wert bestimmte. Ich meine, was schätzte ich denn an meinen Freunden? Ihren Körper? Interessierte mich ihre Kleidergröße? War mir ihr Gewicht wichtig? Nein, das war mir alles so was von gleichgültig.

War es da nicht unlogisch, dass ich meinen Wert von genau diesen Faktoren abhängig machte? Ja, war es.

Mein Gewicht sagte nämlich absolut nichts über mich aus.

Was mich wirklich ausmachte, sind mein Charakter, meine Persönlichkeit, meine Werte, meine Ausstrahlung, meine innere Schönheit, die Liebe, die ich schenkte.

 

Was ich Dir damit sagen möchte

Mache dich frei von all diesen Zahlen. Es sind nur Konstrukte in deinem Kopf.

Die Zahl auf der Waage sagt nichts über dich aus. Du bist so viel mehr als dein Gewicht. Dein Aussehen und Gewicht bestimmen nicht deinen Wert und deine Schönheit.

Vertraue deinem Körper, dass er das Richtige tut. Er wird das Gewicht finden, in dem er sich wohl fühlt. Das Gewicht in dem er endlich wieder leben kann, statt nur zu überleben.

Es lohnt sich, sich der Angst vor der Zunahme zu stellen.

Es lohnt sich, zuzunehmen.

Es lohnt sich, loszulassen.

Denn da wartet die Heilung auf dich. Da wartet dein Leben auf dich.

Schreib uns

Peerberaterin Anna

Anna

Haderst du gerade mit deinem Gewicht?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: Anna Tarazevich

„Aber ich war doch immer eine gute Freundin!“ - Ein Gespräch mit der Magersucht

Quelle: privat

Melli

Was geht einem Menschen eigentlich durch den Kopf, wenn die Stimme der Essstörung laut wird?  Zum Heilungsprozess gehört es für InCogito-Autorin Melli dazu, sich mit diesen Denkmustern auseinanderzusetzen und zu unterscheiden, was der Magersucht zuzuschreiben ist und was ihrem gesunden Anteil. Daraus entstanden ist eine Seite voller Widersprüche, welche folgenden Dialog ergeben könnten:

 

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Ich: „Das war ein anstrengender Arbeitstag. Am liebsten würde ich jetzt eine kurze Pause machen und einen kleinen Snack essen, bevor ich weiter fahre zu meinem Freizeithobby. Das ist ja auch nicht gerade erholsam, sondern körperlich anstrengend.“

Magersucht: „Ähm… Entschuldige mal, aber du möchtest etwas essen?! Nachdem du den ganzen Tag im Büro gesessen hast und mittags auch noch in der Kantine warst??? Hast du dein Schritteziel denn überhaupt schon erreicht?“

„Was willst du denn hier? Ich hätte im Moment eigentlich gerne meine Ruhe. Kannst du heute vielleicht…“

„BITTE? Ich helfe dir gerade, deine Laune zu bessern und dich vor einem Schock zu bewahren, wenn du heute Abend auf die Waage schaust, und du maulst mich an? Jetzt schau auf deine Smartwatch und beantworte meine Frage!“

„Ich möchte heute einfach nur mal deine nervige Stimme nicht hören müssen. Aber mit der Waage hast du schon recht, das stört mich immer sehr… Ah, aber schau, das Schritteziel habe ich heute schon erreicht!“

„Tsss… Du weißt haargenau, dass das Erreichen des Schritteziels alleine nicht ausreicht, bei der Menge, die du täglich in dich reinstopfst. Also, hopp, hopp, umziehen und weiter geht´s! Und es wird vorher nichts mehr gegessen!“

„Aber ich habe Hunger… Du weißt doch, dass wir im Büro immer schon früher zum Mittagessen gehen… Und besonders groß war meine Portion nun auch wieder nicht.“

„Dafür hast du im Nachgang noch einen Müsliriegel verdrückt, ich meine, einen MÜSLIRIEGEL! Am Nachmittag! Wo kommen wir denn da hin?“

„Ach, LASS MICH DOCH EINFACH IN RUHE UND ERINNERE MICH NICHT NOCH DARAN!“

„Was soll denn das? Warum gehst du mich so an? Ich war immer eine gute Freundin, stets an deiner Seite, immer für dich da, in guten wie in schlechten Zeiten. Gemeinsam hatten wir viele tolle Erlebnisse. Und das ist nun der Dank dafür? Komm, stell dich auf die Waage, wenn du sowieso schon im Bad bist.“

DU HAST Redebedarf?

Unsere ehrenamtliche Peer-Beratung ist für dich da. Hier kannst du jederzeit in WhatsApp jemandem schreiben.

„Hrrmpff… Du hast ja recht. Tut mir leid. Aber da, schau. Ich wiege schon ziemlich wenig, meinst du nicht?“

„Naja, ein bisschen weniger könnte es schon noch sein. Nur noch ein kleines bisschen, dann passt es.“

„Meinst du wirklich? Mir geht es im Moment echt nicht gut, und ich glaube, da gibt es einen Zusammenhang…“

„Weißt du, was ich glaube? Dass du dir das alles nur wieder schlimmer redest, als es eigentlich ist. Ein bisschen Kopfschmerzen wegen des Wetters – schon bildest du dir wieder ein, es sei weil du zu wenig getrunken oder gegessen hast. Dein Herz klopft ein wenig – ach, was weiß ich, was mit dem los ist, aber beschweren kann es sich jedenfalls nicht, bei der Menge an Sport, die du treibst. Also, alles mindere Sorgen!“

„Ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich so abhandeln kann. Schließlich hat mich das bisschen Herzklopfen beinahe in die Knie gezwungen und die Kopfschmerzen arten in einem solchen Schwindel aus, dass ich fast umkippe! Aber vielleicht hast du recht… vielleicht bilde ich mir das nur ein…“

„Meine ich nämlich auch. Und jetzt kommt. Wir halten uns hier schon wieder viel zu lange auf.“

„Andererseits… was, wenn ich mir dich auch nur einbilde? Deine Forderungen? Wo soll das hier denn noch hinführen? Haben wir überhaupt noch ein Ziel? Ich denke, das Leben hätte noch mehr für mich übrig als dieses Hamsterrad, in dem wir beide uns nun schon so lange bewegen!“

„Pass auf, was du da sagst! Willst du etwa zunehmen??? Willst du dick und fett werden? Dein einziges Lebensziel verlieren, alles wofür du solange gekämpft hast? Wird man dich überhaupt noch ernstnehmen, dich beachten, wenn du auf einmal dastehst und nicht mehr die Person bist, die du heute bist?

„Heute fühle ich mich wie ein Versager. Morgen könnte ich glücklich sein. Ich könnte die Person sein, die ich immer gerne sein wollte und die Dinge tun, die ich aus Herzen gerne tun will und nicht weil du mir sagst, dass ich sie tun muss! Ich könnte frei sein.“

„Und warum bist du es dann nicht? Warum hängst du nach wie vor so sehr an mir, wenn es wirklich dein Wunsch ist, frei zu sein?“

„Es gab einmal eine Zeit, in der ich dich wirklich gebraucht habe. Was der Grund dafür war, kann ich mir bis heute selbst nicht erklären, aber vielleicht finde ich es eines Tages heraus. Jedenfalls warst du in dieser Zeit für mich da, und ich konnte mich ablenken. Aber jetzt hat sich das Ganze als Fehler herausgestellt. Ich bin ja regelrecht abhängig von dir geworden, und auf Dauer tut mir das nicht gut. Ja, um es offen und ehrlich zu sagen: Du schadest mir.“

„So einfach werde ich aber dennoch nicht aufgeben, das ist dir klar, oder? Denn ich brauche deine Lebenskraft, um selbst zu leben.“

„Ich weiß. Und ich bin auch noch gar nicht bereit, dich von heute auf morgen gehen zu lassen. So einfach ist das nicht. Dafür haben wir zu viel gemeinsam durchgemacht. Aber ich kann dich Stück für Stück ziehen lassen. An manchen Tagen wird es mir leichter fallen als an anderen, aber es zählt, dass ich den Willen dazu habe.“

„Aber ich werde kämpfen, um bei dir bleiben zu können.“

„Das kannst du gerne versuchen. Und ich weiß, dass ich mich in manchen Momenten nicht dagegen werde wehren können. Trotzdem musst du dich damit abfinden, dass ich dir irgendwann Lebewohl sagen werde.“

Schreib uns

Jil

Kennst du die Stimme deiner Essstörung?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: Hannah Busing

Wie läuft eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Essstörungen bei InCogito ab?

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Der Weg in eine Essstörung verläuft oft von außen lange unbemerkt und auch für die Betroffenen selbst ist meist nicht klar erkennbar, wo oder wann ihre Erkrankung begonnen hat. In unseren Selbsthilfetreffen geht es deshalb weder um Diagnosen noch strikte Kriterien, die ein:e Teilnehmer:in erfüllen muss, um Teil von einer Gruppe zu werden. Vielmehr geht es darum, Menschen zusammenzubringen, die sich von den Themen Körperunzufriedenheit, schwieriges Verhältnis zu Essen und Selbstwertprobleme angesprochen fühlen. Hier liest du, was die InCogito-Gruppen ausmacht, wie sie ablaufen und wie du daran teilnehmen kannst.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Was ist eine InCogito-Selbsthilfegrupppe?

Wir bei InCogito haben uns seit 2018 der digitalen Selbsthilfe verschrieben. Das bedeutet, dass alle unsere Selbsthilfegruppen online über ein Videokonferenztool mit hohem Datenschutzstandard stattfinden. Wir haben uns dafür entschieden, weil wir wissen, dass gerade Essprobleme bei den Betroffenen mit viel Scham verbunden sind. Digitale Treffen bieten euch einen einfachen, vertrauensvollen Zugang, ohne gleich „alles“ von euch zeigen zu müssen.

Übrigens sind ein Teil der Gründer:innen und heutigen Mitarbeiter:innen selbst von Essstörungen betroffen gewesen – so kommen wir zu unserem einzigartigen Selbsthilfe- und Präventionsanspruch.

 

Wer kommt in die InCogito Selbsthilfegruppen?

Unsere Gruppentreffen, so nennen wir die einzelnen Termine gerne, sind offen für alle Menschen, die Symptome einer Essstörung haben und dazu ins Gespräch kommen wollen. Dazu können unter anderem gehören:

  • häufiges Wiegen
  • sich selbst permanent (und stark) kritisieren
  • Mahlzeiten absichtlich auslassen
  • Essanfälle haben
  • sich ständig Gedanken ums eigene Aussehen machen
  • über die eigene Lust (und Kraft) hinaus Sport machen
  • ständig über Essen nachdenken

Viele unsere Teilnehmer:innen kommen aber auch, weil sie bereits Therapieerfahrung haben und das, was sie seit ihrer Recovery erleben, gemeinsam reflektieren möchten. Oder aber jemand kommt, weil er*sie sich einfach nur von einem Post bei Instagram, einen Blogartikel angesprochen gefühlt hat und die Idee bekommen hat, bei InCogito richtig zu sein.

Aktuell sind unsere Selbsthilfetreffen für eher junge Erwachsene bis ca. 30 Jahre ausgelegt. Wir machen aber keinen harten Cut und schließen Menschen ab 31 Jahren aus. Solltest du dich hier wieder erkennen, kannst du uns auch gerne eine E-Mail vorab schreiben.

 

Warum sind eure Selbsthilfetreffen für Menschen mit Essstörungen angeleitet?

Im Gegensatz zu vielen anderen Selbsthilfeangeboten haben wir uns dazu entschieden, die Gruppentreffen mit geschulten Gruppenleiter:innen durchzuführen. Diese Leiter:innen sind trotz ihrer Funktion Teil der Gruppe, haben aber gleichzeitig die Aufgabe das Treffen inhaltlich und zeitlich zu strukturieren. Unsere eigene Erfahrung hat gezeigt, wie fragil Essstörungs-Selbsthilfegruppen sein können, mitunter auch eine destruktive Dynamik annehmen können. Das ist im Selbsthilfekontext auch völlig in Ordnung und normal. Gleichzeitig haben wir uns aber bei InCogito das Ziel gesetzt, Menschen vor allem unkompliziert Unterstützung anzubieten, was mit geschulten Augen meist schneller und zielgerichteter möglich ist. Alle unsere Leiter:innen waren selbst betroffen, sind in ihrem beruflichen Kontext mit der Arbeit mit psychisch belasteten Menschen vertraut und wurden bei InCogito auf ihre Aufgabe in einer Schulung vorbereitet und werden außerdem regelmäßig durch unsere Fachpersonal supervidiert.

Wer genau unsere Leiter:innen sind und was ihnen wichtig ist, kannst du dir hier! anschauen.

 

Wie genau läuft ein Selbsthilfegruppentreffen ab?

Unsere Gruppentreffen für Menschen mit Essstörungen und Essproblemen finden regelmäßig statt und dauern jeweils rund eine Stunde. Alle angebotenen Termine haben wir für euch in einem Kalender eingetragen. Du kannst ihn hier! anschauen. Dort suchst du dir die Termine aus, die für dich gut passen. Entweder du möchtest immer zu einem bestimmten Termin mit eine:m bestimmten Leiter:in dabei sein oder aber du wechselt zwischen den Zeiten und Leiter:innen hin und her. Alles ist okay.

Die Treffen beinhalten Vorstellungs- bzw. Begrüßungsrunden, manchmal kleine Spiele oder Aufgaben, offene Gesprächsteile, in denen ein Thema gemeinsam genauer angeschaut wird, sowie regelmäßige Resilienzrituale. Die*Der jeweilig:e Leiter:in stimmt den Ablauf mit den Teilnehmenden dann individuell ab. Was uns wichtig ist: Alle Teilnehmenden sollen gemeinsam das Treffen gestalten, jede:r darf und soll zu Wort kommen, sowie Zeit und Raum für ihre*seine Anliegen bekommen. Die Leiter:innen sind „nur“ die Hüter:innen der guten Treffen.

 

Das Besondere an InCogito-Selbsthilfetreffen

Wie oben schon beschrieben, finden alle Selbsthilfetreffen bei InCogito digital statt. Du kannst dich jederzeit selbstständig über unseren Kalender für deine Wunschtermine anmelden. Außerdem sind alle Treffen durch unsere geschulten Leiter:innen angeleitet. Sollte ein:e Leiter:in mal nicht können, weil sie*er krank ist, dann muss ein Treffen auch mal ausfallen oder eine ein:e andere*r Leiter:in übernimmt. Zusätzlich bieten ein Teil unserer Leiter:innen geschützte Chatgruppen über die App Threema an, um zwischen den Treffen in Kontakt bleiben zu können.

Wer in den Gruppentreffen merkt, dass sie*er ein Thema gerne mal im 1:1-Setting mit einer Fachperson besprechen würde, kann unsere systemischen Einzelberatungen in Anspruch nehmen.

Zudem bieten wir auch unsere Messenger-Peer-Beratung an. Dort beraten dich echte Menschen via WhatsApp und E-Mail – so lange du möchtest.

Eine Mischung aus Selbsthilfe und Kreativ-Workshop erlebst du in unseren InCogito-Redaktionsworkshops. Dort triffst du dich mit anderen InCogito-Blogger:innen und gestaltest mit deinen eigenen Beiträgen den Blog rund um die Themen Selbstwert, Körperzufriedenheit und persönliches Wachstum.

 

Was kostet die Teilnahme an euren Selbsthilfegruppen?

Die Teilnahme an all unseren Angeboten ist kostenlos. InCogito ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Jungagiert e. V. in Dresden und erhält aktuell finanzielle Unterstützung durch die Stiftung Schön Helfen GmbH. Danke auch an dieser Stelle. Das heißt du brauchst für deine Teilnehme weder einen Schein deiner Krankenkasse noch sonst irgendwelche Bestätigungen. Das Einzige, was du tun musst, ist dich über diese Seite anzumelden.

 

Was bringt die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe?

Zunächst einmal ist wichtig zu sagen, dass die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe nicht ausreichend ist, um einer (sich entwickelnden) Essstörung zu begegnen. Gleichwohl gibt es mittlerweile verschiedene Erhebungen dazu, dass Selbsthilfe – auch im Kontext von Essstörungen – hilfreich sein kann.

Zum Beispiel wurden in der Übersichtsarbeit „Self-help and guided self-help for eating disorders“, für die verschiedene Studien ausgewertet wurden, folgende positive Effekte bei Selbsthilfe und angeleiteter Selbsthilfe bei Essstörungen zusammengefasst:

  1. Reduktion von Essstörungssymptomen: Die analysierten Studien zeigten, dass Selbsthilfeinterventionen und angeleitete Selbsthilfeinterventionen dazu beitragen können, die Symptome von Essstörungen wie Anorexie, Bulimie oder Binge-Eating-Störung zu reduzieren. Dies umfasste eine Verringerung von unkontrollierten Essanfällen, Erbrechen, übermäßigem Hungern und anderen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Essstörungen.
  2. Verbesserte Einstellung gegenüber Essen und Körper: Einige Studien berichteten über positive Veränderungen in der Einstellung der Teilnehmer:innen gegenüber Essen und ihrem Körperbild. Dies schloss eine Abnahme von negativen Gedanken und Bewertungen bezüglich des eigenen Körpers und Essverhaltens ein.
  3. Steigerung des Selbstbewusstseins: Selbsthilfe-Interventionen zeigten in einigen Studien positive Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein der Teilnehmer:innen. Sie fühlten sich stärker und besser in der Lage, mit ihren Essstörungen umzugehen.
  4. Verringerung von Depression und Angst: Essstörungen gehen oft mit Begleiterscheinungen wie Depression und Angst einher. Einige der analysierten Studien zeigten, dass Selbsthilfeinterventionen auch positive Effekte auf die Reduzierung von Depressionen und Angstsymptomen hatten.

 

Ganz wichtig: Das sind zusammengefasste Ergebnisse verschiedener Studien, die Mut machen, Selbsthilfe für sich auszuprobieren. Gleichzeitig ist jede Erkrankung höchst individuell. Falls du also zu dem Schluss kommst, dass dir unsere Gruppen oder Selbsthilfe generell nichts bringt, ist das total in Ordnung und mit dir ist NICHTS falsch. Versuche, da gut auf dich zu achten. Manchmal hilft es auch die Erfahrungen, die du in einer Gruppe gemacht hast mit Freunden, Ärzt:innen oder Therapeut:innen zu besprechen.

Schreib uns

Annika

Was hält dich ab, mal an einem Treffen teilzunehmen?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: Cottonbro Studio

Social-Media-Sucht und Algorithmen

Quelle: BewusstSchein

BewusstSchein

Im heutigen digitalen Zeitalter sind die sozialen Medien kaum noch aus unserem Leben wegzudenken. Sie dienen als Plattform, um mit anderen in Kontakt zu treten, unsere Gedanken auszudrücken und über Geschehnisse informiert zu bleiben. Diese harmlose Angewohnheit hat jedoch auch eine Kehrseite: die Sucht nach sozialen Medien. Auch wenn es zunächst harmlos erscheinen mag, verbringen viele Menschen viel Zeit damit, endlos durch ihre Feeds zu scrollen, Beiträge zu liken und fast zwanghaft auf Benachrichtigungen zu warten. Was verbirgt sich hinter diesem Verhalten? Die Antwort findet sich in den Algorithmen, die diese Plattformen antreiben. Aber fangen wir mit den Grundlagen an:

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Was genau sind Algorithmen und wie funktionieren sie auf Social-Media-Plattformen?

Ein Algorithmus ist im Wesentlichen eine komplexe, mathematische Anleitung, die zur Lösung bestimmter Probleme verwendet wird. Auf Social-Media-Plattformen kannst Du Dir Algorithmen als Informationsfilter vorstellen, der selektiert, was Dich am meisten interessieren könnte, und somit Inhalte vorsortiert. Diese Auswahl wird Dir dann auf Deinem Bildschirm angezeigt, mit dem Ziel, Dich so lange wie möglich auf den Plattformen zu halten, um dann möglichst viele Daten von Dir zu sammeln und Dir so viel passende Werbung wie möglich anzuzeigen. So haben Algorithmen nicht nur einen Einfluss auf Deinen Social-Media-Feed, sondern unter anderem auch auf Produktempfehlungen und die Reihenfolge, in der Dir Ergebnisse in Suchmaschinen angezeigt werden. Man kann also sagen, dass Algorithmen so eingesetzt werden, dass Social-Media auf Dein Gehirn ähnliche Auswirkungen wie ein Glücksspielautomat haben kann.

Die Folgen dieser Algorithmen auf Dein Verhalten auf sozialen Medien können vielfältig sein. Hierfür beleuchten wir folgende drei Aspekte: Kaufverhalten, Meinungsbildung und Wohlbefinden.

Kaufverhalten

Wie Du Deine Kaufentscheidungen triffst, kann stark von Algorithmen beeinflusst werden, da sie Dir personalisierte Werbung anzeigen, die auf Deine Interessen und Online-Aktivitäten basiert und daher auch sehr überzeugend sein kann. Dies kann dazu führen, dass Du impulsiver einkaufst, da Dir gezielt Produkte angezeigt werden, die Du sonst gar nicht gesucht hättest. Die Versuchung, auf diese Anzeigen zu reagieren, ist meist groß und kann Dein Kaufverhalten erheblich beeinflussen.

Meinungsbildung

Algorithmen können auch Deine Meinungsbildung beeinflussen, indem sie Dir Inhalte anzeigen, die Deine bestehenden Ansichten und Vorlieben bestätigen. Dadurch findest Du Dich möglicherweise in einer “Filterblase” wieder, in der Du nur noch mit Meinungen konfrontiert wirst, die Deiner eigenen entsprechen. Folglich kann das die Fähigkeit zur objektiven Meinungsbildung einschränken, die Polarisierung in der Gesellschaft verstärken und die Auseinandersetzung mit anderen Perspektiven erschweren.

Wohlbefinden

Ein weiterer wichtiger Aspekt bezüglich der Algorithmen in sozialen Medien betrifft ihre Auswirkungen auf Dein geistiges Wohlbefinden. Die Flut von Inhalten, die darauf abzielen, Deine Aufmerksamkeit zu gewinnen sowie der anhaltende Druck, in sozialen Medien präsent zu sein und ständig Inhalte zu teilen und zu konsumieren, können zu erheblichem Stress führen. Die kontinuierlichen Benachrichtigungen über Nachrichten, Likes und Kommentare können ein starkes Verlangen auslösen und Dein Selbstwertgefühl stark beeinflussen. Algorithmen verstärken diesen Druck, indem sie Inhalte so präsentieren, dass sie besonders auf Dich zugeschnitten sind und Dich in diesem Teufelskreis gefangen halten. Dies kann schnell dazu führen, dass Du stundenlang scrollst, ohne es zu bemerken, und Deine Offline-Aktivitäten vernachlässigst. Die dauerhafte Interaktion mit sozialen Medien kann demnach auch Dein emotionales Wohlbefinden und Stress, Angst und depressive Symptome verstärken.

Nun sollte Dir klar sein: Unreflektierter, übermäßiger Social-Media-Konsum kann Dir schaden. Vielleicht stellst Du Dir daher nun die Frage: Muss ich Social-Media nun komplett meiden? Die Antwort darauf ist komplex und keine einfache. Denn klar ist, dass Social-Media viele Vorteile bieten kann. Mehr dazu findest du auf dem Bewusstschein-Blog.

Wichtig ist dennoch, dass Du bewusst mit Deinen Online-Aktivitäten umgehst und Dir der Auswirkungen der Algorithmen bewusst sein solltest.

Als Hilfestellung haben wir hier abschließend folgende Tipps für Dich:

Medienkompetenz: Versuche zu verstehen, wie Algorithmen funktionieren und wie sie Dich beeinflussen. Sei Dir bewusst, dass nicht alles, was Dir angezeigt wird, objektiv oder wahr sein muss und stets gezielt auf Deinem Bildschirm erscheint.

Bewusste Social-Media-Nutzung: Plane Dir bewusst Social-Media-Zeiten und auch freie Zeiten ein! Das wird Dir unter anderem dabei helfen, Dich im Alltag besser zu konzentrieren.

Die 3-2-1 Regel: Sobald Du merkst, dass Du Deine Zeit auf Social-Media verschwendest, zähle rückwärts von 3 – 2 – 1 und lege dann Dein Smartphone bei 0 weg.

Selbstreflexion: Achte auf Dein eigenes Wohlbefinden und nimm Dir regelmäßig Auszeiten von sozialen Medien, wenn Du das Gefühl hast, dass es zu viel wird.

Insgesamt sind Algorithmen ein wichtiger Teil unserer Online-Erfahrung, und sie werden weiterhin unsere Interaktionen auf den sozialen Medien prägen. Gleichzeitig ist die Social-Media-Sucht ein wachsendes Problem und hängt sehr eng mit den Algorithmen hinter den Plattformen zusammen. Die Schlüssel für eine gesunde Social-Media-Nutzung sind Reflektion und Selbstkontrolle. Es ist möglich, die Vorteile der sozialen Medien zu genießen, ohne süchtig oder manipuliert zu werden, aber es erfordert eine bewusste und reflektierte Herangehensweise an diese Plattformen.

Anlaufstellen bei problematischem Konsum:

Wenn Du Dich mit Deinem Social-Media-Konsum nicht mehr wohlfühlst oder das Gefühl hast, keine Kontrolle mehr zu haben, findest Du hier Unterstützung:

● Liste von Anlaufstellen in Deiner Region auf Website des Fachverbands Medienabhängigkeit e. V.
● Website von Erste Hilfe Internetsucht 

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit BewusstSchein e.V. (https://shop.bewusstschein.de/), welcher sich für die Aufklärung über eine bewusste Social-Media-Nutzung einsetzt.

Schreib uns

Anina

Hast du auch das Gefühl, dass dein Social-Media Konsum immer mehr wird?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: pixabay

Datenschutz und Datennutzung

Quelle: BewusstSchein

BewusstSchein

Auf der einen Seite kommen wir um das Thema Datenschutz – besonders in den letzten Jahren – kaum herum, auf der anderen Seite blenden wir es bei unserer täglichen Nutzung von Social-Media meist aus. Was Datenschutz eigentlich ist und warum er wichtig für eine gute Zeit auf sozialen Plattformen ist, das erfährst du im Blogpost.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Was bedeutet Datenschutz?

Der Schutz der eigenen, persönlichen Daten ist der zentrale Zweck der sogenannten “Datenschutzmaßnahmen” – sie sollen sicherstellen, dass Informationen nicht unautorisiert weitergegeben werden und dienen somit dem eigenen Schutz. Innerhalb der EU existieren rechtliche Bestimmungen, die das Erheben und Verarbeiten von Daten absichern sollen – diese Gesetze werden allgemein als Datenschutzvorschriften bezeichnet. Die Vorschriften gründen auf dem Prinzip des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, welches besagt, dass jeder Einzelne selbst darüber entscheiden sollte, wie und von wem seine persönlichen Informationen verwendet werden.

Dennoch gestaltet sich der Datenschutz im Zeitalter des Internets als zunehmend anspruchsvolle Aufgabe, vor allem aufgrund der Tatsache, dass einige große Unternehmen ihre Server oder ihren Hauptsitz in Ländern mit weniger strengen Datenschutzregelungen oder undemokratischen Regierungen haben – ein Beispiel dafür ist TikTok, welches seinen Sitz in China hat. Zudem wird die kontinuierliche Gewährleistung von Datenschutz durch den ständigen technologischen Fortschritt ebenfalls erschwert.

 

Welche Daten von mir werden gesammelt?

Du willst wissen, welche deiner Daten auf Instagram, WhatsApp & Co. gesammelt werden?

Unter anderem sammeln die Unternehmen hinter den Plattformen folgende Daten von dir:

  • Inhalte, die du konsumierst
  • deinen Nachrichten-Austausch
  • finanzielle Informationen
  • Geräteinformationen
  • deine Zeitzone
  • welche Geräte in deiner Nähe sind
  • politische Einstellung
  • Kontaktangabe
  • Handynummer
  • Mausbewegungen
  • alles, was du durch die Kamera siehst
  • Verbindungsgeschwindigkeit
  • IP-Adresse
  • Gesundheitsdaten

Wie werden Deine Daten genutzt?

Die Social-Media-Anbieter:innen (Instagram, TikTok, WhatsApp, …) verkaufen Deine Daten an andere Unternehmen, die die Daten wiederum für sogenanntes „targeted advertising“ (individuell angepasste Werbung) und „price discrimination“ (individuell angepasste Preise) nutzen, um die Verkaufszahlen ihrer Produkte zu erhöhen.

Ein Beispiel: Die Information über dein Interesse an Sport und Sportmarken wird gezielt an Händler:innen von Sportmode, Nahrungsergänzungsmitteln und Fitnessgeräten weiterverkauft.

Verwende nach Möglichkeit für den Kontakt mit unserer Peerberatung Messenger, die wenig bis keine Daten von dir sammeln. Aktuell können wir dir hierzu die App Threema anbieten oder das Schreiben via E-Mail.

Ziel der Social-Media-Anbieter:innen ist immer, dass die User:innen möglichst viel Zeit auf ihren Plattformen verbringen. Denn: Je länger wir auf den Plattformen sind, desto mehr Daten können die Anbieter:innen über uns sammeln und verkaufen. Man könnte also sagen, im 21. Jahrhundert sind unsere Daten pures Gold.

Die meistgenutzten Social-Media-Plattformen können kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Mit dem Einverständnis der Nutzungsbedingungen beim Erstellen eines Accounts geben wir der Plattform jedoch das „Go“ für das Sammeln und Verarbeiten unserer Daten. Wir bezahlen zwar kein Geld für die zahlreichen Funktionen, die uns beispielsweise TikTok bietet (Filter, Musik, kostenloses Chatten) – der Deal ist allerdings, dass wir für die Nutzung der Plattformen mit unseren persönlichen Daten bezahlen.

Tipp: Vor der Anmeldung sollte man also immer die Nutzungsbedingungen lesen, sich über diese bewusst werden, um gewissenhaft entscheiden zu können, ob man diesen „Deal“ eingehen möchte oder nicht.

Kann ich als User:in über diese Datennutzung mitbestimmen?

 

Fünf Tipps für den Schutz Deiner Daten:

Lies die Datenschutzerklärung, bevor du sie akzeptierst!

Was steht in einer Datenschutzerklärung?

1. Welche Daten von dir gesammelt werden
Ich habe Interesse an Sportmode.

2. Was mit Deinen Daten passiert
Die Daten werden von Recherche- und Social-Media-Plattformen (z. B. Google oder Instagram) gespeichert. Es wird ein Werbeprofil über dich angelegt.

3. Wie und an wen deine Daten weitergegeben werden
Mein Werbungsinteresse wird an passende Sporthändler:innen verkauft.

4. Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung und deine Rechte

5. Speicherung und Löschung Deiner Daten
Du hast ein Recht darauf, Deine gesammelten Daten und dein Werbeprofil anzuschauen und mit der Deaktivierung deines Accounts löschen zu lassen.

Nicht alles preisgeben!

Was Du nicht preisgibst, das weiß das Unternehmen auch nicht von dir. Je weniger du also dem Internet über dich verrätst, desto weniger Daten können die Unternehmen von dir sammeln und dich somit beeinflussen. Überlege dir genau, ob du deinen echten Namen, deine Handynummer, E-Mail-Adresse, deinen Wohnort, Standort, etc. angibst. Darüber hinaus solltest du dir überlegen, was du likest, wem Du folgst und was du auf deinem Profil von dir preisgibst.

Privatsphäre-Einstellungen checken!

Hast Du ein privates und öffentliches Konto? Wer darf deine Posts kommentieren, dich erwähnen, dir Nachrichten schreiben?

Achtung: Die Privatsphäre-Einstellungen können sich bei neuen Updates immer wieder ändern. Schaue also regelmäßig in die Einstellungen und richte deine Privatsphäre neu ein.

Daten-Download

Bei einigen Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram gibt es die Möglichkeit, über die Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen einen Daten-Download anzufordern.

Beispiel Instagram: Innerhalb von 48 Stunden werden deine Daten (Profilinformationen, gepostete Inhalte, genutzte Hashtags usw.) zusammengestellt und dir per Link geschickt. Der Link führt auf die Instagram-Website, auf der du dein Passwort eingeben musst und dann Zugriff auf einen ZIP-Ordner mit Deinen Daten bekommst.

Allerdings: Einige Informationen werden so angegeben, dass sie ein Laie ohne IT- Kenntnisse nicht oder nur schwer verstehen kann. Dennoch lohnt sich der Daten-Download, denn viele Informationen sind leicht verständlich und geben einem einen Einblick in die eigene Datensammlung.

Werbepräferenzen einsehen

Wusstest du schon, dass du einsehen kannst, in welche Werbe-Kategorie dich eine Plattform eingestuft hat? In den Einstellungen der Apps kannst du deine Werbepräferenzen einsehen.

Allgemein gilt: Gib nicht so viel von dir preis und überlege bewusst, mit welchen Informationen du die Datenspeicher füttern möchtest. Jedes hochgeladene Bild, jedes Abonnement, jeder Klick auf eine Werbeanzeige und jedes Like fügt sich in ein Puzzle, welches dem Unternehmen ein immer präziseres Bild von dir gibt.

Mehr Informationen: www.bewusstschein.de

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit BewusstSchein e.V. (https://shop.bewusstschein.de/), welcher sich für die Aufklärung über eine bewusste Social-Media-Nutzung einsetzt.

Schreib uns

Jil

Wie schützt du dich im Internet?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Quelle: Mika Baumeister

Digitale Gewalt - Was wir alle gegen Hass und Hetze auf Social Media tun können

Quelle: BewusstSchein

BewusstSchein

Woran denkst Du, wenn Du den Begriff “Gewalt” hörst? Vielleicht kommen Dir zuerst Schläge, Tritte oder andere Beispiele für körperliche Gewalt in den Sinn. Gewalt äußert sich aber nicht nur körperlich und im “realen Leben”, sondern ist längst auch im digitalen Raum angekommen.

DU SUCHST AUSTAUSCH MIT ANDEREN?

In unseren Selbsthilfegruppen kannst du dich mit anderen über Körper, Essen, Selbstwert oder Ängste unterhalten und gegenseitige Unterstützung erfahren.
Melde dich direkt hier dafür an!

Vor allem junge Menschen sind davon betroffen: Laut einer NDR Umfrage haben fast 20 Prozent der unter 30-Jährigen bereits digitale Gewalt erfahren. Zum Vergleich: Über alle Altersgruppen hinweg waren es “nur” 8 Prozent.
Digitale Gewalt ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von Belästigung, Abwertung oder Diskriminierung im digitalen Raum – zum Beispiel auf Social-Media, in Messenger-Apps oder Chat-Räumen. Darunter fallen Cybermobbing, Shitstorms, Deepfakes, Hate-Speech, Rachepornos, Cyber-Stalking bis hin zu Morddrohungen.
Häufig hängt digitale Gewalt mit analoger Gewalt zusammen, wenn sich Mobbing nicht nur in der Schule, sondern auch im Klassenchat fortsetzt. Andersherum kann digitale Gewalt jedoch auch in analoge Räume überschwappen, wenn aus Drohungen per Mail plötzlich Belästigungen vor der Haustür werden. Die Besonderheit von digitaler Gewalt: Während Mobbing im Klassenzimmer zeitlich begrenzt ist, finden Cybermobbing oder andere Formen digitaler Gewalt rund um die Uhr statt. Zudem verbreiten sich Informationen in Sekundenschnelle und erreichen teils ein noch breiteres Publikum. Und last but not least: Es ist einfach ̶ ein anonymer Kommentar schreibt sich leichter, als jemanden aufzusuchen und zu verprügeln oder ins Gesicht zu beleidigen.

Woher kommt der Hass im Netz?

Eines ist klar: Wir alle können Hass, Wut und Frustration empfinden. Dem zu Grunde liegt häufig psychischer Schmerz, etwa weil wir enttäuscht oder verletzt wurden. Das heißt aber nicht, dass jede:r, der oder die enttäuscht wurde, automatisch zum Hater wird. Hass im Netz ist meist ideologisch motiviert: Viel wichtiger als persönliche Konflikte sind Feindbilder und negative Vorurteile gegenüber Personen, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung in eine Schublade gesteckt werden. Durch dieses “Wir vs. Die”-Mindset entsteht eine Art Zugehörigkeitsgefühl und Likes oder Kommentare sorgen für Bestätigung.

 

Was kann ich tun, wenn mir Hass im Netz begegnet?

1) Selbstschutz und Unterstützung

Du bist selbst Opfer von digitaler Gewalt geworden? Ganz wichtig: Suche die Schuld nicht bei Dir. Hass im Netz kann jede:n treffen, Du hast nichts falsch gemacht. Zu Deinem Schutz wäre es am besten, wenn Du erst einmal offline bleibst – oft legt sich die Aufregung nach einigen Tagen wieder. Wenn Du Unterstützung brauchst, kannst Du Dich an Deine Familie oder Freund:innen wenden oder auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Organisation HateAid berät Betroffene von digitaler Gewalt.

2) Den Hass nicht einfach stehen lassen.

Auch wenn Du selbst nicht betroffen bist, kannst Du Stellung beziehen. Eine Möglichkeit ist die sogenannte “Counterspeech” oder auch Gegenrede, die nach folgendem Schema funktioniert: Zurückweisen, Enttarnen, Argumentieren. Lehne jegliche Diskriminierung klar ab und benenne, was genau an der Aussage verletzend ist oder warum die Fakten falsch sind und widerlege diese mit stichfesten Argumenten.
Wichtig: Du musst Dir dessen bewusst sein, dass Du so auch ins Visier geraten kannst. Daher solltest Du unbedingt mit einem kühlen Kopf kommentieren, auf sichere Privatsphäre-Einstellungen achten und wenn nötig die Blockierfunktion nutzen.

3) Melden!

Hasskommentare auf dem eigenen Profil musst Du selbst löschen. Werden andere beleidigt, kannst Du die Inhalte aber auch direkt bei den Plattformbetreibern melden. Dann werden die entsprechenden Posts, Kommentare oder Profile überprüft und gegebenenfalls gelöscht. Inhalte, die zu Hass und Gewalt aufrufen, kannst Du außerdem bei der Meldestelle Respect! oder bei Hass im Netz melden.

4) Beweise sichern.

Bevor Du Kommentare oder Beiträge löschst, solltest Du immer einen Screenshot machen, die URL des Beitrags speichern und den Accountnamen notieren. Ein normaler Screenshot reicht als Beweis oft nicht aus – bei HateAid erfährst Du, wie genau Du einen rechtssicheren Screenshot erstellst.

5) Anzeigen!

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Beleidigungen, Bedrohungen, Erpressung, Dickpicks oder Volksverhetzung sind strafbar. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob eine Straftat vorliegt, kannst Du Dich an die nächstgelegene Polizeidienststelle oder die Onlinewache wenden. Alternativ prüft die Meldestelle Respect!, ob Gesetze verletzt wurden. Auch Inhalte ohne strafrechtliche Relevanz kannst Du regulär beim zuständigen Seitenbetreiber oder an die Internetbeschwerdestelle melden.

 

Tipps für digitalen Selbstschutz

Du kannst auch im Vorfeld Schritte ergreifen, um Dich vor digitaler Gewalt zu schützen. Mit den folgenden Anregungen kannst Du Deine Social-Media-Profile zu einem sichereren Ort machen.
● Prüfe, ob Du Informationen oder Inhalte auf Deinem Profil teilst, durch die Du Dich möglicherweise angreifbar machst.
● Teile nie Deine Adresse und sei vorsichtig, wenn Du Deinen Standort teilst.
● Überlege Dir, wen Du in dein “digitales Wohnzimmer” lassen möchtest. Zum Beispiel kannst Du Dein Profil auf privat stellen und Deine Follower-Liste aussortieren.

Mehr Informationen dazu findest du in diesem Beitrag: Datenschutz und Datennutzung

Warum Hass keine Meinung ist

Digitale Gewalt hat nicht nur körperliche und emotionale Folgen für die Betroffenen, sondern schadet unserer gesamten Gesellschaft. Bei einer repräsentativen Studie zu Hate Speech gab mehr als die Hälfte der Befragten an, aus Angst vor Belästigungen seltener ihre politische Meinung online zu teilen. Hate Speech und andere Formen der digitalen Gewalt gefährden somit die Meinungsfreiheit und dadurch unmittelbar unsere Demokratie. Dieses Beispiel macht deutlich: Deine Freiheit endet dort, wo die Freiheit der anderen beginnt. Meinungsfreiheit heißt nicht, dass wir andere online beleidigen dürfen. Denn: Hass ist keine Meinung.

Dieser Beitrag ist Teil einer Kooperation mit BewusstSchein e.V. (https://shop.bewusstschein.de/), welcher sich für die Aufklärung über eine bewusste Social-Media-Nutzung einsetzt.

● Bündnis gegen Cybermobbing: (0721) 98 19 29 10
● Cybermobbing-Hilfe e.V.: (02304) 338 99 15
● Stop-Stalking: (030) 221 92 20 00
● Opferschutzorganisation „Weißer Ring“: 116 006 (7 bis 22 Uhr)
● Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ (kostenlos, Mo bis Sa von 14 bis 20 Uhr): 116 111
● Wende Dich bei Suizidgedanken bitte an die Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort.

● Tipps zum Schutz vor digitaler Gewalt
Counterspeech: So kannst Du Dich gegen Hass wehren
Strategien im Shitstorm
● So machst du rechtssichere Screenshots.
● Überblick zu Straftaten im Netz

Schreib uns

Katrin

Hast du schon einmal digitale Gewalt erlebt?

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns 24/7 über WhatsApp schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

Schreib uns!*

* dieser Link funktioniert nur auf deinem Mobiltelefon/Tablet, und du musst WhatsApp installiert haben.

Dich belasten Gedanken & Zweifel rund um die Themen Aussehen, Körper, Essen, Selbstwert? Hier kannst du uns per E-Mail schreiben. Jede Nachricht wird beantwortet! Bitte beachte, dass wir kein Krisendienst sind. Falls du dich in einer akuten Krise befindest, Suizidgedanken hast oder sofort Hilfe brauchst, ruf bitte umgehend die Telefonseelsorge an: 0800 1110111 (kostenlos).

* Pflichtfelder

Du hast selbst die Wahl, ob und über welchen Kanal du mit uns in Kontakt treten möchtest – entweder per WhatsApp oder per E-Mail. Insofern noch nicht erfolgt, musst du hierfür unabhängig von unserer Beratungsplattform bei einem Kommunikationsdienstleister deiner Wahl (z.B. Web.de, GMX.de, Gmail.com, Facebook/Meta, etc. ) eine E-Mail-Adresse bzw. einen WhatsApp-Account registrieren. Bitte beachte, dass du hierbei stets die Datenschutzbestimmungen der Kommunikationsdienste akzeptierst, die als „Datenverarbeiter“ die gesetzlichen Datenschutzauflagen (insbesondere der DSGVO) zu erfüllen haben.

Nachdem du uns über den „Kommunikationsdienst“ deiner Wahl angeschrieben hast, wird deine Nachricht automatisiert in einer zentralen Beratungsplattform ( Userlike ) gespeichert und verarbeitet.

Grundsätzlich können alle unsere Peer-Berater*innen auf deine Nachricht(en) und ggf. auch Kommunikationsdaten (z.B. Email-Adresse, Handy-Nummer) über diese Plattform zugreifen. Wir werden mit deinen Daten bzw. Informationen natürlich sehr vertraulich umgehen und diese niemals weitergeben oder außerhalb dieser Plattform speichern. Die einzige Ausnahme: Falls du im Gespräch mit den Berater*innen Suizidgedanken äußerst oder andeutest, sind wir dazu verpflichtet, deine E-Mail-Adresse, Handynummer oder IP-Adresse an die Polizei weiterzugeben.

Der Versand von Nachrichten, egal ob per E-Mail oder per Whatsapp, erfolgt durch uns ausschließlich über die Beratungsplattform. Userlike speichert hierfür Nachrichten in eigenen Datenbanken und übermittelt diese direkt oder über Schnittstellen an die von euch gewählten Kommunikationsdienste.

Theoretisch kann auch Userlike als s.g. Auftragsdatenverarbeiter auf deine Daten bzw. unsere Kommunikation zugreifen. Um dies abzusichern, haben wir mit dem Dienstleister eine „Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung“ geschlossen, die die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet. Mehr dazu kannst du hier lesen.

Userlike nutzt bzw. speichert zur Bereitstellung des Dienstes die von euch bei den Kommunikationsdiensten hinterlegten personenbezogenen Daten, insbesondere Vor- und Nachnahme, Endgerät, Profilbild sowie die über Userlike ausgetauschten Nachrichten. Diese Daten werden in einer verschlüsselten Datenbank gespeichert. Weder Userlike, noch wir, werden jemals personenbezogene Daten von euch an die Kommunikationsdienste übermitteln!

Die o.g. Daten werden nur zur internen Fallbearbeitung bzw. für die Beantwortung eurer Nachrichten genutzt, wir geben sie nicht weiter und verwenden sie nicht anderweitig. Für andere Chat-Nutzer sind die o.g. Daten nicht sichtbar oder zugänglich, da wir keine Gruppennachrichten verschicken. Wenn du dich von dem Dienst abmeldest (s.u.) werden deine o.g. Daten aus der Datenbank gelöscht.

Mehr Informationen und die Datenschutzerklärung von Userlike findest du hier.

Du kannst dich jederzeit vom Dienst abmelden und deine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen. Sende dazu einfach in deinem Messenger die Nachricht „STOPP“. Wenn du zusätzlich auch alle Daten löschen möchtest, sende „Alle Daten löschen“.

Bitte beachte auch unsere ausführlichen Informationen in unseren Datenschutzbestimmungen. ( als Link: https://in-cogito.de/datenschutz/)

Chat-
Beratung
Gesprächs-
Gruppen
Spenden

Damit wir unseren Blog stetig weiterentwickeln können, erfassen wir anonymisiert und DSGVO-konform verschiedene Nutzungsstatistiken (Web-Tracking). Informationen und Widerrufsmöglichkeiten findet ihr in unserer Datenschutzerklärung. Des Weiteren setzen wir auf dieser Webseite technisch notwendige Cookies ein. (Informationen & Einstellungen.)