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Psychische Erkrankungen: „Du bist doch selbst schuld!“

Lilith, 24

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Donnerstag 12:15. Ich habe mich gerade aus einem Stapel von Büchern und offenen Vorlesungsfolien auf Bildschirmen in der Bibliothek hervorgekramt, um mich mit einer Kommilitonin zum Mittagessen zu treffen. Schon als wir in der Schlange der Essensausgabe warten, fällt das Thema wieder auf die Prüfungen – kein Wunder bei all den Klausuren, die den Februar hindurch anstehen. „Wusstest du eigentlich, dass man bei ärztlichen Attesten zur Freistellung von Prüfungsleistungen bei uns eine Auflistung an Symptomen durch den Arzt benötigt? Ich meine, wenn das nun ein gebrochenes Bein ist, ist das ja kein Problem, aber zum Beispiel bei einer Depression, oder Essstörung – das geht ja niemanden etwas an!“, erzählt eine von ihnen.

Symptome auf Attesten anzugeben ist tatsächlich ein schwieriges Thema, aber ich bin in dieser Situation bei etwas ganz anderem stutzig geworden: Warum muss es mir peinlich sein, wenn ich an einer psychischen Krankheit leide und wenn ich physische Symptome aufweise, ist es in Ordnung, es in der Welt herumzuposaunen? Ich habe genau darüber mit einigen Betroffenen gesprochen. Denn es ist nicht das erste Mal, dass ich mich bei einer solchen schwarz-weiß-Gegenüberstellung auf die Zunge beiße, um nicht eine Diskussion loszutreten. Ich denke, in Zukunft werde ich in solchen Momenten einfach den Link zu diesem Artikel weiterleiten. Aber beginnen wir von vorne: Warum ist die Betrachtungsweise von psychischen und physischen Krankheiten in unserer Gesellschaft so unterschiedlich?

VON TEUFELSAUSTREIBUNGEN HIN ZUR MASSENERMORDUNG

Von Dämonen besessen, vom Teufel bestraft – psychische Krankheiten sind keine moderne Erscheinung. Früher wurden sie häufig mit übernatürlichen Kräften in Verbindung gebracht. Im Mittelalter waren Tollhaus und Narrentum noch die sanften Umgangsweisen mit psychisch Erkrankten. Gefängnis, Folter, Verurteilungen waren nicht selten. Erst im Laufe des 19. Jahrhundert wurden die Forderungen nach einem humaneren Umgang mit psychisch Erkrankten laut. Nun begannen die Diskussionen zwischen den Medizinern danach, welche Behandlung für die Patienten am geeignetsten sei. Die einen forderten eine Behandlung abgeschottet und fern ab von Zivilisation und sozialem Umfeld, die anderen waren der Meinung, dass eine Behandlung von psychischen Krankheiten im gewohnten Umfeld stattfinden soll, direkt vor Ort, im Idealfall eingebunden in den Alltag. Allgemein verbesserten sich in den Heil- und Pflegeanstalten die Bedingungen und die Akzeptanz wissenschaftlich fundierter psychischer Heilmethoden stieg.

Die zunehmende Einflussnahme der Nationalsozialisten führte zu einem Einbruch dieser Fortschritte. Euthanasie an psychisch Erkrankten wurde zur Zeit des Nationalsozialismus durchgeführt und gipfelte in der systematischen Ermordung von Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung.

Auch nach dem Krieg war die Welt für psychisch Erkrankte nicht schlagartig rosig. So war in beiden Teilen Deutschlands immer wieder von einer Psychiatriereform die Rede und es wurden einige Forderungen laut, die die Abschaffung der Verwahrpsychiatrie, die soziale Integration der Kranken in die Gesellschaft und den Aufbau ambulanter und teilstationärer Dienste zum Ziel hatten. Und auch heute liegt noch ein nicht unerhebliches Stück des Weges hin zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz vor uns.

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WARUM WOLLEN WIR NICHTS MIT PSYCHISCH ERKRANKTEN ZU TUN HABEN?

Doch warum spricht man vom „Irrenhaus“? Warum geht die Ablehnung psychisch Erkrankter so weit, dass es an einigen Standorten bis vor wenigen Jahren noch getrennte Krankenhauseingänge genutzt wurden?

Negative, verwirrte und mitunter überforderte Reaktionen erhalten psychisch Erkrankte häufig aus ihrem eigenen Umfeld. Das rührt von der Tatsache her, dass psychische Erkrankungen in erster Linie nicht sichtbar sind und mit keiner unmittelbaren Ursache verbunden werden können. Sich bei anderen Glauben zu verschaffen, dass man gerade Hilfe benötigt, ist im Falle einer Depression oder einer Essstörung deutlich schwieriger, als bei einem blutverschmierten Arm. Symptome wie das Hören von Stimmen erscheinen dem Menschen irrrational und unerklärlich, sodass darauf mit einer allgemein ablehnenden Haltung und auch Angst reagiert wird.

Hilfsangebote

MEDIEN ZEIGEN EIN UNVOLLSTÄNDIGES BILD

Entscheidend ist auch die häufig fälschliche Darstellung in Serien, Filmen und Büchern. Durch die oberflächliche Wiedergabe von Krankheitsbildern haben viele Menschen einen verfälschten Eindruck von psychischen Krankheiten und bei Diagnosen assoziieren viele schlichtweg ein weites Feld an Halbwissen. Auch werden häufig alle Symptome einer Krankheit dem Patienten zugeschrieben. Aber ist es nicht so, dass bei einigen Menschen in der Grippephase eher die Nase läuft und andere eine Packung Hustenbonbons pro Tag konsumieren? Es muss also auch nicht jeder Depressive „faul“ zu Hause im Bett liegen und nicht jeder Schizophrenieerkrankte hört seltsame Stimmen.

WAS BETROFFENE HEUTE DAZU SAGEN

Quelle: Bild von Dean Moriarty auf PixabayQuelle: Bild von Dean Moriarty auf Pixabay
Lilith hat Betroffene gefragt, wie es ihnen damit ergangen ist.

Hinzu kommt der alles andere als offene Umgang mit diesen Krankheiten. Laut der DGPPN (Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde) erfüllt in Deutschland mehr als jeder vierte Erwachsene im Laufe eines Jahres die Kriterien einer psychischen Erkrankung. Bildlich vorgestellt, sitzt also in jedem Viererzugabteil ein Betroffener. Aber wisst ihr von einem Viertel eurer Bekannten, Verwandten, Kommilitonen, Klassenkameraden oder Arbeitskollegen über ihre psychischen Beschwerden? Während ohne Bedenken erzählt wird, dass man Kopfweh hat, fällt der Satz „Ich habe heute einen Termin bei meinem Psychotherapeuten“ sehr selten. Je weniger in der Gesellschaft über dieses Thema geredet wird, umso mehr haben die Stereotype die Chance, sich durchzusetzen. Niemand nimmt wahr, dass es sich bei psychisch Erkrankten um „ganz normale“ Personen handelt, mit denen man tagtäglich in Kontakt steht. So werden psychisch Erkrankte heutzutage vielleicht nicht mehr in die Verbannung, aber doch noch in Schubladen gesteckt. So erlebte das auch Christina, die an einer Essstörung litt:

„Die Menschen sind meistens ziemlich überrascht, wenn ich ihnen von meiner Erkrankung aus meiner Vergangenheit erzähle. Ich glaube, das erwartet man nicht bei einem so unbedarft fröhlichen, verspielten Menschen wie mir.“

Besonders schwierig wird es dadurch für die Patienten, ihre Krankheit zu akzeptieren. Viele wünschen sich eine physische Diagnose:

„Zu dem Zeitpunkt habe ich gedacht, dass das alles Ursache von Verdauungsschwierigkeiten ist.“ (Christina)

Ohne die eigene Akzeptanz ist es wiederum schwierig, rechtzeitig Hilfe zu erfragen und zu erhalten. Nach diesem Muster ging es auch Veronika, die eine Angststörung hat:

„Ich hätte mir damals gewünscht, es hätte rein physische Ursachen gehabt, weil mir dann viel früher aufgefallen wäre, dass ich Hilfe brauche und es nicht von alleine weggeht.“

Und auch bei Christina hat es lange gedauert:

„Ich habe erst ärztlichen Rat gesucht, als ich so kraftlos war, dass selbst einfach nur daliegen und atmen oft schon zu viel war.“

Erschwerend ist zudem die Tatsache, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung häufig selbst verantwortlich gemacht werden. Sie versuchten lediglich Aufmerksamkeit zu erlangen oder hätten keine ausreichende Selbstdisziplin. Schließlich könne es doch nicht so schwer sein, einfach etwas mehr zu essen. Dabei ist es in vielen Fällen ein schwieriger langjähriger Prozess, mit der Krankheit zu leben und die Symptome zu mildern:

„Sehr oft habe ich mir gewünscht, dass man die Essstörung wie eine physische Krankheit behandeln kann. Es erscheint mir leichter als eine psychische Krankheit zu behandeln, da es zum Beispiel für Husten einen Hustensaft gibt, für ein gebrochenes Bein einen Gips. Aber bei einer Essstörung ist es oft ein jahrelanger Weg, auf welchem man sein komplettes bisheriges Leben sozusagen umstellen muss.“ (Veronika)

Wichtig festzuhalten hierbei ist, dass sich zwischen psychischer und physischer Gesundheit keine eindeutige Grenze ziehen lässt. Beides beeinflusst sich gegenseitig und das eine funktioniert nicht ohne das andere. Jeder, der einen Tag lang unter anhaltenden Kopfschmerzen gelitten hat, kann dies nachvollziehen, und auch während einer Magen-Darm-Erkrankung wird niemand davon ausgehen, noch vollkommen psychisch belastbar zu sein.

Interessant empfinde ich zudem das Phänomen der „Trendkrankheiten“ das in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt auftrat. Auf einmal war es niemandem mehr peinlich, aufgrund eines diagnostizierten „Burn-Out“ aus dem Beruf auszusteigen. Mit diesem anglizistischen Euphemismus war es plötzlich in Ordnung depressive Symptome zu haben, und man musste sich nicht mehr als Weichei degradieren lassen. ADHS wollten auf einmal alle haben und auch die positiven Eigenschaften von Autismus werden heutzutage ab und an hervorgeholt. Ach wäre ich doch nur ein Autist, dann könnte ich jetzt sicher diese Matheaufgabe im Kopf lösen – oder das Klima retten.

Zum einen führen derartige „Hypephasen“ von Krankheiten dazu, dass sich viele Personen intensiver damit auseinandersetzen und auch einen Blick hinter die Fassade der pauschalisierten Aussagen werfen. Andererseits hingegen, diagnostizieren sich einige Menschen dadurch zu schnell selbst und weichen somit die Begrifflichkeiten auf.

WAS UNS ALLEN HELFEN KANN

„Ich habe gemerkt, dass es sehr vielen anderen Menschen auch so geht und dass es nicht nur mir, sondern auch anderen hilft, wenn ich offen darüber rede. Es ist viel leichter zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Deswegen kann ich nur empfehlen sich anderen Menschen anzuvertrauen. Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Menschen in einer ähnlichen Situation waren oder sind.“ (Veronika).

Auch Christina hat der Austausch mit Betroffenen geholfen:

„Der anonyme Rahmen in vielen online Selbsthilfegruppen/-foren erleichtert das Ansprechen der Essstörung meiner Meinung nach sehr, da man keine Angst vor Stigmatisierung haben muss.“

Aber auch sich selbst samt der psychischen Erkrankung zu akzeptieren und damit gegenüber Freunden und Verwandten, die weniger Ahnung davon haben, offen umzugehen, ist für viele ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung:

„Es wissen nach wie vor nur wenige Leute von meiner Essstörung. Das offene Ansprechen der Bulimie erleichtert meine Partnerschaft, denn die Heimlichtuerei ist pures Gift für eine Beziehung. Die Angst meinen Partner zu verlieren war irgendwann größer als die Scham und hat mir insofern den Mut gegeben, mich zu öffnen.“ (Ramona)

„Es hat mir sehr dabei geholfen, diesen Teil meiner Vergangenheit als einen Teil von mir zu akzeptieren. Meine Persönlichkeit weist Wesenszüge auf, die mich dahin geführt haben. Ich muss auf mich achtgeben, sorgsam mit mir und meinen Bedürfnissen umgehen. Mein Rat: Akzeptiert diesen Teil von euch. Ihr seid nicht die Krankheit, aber irgendwie gehört sie doch dazu, wenn ihr ein vollständiges Bild von euch haben wollt. Aber das ist nichts Schlechtes, sondern kann euch vielleicht zeigen, welche Bedürfnisse ihr habt und wie ihr mit dem Leben umgeht.“ (Ramona)

Nicht nur die Betroffenen selbst können mit einem veränderten Umgang mit ihrer Diagnose etwas am Krankheitsverlauf verändern. Auch gibt es heutzutage einige Initiativen, die Hoffnung aufkommen lassen:

An meiner Universität werden uns Studierenden zahlreiche Veranstaltungen, Diskussionsformate und Informationsmessen angeboten. Angefangen bei der Frage wie individuell mit Stress umgegangen werden kann über Unterstützung bei Lerndruck bis hin zu Schwierigkeiten im privaten Umfeld. Quantität sowie Qualität sind in jedem Fall ausbaubar – aber es ist schon einmal ein begrüßenswerter Ansatz.

UND DU?

„Verstehen kann meine Essstörung keine der Personen die davon wissen. Aber jede der Personen bot mir ihre Hilfe an.“ (Christina)

Was jeder von uns in jedem Fall beisteuern kann:

  • Wenn du von einem Betroffenen erfährst, dass er eine psychische Erkrankung hat: stecke ihn in keine Schublade. Informiere dich über die Krankheit und sei dir bewusst, dass die Person nicht alle möglichen Symptome erfüllen muss.
  • Trage zu einem offenen Umgang in Bezug auf dieses Thema bei, indem du es nicht verschweigst, sondern bewusst thematisierst.
  • Schäme dich nicht, wenn du selbst die Vermutung hast, Symptome einer psychischen Erkrankung aufzuweisen, sondern wende dich schnellstmöglich an die entsprechenden Beratungsstellen und Ärzte.
  • Achte darauf, welche Medien du konsumierst und von was dein Bild von psychischen Erkrankungen geprägt ist.

 

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Celine

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Quelle: Free Photos

Wer bin ich eigentlich? Sich selbst wiederfinden nach einer Essstörung

Katha

„Wie viele Kalorien habe ich heute schon zu mir genommen? Und wie viele verbraucht? Nachrechnen, wieder und wieder, alle paar Minuten. Jeden Tag, jahrelang.“ So ging es Katharina in ihrer Essstörung. Freunde treffen, Lesen, Filme schauen, bedenkenlos auf dem Sofa liegen, war für sie unmöglich. Immer wieder funkte das „Kaloriengrübeln“ dazwischen. Wer sie eigentlich war, spürte sie nicht mehr. Hier erzählt sie, wie sie wieder lernen will, Katharina zu sein.

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So wollte ich nicht weiterleben!

Mit meiner Essstörung verlor ich nach und nach die Freude an allem. Ich konnte nur noch zufrieden mit mir sein, wenn ich ausreichend Sport gemacht und gehungert hatte. Die Tagesbilanz musste stimmen. Und wenn mein Gehirn mal kurz nicht daran dachte, war da nur noch Leere.

Irgendwann war ich an dem Punkt angelangt, an dem mir klar wurde, dass ich so nicht weiterleben wollte. Auf der einen Seite war ich körperlich komplett kraftlos – manchmal fühlte sich sogar einfach nur daliegen und atmen zu anstrengend an. Auf der anderen Seite hatte ich auch den Kontakt zu mir, meinem eigentlichen Ich komplett verloren.

Mir wurde nach und nach klar, dass es an meinem Essverhalten lag, dass ich so wenig Kraft hatte. Außerdem erkannte ich, dass ich aufgrund meiner Essstörung oft Entscheidungen traf, die mich eigentlich unglücklich machten und quälten. Ich entschied für die Essstörung, nicht für mich. Doch diese beiden Erkenntnisse waren der erste wichtige Schritt in ein Leben ohne Essstörung. Ich wollte lernen, wieder frei zu sein und mein Leben selbst zu gestalten.

Ich bin nicht meine Essstörung

Mit dieser Erkenntnis machte ich mich auf die Suche zurück zu mir selbst. Da ich kein Gefühl mehr dafür hatte, was ich eigentlich mochte, habe ich angefangen, mir selbst Fragen zu stellen. Sie haben mir geholfen, mich selbst wieder kennenzulernen – bis heute.

„Was habe ich früher gerne gemacht?“

Quelle: Bild von Free-Photos auf PixabayQuelle: Bild von Free-Photos auf Pixabay
Listen zu schreiben hat Katharina sehr geholfen

Die eigenen Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, nicht ständig wieder ans Essen zu denken, fiel mir sehr schwer, weshalb ich mich erst einmal auf Aktivitäten konzentriert habe. So habe ich mir eine Liste mit den Dingen geschrieben, die ich früher gerne gemacht habe. Darauf stand dann unter anderem: Am Wochenende einen ganzen Tag im Bett verbringen und ein Buch lesen. Die Nachmittage bei Freundinnen verbringen, ins Bett gekuschelt quatschen und Musik hören oder Kekse backen.  Kreuzworträtsel lösen. Spazieren gehen, einfach so. Filmabende mit Freunden. Schreiben.

Ich habe versucht, mich daran zu erinnern, warum ich diese Dinge mochte und wie ich mich dabei gefühlt habe. Auch das habe ich mir aufgeschrieben, um den Kontakt zu meinen Empfindungen wiederzufinden. Da steht dann zum Beispiel:

  • Einen Nachmittag bei einer Freundin verbringen. → Ausgelassenheit, Wärme, Intimität, Spaß.
  • Spazieren gehen. → Freiheit, eine angenehme Distanz zur Welt und meinen Pflichten, Ruhe.

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Ins Tun kommen: Schritt für Schritt

Anschließend habe ich versucht, diesen Aktivitäten, bei denen ich mich früher sehr wohlfühlte, wieder Raum in meinem Leben zu geben. Dabei bin ich in kleinen Schritten vorgegangen und habe Abmachungen mit mir selbst getroffen. Ich habe mir zum Beispiel ein Buch genommen und versucht, eine halbe Stunde zu lesen. Eine halbe Stunde, ohne dabei ans Essen zu denken. Danach durfte ich wieder.

Oder ich habe mit mir vereinbart, spazieren statt joggen zu gehen, und versucht, die Eindrücke der Natur ganz bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Ohne dabei an die Kalorien zu denken, die ich dabei verbrauchte.

„Was waren früher meine Themen?“

Worüber habe ich früher eigentlich gerne gesprochen, nachgedacht, herumphilosophiert? Auch diese Frage musste ich mir stellen. Und da stellte ich fest, dass das mal ganz schön tolle Sachen waren: meine Lieblingsbücher, Geschichten, die ich selbst geschrieben habe, Tiere, das Alte Ägypten, Mythologie.

Auch hierzu habe ich mir Listen gemacht und versucht, mich wieder neu für diese Themen zu begeistern. Immer mit der Frage im Hinterkopf, was mich früher daran so fasziniert hat, aber ohne diese Empfindung zu werten oder in Frage zu stellen. Dann habe ich angefangen, mich wieder mehr über diese Themen zu informieren und mit anderen Menschen darüber zu sprechen.

„Welche Werte sind mir wichtig?“

Meine eigentlichen Werte, nach denen ich mein Leben ausrichten wollte, hatten sich während der Essstörung zwar nicht geändert, aber sie waren aufgrund der Essstörung in den Hintergrund gerückt.

Zum Beispiel habe ich mich einmal dazu entschieden, joggen zu gehen, anstatt einem Menschen, der mir sehr wichtig ist, zu helfen. Das war auch ein sehr markantes Erlebnis für mich, das mir zeigte, dass ich so nicht sein will. Ich habe mich gefragt, nach welchen Werten ich leben möchte und in welchen konkreten Situationen ich mich gegen die Stimme der Essstörung und für meine eigentlichen Werte entscheiden konnte. Heute nehme ich mir Zeit in mich hineinzuhören und mich möglichst dann für meine wirklichen Werte zu entscheiden. Meistens gelingt mir das auch.

„Was sind meine Stärken und wie kann ich sie ausbauen?“

Wenn ich etwas mache, das ich gut kann, fühle ich mich gut. Was konnte ich also gut außer Kalorienzählen? Wieder schrieb ich mir eine Liste und darauf stand dann: Schreiben, Yoga, Zuhören, neugierig auf Neues sein, verrückt sein und die Menschen in meiner Umgebung zum Lachen bringen.

Der letzte Punkt stammte übrigens von einer Freundin, mit der ich über mein Selbstfindungsproblem gesprochen habe. Und das war auch etwas, das mir sehr weitergeholfen hat: Mit meiner Familie, meinen Freunden zu sprechen, sie zu fragen, was sie von mir in Erinnerung haben, bevor die Essstörung mein ganzes Leben übernommen hatte.

„Worin möchte ich gerne erfolgreich sein?“

Auf welchen Gebieten wollte ich wieder Erfolge haben, die nichts mit dem Thema Essen zu tun haben? Was kann ich dafür tun? Ich habe zum Beispiel wieder mit dem Schreiben von Geschichten begonnen und sie anderen gezeigt. Ihre Anerkennung dafür hat mir sehr gutgetan – und tut es heute noch.

„Wer bin ich also?“

Gewappnet mit diesen ganzen Listen habe ich dann versucht, wieder der Mensch zu werden, der ich eigentlich sein wollte und bin. Bis heute befinde ich mich noch auf dem Weg, aber über Essen denke ich schon lange nicht mehr so viel nach. Ich kann einen Nachmittag mit Lesen statt mit Sport verbringen, ohne dass es mich unerträglich quält, ich schreibe wieder, liege manchmal einfach nur im Bett und höre Musik oder telefoniere mit einer Freundin. Es ist ein langer Weg auf dem ich mich befinde. Und ich gehe ihn weiter. Jeden Tag.

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Essstörung: Bin ich krank genug?

Krank genug? Wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist diese Frage eigentlich totaler Quatsch. Wieso muss man „krank genug“ sein, um Hilfe zu bekommen? Ganz egal, ob Fieber, Armbruch oder eine psychische Belastung: Wo soll krank genug denn anfangen?  Mich hat dieses „nicht krank genug“ sehr lange vom Gesundwerden abgehalten. Erst als ich verstanden habe, dass es „krank genug“ auch bei einer Essstörung nicht gibt, konnte ich mich wirklich auf meine Genesungs-Reise machen.

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Du siehst gar nicht essgestört aus

Ich habe mich immerzu mit anderen verglichen, die auch eine Essstörung haben. Für mich waren alle anderen aus irgendeinem Grund immer kränker als ich selbst. Für mich sahen sie dünner, blasser, bemitleidenswerter aus. Daraus schloss ich, dass ich selbst gar nicht essgestört bin. Gleichzeitig bin ich auch sehr oft mit Vorurteilen in Kontakt gekommen. Besonders der Satz: „Du siehst aber gar nicht essgestört aus“, ist ein ganz typisches Beispiel. Denn das, was Menschen, die überhaupt keine Erfahrung mit Essstörungen denken, ist: Essgestörte sind abgemagert bis auf die Knochen. Dass sie damit bei allen ein Riesendilemma auslösen können, wissen sie meist nicht. Aber das ist etwas anderes… Ich könnte hier vermutlich eine ewig lange Liste aus solchen Vorurteilen machen. Aber viel wichtiger ist das hier: Dein Gewicht ist KEIN Indikator dafür, wie krank du ist!

Nicht immer hilfreich: Diagnosekriterien für Essstörungen

Anorexie, Bulimie, Binge Eating usw. sind alles Essstörungen, die zu den psychischen Erkrankungen zählen. Nun ist es so, dass allen Essstörungen sogenannte Diagnosekriterien zugeordnet werden. Oft aber erfüllen Betroffene nicht den gesamten Katalog und fühlen sich deshalb nicht „krank genug“. Denn viele Menschen mit Essstörungen setzten sich mit diesen Kriterien sehr genau auseinander und streben dann sogar danach, alle zu erfüllen. Das kann den Zustand dann sogar verschlechtern. Aber Diagnosen sind nicht dazu da, euch einen Stempel auf die Stirn zu drücken, euch in einen inner circle zu holen oder euch „krank genug“ zu attestieren. Sie sollen lediglich die Kommunikation unter Ärzten und Krankenkassen erleichtern, damit ihr die richtige Behandlung bekommt!

Kann eine Essstörung wirklich atypisch sein?

Atypische Essstörungen sind eigentlich nichts anderes als Anorexie, Bulimie oder Binge Eating. Der einzige Unterschied ist der, dass einzelne der eben erwähnten Diagnosekriterien nicht erfüllt werden.

Wenn du also Essanfälle hast und dich danach erbrichst, das aber nicht so häufig tust, wie in den Diagnosekriterien beschrieben, dann würdest du die Diagnose „atypische Bulimie“ erhalten. Bei Magersucht wäre es der beispielsweise der Fall, wenn dein BMI höher wäre, als der Grenzwert.

Ihr seht, es sind Abweichungen von einem standardisierten Katalog, der niemals auf jeden zutreffen kann, denn Essstörungen sind so individuell wie wir Menschen eben. Dennoch hat mir das lange das Gefühl gegeben haben, nicht krank genug zu sein. Und das ist gefährlich. Denn so habe ich selbst den Genesungsprozess verzögert und viele Folgekrankheiten riskiert. Aber dazu später mehr.

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Die Risiken werden oft unterschätzt!

Abgesehen davon, dass man Essstörungen nach außen meist nur über die Körperform, zum Beispiel besonders dünn oder dick sehen kann, fallen Essstörungen nach außen hin meistens gar nicht auf. Natürlich gibt es den ein oder anderen Aspekt, der auch nach außen auffallen kann, wie Haarausfall oder schlechte Zähne. Aber viele Schäden entstehen unter der Oberfläche – egal wie hoch oder niedrig der BMI ist, wie häufig jemand erbricht oder wie häufig die Essanfälle sind. Kein Mensch kann sehen, wie sehr dein Körper wirklich unter der schlechten Nahrungsversorgung leidet. Jeder von uns ist individuell und genauso sind es unsere Körper. Was ich damit sagen möchte: Nicht jeder Körper hält das Gleiche aus. Manch ein Körper ist belastbarer, andere weniger. Weder du, noch deine Eltern, noch deine Ärzte, geschweige denn irgendwelche Diagnosekriterien können voraussagen, wie dein Körper in zwei, fünf oder zehn Jahren auf eine zurückliegende Krankheit reagiert.

Mir passiert das ja eh nicht!

„Mir passiert das ja eh nicht!“, – das habe ich auch lange gedacht und ich glaube es gibt kaum jemanden mit einer Essstörung, der nicht auch so denkt (oder zumindest schon mal so gedacht hat). Im letzten Jahr wurde ich dann allerdings ein wenig überrascht, als mein Arzt mir mitteilte, dass meine Knochendichte zu niedrig sei. Eine typische Folge von Magersucht. Und das ausgerechnet bei mir. „So krank“ war ich doch nie – oder vielleicht doch?

Ich kenne einige Betroffene, die unter körperlichen Folgen der Essstörung leiden, auch wenn sie nur kurz erkrankt waren und in vielen Fällen nicht die vollständigen Diagnosekriterien erfüllt haben.

Essprobleme: Hilfe holen, aber wann, wie und bei wem?

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf PixabayQuelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Das richtige Hilfsangebot für sich zu finden, ist nicht immer einfach.

Ich kann dir nur raten: Wenn du auch nur im Ansatz das Gefühl hast, dass du kein „normales“ Verhältnis mehr zum Essen hast oder du bei einer Freundin oder einem Freund so etwas bemerkst, dann sprich darüber! Es spielt keine Rolle wie lange du schon darunter leidest. In dem Moment, in dem du das Gefühl hast, dass etwas nicht mehr stimmt, wird dir geholfen. So etwas wie krank genug GIBT ES NICHT! Wir alle haben ein Recht darauf, uns Unterstützung zu holen. Du musst nicht gleich den großen Schritt gehen und mit deinen Eltern oder einem Arzt darüber sprechen. Du kannst auch kleiner anfangen und mit einer Freundin oder einem Vertrauenslehrer an deiner Schule sprechen.

Darüber hinaus gibt es auch online Möglichkeiten, anonym mit Menschen zu schreiben oder zu sprechen. Für mich war es damals eine riesige Unterstützung, dass ich jemanden hatte, mit dem ich ganz unverbindlich schreiben konnte, der für mich da war und vor dem ich nichts verstecken musste.

Frag dich am besten immer, was du deiner besten Freundin oder deinem besten Freund raten würdest, wenn es ihr/ihm nicht gut gehen würde. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass der erste Schritt meistens der schwerste ist, aber auch der, der dich auf den richtigen Weg führt!

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Schön, dass du da bist. Dieser Text könnte dich sehr berühren. Wenn du eine Essstörung, eine Depression oder Suizidgedanken hast, könnte dieser Text dir gerade nicht guttun. Bitte überlege dir, ob du ihn wirklich lesen möchtest. Hast du Redebedarf? Dann hilft dir vielleicht unser Angebot hier weiter.

Alles Liebe, Deine Incogito-Redaktion.

Quelle: Bild von Kranich 17 auf Pixabay

Essstörung: Wie du dir in der Klinik die richtigen Vorbilder suchst

Jenny, 27

Als ich zum ersten Mal stationär im Krankenhaus aufgenommen wurde, fiel ich aus allen Wolken. Am Tag davor bin ich noch normal zur Schule gegangen. In meiner Vorstellung war ich gesund. Rückblickend hatte meine Mutter die Anzeichen korrekt gedeutet und alle Hebel in Bewegung gesetzt. Denn ich hatte eine Essstörung, die ich selbst nicht erkennen wollte.
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob die stationäre Behandlung für mich damals das Richtige war. Denn ich „lernte“ dort Dinge, auf die ich zuhause niemals von selbst gekommen wäre. Aber lest selbst.

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Abteilung für Essstörungen

Angekommen auf der psychiatrischen Abteilung für Essstörungen hatte ich dein Eindruck: „Ich bin hier absolut fehl am Platz!“ Überall sah ich dünne – nein abgemagerte – Mädchen. Ich fühlte mich wie ein Außerirdischer auf dieser Station. Der Fakt, dass ich per Definition der WHO (Weltgesundheitsorganisation) im Normalgewicht war, war für mich ein Beweis, dass ich keine Essstörung haben konnte.

Ich brauche keine Hilfe!

Jenny glaubte, nicht „richtig essgestört“ zu sein.

Das Personal redete mir gut zu, dass ich nun endlich Hilfe bekäme. Aber das Einzige, was ich dachte, war: „Schaut mich an, ich bin nicht wie die anderen hier, ich brauche keine Hilfe!“ Wie konnte man nur auf die absurde Idee kommen mich mit diesen Essgestörten zu vergleichen. Ich stand völlig neben mir. Ich fühlte mich wie im falschen Film. Beim ersten Mittagessen verstand ich dann gar nichts mehr. Wir hatten 30 Minuten Zeit zu Essen und wurden vom Pflegepersonal überwacht. Ich saß am Tisch mit fünf weiteren Mädchen und ich dachte nur „Wow, die haben ja wirklich ein Problem!“. Es wurden mir Verhaltensweisen und Ängste offenbart, die mir in meinen verrücktesten Träumen nicht eingefallen wären. Hast du zum Beispiel schon mal daran gedacht, ein einzelnes Reiskorn zu halbieren, um es zu essen? Ich bis zu diesem Zeitpunkt jedenfalls noch nie.

 

Keine Tabus

Aber nicht nur bei Tisch habe ich Dinge beobachtet, die ich im „echten“ Leben nie gesehen hätte. Bereits nach wenigen Stunden war ich mit meinen drei Zimmergenossinnen gut vertraut. Es gab keine Tabus. Es wurde offen über alles geredet. Infos aller Art von jeder Person, die mit uns zu tun hat, aber auch Tricks wie man das Personal am besten hintergehen kann. Zum Beispiel war es nahezu normal, Essen bei einer unachtsamen Betreuung unter dem Teller oder in der Serviette zu verstecken. Zu Beginn konnte ich mit diesen Tricks nichts anfangen, aber innerhalb weniger Tage konnte ich sie alle und habe sie perfektioniert.

Ich war ein Teil der Gruppe

Kurz vor den täglichen Wiegekontrollen trank ich still und heimlich einen Liter Wasser – genau wie meine Zimmergenossen. Ich begann ebenfalls meine Reiskörner zu teilen und schaffte, wie alle anderen auch, meine Portionen nicht in den vorgegebenen Zeiten. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl dazuzugehören. Mir war es egal, dass ich in Wirklichkeit kein Problem mit dem Zeitlimit bei den Mahlzeiten hatte. Ich war ein Teil der Gruppe und das war das Einzige, das für mich zählte. Heute kann ich sagen, dass das die falsche Einstellung war!
Wenn ich so an die Zeit auf der Station zurückblicke, stelle ich mir schon die Frage: „Was wäre, wenn ich das getan hätte was ich wollte… wenn ich in den Therapien das angesprochen hätte, was für mir persönlich schwierig war … wenn ich mich meinen Ängsten gestellt hätte?“ Während meines gesamten stationären Aufenthaltes war ich so froh ein Teil von etwas Größeren zu sein, dass ich den eigentlichen Grund für meine Aufnahme vergaß. Die Konsequenz: Ich kam wieder…. und wieder, und immer wieder!

Verleugnung des Offensichtlichen

Ich war sehr oft stationär im Krankenhaus und in speziellen Kliniken für Essstörungen. Ich hatte viele Ärzte und Therapeuten mit verschiedensten Behandlungskonzepten und alles war umsonst. Ich habe jahrelang nicht begriffen, dass ich krank war. In dieser Einstellung, der Verleugnung des Offensichtlichen – das kann ich heute mit Sicherheit sagen – war der Hund begraben! Heute weiß ich, daran hätte ich zu aller erst mit professioneller Hilfe arbeiten müssen.

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Will ich wirklich so weiter machen?

Erst nach mehreren Jahren und einer Vielzahl an stationären Aufenthalten begann ich mein Leben zu hinterfragen. Will ich wirklich so weiter machen? Jedes Jahr Klink-Aufenthalte, zugedröhnt mit Medikamenten das Leben an mir vorbeiziehen lassen und zu 100 Prozent abhängig von meinen Eltern sein? Als Antwort gab ich mir eine klares „NEIN“.
Ich wollte selbst bestimmen und meinen eigenen Weg gehen. Ich setzte mir klare Ziele und plante meine eigene Zukunft. Schon beim ersten Ziel, die Matura zu schaffen (Abitur in Deutschland), wurde mir klar, dass das mit der Essstörung nicht möglich war. Daher begann ich an mir zu arbeiten. Ich setzte mich mit meinen Ängsten auseinander und erkannte das Offensichtliche: meine Essstörung. So viel verschwendete Zeit und das alles nur, weil ich mir nicht eher eingestehen wollte, dass ich ein Problem hatte. Diese Erkenntnis tat weh, aber nun wusste ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich musste etwas ändern.

Was bedeutet Genesung?

Meine Entwicklung zu einem selbstständig überlebensfähigen Menschen ging nur langsam voran. Besonders der Umgang mit Gleichaltrigen ist heute noch eine besondere Herausforderung für mich. Meine gesamte Jugend verbrachte ich zum großen Teil mit Ärzten, Therapeuten und der engsten Familie. Ich ging nie auf Partys und machte keinerlei Unternehmungen mit Freunden.
Heute kann ich sagen: Ich bin ein Mitglied der Gesellschaft. Absolut gesund bin ich noch nicht, aber ich bewältige meinen Alltag ohne Hilfe. Ich brauche weder Medikamente, noch wöchentliche Therapiegespräche. Ich studiere, arbeite nebenbei und habe am Ende des Tages noch genug Energie um Freunde zu treffen. Es gibt gute Tage, an denen ich keinerlei Einschränkung im Alltag verspüre und es gibt schlechte Tage, an denen ich wieder in meinen Ängsten gefangen bin. Aber ich weiß, dass die schlechten Tage vergehen und weniger werden. Es liegt noch ein langer Weg vor mir, aber ich genese mit jedem Tag mehr. Mit jedem weiteren Tag lerne ich dazu und genieße das Leben als Studentin mit allem was dazugehört!

Hier ist mein kleiner persönlicher Guide:

Wie du dir die richtigen Vorbilder suchst

1.Befasse dich mit dir selbst
Was sind deine Ziele, deine Träume und was willst du für dich persönlich? Richte dich nach dir selbst und hör auf, dich ausschließlich nach den anderen zu richten. Verliere den Kontakt nicht zu dir und deinen Bedürfnissen.

2. Warte nicht auf die eine Person, die dich rettet
Oftmals gibt es in Geschichten von ehemals Betroffenen eine spezielle Person oder ein prägendes Schlüsselerlebnis, was der Wendepunkt war, der sie aus den Fängen der Essstörung befreit hat. Warte nicht darauf! Sei selbst dein Held in schillernder Rüstung.

3. Achte darauf, ob dir die Gespräche mit deinen Mitpatienten guttun oder nicht
Es ist gut, wenn dich Gespräche auch außerhalb der Therapie zum Nachdenken anregen, aber sobald du dich anschließend schuldig fühlst, solltest du vorsichtig werden.

4. Es gibt mehr Gesprächsthemen als Essen
Neben den Themen wie Essen, Gewicht, Kalorien gibt es eine Vielzahl an anderen Themen, worüber man sich unterhalten kann. Wenn du merkst, dass in deinem Umfeld immer nur das Gewicht oder die nächste Mahlzeit Thema ist, distanziere dich davon. Das Leben hat viel mehr zu bieten als das!

Bonus-Tipp: Wenn du in einer Klinik bist, wo verschiedenste Krankheitsbilder behandelt werden, dann tausche dich mit denen aus. Oftmals gibt es ähnliche Probleme, aber unterschiedliche Bewältigungsmechanismen. Lernt gegenseitig voneinander.

5.Keine Macht dem Gruppenzwang
Ein Mitglied in einer Gruppe zu sein, ist etwas Schönes, doch nicht um jeden Preis. Sobald du beginnst dein Essverhalten nur wegen deinen Mitpatientinnen zu ändern – damit meine ich Reiskörner halbieren oder Mahlzeiten verweigern – ist der Preis zu hoch. Gefährde nicht deine Genesung, nur um weiterhin gemocht zu werden. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich über die Erwartungen der anderen hinweg setzten zu können.

Schreib uns

Jil

Hast du dir auch schon einmal die falschen Vorbilder gesucht?

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Eine Essstörung erkennen

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Essstörungen sind nicht einfach nur Schwierigkeiten mit dem Essen, sondern komplexe psychische Erkrankungen, die oft schwere gesundheitliche Folgen haben können. Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen: Anorexia Nervosa (Magersucht), Bulimia Nervosa (Ess-Brech-Sucht), Binge Eating (Esssucht) und Orthorexia nervosa (krankhafte Fixierung auf gesundes Essen). Gemeinsam haben diese Erkrankungen vor allem die ständige Beschäftigung mit den Themen Essen, Figur und Gewicht.

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Anorexia Nervosa, auch Magersucht genannt, ist eine Essstörung, die durch das krankhafte Bedürfnis gekennzeichnet ist, Gewicht zu vermindern. Häufig sogar bis hin zur lebensbedrohlichen Unterernährung oder anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate von allen psychischen Erkrankungen. Dieses Störungsbild betrifft vor allem junge Mädchen und Frauen, immer häufiger leiden aber auch Jungen und Männer darunter. Mehr zu Magersucht.

Bei Bulimia nervosa oder auch Ess-Brech-Sucht haben die Betroffenen ein unkontrolliertes Verlangen nach Essen. Nach einem Essanfall spüren sie enormen Druck, das Gegessene wieder loszuwerden und Übergeben sich deshalb absichtlich, machen exzessiv Sport oder missbrauchen gewichtsreduzierende Medikamente. Überwiegend wird auch diese Erkrankung bei Frauen diagnostiziert. Mehr zu Bulimie.

Betroffene der Binge-Eating-Störung erleben regelmäßig – ähnlich der Bulimiker – einen unkontrollierbaren Drang große Mengen Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Nach einer Fressattacke unternehmen die Betroffenen aber keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen. Aufgrund der Essattacken neigen die Betroffenen häufig zu Übergewicht. Diese Form der Essstörung ist die am weitesten verbreitete. Mehr zu Binge-Eating.

Orthorexia nervosa meint die krankhafte Fixierung auf gesundes Essen. Bisher gilt sie noch nicht als eigene Form der Essstörung. Betroffene entscheiden dann nicht mehr frei, was sie essen möchten, sondern halten sich pedantisch an einen vermeintlich gesunden Plan. Bei vielen Betroffenen werden im Lauf der Erkrankung immer mehr Lebensmittel auf ihre „Blacklist“ gesetzt. Orthorexie hat nichts damit zu tun, sich bewusst gesund zu ernähren, sondern folgt ähnlich der Magersucht, einem krankhaften Kontrollwahn.

Alle Essstörung haben gemeinsam, dass der Leidensdruck der Betroffenen sehr hoch ist. Ihr ganzes Leben dreht sich meist nur noch darum, was sie essen können und was nicht, wie sie Gegessenes ungeschehen machen können und wie sie ihr gestörtes Essverhalten und ihren vermeintlich hässlichen Körper verheimlichen können. Oft kommen Essstörungen auch in Mischformen vor. So kann es sein, dass eine betroffene Person zwar alle Kriterien für eine Magersucht erfüllt, nur kein extremes Untergewicht hat. Trotzdem handelt es sich dann um eine Essstörung und muss genauso behandelt werden. Alle Essstörungen gehen mit einem extrem hohen Schamgefühl einher, das die ganze Person vereinnahmt. Viele Betroffene ziehen sich deshalb komplett zurück und meiden soziale Kontakte mit Familie und Freunden. Essstörungen sind ernsthafte, schwerwiegende Erkrankungen, die nicht von alleine weggehen oder nur eine Phase sind. Essstörungen haben tiefe seelische Wurzeln. Jeder Mensch mit einem gestörten Essverhalten sollte sich schnellstmöglich Unterstützung suchen.

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Ursachen von Essstörungen

Die Ursachen für Essstörungen können sehr vielfältig sein. Zumeist gibt es nicht nur eine Ursache, sondern verschiedene Faktoren, die zur Entstehung beitragen. So erkranken häufiger Menschen an einer Essstörung, in deren Familie es Suchterkrankungen gibt oder gegeben hat. Außerdem spielen auch individuelle Faktoren eine wichtige Rolle, wie beispielsweise der Selbstwert, Selbstwirksamkeitserfahrungen und Persönlichkeitseigenschaften. Nicht zuletzt haben auch besonders gesellschaftliche Einflüsse wie Schönheitsideale und das soziale Umfeld einen großen Einfluss bei der Entstehung von Essstörungen.

Habe ich eine Essstörung?

Um einen ersten Schnellcheck zu machen, können diese Fragen hilfreich sein:
  • Machst du dir ständig Sorgen um dein Gewicht und Nahrungsmittel?
  • Möchtest du oft nicht essen, hast unkontrollierte Essanfälle oder isst am liebsten heimlich?
  • Hast du Panik vorm Zunehmen, lehnst deinen Körper ab und fühlst dich insgesamt unzulänglich?
Hier kannst du außerdem einen kurzen Test machen und überprüfen, ob eine Essstörung bei dir wahrscheinlich ist.

Behandlung von Essstörungen

Je nach Schwere und Form der Essstörung sind verschiedene Formen der Psychotherapie zur Behandlung einer Essstörung sinnvoll. Gerade wenn das Körpergewicht in einem extremen Bereich liegt, eine schwere Depression oder andere Begleiterscheinungen vorhanden sind, werden Betroffene meist zunächst in einer Klinik für Essstörungen stationär behandelt, um die Therapie später teilstationär oder ambulant fortzusetzen. Viele Betroffene bekommen in einer Klinik zusätzlich eine Ernährungsberatung und Bewegungs- und Kunsttherapien angeboten. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Aber auch lange Krankheitsverläufe lassen sich heute erfolgreich behandeln.

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Quelle: privat

Holly

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Bulimie: Was ist das?

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Bulimia nervosa, umgangssprachlich auch Bulimie oder Ess-Brech-Sucht genannt, ist eine Essstörung, bei der die Betroffenen ein unkontrolliertes Verlangen nach Essen haben und dieses in kürzester Zeit mit großen Mengen Nahrungsmittel befriedigen. Anschließend haben die Betroffenen den Drang das zugeführte Essen wieder loswerden zu müssen und greifen dafür zu unterschiedlichen, sehr schädlichen Maßnahmen. Wie alle Essstörungen ist auch Bulimie eine komplexe psychische Erkrankung.

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Ess-Brech-Sucht: Definition

Bulimiker haben seit mindestens drei Monaten und im Schnitt zweimal Mal pro Woche Essattacken. Anschließend übergeben sich die meisten absichtlich (Purging-Typ). Manche Betroffene treiben auch exzessiv Sport, um die zugeführten Kalorien wieder loszuwerden (Non-Purging-Typ). Andere nehmen zusätzlich Abführmittel ein. Die verschiedenen Maßnahmen, um Gegessenes und auch Körpergewicht zu verlieren, können sich überschneiden und immer wieder abwechseln. Alle Menschen mit Bulimie haben – ähnlich wie bei der Magersucht – furchtbare Angst dick zu werden: Ihre Figur sowie ihr Körpergewicht beeinflussen sehr stark wie sie sich fühlen. Sie machen ihren Selbstwert oftmals daran fest, welche Zahl die Wage anzeigt, was und wie viel sie gegessen haben oder wie viel Sport sie getrieben haben. Dabei streben auch Bulimiker ein utopisches und zugleich krankhaftes Ideal an.

Anzeichen für Bulimie

Im Gegensatz zur Magersucht, bleibt die Ess-Brech-Sucht meist viel länger unerkannt, da die Betroffenen oft ein völlig normales Körpergewicht haben und deshalb nach außen hin erst einmal unauffällig sind. Menschen mit Magersucht hingegen fallen meist durch ihren sehr dünnen Körper auf. Dennoch ist der Leidensdruck der Bulimie-Betroffenen sehr hoch, denn ein Alltag geprägt von Ess-Brech-Anfällen ist überaus Kräfte zehrend. Die Betroffenen erbrechen sich, hungern, verfolgen extreme Diäten oder machen exzessiv Sport, um zu vermeiden, dass sie durch das Essen zunehmen. Auch der Missbrauch von Abführmitteln und Brechmitteln ist psychisch wie körperlich extrem anstrengend. Viele junge Betroffene geraten darüber hinaus nicht selten in Geldschwierigkeiten, weil sie sich für die Lebensmitteleinkäufe häufig Geld leihen müssen.
Quelle: Ola Mur/PixabayQuelle: Ola Mur/Pixabay
Bei einer Bulimie ist der Leidensdruck hoch, der Alltag kann sehr kräftezehrend sein.
Um einen Verdacht von Bulimie beispielsweise bei einem Freund oder einer Freundin zu überprüfen, können folgende Fragen hilfreich sein:
  • Verschwindet sie/er nach dem Essen meistens schnell auf der Toilette?
  • Macht sie/er sehr viel Sport – vielleicht mehr als früher?
  • Nimmt sie/er häufiger Medikamente gegen Verstopfung ein?
  • Schlägt sie/er Einladungen zum Essen meistens aus?
  • Hält sie/er immer wieder streng Diät
  • Kann er/sie kaum mit vermeintlicher Kritik umgehen?
  • Schlägt ihre/seine Stimmung manchmal sehr plötzlich um?
  • Distanziert sie/er sich immer mehr von Familie und Freunden?

Natürlich heißt das nicht, nur weil bei jemand eine oder mehrere dieser Fragen zutreffen, dass sie/er bulimisch ist. Dennoch können diese Fragen einen ersten Hinweis auf eine gestörte Beziehung zu Essen hinweisen geben und es möglich machen, das rechtzeitig abzuklären.

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Ursachen für Bulimie

Die Ursachen für Bulimie, wie für alle Essstörungen, sind sehr vielfältig. Ärzte und Wissenschaftler forschen noch heute daran, herauszufinden, wie wichtig einzelne Faktoren bei der Entstehung von Essstörungen sind. Meistens gibt es jedoch nicht die eine Ursache. So ist zum Beispiel die Genetik wichtig – hatte oder hat jemand in der Familie schon eine Essstörung oder eine Suchterkrankung? Außerdem spielen auch sehr individuelle Faktoren eine Rolle: Wie hoch ist der Selbstwert einer Person, welche Charaktereigenschaften bringt sie mit, durfte sie schon Selbstwirksamkeit erfahren? Gerade utopische Ideale und die sehr hohen Ansprüche, die Betroffene an sich stellen, sind gefährliche Trigger. Auch gesellschaftliche Einflüsse, wie aktuelle Schönheitsideale und das soziale Umfeld sind bei der Entstehung von Bulimie wichtig. Gemeinsam haben sehr viele Betroffene, dass sie das Abnehmen von Gewicht mit Kontrolle über ihr Leben gleichsetzen, weil sie sich in anderen Bereichen ihres Lebens unzulänglich fühlen.

Folgen und Behandlung von Bulimie

Bulimie hat, angefangen bei Müdigkeit und Verstopfung bis hin zu Herzrhythmusstörungen, Verätzung des Rachens und der Speiseröhre sowie Zahnschäden (durch das Erbrechen), Nierenschädigungen und die Entzündung der Bauchspeicheldrüse, schwere körperliche Folgen. Aber auch Bulimie ist eine psychische Erkrankung, die oftmals weitere psychische Erkrankungen mitbringt (Komorbidität) oder aber zur Folge hat: Depressionen, Angststörungen, selbstverletzendes Verhalten, Borderline Störung (u.a).

Essstörungen – so auch Bulimia nervosa – kann man gut behandeln. Stationäre und ambulante Therapien bieten den Betroffenen gute Möglichkeiten, um zum einen ihr Essverhalten zu normalisieren und – auf einer tieferen Ebene – die individuellen Ursachen zu erkennen und einen Umgang mit ihnen zu erlernen. Je früher Bulimie erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, die Essstörung komplett hinter sich zu lassen.

 

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Alin Peeberaterin

Alin

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Was ist eine Binge-Eating-Störung?

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Die Binge-Eating-Störung oder auch Binge-Eating-Disorder gehört wie Magersucht und Bulimie zu den Essstörungen, deshalb ist auch sie eine komplexe psychische Erkrankung. Bis heute ist diese Form der Essstörung – im Gegensatz zu Anorexie und Bulimie – recht wenig erforscht.

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Was bedeutet Binge-Eating-Störung?

Binge“ ist Englisch und bedeutet „Gelage“. Gemeint sind im Deutschen damit die Ess- oder auch Fressattacken, die die Betroffenen bei dieser Essstörung erleiden. Immer wieder haben Menschen mit Binge-Eating-Störung den Drang große Mengen an Essen regelrecht zu verschlingen. Jedoch nehmen sie anschließend keine gewichtsreduzierenden Maßnahmen vor.

Was sind Essattacken?

Bei einer Essattacke, von Betroffenen auch oft Fressanfall genannt, wird eine sehr große Nahrungsmenge in einem begrenzten Zeitraum gegessen. Betroffene verschlingen dann viel mehr als nicht erkrankte Menschen in derselben Zeit essen könnten. Mal eine ganze Tafel Schokolade auf einmal zu essen, ist also nicht ansatzweise mit einer Essattacke zu vergleichen. Während eines Fressanfalls erleben die Betroffenen das Gefühl vollkommen Kontrollverlusts.
Du fragst dich, ob du eine Essstörung hast? Mache hier den Test!

Ursachen für eine Binge-Eating-Störung

Woher die Binge-Eating-Störung kommt, ist bisher noch wenig erforscht. Laut dem Bundesfachverband für Essstörungen litten oder leiden die Hälfte der Betroffenen unter Depressionen. Es ist aber nicht geklärt, ob die Depression die Esssucht hervorruft oder umgekehrt. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Betroffenen, ähnlich wie bei Bulimie und Magersucht, ein geringes Selbstwertgefühl haben. Weitere Faktoren können schwerwiegende persönliche und familiäre Probleme sein, Suchterkrankungen in der Familie, Missbrauch und impulsive Verhaltensweisen.

Essen bedeutet für die Betroffenen oftmals Befriedigung von emotionalen Bedürfnissen. Denn mit „schwierigen Gefühlen“ können sie kaum umgehen. Eine Fressattacke ist so oft ihr einziger Ausweg bei Angstzuständen, Überforderung, Ärger, Trauer, Wut, Zurückweisung, innerer Leere oder Einsamkeit.

Anzeichen für eine Binge-Eating-Störung

Menschen mit einer Binge-Eating-Störung haben kein Gefühl mehr für Hunger und Sättigung. Auch ohne Essattacke essen sie häufig zu viel, unregelmäßig und ungesund. Deshalb sind die meisten Betroffenen auch übergewichtig. Zusammen mit den Fressanfällen und dem Übergewicht schämen sich die Betroffenen für ihr Aussehen und ihr Verhalten und essen deshalb vorwiegend heimlich. Trotz der Anfälle machen sich auch Betroffene von Binge-Eating viele Gedanken um ihr Gewicht und probieren Diäten aus, um ihr Gewicht zu verringern.

 

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Folgen der Binge-Eating-Störung

Wie alle Essstörungen kann auch Binge-Eating schwere körperliche und psychische Folgen und Begleiterkrankungen haben. Müdigkeit, innere Unruhe, Störungen der Atemfunktionen, Kreislaufstörungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates und Schwangerschaftskomplikationen sind nur einige der körperlichen. Viele Betroffene leiden außerdem unter einer Körperschemastörung, Depressionen, Angststörungen, Suchtprobleme und Persönlichkeitsstörungen.

Kann man die Binge-Eating-Disorder behandeln?

Obwohl so wenig über die Ursachen dieser Essstörung bekannt ist, gibt es erfolgreiche Therapien, um sie zu behandeln. Übrigens ist Binge-Eating die am weitesten verbreitete Essstörung. Vor allem ambulante oder stationäre kognitive Verhaltenstherapien sind erfolgsversprechend. Hier werden unter anderen die individuellen Ursachen besprochen und ein gesunder Umgang damit erarbeitet. Außerdem ist es in der Therapie wichtig, ein gesundes Essverhalten zu erlernen und die Grundlagen für ein stabiles Selbstbild aufzubauen.
Erkennst du dich in diesem Text wieder? Hier kannst du dich über verschiedene Hilfsangebote informieren.

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Annika

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Quelle: Michael Gaida/Pixaybay

Magersucht - Das steckt dahinter

Beitrag aus der Redaktion

@in_cogito.de

Anorexia Nervosa oder auch Magersucht ist eine komplexe psychische Erkrankung. Genauso wie Bulimia Nervosa und die Binge-Eating-Störung gehört sie zu den Essstörungen. Oft wird angenommen, dass es bei der Magersucht ausschließlich um das schnelle Verlieren von Gewicht, Kalorienzählen und das Dünn sein geht. Tatsächlich beschäftigen sich Betroffene von Essstörungen sehr viel mit Nahrungsmitteln, ihrer Figur und ihrem Körpergewicht.

 

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Die Ursachen und Faktoren, die dafür sorgen die psychische Krankheit aufrechtzuerhalten, liegen aber meist nicht beim Essen oder dem Gewicht an sich, sondern hängen meistens stark mit einem mangelnden Selbstwertgefühl der betroffenen Person zusammen.

Anorexia nervosa – Was ist eigentlich Magersucht

Menschen mit Magersucht haben das Bedürfnis, ihr Körpergewicht permanent zu verringern. Ist ein Gewichtsziel erreicht, setzen sie sich ein noch niedrigeres. Besonders schwere Krankheitsverläufe gehen bis hin zur lebensbedrohlichen Unterernährung oder anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen.

Die meisten Betroffenen leiden unter einer sogenannten Körperschemastörung. Einfach gesagt, meint das, dass sich jemand als viel dicker wahrnimmt, als er tatsächlich ist. Für gesunde Menschen ist das kaum vorstellbar, wie sich ein sehr dünner Mensch als fett empfinden kann.

Magersucht hat die höchste Sterblichkeitsrate von allen psychischen Erkrankungen. Zum einen, weil die Folgeerkrankungen sehr heftig verlaufen können, zum anderen ist die Selbstmordrate bei Menschen mit Magersucht sehr hoch.

Wie bei allen Erkrankungen wird auch bei Anorexia Nervosa die Diagnose über einen Katalog an Symptomen festgemacht. Darunter zählen: ein niedriges Körpergewicht, große Angst der Betroffenen zuzunehmen, selbst herbeigeführter Gewichtsverlust – beispielsweise durch übermäßig viel Sport, sehr geringe Essensmengen oder auch das Einnehmen von abführenden Mitteln, die eben schon angesprochene Körperschemastörung (verzerrte Körperwahrnehmung). Außerdem bleibt bei Mädchen und Frauen oftmals die Monatsblutung aus, Jungen und Männer leiden unter Potenzverlust.

Die Ursachen für alle Essstörungen sind sehr vielfältig. Ärzte und Wissenschaftler forschen noch heute daran, herauszufinden, wie wichtig einzelne Faktoren bei der Entstehung von Magersucht sind. Meistens gibt es jedoch nicht die eine Ursache. So ist zum Beispiel die Genetik wichtig – hatte oder hat jemand in der Familie schon eine Essstörung? Außerdem spielen auch sehr individuelle Faktoren eine Rolle: Wie hoch ist der Selbstwert einer Person, welche Charaktereigenschaften bringt sie mit, durfte sie schon Selbstwirksamkeit erfahren? Auch gesellschaftliche Einflüsse, wie aktuelle Schönheitsideale und das soziale Umfeld sind bei der Entstehung von Magersucht wichtig. Gemeinsam haben sehr viele Betroffene, dass sie das Dünnsein mit Kontrolle über ihr Leben gleichsetzen, weil sie sich in anderen Bereichen ihres Lebens unzulänglich fühlen.

Bin ich magersüchtig? – Typisches Verhalten bei Anorexia Nervosa

Bei sich selbst lässt sich ein gestörtes Esssverhalten oder sogar eine Magersucht recht gut erkennen. Zum Beispiel, wenn man die oben beschriebenen Anzeichen an sich selbst abfragt: Geringes Körpergewicht (BMI), ständige Beschäftigung mit Essen, viel Sport, Einnehmen von Abführmitteln, Ausbleiben der Periode?

Im Internet gibt es auch viele erste Tests, mit denen man sich selbst überprüfen kann. Hier kannst du unseren Test machen und herausfinden, ob du eventuell unter Anorexia Nervosa leidest. Natürlich ist die Abklärung bei einem Arzt unerlässlich. Nicht zuletzt auch, um eine geeignete Behandlung zu finden.

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Was aber, wenn der Verdacht bei einem/r Freund/in, der Schwester, dem Bruder oder einem anderen geliebten Menschen besteht? Dann können folgende Tipps hilfreich sein, um herauszufinden, ob derjenige vielleicht eine Essstörung hat:

  • Beschäftigt sie/er sich viel mit Nahrungsmitteln, isst aber selbst nur wenig bis nichts?
  • Führt sie/er einen Ernährungsplan, listet alles genau auf, was sie/er zu sich nimmt?
  • Zählt sie/er den ganzen Tag Kalorien, achtet beim Einkauf minutiös auf die Nährwertangaben auf den Produkten, notiert sich sie vielleicht sogar?
  • Stellt sich er/sie sehr oft auf eine Waage? Unter Umständen mehrmals täglich?
  • Verschwindet sie/er nach dem Essen meistens schnell auf der Toilette?
  • Macht sie/er sehr viel Sport – vielleicht mehr als früher?
  • Ist ihr/ihm oft kalt, hat blaue Finger – obwohl es eigentlich angenehm ist?
  • Schlägt sie/er Einladungen zum Essen meistens aus?
  • Kann er/sie kaum noch mit vermeintlicher Kritik umgehen?
  • Schlägt ihre/seine Stimmung manchmal sehr plötzlich um?
  • Distanziert sie/er sich immer mehr von Familie und Freunden?

Mehr dazu findest du auch in diesem Blogbeitrag. Natürlich heißt das nicht, nur weil bei jemand eine oder mehrere dieser Fragen zutreffen, dass sie/er magersüchtig ist. Dennoch können diese Fragen einen ersten Hinweis auf eine gestörte Beziehung zu Essen hinweisen geben und es möglich machen, das rechtzeitig abzuklären.

Schwere Folgen bei Magersucht

Denn die Krankheit Anorexia Nervosa kann unter Umständen schwere Folgen für die Betroffenen haben. Körperliche Schäden können sein:

  •  Störungen der Fruchtbarkeit
  • Haarausfall
  • Osteoporose (geringe Knochendichte)
  • Nierenschäden
  • Herz-Kreislaufstörungen
  • Störungen im Magen-Darm-Bereich
  • Zahnschäden

Aber auch psychische Veränderungen können sich durch eine Magersucht einstellen. Viele Betroffene werden zum Beispiel depressiv. Durch den Rückzug aus dem sozialen Umfeld in der Erkrankung, fühlen sich viele Betroffene auch einsam und tun sich schwer wieder sozialen Anschluss zu finden. Von Schwierigkeiten in der Schule oder bei der Arbeit berichten auch viele Betroffene, da es ihnen in dieser Zeit des erheblichen Mangels schwerfällt, sich auf etwas zu konzentrieren. Oft sind schlechte Noten, Sitzenbleiben oder sogar der Verlust des Arbeitsplatzes die Folge.

Ist Magersucht heilbar?

Ja. Gerade, wenn die Krankheit früh erkannt wird, haben Betroffene sehr gute Chancen vollständig zu genesen. Aber auch bei einem schon längeren Krankheitsverlauf können Menschen mit Essstörungen durch verschiedene Therapieansätze und Unterstützungsangebote lernen, gut mit der Krankheit umzugehen und ihren Alltag wieder selbst in die Hand zu nehmen.

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Dilnoza

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Sätze, die Essgestörte nicht hören wollen

Quelle: Mutimbauch

Die Denkvorgänge von Menschen mit Essstörung sind für gesunde Menschen oft nicht nachvollziehbar und so kommt es hin und wieder zu Situationen in denen man als Freund oder Angehöriger einer Person mit Essstörung etwas Nettes sagen möchte, es aber total falsch beim anderen ankommt. Gerade auf dem Weg raus aus der Essstörung hat die Person mit einer Menge Veränderungen umzugehen, was oft alles andere als leicht ist. Es ist wichtig, dass Betroffene gerade in dieser schweren Zeit emotionale Unterstützung von Ihrem Umfeld erfahren. Und damit diese Unterstützung auch wirklich so ankommt, wie vom Absender beabsichtigt und um Missverständnissen vorzubeugen, nenne ich euch drei typische Sätze, die Menschen mit Essstörung auf keinen Fall hören wollen!

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Das sind ja ganz schöne Mengen, die du da verdrückst!

Hintergrund: Nach der Essstörung haben die meisten Betroffenen mit extremem Hunger zu kämpfen. Das ist total normal und gehört zur Genesung dazu. Ich selbst habe mehr als das
Doppelte meines Tagesbedarfes gegessen. Für Außenstehende ist das oft sehr erstaunlich, weil sie selbst diese Mengen niemals essen könnten. Sie möchten die Betroffene mit diesem Satz keinesfalls angreifen – ganz im Gegenteil ist es so, dass sie damit ausdrücken möchten, wie froh sie sind, dass die Betroffene überhaupt wieder isst.

Wie es bei der Person mit Essstörung ankommt: Die Betroffene weiß selbst, dass ihr Essverhalten nicht normal ist, aber sie weiß auch, dass sie keine andere Wahl hat und nur so wieder gesund werden kann und auf Dauer ein normales Hunger- und Sättigungsgefühl zurückerlangen kann. Wenn ihr dann auch noch jemand vor Augen hält, wie unnormal sie isst, dann führt das zu sehr unguten Gefühlen.

Das kannst du stattdessen tun: Am allerbesten ist es tatsächlich, das Essverhalten der Betroffenen überhaupt nicht zu kommentieren und ihr das Gefühl von absoluter Normalität zu vermitteln. Es mag dir schwerfallen, da du ja nur deine Zuneigung ausdrücken möchtest. Aber glaube mir: Alles, was die Betroffene möchte, ist ein normales Essverhalten. Du kommentierst das Essverhalten von Gesunden ja auch nicht, also versuche es doch auch hier zu unterlassen.

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Das hast du doch früher nicht gegessen!

Hintergrund: Eine Essstörung geht oft mit Restriktion von verschiedenen Lebensmittel(-gruppen) einher. Nahestehende Personen bekommen teilweise über Jahre hinweg mit, dass die Betroffene bestimmte Sachen einfach nicht isst. Niemals. Sie kennen es nicht anders von ihr. Auf dem Weg aus der Essstörung gehört es aber dazu, diese Restriktionen aufzugeben und so kann es dazu kommen, dass man die betroffene Person Dinge essen sieht, die sie früher niemals gegessen hätte. Und auch hier ist es oft so, dass ein Satz wie dieser total positiv gemeint ist und man dieser Person damit helfen möchte.

Wie es bei der Person mit Essstörung ankommt: Es ist nicht so, dass es der Betroffenen leicht fällt, die Dinge zu essen, die sie früher nicht angerührt hat. Und oft trägt sie währenddessen einen  inneren Kampf aus, den das Umfeld nicht einmal erahnen kann. Wenn dann auch noch so ein Kommentar kommt, dann kann es – je nach Stimmungslage – passieren, dass die Betroffene alles über Bord wirft und Gedanken bekommt wie: „Stimmt, er hat recht. Eigentlich sollte ich das gar nicht essen.“ Dieser eine Satz hat also die Macht, das ganze hart erarbeitete Verhalten mit einem Mal zu untergraben.

Das kannst du stattdessen tun: Auch hier wäre es wieder am besten, das Essverhalten garnicht zu kommentieren. Aber was du grundsätzlich immer sagen kannst, sind Dinge wie: „Ich bin total stolz auf dich.“ „Du machst das richtig gut.“

Die paar Kilo mehr stehen dir richtig gut!

Hintergrund: Hier gibt es nicht viel zu sagen. Zu der Genesung von einer Essstörung gehört in den allermeisten Fällen eine Zunahme dazu. Und die fällt auf.

Wie es bei der Person mit Essstörung ankommt: Eine Zunahme ist das sensibelste Thema überhaupt. Und auch wenn derjenige, der die oben genannten Sätze sagt, damit nicht meint: „Du hast aber ganz schön zugenommen!“ so kommt es doch genauso beim Betroffenen an. Als Betroffene weiß man, dass man zunimmt. Man nimmt jedes Kilo wahr und es ist die Hölle. Manchmal kann es helfen, wenn man sich einredet, dass die Zunahme vom Umfeld nicht bemerkt wird, auch wenn man weiß, dass das nicht der Wahrheit entspricht.

Das kannst du stattdessen tun: Hier solltest du dich ganz klar an die Regel halten: Äußere dich NIEMALS zu der Figur einer Person mit Essstörung. Vollkommen egal in welchem Stadium sie sich gerade befindet. Hier wird jedes einzelnen Wort, das du sagst sofort auf die Goldwaage gelegt und die Betroffene denkt über einen Satz, den du nur so im Vorbeilaufen sagst womöglich tage- und wochenlang nach. Was du sagen kannst, sind die Dinge wie: „ Du strahlst total!“ oder „Du siehst toll aus!“ (dabei bitte keinen abschätzenden Blick auf den Körper!)

Quelle: MutimbauchQuelle: Mutimbauch

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Nadine

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"Ich habe keine Angst vor Essen"

Quelle: privat

Sina spricht auf Instagram, in Videos und ihrem Blog offen über ihre Vergangenheit mit einer Essstörung, zeigt herrlich ehrliche Bilder von ihrer kleinen Familie und inspiriert durch positive Selbstauffassung dazu, im Sinn des Lebens mehr zu sehen als nur einen möglichst dünnen Körper. Natalie hat mit ihr gesprochen und unter anderem erfahren woran Sina merkt, dass sie mit ihrem Körper im Reinen ist.

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NATALIE für In-Cogito: Hey Sina, schön, dass wir miteinander sprechen können. Danke, dass du dir die Zeit für unseren Blog nimmst. Wie geht’s dir?

SINA: Ich freue mich auch. Mir geht’s super. Ich bin ein bisschen müde, aber das ist halt so, wenn ein Baby dein Leben auf den Kopf stellt. Es ist auch sehr schön.

NATALIE: Du teilst auf deinem Instagram-Profil, wo dir über 10.000 Menschen folgen, herrlich ehrliche und berührende Beiträge, wo man auch deine Familie inklusive Hunde bestaunen darf. Du sprichst dort aber auch offen davon, dass du jahrelang auf Kriegsfuß mit deinem Körper standest. Kannst du uns ein bisschen davon erzählen?

SINA:  Ich kann mich ganz eindeutig daran erinnern, dass ich meinen Körper von klein auf überhaupt nicht mochte. Ich habe mich immer zu dick gefühlt und mich ständig mit anderen verglichen, sogar bereits im Kindergarten. Schon von ganz früh an fand ich, dass mein Bauch irgendwie viel dicker ist als der von anderen Mädchen. Da habe ich mich immer mehr rein gesteigert, bis ich schließlich mit zwölf Jahren meine erste Diät begonnen habe. Ich hatte nur ein Ziel: Abnehmen. Bezug zu meinem Körper hatte ich absolut nicht. Das wurde dann auch die nächsten Jahre immer schlimmer.

NATALIE: Auch professionelle Hilfe war gar nicht so hilfreich für dich, oder? Warum nicht?

SINA: Es war auf keinen Fall so, dass es mir überhaupt nichts gebracht hat. Sie hat mir unheimlich viele Erfahrungen ermöglicht. Ich konnte dort sehr ausführlich über meine Probleme sprechen und mich selbst viel besser kennen lernen. Wenn man Auge zu Auge so intensiv mit jemandem über seine Sorgen und Ängste spricht und sein Verhalten und die Konsequenzen reflektiert, dann ist das eine immense Hilfestellung. Also es hat definitiv was gebracht, war aber eben nicht der einzige Schlüssel zur Genesung.

NATALIE: Wie war es denn für deinen Partner, das mitzuerleben?

SINA: Am Anfang unserer Beziehung wusste er von garnichts. Es hat gut ein halbes Jahr gedauert, bis ich ihm dann erzählt habe, womit ich ringe. Davor hat er halt nur mitbekommen, dass ich mich komisch verhalte, und das ist natürlich irritierend. Man weiß gar nicht, was der Partner hat und ob man was falsch gemacht hat. Nach diesem Gespräch war er zumindest dahingehend erleichtert. Er ist in der ganzen Zeit nicht von meiner Seite gewichen und hat mich immer unterstützt, mir zugehört und mir versichert, dass wir da gemeinsam durchkommen. Aber insgesamt war es trotzdem ein krasses auf und ab. Es gab schon den ein oder anderen Moment, wo wir an der Beziehung gezweifelt haben. Ein Problem war, dass ich das Gefühl hatte „Er weiß ja sowieso nicht, worum es geht“. Das ist schon eine gewisse Barriere. Aber es ist ja alles gut gegangen.

NATALIE: Ja, als Außenstehender fühlt man sich da auch total hilflos. Was genau war dann letztendlich der zündende Funke, der das Feuer der Veränderung in dir entfacht hat?

SINA: Der lag zwischen dem Moment, als ich ganz klar beschlossen habe, dass ich etwas gegen meine Essstörung unternehmen muss und dem Zeitpunkt, ab dem ich keine Rückfälle mehr hatte. Dazwischen liegen zwei Jahre. In diesen Jahren war ich allerdings noch nicht gesund. Das waren Jahre des Kämpfens, in denen ich immer noch extrem stark auf meine Kalorieneinnahme geachtet habe, Essen ganz genau im Blick hatte und so weiter. Davon konnte ich mich überhaupt nicht losreißen.

In dem Zeitraum bin ich dann für ein Praktikum nach Österreich gezogen. Der Tapetenwechsel in Kombination mit einem sehr schlimmen privaten Ereignis haben mich rückfällig werden lassen. Und dann ging es mit dem Erbrechen wieder los. Aber da kam dann dieser eine Punkt, als ich mir selbst in die Augen geschaut hab und meinte „Hey, das hilft alles nichts, egal wie oft ich über der Kloschüssel hänge, all die Dinge, die passiert sind, werden nicht rückgängig gemacht dadurch, dass ich mich so quäle.“

NATALIE: Und auslöschen kann man die ja auch nicht. Auf deiner Website schreibst du, dass du heute “voller Stolz sagen [kannst], dass du im Reinen mit deinem Körper bist: schlank und trotzdem entspannt im Umgang mit Essen.” Bewusst provokativ gefragt: Schlank sein ist dir trotzdem wichtig?

SINA:  Das habe ich ganz bewusst so formuliert, weil ich eben genau weiß, dass die größte Angst von essgestörten Menschen ist, durch die Umstellung auf eine gesunde Ernährung übergewichtig zu werden. Diese Angst wollte ich ihnen nehmen. Damit wollte ich aktiv eine Hürde hin zum Heilungsweg adressieren und klar machen, dass das nicht zwingend der Fall sein muss. Und dann kommt da noch die Assoziationen, die ich persönlich mit bestimmten körperlichen Adjektiven habe. Ich bin heute „schlank“. Das bedeutet für mich, dass ich eine gesunde Ernährung genieße und keine Angst vor Essen habe. Es gibt keine Verbote, alles ist erlaubt. Im Gegensatz dazu wollte ich früher „dünn“ sein. Dieses Wort war mein Feind, mit dem ich ständig gerungen habe. Grundsätzlich aber ist mir etwas anderes noch viel wichtiger: diese Worte sollten wertfrei sein, und das gilt nicht nur für dünn und schlank, sondern auch für dick, pummelig und so weiter. Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der solche Adjektive keine negativen Konnotationen mehr haben, sondern allenfalls positiv.

NATALIE:  Heute bist du nicht nur im Einklang mit dir selbst, du möchtest auch anderen Menschen, die mit ähnlichen Dämonen kämpfen, helfen. Wie genau gestaltest du diese Mission?

SINA: In einem ersten Schritt ist es für mich zuallererst wichtig, zu beurteilen, wie hilfsbedürftig der Mensch ist, der meine Hilfe sucht. Am besten wäre es nämlich, wenn diese Person bereits Therapie in Anspruch nimmt und ich dann das zusätzliche Coaching anbieten kann. Meine Leistung soll auf keinen Fall eine Therapie ersetzen. Ich bin dann für die Menschen da und höre zu und kann wirklich aus eigener Erfahrung nachvollziehen, was die Person gerade durchmacht. Zusätzlich zur empathischen Unterstützung sind meine Ratschläge auch noch insofern qualifiziert, als dass ich ausgebildete Heilpraktikerin für Psychotherapie und Ernährungsberaterin bin. Dadurch entsteht eine gemeinsame Basis, die Person fühlt sich wirklich verstanden, UND bekommt professionelle Unterstützung. Die Behandlung insgesamt ist dann natürlich immer individuell auf den Menschen angepasst, der Hilfe sucht, das möchte ich hervorheben. Das ist mir einfach wichtig.

NATALIE: Wenn du damals jemanden zur Seite gehabt hättest, der du heute für andere sein möchtest, so, wie du es beschrieben hast, welche Message hätte dir da besonders geholfen?

SINA: Da muss ich kurz überlegen. Ich glaube, alleine jemanden zu sehen, der es geschafft hat, aus dieser wahnsinnig finsteren Phase rauszukommen, wäre für mich bahnbrechend gewesen. Weißt du, als essgestörte Person hat man immer das Gefühl „So krass gestört wie ich kann doch niemand anderes sein“. Aber dann einfach den eigenen Kampf und den Erfolg bei jemand anderem zu sehen, das wäre enorm kräftespendend und treibend für mich gewesen. Damals gab es leider noch kein Social Media, wo ich auf Menschen hätte stoßen können, die die Arbeit leisten, die ich und andere heute machen. Vor Augen geführt zu bekommen „Schau mal, ich habe auch dies und jenes gemacht, und heute steh ich trotzdem hier und bin stark, gesund und unabhängig und lass mich nicht mehr von Essen kontrollieren. Es ist kein Hexenwerk, die Essstörung zu besiegen. Bleib dran und setzte dich mit dir auseinander. Auch wenn es verdammt hart und anstrengend ist, es wird es wert sein“. Das ist eine machtvolle Nachricht, die ich mir jetzt im Nachhinein gewünscht hätte.

NATALIE:  Wo wir jetzt schon bei Social Media sind. Du bist ja jetzt einer dieser tollen Menschen, die diese Botschaft in die Welt hinaustragen. Was ist dir denn wichtig, wenn du all die besprochenen Dinge auf deinen Plattformen kommunizierst?

SINA: Ich lege darauf Wert, deutlich zu machen, dass all die Dinge, von denen ich erzähle, meinen persönlichen Weg beschreiben. Auch ich habe keine universelle Lösung für Essstörungen. Die gibt es nicht. Grundsätzlich würde ich schon, sagen man kann sich irgendwie vergleichen, wenn man sich anschaut, wie jemand ein Problem in Angriff nimmt zum Beispiel. Aber es gibt auch Fragen, die würde ich nicht beantworten, weil es niemandem hilft:
– „Wie lange hat der extreme Hunger bei dir angedauert?“
– „Wann hat deine Periode wieder eingesetzt?“
– „Wieviel hast du dann und da gegessen?“
Man kann keinen Heilungsweg pauschalisieren. Jeder Körper ist anders.

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NATALIE: Gibt es denn Accounts, die du den Lesern von in-cogito.de empfehlen kannst? Die, die uns zum Lachen bringen, zum Nachdenken, und uns Mut machen, ganz so wie deiner?

SINA: Also da wären bodyposipanda, Ellen Fisher, jiggyjules, vonkopfbisfuss_ und kim____Hoss. Von denen dreht sich nur der erste Account um Körperakzeptanz und das sind auch alles keine Recovery Accounts, bei denen es um den Weg aus der Essstörung geht. Vielmehr sind das einfach erwachsene Frauen, die sich so akzeptieren, wie sie sind. Mit allen Fehlern und Schwächen. So etwas finde ich unglaublich inspirierend. Außerdem liebe ich es, die Stories dieser Accounts zu schauen, die sind einfach nur toll.

NATALIE: Gab es eigentlich nach dem “großen Wendepunkt” mal Rückschläge? Hattest du zum Beispiel vor oder während deiner Schwangerschaft mal Panik, wenn du an die körperlichen Veränderungen während der Schwangerschaften gedacht hast, und wie bist du damit umgegangen?

SINA: Meine letzten Rückfälle hatte ich 2014, das ist inzwischen fünf Jahre her. Von denen gab es aber einige. Das war nicht unbedingt die Bulimie, sondern ich habe stattdessen eine Sportsucht entwickelt und meine Ernährung immer noch krass kontrolliert. Das war mir auch bewusst, aber ich habe das in Kauf genommen, weil es für mich das kleinere Übel war. Aber auch da hatte ich große Angst, dass ich da nicht mehr rauskomme. War ja aber zum Glück nicht so.

Meine Schwangerschaft begann 2018 und da war das überhaupt kein Thema mehr, das hat alles super geklappt. Ich habe mich ja auch bewusst entschieden, ein Kind zu bekommen. Ich war mir vollkommen im Klaren darüber, was mit meinem Körper geschehen würde und habe auch alles dafür getan, gesundheitlich bestens darauf vorbereitet zu sein, ein Kind auszutragen. Ich war da schon zu 100 Prozent mit mir im Reinen.

NATALIE:  Das Thema Ernährung beschäftigt dich ja heute immer noch, aber nicht mehr aus einem negativen Antrieb heraus. Du lebst inzwischen vegan. War das für dich eine Hilfe, die Essstörung hinter dir zu lassen?

SINA: Auf eine vegane Ernährung bin ich 2012 umgestiegen. Das hat sich zum Teil mit der schlimmsten Phase meiner Essstörung überschnitten, war aber zum damaligen Zeitpunkt eine rein ethische Entscheidung. Mit meiner Ernährung per se hatte das da noch nichts zu tun. Allerdings hat mir das enorm geholfen, weil ich mich mal richtig mit Lebensmitteln beschäftigt habe: Wie kauft und kocht man frisch, welche tollen Rezepte gibt es? Vegane Ernährung beinhaltet unheimlich viel frisches Obst und Gemüse. Das hat mir die Angst genommen, bestimmte Sachen essen zu „müssen“, die ich nicht essen wollte, es gab keinen Zwang mehr, jetzt unbedingt die fette Pizza mit Käse oder das Schäuferle zu essen. Veganismus alleine war nicht meine Rettung, aber dafür eine enorme Erleichterung.

NATALIE: Auf was legst du bei deiner Ernährung heute wert, neben dem Offensichtlichen (vegan)?

SINA: Der Veganismus hat mich gelehrt, wie essenziell die Nährstoffe in unserer Nahrung sind. Und das praktiziere ich heute jeden Tag. Nährstoffbewusstsein ist für mich als Ernährungsberaterin natürlich eine Selbstverständlichkeit. Das ist auch wirklich wichtig, aber es gibt keine Verbote. Ich versuche so gut es geht, immer frisch zu kochen, auch mit meiner Tochter in der Küche. Wenn die Prioritäten an einem Tag jedoch mal anders gesteckt werden müssen, dann gibt’s halt zweimal Brot zum Essen für mich. Das ist völlig okay. Insgesamt geht es für mich ja um eine ausgewogene Ernährung und das heißt auch, dass es keine Verbote gibt. Das schließt zum Beispiel Industrie-Zucker ein. Wenn ich jetzt Lust auf das vegane Eis habe, dann wird dieses Gelüst befriedigt und das Eis genossen, oder der Kuchen. Was auch immer. Auch meiner Tochter werde ich niemals etwas verbieten. Wenn sie etwas bestimmtes essen möchte, soll sie das tun.

NATALIE:  Hast du abschließend noch etwas hinzuzufügen, was dir auf dem Herzen liegt?

SINA: Eigentlich nicht, du hast so tolle Fragen gestellt, dass ich nichts mehr hinzuzufügen habe.

NATALIE: Über das Kompliment freu ich mich. Vielen Herzlichen Dank für dieses wundervolle Gespräch!

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Carolin

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